Ein tödliches Komplott. Matthias Boden. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Boden
Издательство: Bookwire
Серия: Michael Korn & Liz Croll
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985109371
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sie sich wie­der am Flug­ha­fen tref­fen. As­hleigh Spears war sehr ge­spannt auf das was sie er­war­ten wür­de. Nach­dem die ei­gent­li­che Po­li­zei bis­her nur Hin­wei­se ge­sam­melt hat­te, ka­men sie den Tä­tern nicht auf die Spur. Es brauch­te die Hil­fe der Pro­fis vom FBI. Die Hil­fe von ihr und ih­rem Kol­le­gen. Ei­gent­lich freu­te sie sich auf die­se Auf­ga­be, ihr war nur nicht wohl bei dem Ge­dan­ken kei­ner­lei Kol­le­gen au­ßer Cooper bei sich zu ha­ben. Sie wa­ren nur zu zweit und die Ge­sell­schaft SNB ope­rier­te in den ge­sam­ten USA. Wie vie­le Leu­te dar­an be­tei­ligt wa­ren, konn­te man nicht ab­schät­zen. Na­tür­lich hat­ten sie die Po­li­zei­be­am­ten der Städ­te im Rücken, aber die konn­ten ih­nen nur Hin­wei­se lie­fern.

      Auch Cooper wä­re es lie­ber ge­we­sen in ei­nem großen Te­am auf Ver­bre­cher­jagd zu ge­hen und nicht nur mit sei­ner Kol­le­gin. Er wuss­te, dass es ge­fähr­lich wer­den könn­te nur zwei Bun­de­s­agen­ten ins Feld zu schi­cken, um ei­ne gan­ze Or­ga­ni­sa­ti­on hoch­zu­neh­men. Oft hör­te man da­von, dass Freun­de und Kol­le­gen aus dem Le­ben ge­ris­sen wur­den, nur weil sie im Kampf ge­gen skru­pel­lo­se Ver­bre­cher al­lei­ne ge­gen ei­ne Über­macht an­ge­tre­ten wa­ren. Ih­re ein­zi­ge Aus­sicht auf Hil­fe war In­ter­pol in Ly­on, die aber ers­tens noch nichts von ih­rem Glück wuss­ten und zum an­de­ren nur Bü­ro­ti­ger be­schäf­tig­ten die sich ma­xi­mal an Brief­bö­gen mal die Fin­ger auf­schnit­ten. Die­se Men­schen wa­ren nicht im frei­en Feld zu ge­brau­chen. Da konn­te es schon ziem­lich hart zur Sa­che ge­hen.

      Am frü­hen Nach­mit­tag, die laue Früh­lings­son­ne stand be­reits schon ziem­lich tief am Fir­ma­ment, tra­fen die bei­den Agen­ten vor dem Flug­ha­fen von Wa­shin­ton D.C. zu­sam­men. Ih­re Rei­se­ta­schen wur­den in die Ma­schi­ne ge­la­den und die bei­den Spe­ci­al Agents folg­ten in die Alu­mi­ni­um­hül­le. Wäh­rend die Boeing 737 über die Start­bahn ras­te, warf Cooper Knight einen Blick in die Ak­ten die ih­nen ihr Agen­ten­füh­rer zu­sam­men­ge­stellt hat­te. As­hleigh bat ihn laut vor­zu­le­sen was sie bis­her hat­ten. Sie woll­te sich die Ak­ten nicht auch noch an­schau­en müs­sen. Cooper las und fass­te es in sei­nen ei­ge­nen Wor­ten für sie zu­sam­men.

      »Die meis­ten Op­fer sind jun­ge Frau­en die in pre­kä­ren Le­ben­sum­stän­den ste­cken. Be­vor­zugt spre­chen sie Stu­den­tin­nen an, die mit dem Klein­geld was sie als Kell­ne­rin ver­die­nen ihr Le­ben und ihr Stu­di­um fi­nan­zie­ren. Sie lo­cken sie al­le mit klei­ne­ren Be­trä­gen, wie 2000 bis et­wa 5000 Dol­lar für ein­fa­che Bo­ten­diens­te. Ir­gend­wo et­was ab­ho­len und an ei­nem an­de­ren Ort wie­der ab­stel­len. Die Po­li­zei tappt nach wie vor im Dun­keln. Sie ha­ben so­gar schon ver­sucht einen Ver­däch­ti­gen nur zu be­schat­ten und dar­auf zu war­ten, wer das ge­lie­fer­te Päck­chen ab­holt, aber auch nach drei Ta­gen war noch nie­mand dar­an in­ter­es­siert. Als sie das Pa­ket dann selbst ge­holt ha­ben war es leer. Der In­halt war wie von Zau­ber­hand ver­schwun­den, ob­wohl sie das Pa­ket die gan­zen drei Ta­gen nicht aus den Au­gen ge­las­sen hat­ten. Was die Be­am­ten in Texas ver­sucht ha­ben wä­re auch mein ers­ter An­satz ge­we­sen. Die ha­ben nur den Lie­fe­rant mit Zi­vil­be­am­ten be­ob­ach­tet und dar­auf ge­war­tet was pas­siert. Aber auch nach mehr als ei­nem Mo­nat wur­de er nicht wie­der be­auf­tragt. Ir­gend­je­mand der Grup­pie­rung die hin­ter SNB steht muss ent­we­der die gan­zen Ku­rie­re über­wa­chen, oder Ver­bin­dun­gen in die höchs­ten Po­li­zei­krei­se ha­ben.«

