Ein tödliches Komplott. Matthias Boden. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Boden
Издательство: Bookwire
Серия: Michael Korn & Liz Croll
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985109371
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Vi­vi­an of­fen zu.

      Tia­na gab ihr die Hand, »Mein Auf­trag war es ei­ne Ka­me­ra in einen Raum der Ver­wal­tung der Was­ser­ver­sor­gung zu brin­gen. Da­für be­kom­me ich ein biss­chen Geld, um mein Le­ben zu fi­nan­zie­ren. Oh­ne die­sen Job müss­te ich schrei­en­den Bäl­gern ih­re Ham­bur­ger in ei­ner Fi­lia­le ei­ner Ket­te ser­vie­ren und mir die Bei­ne wund lau­fen.«

      »Du bist al­so auch nur ei­ne An­ge­wor­be­ne, die klei­ne­re Auf­trä­ge er­füllt«, er­klär­te Vi­vi­an ent­täuscht. »Ich hat­te den Auf­trag ein paar Bil­der zu ma­chen und die Ka­me­ra mit der Spei­cher­kar­te in dem Klo zu ver­ste­cken, aus der du sie dann ge­holt hast. Ich dach­te, du wärst ei­ne Agen­tin von SNB und woll­te et­was mehr in Er­fah­rung brin­gen.«

      Ti­na be­gann zu lä­cheln, »Ich bin auch nur ei­ne klei­ne dum­me Stu­den­tin die sich ih­ren Le­bens­un­ter­halt auf die­se Art ver­dient. Kei­ne Ah­nung wer hin­ter der omi­nösen Ab­kür­zung SNB steckt.«

      »Darf ich dich viel­leicht zu ei­nem Drink ein­la­den?«

      »Ich bin lan­ge nicht mehr ein­ge­la­den wor­den«, lach­te die jun­ge Blon­di­ne, »meis­tens ver­su­chen das nur jun­ge Ker­le, die mir an die Wä­sche wol­len.«

      Vi­vi­an be­gann laut zu la­chen, »Das ken­ne ich, aber kei­ne Sor­ge ich ma­che kei­ne An­stal­ten bei dir zu lan­den. Hüb­sche Jungs sind mir da lie­ber.«

      »Mir auch, aber da­von gibt es in Port­land schein­bar nicht mehr vie­le.«

      Die bei­den jun­gen Frau­en gin­gen zu­rück in die In­nen­stadt und setz­ten sich in ei­ne klei­ne Bar mit lei­ser Mu­sik um sich zu un­ter­hal­ten. Je län­ger der Abend dau­er­te, um­so an­ge­reg­ter wur­de ihr Ge­spräch. An­statt ei­ne Agen­tin der Bun­des­be­hör­de zu fin­den hat­te sie ei­ne Freun­din ge­fun­den. Tia­na war ge­ra­de mal 22 Jah­re alt und stu­dier­te Au­to­ma­ti­sie­rungs­tech­nik an der Hoch­schu­le von Port­land. Sie stamm­te aus Po­ca­tel­lo, ei­ner Klein­stadt aus Ida­ho. Sie ver­stan­den sich im­mer bes­ser und war­fen ihr Wis­sen über die Ge­sell­schaft für die sie klei­ne­re Auf­ga­ben er­le­dig­ten zu­sam­men. Erst spät in der Nacht kehr­ten sie in ih­re Woh­nun­gen zu­rück. Bei­de hat­ten die Han­dy­num­mern aus­ge­tauscht und schrie­ben sich in den fol­gen­den Ta­gen über einen be­kann­ten Mes­sen­ger Dienst.

      1. Kapitel

      Bahamas, Nassau

      Schon seit Stun­den la­gen die bei­den jun­gen Frau­en jetzt schon in der Son­ne. Do­lo­res brauch­te ei­ne lan­ge Pau­se. Wäh­rend der letz­ten Wo­chen hat­te sie je­den Mor­gen zu­sam­men mit Mi­cha­el sehr hart trai­niert. Sie wa­ren Schwim­men, sind am Strand ent­lang ge­rannt, Ge­wich­te ge­stemmt und einen Sand­sack ver­prü­gelt. Die jun­ge Kom­missa­rin spür­te ih­re Ar­me schon nicht mehr. Der ehe­ma­li­ge Bo­dy­guard war als es drau­ßen noch dun­kel war er­neut auf­ge­bro­chen um zu lau­fen. An die­sem Wo­che­n­en­de hat­te sich Do­lo­res ei­ne Pau­se ge­nom­men, be­vor am Mon­tag der Drill auf dem pri­va­ten Schieß­stand an­stand. Die letz­ten Mo­na­te hat­te sie ein ri­go­ro­ses Fit­ness­pro­gramm ab­sol­viert und konn­te jetzt auch in Stress­si­tua­tio­nen die Ner­ven an der Waf­fe be­hal­ten.

      Ih­re bei­den klei­nen Mäd­chen Va­le­ria, Do­lo­res Toch­ter und Emi­lia, die Leo­nie zur Welt brach­te, durf­ten vor ih­ren Müt­tern in dem auf­blas­ba­ren Gum­mi­pool plant­schen. Die bei­den wa­ren kaum aus dem küh­len Nass zu be­kom­men. Stän­dig ver­brach­ten sie so viel Zeit wie nur mög­lich in dem run­den Be­cken. Mi­cha­el hat­te es für sei­ne ge­lieb­ten Töch­ter be­sorgt, nach­dem sie im­mer wie­der an der Strand woll­ten. Aber im Meer zu schwim­men war oh­ne stän­di­ges auf­pas­sen nicht mach­bar. Des­halb or­ga­ni­sier­te er für sie die­ses Frei­bad. So konn­ten sie, oh­ne große Auf­sicht je­den Tag viel Zeit dar­in ver­brin­gen. Mi­cha­el scherz­te stän­dig, dass die bei­den Nacke­deis ir­gend­wann mal noch Schwimm­häu­te be­kom­men wür­den.

