Ein tödliches Komplott. Matthias Boden. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Boden
Издательство: Bookwire
Серия: Michael Korn & Liz Croll
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985109371
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zu teu­er, denn die Men­ge, die sie be­nö­tig­te, wür­den ih­re fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten deut­lich über­schrei­ten. Nach ei­ni­gem Um­se­hen fand sie ein Sü­ßungs­mit­tel mit der glei­chen Tex­tur. Zu ih­rem Glück war die­ses Pul­ver auch noch im An­ge­bot. Für klei­nes Geld kauf­te sie sich zwei Pa­ckun­gen da­von. Das nächs­te Ziel war die Zu­be­hör­ab­tei­lung um Plas­tik­beu­tel zu er­ste­hen. Al­les, was sie dann noch brauch­te, war bläu­li­che Plas­tik­fo­lie. Die gab es zum Glück über­all zu kau­fen.

      Mit den aus­ge­such­ten Sa­chen steu­er­te sie die Kas­se an und be­zahl­te sie ord­nungs­ge­mäß. Zu­sätz­lich steck­te sie al­les zu­sam­men in ei­ne Tra­ge­tü­te und mach­te sich auf den Weg zu ih­rer Woh­nung. Im­mer wie­der blick­te sie sich deut­lich ner­vös um, aber es war nie­mand zu se­hen, der ihr folg­te. Erst als ih­re Woh­nungs­tür hin­ter ins Schloss fiel und sie die Ket­te vor­leg­te, fühl­te sie sich si­cher. Oh­ne Um­schwei­fe setz­te sie sich an ih­ren Kü­chen­tisch und prä­pa­rier­te das ab­zu­lie­fern­de Päck­chen, wie sie es im Re­stau­rant zu­rück­ge­las­sen hat­te. Als sie da­mit fer­tig war, steck­te sie es wie­der in den hin­te­ren Ho­sen­bund und ver­ließ ih­re Woh­nung zum vor­ge­schrie­be­nen Lie­fer­ort.

      7. Kapitel

      Bahamas, Nassau

      Nach ei­nem lan­gen Tag im Bü­ro hat­ten es sich die bei­den Müt­ter Leo­nie und Do­lo­res ge­müt­lich ge­macht. Die bei­den Mäd­chen toll­ten wie ge­wöhn­lich in ih­rem Pool her­um. Mi­cha­el war noch un­ter­wegs, um ei­ni­ge Be­sor­gun­gen zu ma­chen. Es war erst früh am Nach­mit­tag, aber Do­lo­res wuss­te, was noch auf sie war­ten wür­de. Die­se Wo­che muss­te sie wie­der auf ih­rem pri­va­ten Schieß­stand be­ste­hen. Sie hat­te, mit Mi­cha­el aus­ge­macht ih­re Pro­ble­me zu be­sei­ti­gen. Da­zu ge­hör­te ein ex­tre­mes Fit­ness­pro­gramm und Lek­tio­nen was den Um­gang mit Waf­fen un­ter Stress be­traf. In den letz­ten Wo­chen war sie je­den Tag vie­le Ki­lo­me­ter an der Sei­te des ehe­ma­li­gen Bo­dy­guards ge­rannt, hat­te Ge­wich­te ge­stemmt und sich im­mer wie­der völ­lig ver­aus­gabt. Sie hät­te nie ge­dacht, dass der eher über­ge­wich­ti­ge Mi­cha­el in so ei­ner Form sein konn­te. Er hat­te je­de Übung mit ihr mit­ge­macht und doch noch zu Scher­zen auf­ge­legt.

      Va­le­ria und ih­re Halb­schwes­ter wa­ren schon die hal­be Wo­che bes­ter Lau­ne. Wäh­rend sie bei ih­ren ge­lieb­ten Pfer­den weil­te, durf­te ih­re Halb­schwes­ter un­ter Auf­sicht im Gar­ten auf Ge­mü­se und Früch­te an­le­gen. Die Müt­ter wech­sel­ten sich ab mit den bei­den. Emi­lia hat­te vie­le Tipps von ih­rer Mut­ter über­nom­men und wur­de im­mer bes­ser. Mi­cha­el hat­te sich für heu­te et­was Be­son­de­res für sei­ne Toch­ter aus­ge­dacht. Da Va­le­ria die meis­te Zeit auf ei­nem im­mer wie­der wech­seln­den Pony ver­brach­te, hat­ten die El­tern zu­sam­men ent­schie­den, ihr ei­ne Reit­be­tei­li­gung zu kau­fen. Micha hat­te sich be­reit er­klärt al­les da­für in die We­ge zu lei­ten und An­ge­bo­te ein­zu­ho­len. Ent­schei­den muss­te dann die klei­ne Va­le­ria al­lei­ne. Sie woll­ten ihr nicht vor­schrei­ben, auf wel­chem Pony sie rei­ten soll­te. Die klei­ne muss­te mit dem Gaul auch zu­recht­kom­men. Letz­ten En­des war es ih­re Ent­schei­dung.