      »Das wird ja im­mer bes­ser«, maul­te As­hleigh Spears ih­ren Kol­le­gen an. »Da ver­schwin­det Ma­te­ri­al aus Pa­ke­ten die über­wacht wer­den und die Ku­rie­re wer­den nicht mehr ein­ge­setzt, wenn wir sie im Au­ge be­hal­ten. Das ist ja wie ver­hext! Aber könn­ten wir nicht mit ein biss­chen Über­wa­chungs­tech­nik zu­min­dest die Emp­fän­ger aus­fin­dig ma­chen?«

      »Wie soll das ge­hen?«, frag­te Cooper ver­wirrt. »Die las­sen ih­re Pa­ke­te nicht un­be­auf­sich­tigt. Wir kön­nen da nicht ein­fach einen Sen­der an­brin­gen und dar­auf war­ten, dass es ab­ge­lie­fert wird.«

      Spears lä­chel­te ge­heim­nis­voll, »Wenn wir einen Ku­ri­er um­dre­hen kön­nen dann schaf­fen wir es auch ein Pa­ket nach­zu­ver­fol­gen.«

      Wäh­rend die Boeing in zehn Ki­lo­me­ter Hö­he wei­ter Rich­tung Wes­ten flog dis­ku­tier­ten die bei­den As­hleighs Vor­schlag. Die Fra­ge war nur wie man einen Ku­ri­er um­dre­hen konn­te oh­ne das die SNB Leu­te nichts da­von mit­be­ka­men. Ganz egal aus wel­cher Per­spek­ti­ve sie das Pro­blem aber auch be­trach­te­ten ka­men sie zu kei­nem zu­frie­den­stel­len­den Er­geb­nis. Das Pro­blem war ein­fach nicht zu lö­sen. Je­de Mög­lich­keit die sie be­spra­chen, führ­te im­mer wie­der in die glei­che Sack­gas­se. Ei­ne Lie­fe­rung die nicht aus den Au­gen ge­las­sen wur­de konn­te man nicht ein­fach mit ei­nem Sen­der ver­se­hen, oh­ne dass es je­mand mit­be­kam. Sie brauch­ten an­de­re Lö­sungs­an­sät­ze.

      Dann be­rich­te­te Cooper vom letz­ten Ku­ri­er den die Kol­le­gen in Port­land fest­ge­nom­men hat­ten. »Ed­win Nash hat fast 18 kg Cry­stal Meth aus dem Kof­fer­raum ei­nes Wa­gens der an ei­ner Um­ge­hungs­stra­ße ab­ge­stellt war her­aus­ge­holt. Sein Auf­trag war es die hoch­ge­fähr­li­che Dro­ge nach Sa­cra­men­to in Ka­li­for­ni­en zu brin­gen. Als er sie über­nom­men hat­te wur­de er von den Kol­le­gen ein­kas­siert. Lei­der hielt er sich für einen Ge­heim­agen­ten der sei­nen Auf­trag zu En­de brin­gen muss­te und fing an sich ge­gen sei­ne Fest­nah­me zur Wehr zu set­zen. Ein jun­ger Strei­fen­cop, der ihn mit sei­ner Dienst­waf­fe in Schach hal­ten woll­te, um sei­nen Vor­ge­setz­ten zu si­chern war al­ler­dings so ner­vös bei der Ge­schich­te das sich ein Schuss ge­löst hat. Er traf Mis­ter Nash so un­glück­lich in den Ober­bauch, dass sein Pro­jek­til erst den Ma­gen durch­lö­cher­te und an­schlie­ßend die Milz zer­fetz­te. Der 19 Jah­re al­te Aus­hilfs­ar­bei­ter wur­de in der Kli­nik notope­riert und konn­te durch die Ärz­te ge­ret­tet wer­den. Die Kol­le­gen ha­ben sein Ap­par­te­ment durch­sucht und fan­den nicht den ge­rings­ten Hin­weis auf das SNB. Erst als sie ihn ver­neh­men konn­ten kam her­aus, dass er da­für 2500 Dol­lar er­hal­ten soll­te, was in sei­nem Fall un­ge­fähr drei Mo­nats­ge­häl­tern ent­spricht. Der Wa­gen den man ihm zur Ver­fü­gung stell­te war erst am Vora­bend aus der Ga­ra­ge ei­ner Fa­mi­lie ge­stoh­len die einen Kur­z­ur­laub in der Ka­ri­bik ver­bringt.«

      »Sehr cle­ver«, summ­te As­hleigh, »Der Dieb­stahl des Wa­gens wä­re al­so gar nicht auf­ge­fal­len be­vor Nash sei­nen Auf­trag be­en­det hat­te. Wie ha­ben die Kol­le­gen da­von er­fah­ren, dass Mis­ter Nash et­was er­le­digt?«

      »Es gab einen an­ony­men Hin­weis auf den Wa­gen in dem die Dro­gen ver­steckt wa­ren.«

      »Ein an­ony­mer Hin­weis auf gleich mal 18 kg Cry­stal Meth? Wer könn­te ein In­ter­es­se dar­an ha­ben so et­was zu ver­ra­ten?«, frag­te sie.

      »Ein Dro­gendea­ler dem es an­ge­bo­ten wur­de?«

      »Un­wahr­schein­lich«, schüt­tel­te Spears den Kopf, »zu­fäl­lig weiß ich, dass die meis­ten Dro­gen an der West­küs­te über den Ha­fen von Se­att­le ins Land ge­lan­gen und Cry­stal Meth ver­kauft sich am bes­ten in Los An­ge­les, Las Ve­gas oder in San Fran­cis­co. Sa­cra­men­to liegt nicht weit von San Fran­cis­co ent­fernt. Gut mög­lich, dass es nur ein wei­te­rer Über­ga­be­ort war an dem die 18 Kg auf­ge­teilt wer­den soll­ten. 6 kg wer­den ex­tra