Gibt es ein bestimmtes Verhaltensmuster bei dir, bei anderen?
Was würdest du deiner besten Freundin raten, wenn nicht du, sondern sie in dieser Situation wäre? – Welche Hilfestellung würdest du ihr geben?
Was kann ein erster Schritt sein? – Welche Schritte sollten folgen?
Was brauchst du, um lösungsorientiert zu denken?
Was will dich das Ganze lehren? – Was gilt es zu begreifen?
Was ist das Positive daran? – Lerne dich darauf zu konzentrieren.
Wie kannst du deine Aufmerksamkeit so lenken und deine Gedanken so beeinflussen, dass du etwas Gutes in allem siehst?
Erlaube dir Fragen, Fragen, Fragen. Auch dann, wenn die Antwort nicht sofort kommt.
Und um irgendwann wieder wie Phoenix aus der Asche aus der „alten“ Lebenssituation herausgehen zu können, wollte ich verstehen: Was sagen mir Burnout, Depression und Posttraumatische Belastungsstörung bzw. all die anderen Symptome? – Was habe ich zu begreifen? – Was habe ich zu lernen?
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Was sagen mir Burnout, Depression und Posttraumatische Belastungsstörung?
Welche Botschaft steht hinter einem Burnout, einer Depression und einer Posttraumatischen Belastungsstörung (= PTBS)? – Wenn ich diese Diagnose schon hinzunehmen hatte, so wollte ich doch wenigstens in Erfahrung bringen, was die tieferen Ursachen für Burnout, Depression und PTBS sind, bzw. was ich anhand meiner Thematik und Symptomatik über mich selbst zu lernen habe. Im Rahmen meiner Ausführungen werde ich aber bei weitem nicht auf alle meine Themen eingehen. Das würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Ich konzentriere mich vornehmlich auf die Themenbereiche, von denen ich glaube, dass sie auch für Sie als Leser von Interesse sein könnten. Egal ob Sie selbst Betroffener/Betroffene sind, oder einer Ihrer Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen, Schutzbefohlenen …
Lassen Sie mich anhand der von mir gewählten Ausführungen Beispiele dafür geben, dass nichts in unserem Leben umsonst geschieht. – Nichts ist einfach so. Hinter allem verbirgt sich ein höherer Sinn. In allem steckt mehr oder weniger sichtbar eine wichtige Lernaufgabe, die es anzunehmen, zu begreifen und zu lösen gilt. Eine erste wichtige Hilfestellung, um den Sinn, die Sprache des Lebens bzw. ihre Symbolik besser zu verstehen, erhielt ich durch die beiden Bücher von Dr. Ruediger Dahlke Krankheit als Symbol, ein Handbuch der Psychosomatik, Symptome, Be-Deutung, Einlösung, C. Bertelsmann Verlag. Sowie weitere tiefe Einblicke durch sein Buch Krankheit als Sprache der Seele, Be-Deutung und Chance der Krankheitsbilder, 2. Auflage 2008, Goldmann Arkana Verlag, München.
Was sagt mir das Burnout?
Was gilt es zu wissen, zu begreifen, zu verstehen, damit Heilung geschieht? Burnout hat viele Gesichter und – wie in meinem Fall – liegt oft eine versteckte Depression dahinter. Burnout und die tiefe Traurigkeit der Seele gehören zusammen wie Geschwister. Viele Menschen suchen Grenzerfahrungen, indem sie sich nicht erlauben, schwach zu sein. Sie halten durch, obwohl ihr Akku schon lange „ROT“ blinkt. Doch sich selbst aus den Mühlen des Alltags herauszunehmen und Lebensveränderungen anzugehen, die mitunter schon längst überfällig sind, kostet sehr viel Mut. – Mut, den ich damals so nicht hatte. Doch diesen Mut zur Verbesserung der eigenen Situation aufzubringen und lebensverändernde Maßnahmen anzustreben, ist sehr wichtig, hat dies letztlich doch auch sehr viel mit Selbstrespekt, Selbstwertschätzung und Selbstliebe zu tun. Wenn wir spüren, dass unsere Seele weint, tut sie dies nicht erst seit gestern. In aller Regel haben wir dann schon viel zu lange versucht, Stärke zu zeigen, obwohl wir uns innerlich schwach fühlten. Sich leer und ausgebrannt zu fühlen ist ein Zeichen der Frustration und Erschöpfung. Meistens verursacht durch zu viel Stress.