      Die Son­ne stand schon hoch am Him­mel als Mi­cha­el in sei­nen Sport­kla­mot­ten völ­lig ver­schwitzt auf die Ter­ras­se kam. Sei­ne bei­den Töch­ter mach­ten sich einen Spaß dar­aus ih­ren Va­ter nass zu sprit­zen. Ihn stör­te das nicht als er sei­ne bei­den Frau­en küss­te und sei­nen MP3-Player auf den klei­nen Tisch leg­te. Emi­lia klet­ter­te aus dem Plas­tik­pool und füll­te einen Be­cher mit Was­ser. Da­mit kam sie von hin­ten auf den ge­lieb­ten Dad­dy zu und leer­te das küh­le Nass über sei­nem Rücken aus. Mi­cha­el dreh­te sich blitz­schnell um, und hob sei­ne Toch­ter hoch. Er gab ihr einen zar­ten Kuss auf die Wan­ge und brach­te sie zu­rück zum Pool. Vor­sich­tig setz­te er sei­ne Toch­ter ab und küss­te auch Va­le­ria, die sich vor la­chen krin­gel­te, ih­ren Va­ter nass sprit­zen zu kön­nen.

      Micha blieb ein­fach still vor den bei­den ste­hen, warf die Ar­me nach hin­ten und bot ih­nen ein großes Ziel für die Was­ser­fon­tä­nen. Die bei­den Kin­der ga­ben ihr bes­tes ih­ren Va­ter von oben bis un­ten nass zu be­kom­men. Do­lo­res und Leo­nie schau­ten den drei­en glück­lich la­chend zu. Mi­cha­el, der jetzt so­wie­so schon nass war, ließ sich ein­fach ne­ben die bei­den Kin­der in den Pool fal­len. Die bei­den Mäd­chen turn­ten auf ih­rem Va­ter her­um und hat­ten ei­ne Men­ge Spaß. Mi­cha­el kämpf­te ge­spielt mit den bei­den und wand­te sich im schon fast lee­ren Plas­tik­be­cken sei­ner Kin­der. Der größ­te Teil des Was­sers hing in sei­nen Sport­kla­mot­ten oder war aus­ge­lau­fen.

      Erst nach fast ei­ner Vier­tel­stun­de be­frei­te er sich von den bei­den Mäd­chen und knie­te sich vor ih­rem Schwimm­be­cken hin. Mit sanf­ter Stim­me frag­te er sei­ne Töch­ter, »Was wollt ihr bei­den Zucker­mäu­se es­sen?«

      Va­le­ria und Emi­lia steck­ten die klei­nen Köp­fe zu­sam­men und stimm­ten sich un­ter­ein­an­der ab. Sie hat­ten mitt­ler­wei­le ge­lernt, dass sie bei­de ent­schei­den muss­ten, weil kei­ne von ih­nen al­lei­ne war. Leo­nie und Do­lo­res hat­ten ih­nen wie Mi­cha­el bei­ge­bracht, dass Ent­schei­dun­gen die Bei­de be­tref­fen un­ter­ein­an­der be­spro­chen wer­den soll­ten. Auch wenn Da­mi­en, der Sohn von Liz und Ja­son, bei ih­nen war, wur­de er mit ein­ge­bun­den. Sel­ten gab es mal Streit zwi­schen den bei­den. Sie wa­ren Schwes­tern, bis auf zwei Wo­chen gleich alt und bei­de be­ka­men von ih­ren El­tern im­mer das Glei­che. Kei­ne von bei­den wur­de an­ders be­han­delt.

      »Piz­zaaaaa«, rie­fen sie wie aus ei­nem Mund ih­rem Va­ter ent­ge­gen.

      »Was fra­ge ich über­haupt?«, lach­te Mi­cha­el als er sich zu sei­nen bei­den Frau­en um­dreh­te die noch im­mer ent­spannt auf ih­ren Son­nen­lie­gen ku­schel­ten. »Wollt ihr bei­den sü­ßen La­dys euch den Kin­dern an­schlie­ßen und auch ei­ne Piz­za es­sen?«

      Wie auch die bei­den klei­nen be­rie­ten, sich auch die Müt­ter die ih­ren Kin­dern das vor­leb­ten. Sie stimm­ten dem Vor­schlag zu.

      Micha nick­te, »Dann hüp­fe ich mal eben un­ter die Du­sche. Ihr bei­den Was­ser­rat­ten könnt euch in et­wa zehn Mi­nu­ten mit ge­wa­sche­nen Fin­gern in der Kü­che ein­fin­den. Wer Piz­za es­sen will, muss auch hel­fen!«

      Emi­lia mach­te ein bö­ses Ge­sicht und rief, »Wa­rum müs­sen im­mer nur wir hel­fen? Dia Ma­mas be­kom­men auch Piz­za und müs­sen nicht hel­fen!«

      Mi­cha­el sank vor den bei­den Mäd­chen auf die Knie,