      Die bei­den nack­ten jun­gen Mäd­chen war­te­ten be­reits un­ge­dul­dig auf ih­ren Va­ter. Als er end­lich mit zwei di­cken Ein­kauf­tü­ten durch die Tür kam, wa­ren die bei­den nicht mehr zu hal­ten. Seit sie ih­re Hob­bys hat­ten, de­nen sie fast täg­lich ex­zes­siv nach­gin­gen, muss­ten sie auch fast nicht mehr in der Kü­che hel­fen. Mitt­ler­wei­le fehl­te es ih­nen schon ein biss­chen, was sie na­tür­lich nicht zu­ge­ben woll­ten. Aber es war aus­ge­macht, dass sie zu­sam­men mit Va­le­ria in den Reit­stall fah­ren wür­den, wenn Mi­cha­el die Ein­käu­fe weg­ge­räumt hat­te. Do­lo­res Toch­ter hat­te mit ih­rer Schwes­ter ver­ab­re­det so gut sie konn­ten zu hel­fen, da­mit sie so schnell wie mög­lich in den Reit­stall kam. Die Be­grü­ßung fiel trotz­dem wie im­mer aus. Die bei­den klei­nen Mäd­chen um­arm­ten ih­ren Va­ter, der je­des Mal ex­tra auf die Knie ging und den bei­den einen di­cken Kuss gab.

      »Hal­lo ihr bei­den Zau­ber­mäu­se. Ihr könnt es wohl kaum noch er­war­ten end­lich hier weg­zu­kom­men«, lach­te er als er die bei­den im Arm hat­te.

      Na­tür­lich wa­ren die bei­den nicht mehr zu hal­ten. Sie hat­ten schon den hal­b­en Tag auf ex­akt die­sen Mo­ment ge­war­tet. Dement­spre­chend mach­ten sich die drei auch gleich dar­an, die Le­bens­mit­tel weg­zuräu­men. Die bei­den Müt­ter be­ob­ach­te­ten la­chend wie die bei­den Mäd­chen die Tü­ten aus­räum­ten und Mi­cha­el al­les an­reich­ten, der es dann in den Schrän­ken ver­stau­te. Die bei­den Mäd­chen hat­ten be­reits schon nach dem Früh­stück ih­re Klei­der be­reit­ge­legt, die sie am Nach­mit­tag an­zie­hen woll­ten. Va­le­ria hat­te na­tür­lich ih­re Rei­ter­aus­rüs­tung be­reit­ge­legt. Emi­lia be­gnüg­te sich mit ei­nem kur­z­en Som­mer­kleid. Nach­dem die bei­den Tü­ten leer wa­ren, rann­ten die bei­den in ihr Zim­mer und zo­gen sich an.

      Wäh­rend­des­sen in­for­mier­te Mi­cha­el sei­ne bei­den Frau­en über ei­ne klei­ne Än­de­rung in ih­ren Plä­nen. Nach­dem er sich die Prei­se ei­ner Reit­be­tei­li­gung auf den ver­schie­de­nen Po­nys an­ge­se­hen hat­te, kam er zu dem Schluss, dass sich das nicht im Ge­rings­ten rech­ne­te. Statt­des­sen hat­te er sich nach Po­nys zum Kau­fen um­ge­se­hen und ei­ni­ge ge­fun­den, die gar nicht so teu­er wa­ren. Da­von wuss­te Va­le­ria na­tür­lich noch nichts. Statt ei­ner Reit­be­tei­li­gung be­kam sie ein ei­ge­nes Pferd und durf­te selbst Reit­be­tei­li­gun­gen an­bie­ten. Va­le­ria er­fuhr das al­ler­dings erst, als sie schon un­ter­wegs wa­ren. Sie kann­te den Weg zu ih­rem Reit­stall schon im Schlaf und merk­te so­fort, dass Mi­cha­el nicht da­hin fuhr. Sie be­schwer­te sich laut­stark, weil sie nicht län­ger war­ten woll­te.

      Erst dann er­klär­te ihr Mi­cha­el, dass er ein ei­ge­nes Pony für sei­ne Toch­ter kau­fen woll­te, statt je­den Mo­nat ei­ne Reit­be­tei­li­gung zu fi­nan­zie­ren. Die paar Tau­send Dol­lar die er da­für aus­ge­ben muss­te wür­den sich schon nach kur­z­er Zeit amor­ti­sie­ren. Au­ßer­dem hat­te Va­le­ria so im­mer ihr ei­ge­nes Pferd, auf dem sie rei­ten konn­te, wann sie woll­te. Emi­lia freu­te sich für ih­re Halb­schwes­ter, denn sie be­kam eben­falls ei­ne Über­ra­schung, wie ihr Mi­cha­el ver­sprach. Do­lo­res hoff­te, dass ih­re Toch­ter lan­ge ge­nug brau­chen wür­de, sich ein Pony aus­zu­su­chen. Je län­ger ih­re Klei­ne da­für be­nö­tig­te, um­so we­ni­ger Zeit wür­de für sie und Mi­cha­el auf dem Trai­nings­ge­län­de üb­rig blei­ben. Das war al­ler­dings ver­ge­bens, denn gleich das ers­te Pony, was sie sich an­schau­te, ge­fiel der Klei­nen so gut, dass sie am liebs­ten di­rekt dar­auf sit­zen ge­blie­ben wä­re.

      Das Pony wür­de erst am nächs­ten Tag in den Stall auf dem Rei­ter­hof ge­bracht wer­den, was be­deu­te­te, dass Va­le­ria heu­te noch ein letz­tes Mal auf ei­nem Übungs­po­ny Platz neh­men muss­te. Leo­nie wür­de heu­te bei ihr blei­ben wäh­rend Micha und Do­lo­res zu Hau­se trai­nier­ten. Ih­re nächs­te Lehr­stun­de bei François Pier­lot in Ly­on wür­de erst nächs­ten Mo­nat statt­fin­den. So lan­ge trai­nier­te sie al­lei­ne im Gar­ten hin­ter dem neu ge­bau­ten Haus der Fa­mi­lie. Mi­cha­el setz­te die bei­den am Rei­ter­hof ab, wünsch­te ih­nen viel Spaß und mach­te sich dann mit Emi­lia und Do­lo­res wie­der