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ru­fen die den Fall un­ter­su­chen und auf­klä­ren soll­ten. Sie wa­ren zwei sei­ner bes­ten. Ech­te Spür­hun­de und sehr gut aus­ge­bil­det. La­wrence brauch­te nicht lan­ge zu war­ten bis die bei­den an sei­ne Bü­ro­tür klopf­ten. Nachein­an­der ka­men die Spe­ci­al Agents Cooper Knight und As­hleigh Spears in sein Bü­ro. Ja­mes La­wrence for­der­te die bei­den auf vor sei­nem Schreib­tisch Platz zu neh­men. Sei­ne Agen­ten folg­ten mit ei­nem kur­z­en freund­li­chen Ni­cken und setz­ten sich auf die Be­su­cher­stüh­le vor sei­nem Schreib­tisch. As­hleigh warf einen kur­z­en Blick auf die Ak­ten die vor ihr auf dem Schreib­tisch ih­res Vor­ge­setz­ten la­gen. Die jun­ge Agen­tin er­kann­te so­fort das Kür­zel SNB dar­auf.

      Neu­gie­rig frag­te sie, »Geht es um die an­geb­li­che Bun­des­be­hör­de?«

      Ja­mes La­wrence nick­te nur kurz, »Was wis­sen sie dar­über Spears?«

      »Nur das was in un­se­rem Sys­tem steht. Ei­ne an­geb­li­che Bun­des­be­hör­de die es gar nicht gibt be­nutzt Bür­ger in fi­nan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten als Ku­rie­re für Waf­fen und Dro­gen in den gan­zen USA. Wer da­hin­ter­steckt ist für die Er­mitt­lungs­be­hör­den ein Rät­sel. Man hat sie bis­her nicht ge­fun­den und es gibt auch kei­nen Hin­weis auf die Tä­ter.«

      »Ex­akt Spears«, stimm­te Ja­mes La­wrence zu, »Un­se­re Auf­ga­be ist es die Tä­ter auf­zu­spü­ren und sie vor Ge­richt zu stel­len. Das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hat mich mit die­ser Auf­ga­be be­traut. Sie sind zwei der bes­ten Agents un­ter mei­ner Zu­stän­dig­keit, des­halb wer­den sie die­se Auf­ga­be über­neh­men. Der letz­te Bür­ger wur­de in Port­land mit 18 kg Cry­stal Meth er­wi­scht. Bei sei­ner Fest­nah­me durch die ört­li­chen Po­li­zei­kräf­te wur­de er schwer ver­letzt. Sie flie­gen be­reits heu­te Nach­mit­tag und küm­mern sich um den Fall. Die Po­li­zei­füh­rung in Port­land ha­be ich be­reits in­for­miert. Man er­war­tet sie be­reits.«

      Cooper Knight mach­te ein mür­ri­sches Ge­sicht. Ihm war nicht wohl bei dem Ge­dan­ken ein­fach der ört­li­chen Po­li­zei vor die Na­se ge­setzt zu wer­den. Die meis­ten Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den in den Ve­rei­nig­ten Staa­ten hat­te kei­ne be­son­ders gu­te Er­fah­run­gen mit Agen­ten des FBI ge­macht. Wann im­mer aus Wa­shing­ton ei­ni­ge Agen­ten auf einen Fall an­ge­setzt wur­den hat­ten sie die dum­me An­ge­wohn­heit gleich kom­plett al­les zu über­neh­men. An­de­re Mei­nun­gen als die der Agents zähl­ten dann nicht mehr und wur­den sys­te­ma­tisch igno­riert. Das ein­zi­ge was ihm an der Auf­ga­be ge­fiel war die Tat­sa­che, dass er mit As­hleigh Spears zu­sam­men an dem Fall ar­bei­ten durf­te. Ins­ge­heim hat­te er ei­ne Schwä­che für die Agen­tin an sei­ner Sei­te, was aber auf­grund der Struk­tu­ren der Er­mitt­lungs­be­hör­de au­ßen vor blei­ben muss­te. Be­zie­hun­gen un­ter Kol­le­gen dul­de­te man nicht.

      »Gibt es noch Fra­gen?«, woll­te Ja­mes La­wrence von sei­nen Agen­ten wis­sen.

      »Nur ei­ne«, mel­de­te sich Knight zu Wort, »da es sich da­bei schein­bar um ei­ne grö­ße­re Grup­pe han­delt, an­sons­ten wä­re es kaum im gan­zen Land mög­lich Bür­ger an­zu­wer­ben, ge­währt man uns wel­che Hil­fe?«

      »Das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um ge­währt uns al­le ver­füg­ba­ren Mit­tel die wir be­nö­ti­gen.«

      »Ich mein­te ei­gent­lich mehr Leu­te die an dem Fall mit uns ar­bei­ten und nicht Res­sour­cen«, prä­zi­sier­te Knight sei­ne Fra­ge.

