Während Michael im Badezimmer verschwand und sich duschte, zogen die beiden Jüngsten leichte Kleidchen im Partnerlook an. Dolores und Leonie kümmerten sich derweil um das fast leere Schwimmbad auf der Terrasse. Die umliegenden Spielzeuge der Mädchen legten sie wieder ordentlich an ihren Platz zurück und ließen einen Gartenschlauch den Wasserspiegel wieder auf normal anheben. Die beiden Kinder würden spätestens nach der Pizza wieder im Wasser toben. Bevor ihr Vater aus dem Badezimmer kam, standen die beiden schon wartend in der Küche.
Nachdem seine Kinder immer wieder nach Pizza verlangten und Michael nicht ständig Lust hatte erst einen Hefeteig zu machen und dann ewig zu warten bis er aufgegangen war hatte er sich einen Gärschrank für die Küche besorgt. Dort hatte er genug Hefeteig für die ganze Familie schon vorbereitet. Während Emilia die Pizzasauce vorbereitete, versuchte Valeria den Teig auszurollen. Ihre Kraft reichte noch nicht aus, um die Teigfladen gleichmäßig vorzubereiten. Michael musste ihr helfen.
Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, durften die beiden Mädchen den Teig mit ihren Lieblingszutaten belegen. Auch hier zeigte sich welches Mädchen von welcher leiblichen Mutter stammte. Während Emilia wie Leonie Hähnchen bevorzugte mochte Valeria deutlich lieber Salami und Schinken. Eines hatten aber beide gemeinsam, auf keiner Pizza konnte es zu viel Käse geben. Die Pizzen für die beiden Mütter belegte Michael der die beliebtesten Beläge seiner Frauen natürlich kannte. Während die Mafiatorten im Ofen gebacken wurden kümmerte er sich um neuen Hefeteig für den Gärschrank. Die beiden Mädchen saßen wartend vor der Scheibe und schauten gebannt zu wie der Käse, den sie sehr großzügig darauf verteilt hatten, langsam schmolz. Die Vorfreude stand ihnen schon deutlich ins Gesicht geschrieben.
Nach dem Essen unterhielt sich Micha mit Leonie, die ihm half das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen.
»Emilia kommt mehr nach dir mein Herzblatt. Meinst du, wir sollten ihr auch den Umgang mit Waffen näherbringen?«, fragte er seine geliebte Frau.
Leonie dachte einen Moment darüber nach, »Schön, dass du fragst Liebling, ich denke das würde ihr Spaß machen, aber nicht das sie irgendwann auch meinen ehemaligen Beruf ergreift.«
»Das wird kaum passieren«, lachte Micha, »François wird sie sicher so wie dich an die Hand nehmen und eine Agentin aus ihr machen.«
Damit war Leonie einverstanden. Sie hatte ihr Leben als Auftragskillerin begonnen und arbeitete jetzt international für Interpol und durfte ihre Fähigkeiten dort einbringen. Nebenbei hatte sie erst da den Mann ihres Lebens und eine ganz besondere Frau kennengelernt mit denen sie jetzt ein Eheleben auf den Bahamas führen konnte. Valeria war eher die ruhigere der beiden Mädchen und interessierte sich wie andere Kinder für Pferde. Dolores und Leonie hatten sich auch schon in Nassau umgesehen, wo sie ihren Lieblingstieren nahe sein konnte. Ein kleiner Reitstall am Rand der Stadt bot für eine geringe Gebühr sogar Reitkurse an. Michael war nicht so begeistert davon seine Tochter auf den Rücken eines Gauls zu setzen der größer war als er selbst. Er machte sich große Sorgen um Verletzungen, wenn sie abgeworfen wurde. Immerhin waren die Mutter von Liz Croll, ihrer Anführerin, bei einem Reitunfall gestorben als sie gerade neun Jahre alt war. Das sollte seiner Tochter auf keinen Fall passieren.
Dolores und Leonie beruhigten ihn aber. Sein kleines Mädchen würde ja auf kleinen Fohlen reiten lernen und nicht auf ein großes Springpferd klettern um dann damit über den Strand reiten. Außerdem war der Platz durch eine Koppel begrenzt. Erst, wenn Valeria ein bisschen reiten gelernt hatte und alt genug war gab es auch die Möglichkeit eine Reitbeteiligung für sie zu bezahlen. Das bedeutete für die kleine, dass sie immer das gleiche Pferd ritt, sich aber natürlich auch darum kümmern musste. Man konnte ihr aber auch ein eigenes Reitpferd kaufen und dort im Stall stehen lassen. Aber im Moment war sie einfach noch zu jung. Mit ihren fünf Jahren könnte sie gerade mal auf ein Pony aufsteigen und ein bisschen im Freien über die Koppel reiten. Der Reitstall stellte sogar eine Trainerin zur Verfügung die für kleines Geld den Kindern alles beibrachte um sich sicher im Sattel halten zu können. Schließlich beugte sich Michael dem Druck der beiden Frauen und stimmte zu Valeria im Reitstall anzumelden.
Leonie würde unterdessen Emilia die Waffen näherbringen. Natürlich völlig ungefährliche Spielzeuge die mit Zündhütchen einen Knall abgaben, ohne ein Projektil auszuwerfen. Die ehemalige Auftragskillerin nahm sie auch ins Gebet niemals auf Lebewesen anzulegen. Da gab es auch nur eine einzige Ausnahme. Wenn ihr böse Erwachsene etwas antun wollten, durfte sie sich selbstverständlich verteidigen, aber auch nur, wenn sie die Leute nicht kannte und klar erkennbar war, dass sie ihr oder ihren Freunden etwas antun wollten. Zusammen erklärten die drei Agenten den beiden Mädchen was sie vorhatten. Die Mädchen jubelten und wollten sofort anfangen.
Michael erinnerte die beiden kurzen daran, dass dafür erst noch Vorbereitungen nötig waren. Valeria benötigte für ihren Reitunterricht natürlich noch passende Hosen und Schuhe sowie einen passenden Helm. Ohne die Schutzausrüstung durfte sie nicht auf ein Pferd steigen. Emilia brauchte selbstverständlich auch mindestens eine Schutzbrille und natürlich eine Spielzeugwaffe und Reinigungsmaterial. Das spielte für die beiden kleinen allerdings keine Rolle. Sie wollten direkt nach Nassau und die Sachen besorgen.
Es war Samstag und die drei Erwachsenen wollten ihre Kinder natürlich auch nicht enttäuschen. Vor allem Michael konnte seinen beiden kleinen Mädchen nichts abschlagen. Eine halbe Stunde später starteten die Eltern mit den beiden im großen SUV nach Nassau. Leonie nahm Emilia an die Hand und suchte einen Büchsenmacher auf, während Michael und Dolores mit Valeria in einem Sportgeschäft verschwand. Dolores suchte mit der kleinen einen passenden Schutzhelm aus während Michael sich schon um Reitklamotten für seine Tochter kümmerte. Sie brauchten fast eine ganze Stunde bis Valeria mit Reitstiefeln und passenden Hosen mit dem Helm unter dem Arm auf die Straße trat. Die kleine war sichtlich stolz auf ihre neue Ausrüstung für die Dolores