Ein tödliches Komplott. Matthias Boden. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Boden
Издательство: Bookwire
Серия: Michael Korn & Liz Croll
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985109371
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sa­ßen, oder Leo­nie mal wie­der drau­ßen in der Son­ne auf Früch­te schoss. Sie konn­ten wäh­rend die­ser Zeit mit Da­mi­en ent­we­der im Bü­ro oder in Ja­sons Bar spie­len so viel sie woll­ten. Mi­cha­el koch­te so­gar un­ter der Wo­che im Bü­ro und da muss­te dann auch Da­mi­en mit­hel­fen. Va­le­ria hat­te da­bei Spaß, nur Emi­lia konn­te sich et­was Schö­ne­res vor­stel­len. Schein­bar kam sie mehr nach ih­rer Mut­ter die be­reits in jun­gen Jah­ren Spaß an Waf­fen hat­te.

      Wäh­rend Mi­cha­el im Ba­de­zim­mer ver­schwand und sich dusch­te, zo­gen die bei­den Jüngs­ten leich­te Kleid­chen im Part­ner­look an. Do­lo­res und Leo­nie küm­mer­ten sich der­weil um das fast lee­re Schwimm­bad auf der Ter­ras­se. Die um­lie­gen­den Spiel­zeu­ge der Mäd­chen leg­ten sie wie­der or­dent­lich an ih­ren Platz zu­rück und lie­ßen einen Gar­ten­schlauch den Was­ser­spie­gel wie­der auf nor­mal an­he­ben. Die bei­den Kin­der wür­den spä­tes­tens nach der Piz­za wie­der im Was­ser to­ben. Be­vor ihr Va­ter aus dem Ba­de­zim­mer kam, stan­den die bei­den schon war­tend in der Kü­che.

      Nach­dem sei­ne Kin­der im­mer wie­der nach Piz­za ver­lang­ten und Mi­cha­el nicht stän­dig Lust hat­te erst einen He­fe­teig zu ma­chen und dann ewig zu war­ten bis er auf­ge­gan­gen war hat­te er sich einen Gär­schrank für die Kü­che be­sorgt. Dort hat­te er ge­nug He­fe­teig für die gan­ze Fa­mi­lie schon vor­be­rei­tet. Wäh­rend Emi­lia die Pizza­sau­ce vor­be­rei­te­te, ver­such­te Va­le­ria den Teig aus­zu­rol­len. Ih­re Kraft reich­te noch nicht aus, um die Teig­fla­den gleich­mä­ßig vor­zu­be­rei­ten. Mi­cha­el muss­te ihr hel­fen.

      Als die Vor­be­rei­tun­gen ab­ge­schlos­sen wa­ren, durf­ten die bei­den Mäd­chen den Teig mit ih­ren Lieb­lings­zuta­ten be­le­gen. Auch hier zeig­te sich wel­ches Mäd­chen von wel­cher leib­li­chen Mut­ter stamm­te. Wäh­rend Emi­lia wie Leo­nie Hähn­chen be­vor­zug­te moch­te Va­le­ria deut­lich lie­ber Sala­mi und Schin­ken. Ei­nes hat­ten aber bei­de ge­mein­sam, auf kei­ner Piz­za konn­te es zu viel Kä­se ge­ben. Die Piz­zen für die bei­den Müt­ter be­leg­te Mi­cha­el der die be­lieb­tes­ten Be­lä­ge sei­ner Frau­en na­tür­lich kann­te. Wäh­rend die Ma­fia­tor­ten im Ofen ge­ba­cken wur­den küm­mer­te er sich um neu­en He­fe­teig für den Gär­schrank. Die bei­den Mäd­chen sa­ßen war­tend vor der Schei­be und schau­ten ge­bannt zu wie der Kä­se, den sie sehr groß­zü­gig dar­auf ver­teilt hat­ten, lang­sam schmolz. Die Vor­freu­de stand ih­nen schon deut­lich ins Ge­sicht ge­schrie­ben.

      Nach dem Es­sen un­ter­hielt sich Micha mit Leo­nie, die ihm half das Ge­schirr in die Spül­ma­schi­ne zu räu­men.

      »Emi­lia kommt mehr nach dir mein Herz­blatt. Meinst du, wir soll­ten ihr auch den Um­gang mit Waf­fen nä­her­brin­gen?«, frag­te er sei­ne ge­lieb­te Frau.

      Leo­nie dach­te einen Mo­ment dar­über nach, »Schön, dass du fragst Lieb­ling, ich den­ke das wür­de ihr Spaß ma­chen, aber nicht das sie ir­gend­wann auch mei­nen ehe­ma­li­gen Be­ruf er­greift.«

      »Das wird kaum pas­sie­ren«, lach­te Micha, »François wird sie si­cher so wie dich an die Hand neh­men und ei­ne Agen­tin aus ihr ma­chen.«