      La­wrence woll­te die­ser Fra­ge ei­gent­lich aus­wei­chen. Das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um stell­te ihm zwar al­les Mög­li­che zur Ver­fü­gung, aber mehr Leu­te konn­te er lei­der nicht auf­trei­ben. Trotz­dem konn­te er sei­ne Agents nicht im Stich las­sen, weil er wuss­te, dass die zwei ei­gent­lich viel zu we­nig wa­ren. »Ich hat­te ge­hofft, dass die­ses The­ma nicht zur Spra­che kommt«, gab er zu. »Mehr Mit­ar­bei­ter stellt man uns lei­der nicht zur Ver­fü­gung. Man ver­wies mich dann auf In­ter­pol in Ly­on, die ich aber bis­her nicht an­ge­fragt ha­be. Wir wer­den die­sen Fall al­lei­ne auf­klä­ren, oh­ne uns ir­gend­wel­che Schreib­tischtä­ter ans Bein zu bin­den. Nur, wenn es wirk­lich gar nicht mehr an­ders geht, wer­de ich dort nach­fra­gen uns we­nigs­tens ein oder zwei Leu­te zu schi­cken die dann un­ter ih­rer Füh­rung ar­bei­ten wer­den.«

      »Blei­stift­jong­leu­re sol­len uns hel­fen?«, frag­te Spears et­was ent­täuscht.

      »Lei­der ja«, be­stä­tig­te La­wrence und schlug die Au­gen nie­der. »Ich hät­te mir auch mehr Hil­fe ge­wünscht, aber vor­erst geht es erst ein­mal dar­um die gan­zen Aus­ma­ße des Sumpfs fest­zu­stel­len, be­vor wir ihn tro­cken le­gen kön­nen. Im Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um nimmt man den Fall nicht ganz so wich­tig, dass man meh­re­re Leu­te da­für ab­stellt.«

      As­hleigh Spears schüt­tel­te sau­er den Kopf, »Man for­dert ei­ne Auf­klä­rung mit al­len ver­füg­ba­ren Mit­teln und schickt dann zwei Agen­ten, weil man sich bei ei­nem Jah­res­e­tat von fast zehn Mil­li­ar­den Dol­lar im Jahr nicht mehr leis­ten kann. Statt­des­sen ver­weist man uns an In­ter­pol die mit ih­ren paar Mil­lio­nen im Jahr das al­les ma­chen kön­nen. Wir spa­ren am falschen En­de!«

      Ja­mes La­wrence konn­te ihr nur zu­stim­men aber ihm wa­ren lei­der die Hän­de ge­bun­den. Sei­ne an­de­ren Agen­ten wa­ren im gan­zen Land ver­streut und hat­ten zu vie­le Bau­stel­len die sie be­a­ckern muss­ten. Knight stör­te das wie sei­ne Kol­le­gin auch nur sah er dar­in ei­ne Chan­ce län­ger mit Spears zu­sam­men­ar­bei­ten zu kön­nen. In sei­nen Au­gen war sie et­was ganz Be­son­de­res. Mit ih­ren 28 Jah­ren, den schul­ter­lan­gen kas­ta­ni­en­brau­nen Haa­ren und den blau­en Au­gen war sie ge­nau sei­ne Kra­gen­wei­te. Die an­ge­nehm dunkle Stim­me be­sorg­te das Üb­ri­ge. Zu­dem ver­ei­nig­te sie auch noch ei­ne gu­te Auf­fas­sungs­ga­be und ei­ne sehr ho­he In­tel­li­genz auf sich.

      Auch As­hleigh fand ge­fal­len an ih­rem Kol­le­gen der ei­ne ge­wis­se Ähn­lich­keit mit dem jun­gen Burt Reynolds hat­te. Nur der Bart fehl­te Cooper Knight da­für aber den konn­te man ja wach­sen las­sen. Trotz­dem ka­men sich die bei­den nicht nä­her. Die Vor­schrif­ten beim FBI wa­ren in der Be­zie­hung ziem­lich deut­lich for­mu­liert und er­laub­ten kei­ne ro­man­ti­sche Be­zie­hung un­ter Kol­le­gen. Auf­ge­ben woll­te sie ih­ren Job aber bei der Bun­des­be­hör­de auf kei­nen Fall. Seit sie noch ein klei­nes Mäd­chen war träum­te sie da­von zur Po­li­zei zu ge­hen und ge­fähr­li­che Ver­bre­cher zu ver­haf­ten. Das hat­te sie jetzt end­lich er­reicht, auch wenn für das Pri­vat­le­ben kaum noch Zeit blieb. As­hleigh war mit ih­rem Job ver­hei­ra­tet. Das hat­te den un­glaub­lich großen Vor­teil, dass der nicht fremd­ge­hen konn­te wie ih­re da­ma­li­ge High­school Lie­be.

      Cooper Knight be­kam von sei­nem Agen­ten­füh­rer noch ei­ne Ak­te über­reicht in der die Hin­wei­se zu der Grup­pie­rung SNB auf­ge­führt wa­ren und ver­ließ mit sei­ner Kol­le­gin das Bü­ro ih­res Chefs. Drau­ßen auf dem Gang führ­ten die bei­den ei­ne un­ge­zwun­ge­ne Un­ter­hal­tung wäh­rend sie zum Aus­gang schlen­der­ten. In we­ni­gen Stun­den wür­de schon ihr Flug nach Port­land ab­he­ben. For­mal war Cooper Knight auf­grund der län­ge­ren Dienst­zeit ihr Vor­ge­setz­ter aber das spiel­te zwi­schen ih­nen kei­ne Rol­le. Spears hat­te sich schon auf der Aka­de­mie einen Na­men ge­macht. Ihr Ge­dächt­nis war phä­no­me­nal. Die hüb­sche Spe­ci­al Agen­tin ver­gaß kein Ge­sicht