Tiana gab ihr die Hand, »Mein Auftrag war es eine Kamera in einen Raum der Verwaltung der Wasserversorgung zu bringen. Dafür bekomme ich ein bisschen Geld, um mein Leben zu finanzieren. Ohne diesen Job müsste ich schreienden Bälgern ihre Hamburger in einer Filiale einer Kette servieren und mir die Beine wund laufen.«
»Du bist also auch nur eine Angeworbene, die kleinere Aufträge erfüllt«, erklärte Vivian enttäuscht. »Ich hatte den Auftrag ein paar Bilder zu machen und die Kamera mit der Speicherkarte in dem Klo zu verstecken, aus der du sie dann geholt hast. Ich dachte, du wärst eine Agentin von SNB und wollte etwas mehr in Erfahrung bringen.«
Tina begann zu lächeln, »Ich bin auch nur eine kleine dumme Studentin die sich ihren Lebensunterhalt auf diese Art verdient. Keine Ahnung wer hinter der ominösen Abkürzung SNB steckt.«
»Darf ich dich vielleicht zu einem Drink einladen?«
»Ich bin lange nicht mehr eingeladen worden«, lachte die junge Blondine, »meistens versuchen das nur junge Kerle, die mir an die Wäsche wollen.«
Vivian begann laut zu lachen, »Das kenne ich, aber keine Sorge ich mache keine Anstalten bei dir zu landen. Hübsche Jungs sind mir da lieber.«
»Mir auch, aber davon gibt es in Portland scheinbar nicht mehr viele.«
Die beiden jungen Frauen gingen zurück in die Innenstadt und setzten sich in eine kleine Bar mit leiser Musik um sich zu unterhalten. Je länger der Abend dauerte, umso angeregter wurde ihr Gespräch. Anstatt eine Agentin der Bundesbehörde zu finden hatte sie eine Freundin gefunden. Tiana war gerade mal 22 Jahre alt und studierte Automatisierungstechnik an der Hochschule von Portland. Sie stammte aus Pocatello, einer Kleinstadt aus Idaho. Sie verstanden sich immer besser und warfen ihr Wissen über die Gesellschaft für die sie kleinere Aufgaben erledigten zusammen. Erst spät in der Nacht kehrten sie in ihre Wohnungen zurück. Beide hatten die Handynummern ausgetauscht und schrieben sich in den folgenden Tagen über einen bekannten Messenger Dienst.
1. Kapitel
Bahamas, Nassau
Schon seit Stunden lagen die beiden jungen Frauen jetzt schon in der Sonne. Dolores brauchte eine lange Pause. Während der letzten Wochen hatte sie jeden Morgen zusammen mit Michael sehr hart trainiert. Sie waren Schwimmen, sind am Strand entlang gerannt, Gewichte gestemmt und einen Sandsack verprügelt. Die junge Kommissarin spürte ihre Arme schon nicht mehr. Der ehemalige Bodyguard war als es draußen noch dunkel war erneut aufgebrochen um zu laufen. An diesem Wochenende hatte sich Dolores eine Pause genommen, bevor am Montag der Drill auf dem privaten Schießstand anstand. Die letzten Monate hatte sie ein rigoroses Fitnessprogramm absolviert und konnte jetzt auch in Stresssituationen die Nerven an der Waffe behalten.
Ihre beiden kleinen Mädchen Valeria, Dolores Tochter und Emilia, die Leonie zur Welt brachte, durften vor ihren Müttern in dem aufblasbaren Gummipool plantschen. Die beiden waren kaum aus dem kühlen Nass zu bekommen. Ständig verbrachten sie so viel Zeit wie nur möglich in dem runden Becken. Michael hatte es für seine geliebten Töchter besorgt, nachdem sie immer wieder an der Strand wollten. Aber im Meer zu schwimmen war ohne ständiges aufpassen nicht machbar. Deshalb organisierte er für sie dieses Freibad. So konnten sie, ohne große Aufsicht jeden Tag viel Zeit darin verbringen. Michael scherzte ständig, dass die beiden Nackedeis irgendwann mal noch Schwimmhäute bekommen würden.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel als Michael in seinen Sportklamotten völlig verschwitzt auf die Terrasse kam. Seine beiden Töchter machten sich einen Spaß daraus ihren Vater nass zu spritzen. Ihn störte das nicht als er seine beiden Frauen küsste und seinen MP3-Player auf den kleinen Tisch legte. Emilia kletterte aus dem Plastikpool und füllte einen Becher mit Wasser. Damit kam sie von hinten auf den geliebten Daddy zu und leerte das kühle Nass über seinem Rücken aus. Michael drehte sich blitzschnell um, und hob seine Tochter hoch. Er gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange und brachte sie zurück zum Pool. Vorsichtig setzte er seine Tochter ab und küsste auch Valeria, die sich vor lachen kringelte, ihren Vater nass spritzen zu können.
Micha blieb einfach still vor den beiden stehen, warf die Arme nach hinten und bot ihnen ein großes Ziel für die Wasserfontänen. Die beiden Kinder gaben ihr bestes ihren Vater von oben bis unten nass zu bekommen. Dolores und Leonie schauten den dreien glücklich lachend zu. Michael, der jetzt sowieso schon nass war, ließ sich einfach neben die beiden Kinder in den Pool fallen. Die beiden Mädchen turnten auf ihrem Vater herum und hatten eine Menge Spaß. Michael kämpfte gespielt mit den beiden und wandte sich im schon fast leeren Plastikbecken seiner Kinder. Der größte Teil des Wassers hing in seinen Sportklamotten oder war ausgelaufen.
Erst nach fast einer Viertelstunde befreite er sich von den beiden Mädchen und kniete sich vor ihrem Schwimmbecken hin. Mit sanfter Stimme fragte er seine Töchter, »Was wollt ihr beiden Zuckermäuse essen?«
Valeria und Emilia steckten die kleinen Köpfe zusammen und stimmten sich untereinander ab. Sie hatten mittlerweile gelernt, dass sie beide entscheiden mussten, weil keine von ihnen alleine war. Leonie und Dolores hatten ihnen wie Michael beigebracht, dass Entscheidungen die Beide betreffen untereinander besprochen werden sollten. Auch wenn Damien, der Sohn von Liz und Jason, bei ihnen war, wurde er mit eingebunden. Selten gab es mal Streit zwischen den beiden. Sie waren Schwestern, bis auf zwei Wochen gleich alt und beide bekamen von ihren Eltern immer das Gleiche. Keine von beiden wurde anders behandelt.
»Pizzaaaaa«, riefen sie wie aus einem Mund ihrem Vater entgegen.
»Was frage ich überhaupt?«, lachte Michael als er sich zu seinen beiden Frauen umdrehte die noch immer entspannt auf ihren Sonnenliegen kuschelten. »Wollt ihr beiden süßen Ladys euch den Kindern anschließen und auch eine Pizza essen?«
Wie auch die beiden kleinen berieten, sich auch die Mütter die ihren Kindern das vorlebten. Sie stimmten dem Vorschlag zu.
Micha nickte, »Dann hüpfe ich mal eben unter die Dusche. Ihr beiden Wasserratten könnt euch in etwa zehn Minuten mit gewaschenen Fingern in der Küche einfinden. Wer Pizza essen will, muss auch helfen!«
Emilia machte ein böses Gesicht und rief, »Warum müssen immer nur wir helfen? Dia Mamas bekommen auch Pizza und müssen nicht helfen!«
Michael sank vor den beiden Mädchen auf die Knie,