      Da­mit war Leo­nie ein­ver­stan­den. Sie hat­te ihr Le­ben als Auf­trags­kil­le­rin be­gon­nen und ar­bei­te­te jetzt in­ter­na­tio­nal für In­ter­pol und durf­te ih­re Fä­hig­kei­ten dort ein­brin­gen. Ne­ben­bei hat­te sie erst da den Mann ih­res Le­bens und ei­ne ganz be­son­de­re Frau ken­nen­ge­lernt mit de­nen sie jetzt ein Ehe­le­ben auf den Ba­ha­mas füh­ren konn­te. Va­le­ria war eher die ru­hi­ge­re der bei­den Mäd­chen und in­ter­es­sier­te sich wie an­de­re Kin­der für Pfer­de. Do­lo­res und Leo­nie hat­ten sich auch schon in Nassau um­ge­se­hen, wo sie ih­ren Lieb­lings­tie­ren na­he sein konn­te. Ein klei­ner Reit­stall am Rand der Stadt bot für ei­ne ge­rin­ge Ge­bühr so­gar Reit­kur­se an. Mi­cha­el war nicht so be­geis­tert da­von sei­ne Toch­ter auf den Rücken ei­nes Gauls zu set­zen der grö­ßer war als er selbst. Er mach­te sich große Sor­gen um Ver­let­zun­gen, wenn sie ab­ge­wor­fen wur­de. Im­mer­hin wa­ren die Mut­ter von Liz Croll, ih­rer An­füh­re­rin, bei ei­nem Reit­un­fall ge­stor­ben als sie ge­ra­de neun Jah­re alt war. Das soll­te sei­ner Toch­ter auf kei­nen Fall pas­sie­ren.

      Do­lo­res und Leo­nie be­ru­hig­ten ihn aber. Sein klei­nes Mäd­chen wür­de ja auf klei­nen Foh­len rei­ten ler­nen und nicht auf ein großes Spring­pferd klet­tern um dann da­mit über den Strand rei­ten. Au­ßer­dem war der Platz durch ei­ne Kop­pel be­grenzt. Erst, wenn Va­le­ria ein biss­chen rei­ten ge­lernt hat­te und alt ge­nug war gab es auch die Mög­lich­keit ei­ne Reit­be­tei­li­gung für sie zu be­zah­len. Das be­deu­te­te für die klei­ne, dass sie im­mer das glei­che Pferd ritt, sich aber na­tür­lich auch dar­um küm­mern muss­te. Man konn­te ihr aber auch ein ei­ge­nes Reit­pferd kau­fen und dort im Stall ste­hen las­sen. Aber im Mo­ment war sie ein­fach noch zu jung. Mit ih­ren fünf Jah­ren könn­te sie ge­ra­de mal auf ein Pony auf­stei­gen und ein biss­chen im Frei­en über die Kop­pel rei­ten. Der Reit­stall stell­te so­gar ei­ne Trai­ne­rin zur Ver­fü­gung die für klei­nes Geld den Kin­dern al­les bei­brach­te um sich si­cher im Sat­tel hal­ten zu kön­nen. Schließ­lich beug­te sich Mi­cha­el dem Druck der bei­den Frau­en und stimm­te zu Va­le­ria im Reit­stall an­zu­mel­den.

      Leo­nie wür­de un­ter­des­sen Emi­lia die Waf­fen nä­her­brin­gen. Na­tür­lich völ­lig un­ge­fähr­li­che Spiel­zeu­ge die mit Zünd­hüt­chen einen Knall ab­ga­ben, oh­ne ein Pro­jek­til aus­zu­wer­fen. Die ehe­ma­li­ge Auf­trags­kil­le­rin nahm sie auch ins Ge­bet nie­mals auf Le­be­we­sen an­zu­le­gen. Da gab es auch nur ei­ne ein­zi­ge Aus­nah­me. Wenn ihr bö­se Er­wach­se­ne et­was an­tun woll­ten, durf­te sie sich selbst­ver­ständ­lich ver­tei­di­gen, aber auch nur, wenn sie die Leu­te nicht kann­te und klar er­kenn­bar war, dass sie ihr oder ih­ren Freun­den et­was an­tun woll­ten. Zu­sam­men er­klär­ten die drei Agen­ten den bei­den Mäd­chen was sie vor­hat­ten. Die Mäd­chen ju­bel­ten und woll­ten so­fort an­fan­gen.

      Mi­cha­el er­in­ner­te die bei­den kur­z­en dar­an, dass da­für erst noch Vor­be­rei­tun­gen nö­tig wa­ren. Va­le­ria be­nö­tig­te für ih­ren Reit­un­ter­richt na­tür­lich noch pas­sen­de Ho­sen und Schu­he so­wie einen pas­sen­den Helm. Oh­ne die Schutzaus­rüs­tung durf­te sie nicht auf ein Pferd stei­gen. Emi­lia brauch­te selbst­ver­ständ­lich auch min­des­tens ei­ne Schutz­bril­le und na­tür­lich ei­ne Spiel­zeug­waf­fe und Rei­ni­gungs­ma­te­ri­al. Das spiel­te für die bei­den klei­nen al­ler­dings kei­ne Rol­le. Sie woll­ten di­rekt nach Nassau und die Sa­chen be­sor­gen.

      Es war Sams­tag und die drei Er­wach­se­nen woll­ten ih­re Kin­der na­tür­lich auch nicht ent­täu­schen. Vor al­lem Mi­cha­el konn­te sei­nen bei­den klei­nen Mäd­chen nichts ab­schla­gen. Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter star­te­ten die El­tern mit den bei­den im großen SUV nach Nassau. Leo­nie nahm Emi­lia an die Hand und such­te einen Büch­sen­ma­cher auf, wäh­rend Mi­cha­el und Do­lo­res mit Va­le­ria in ei­nem Sport­ge­schäft ver­schwand. Do­lo­res such­te mit der klei­nen einen pas­sen­den Schutz­helm aus wäh­rend Mi­cha­el sich schon um Reit­kla­mot­ten für sei­ne Toch­ter küm­mer­te. Sie brauch­ten fast ei­ne gan­ze Stun­de bis Va­le­ria mit Reit­s­tie­feln und pas­sen­den Ho­sen mit dem Helm un­ter dem Arm auf die Stra­ße trat. Die klei­ne war sicht­lich stolz auf ih­re neue Aus­rüs­tung für die Do­lo­res