Warnzeichen von Burnout sind z. B. eine hohe Arbeitsaktivität, wobei man sich immer mehr zwingen muss, die Erwartungen (die eigenen und die der anderen) zu erfüllen, weil die Kraftreserven schnell erschöpft sind, bis man irgendwann nicht einmal mehr Energie für die eigenen Bedürfnisse hat. Rastlosigkeit, das Gefühl, nie Zeit zu haben, Vernachlässigung von privaten Dingen, Versagensängste, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, ein gesteigertes Aggressionspotential bis hin zu Symptomen wie Herzstörungen, hoher Blutdruck, Kopfschmerzen oder Tinnitus. Um nur einige Symptome von Burnout zu nennen. Man fühlt sich nur noch unendlich schwach und hat dennoch keine andere Chance, als diese Schwäche im Außen nicht zu zeigen, denn gerade hier befürchtet man ja, dass das Zeigen von Schwäche von Nachteil sein könnte. – Irgendwann habe auch ich gemerkt, dass dieser Kreislauf meiner verschiedensten Beschwerden aus eigener Kraft nicht mehr durchbrochen werden kann. Aufgrund meines Versuchs durchzuhalten, obwohl ich tief in mir bereits ahnte, dass ich bald nicht mehr kann, kam es erst recht zu einem inneren Konflikt zwischen der „Ich muss stark sein, aber ich kann nicht mehr“-Präsenz in mir und meiner Seelenebene.
Wut, Ärger, Frust, Groll: Ich unterdrücke alles und schlucke viel zu viel. Immer wieder versäume ich es, meine Bedürfnisse durchzusetzen und meine Wahrheit auszusprechen. Viel zu oft unterlasse ich es klare Grenzen zu setzen und entschieden „Nein“ zu sagen. Ich definiere mich im Grunde genommen nur noch über die Anerkennung und Wertschätzung meiner Leistung. Lebe ich um zu arbeiten, oder arbeite ich um zu leben? – Verwirkliche ich mich mit all dem denn eigentlich selbst? – Lebe ich überhaupt mich selbst? – Mein wahres, authentisches Selbst? Warum habe ich so viel Angst davor, außerhalb meiner Arbeit ein Nichts zu sein, dass ich mit panischer Angst an allem festhalte, obwohl Loslassen das Mittel der Wahl zu sein scheint? Begehe ich mit all dem einen Verrat an meinem Herzen, einen Verrat an meiner Seele, weil mir der Wert meiner selbst viel zu wenig bewusst ist? – Was habe ich zu lernen?
„So sehr du auch suchst, du wirst in diesem
grenzenlosen Universum niemanden finden,
der deine Liebe so sehr verdient wie du selbst.“
Buddha
Was lehrt mich die Depression?
Befinden wir uns in einem gesunden, natürlichen Zustand, fließt eine Menge Energie, Lebenskraft, Chi durch uns hindurch. Positive, freudvolle, lichtvolle, liebevolle Gedanken halten unsere Energiebahnen offen und ermöglichen es so, dass unsere Energie ungehindert fließt. Werden unsere Energiebahnen hingegen durch vermehrt negative Erfahrungen und die damit einhergehenden Gefühle wie Wut, Hass, Neid, Kummer, Groll etc. blockiert, fühlen wir uns mit der Zeit immer lustloser, hilfloser, vor allem aber auch machtloser. Hält dieser Zustand von negativen Gefühlen dann auch noch über einen längeren Zeitraum hinweg an, öffnen wir uns nach und nach unbewusst immer mehr den schweren und düsteren Gedanken und verfallen so in die Depression. Was wir während der Depression dann vor allem spüren, sind, neben der Angst und den Sorgen, vor allem Gefühle von tiefer Verzweiflung, von Ohnmacht, von Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit. Auch bei mir war es diese Mischung aus Ängsten, Sorgen, emotionaler Anspannung, eine tiefe Einsamkeit, der Verlust von Geborgenheit und Sicherheit, das Gefühl nicht mehr geliebt zu sein, das Gefühl von Ohnmacht und Scham, die Schmach und Schande des Betrogen-Worden-Seins, sowie eine Vielzahl körperlicher Symptome, die meine Gesundheit nach und nach untergruben und mir sehr viel meiner Lebens-Energie raubten.
Alles schien mich einfach nur noch zu erdrücken. Die nervliche Anspannung aufgrund all der Lebensthemen, die sich mir in den letzten sieben Jahren zeigten, war so groß, dass ich nachts wach lag und grübelte und grübelte und grübelte und infolgedessen nicht mehr entspannt und gelassen in den Tag gehen konnte. Im Grunde genommen stand ich über einen sehr langen Zeitraum hinweg unter Dauerstress. Körperlich und nervlich war ich vollkommen am Ende. Spürte nur noch tiefste Verzweiflung. Zum einen ob meiner eigenen, ganz persönlichen Situation. Zum anderen aber auch, weil ich wie ein Schwamm zusätzlich auch noch so viel schwere Energie anderer Menschen in meiner Umgebung aufgenommen hatte und deren Sorgen und Probleme irgendwie mit zu den meinen machte. Ich konnte zu all dem nicht mehr auf Abstand gehen. Es dauerte seine Zeit, bis mir überhaupt bewusstwurde, dass ich die Energie, die Schwingungen, die Stimmungen und Gefühle anderer Menschen sehr stark wahrnahm und dass ich auf diese Fremd-Energien zusätzlich reagierte,