Mit den ausgesuchten Sachen steuerte sie die Kasse an und bezahlte sie ordnungsgemäß. Zusätzlich steckte sie alles zusammen in eine Tragetüte und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Immer wieder blickte sie sich deutlich nervös um, aber es war niemand zu sehen, der ihr folgte. Erst als ihre Wohnungstür hinter ins Schloss fiel und sie die Kette vorlegte, fühlte sie sich sicher. Ohne Umschweife setzte sie sich an ihren Küchentisch und präparierte das abzuliefernde Päckchen, wie sie es im Restaurant zurückgelassen hatte. Als sie damit fertig war, steckte sie es wieder in den hinteren Hosenbund und verließ ihre Wohnung zum vorgeschriebenen Lieferort.
7. Kapitel
Bahamas, Nassau
Nach einem langen Tag im Büro hatten es sich die beiden Mütter Leonie und Dolores gemütlich gemacht. Die beiden Mädchen tollten wie gewöhnlich in ihrem Pool herum. Michael war noch unterwegs, um einige Besorgungen zu machen. Es war erst früh am Nachmittag, aber Dolores wusste, was noch auf sie warten würde. Diese Woche musste sie wieder auf ihrem privaten Schießstand bestehen. Sie hatte, mit Michael ausgemacht ihre Probleme zu beseitigen. Dazu gehörte ein extremes Fitnessprogramm und Lektionen was den Umgang mit Waffen unter Stress betraf. In den letzten Wochen war sie jeden Tag viele Kilometer an der Seite des ehemaligen Bodyguards gerannt, hatte Gewichte gestemmt und sich immer wieder völlig verausgabt. Sie hätte nie gedacht, dass der eher übergewichtige Michael in so einer Form sein konnte. Er hatte jede Übung mit ihr mitgemacht und doch noch zu Scherzen aufgelegt.
Valeria und ihre Halbschwester waren schon die halbe Woche bester Laune. Während sie bei ihren geliebten Pferden weilte, durfte ihre Halbschwester unter Aufsicht im Garten auf Gemüse und Früchte anlegen. Die Mütter wechselten sich ab mit den beiden. Emilia hatte viele Tipps von ihrer Mutter übernommen und wurde immer besser. Michael hatte sich für heute etwas Besonderes für seine Tochter ausgedacht. Da Valeria die meiste Zeit auf einem immer wieder wechselnden Pony verbrachte, hatten die Eltern zusammen entschieden, ihr eine Reitbeteiligung zu kaufen. Micha hatte sich bereit erklärt alles dafür in die Wege zu leiten und Angebote einzuholen. Entscheiden musste dann die kleine Valeria alleine. Sie wollten ihr nicht vorschreiben, auf welchem Pony sie reiten sollte. Die kleine musste mit dem Gaul auch zurechtkommen. Letzten Endes war es ihre Entscheidung.
Die beiden nackten jungen Mädchen warteten bereits ungeduldig auf ihren Vater. Als er endlich mit zwei dicken Einkauftüten durch die Tür kam, waren die beiden nicht mehr zu halten. Seit sie ihre Hobbys hatten, denen sie fast täglich exzessiv nachgingen, mussten sie auch fast nicht mehr in der Küche helfen. Mittlerweile fehlte es ihnen schon ein bisschen, was sie natürlich nicht zugeben wollten. Aber es war ausgemacht, dass sie zusammen mit Valeria in den Reitstall fahren würden, wenn Michael die Einkäufe weggeräumt hatte. Dolores Tochter hatte mit ihrer Schwester verabredet so gut sie konnten zu helfen, damit sie so schnell wie möglich in den Reitstall kam. Die Begrüßung fiel trotzdem wie immer aus. Die beiden kleinen Mädchen umarmten ihren Vater, der jedes Mal extra auf die Knie ging und den beiden einen dicken Kuss gab.
»Hallo ihr beiden Zaubermäuse. Ihr könnt es wohl kaum noch erwarten endlich hier wegzukommen«, lachte er als er die beiden im Arm hatte.
Natürlich waren die beiden nicht mehr zu halten. Sie hatten schon den halben Tag auf exakt diesen Moment gewartet. Dementsprechend machten sich die drei auch gleich daran, die Lebensmittel wegzuräumen. Die beiden Mütter beobachteten lachend wie die beiden Mädchen die Tüten ausräumten und Michael alles anreichten, der es dann in den Schränken verstaute. Die beiden Mädchen hatten bereits schon nach dem Frühstück ihre Kleider bereitgelegt, die sie am Nachmittag anziehen wollten. Valeria hatte natürlich ihre Reiterausrüstung bereitgelegt. Emilia begnügte sich mit einem kurzen Sommerkleid. Nachdem die beiden Tüten leer waren, rannten die beiden in ihr Zimmer und zogen sich an.
Währenddessen informierte Michael seine beiden Frauen über eine kleine Änderung in ihren Plänen. Nachdem er sich die Preise einer Reitbeteiligung auf den verschiedenen Ponys angesehen hatte, kam er zu dem Schluss, dass sich das nicht im Geringsten rechnete. Stattdessen hatte er sich nach Ponys zum Kaufen umgesehen und einige gefunden, die gar nicht so teuer waren. Davon wusste Valeria natürlich noch nichts. Statt einer Reitbeteiligung bekam sie ein eigenes Pferd und durfte selbst Reitbeteiligungen anbieten. Valeria erfuhr das allerdings erst, als sie schon unterwegs waren. Sie kannte den Weg zu ihrem Reitstall schon im Schlaf und merkte sofort, dass Michael nicht dahin fuhr. Sie beschwerte sich lautstark, weil sie nicht länger warten wollte.
Erst dann erklärte ihr Michael, dass er ein eigenes Pony für seine Tochter kaufen wollte, statt jeden Monat eine Reitbeteiligung zu finanzieren. Die paar Tausend Dollar die er dafür ausgeben musste würden sich schon nach kurzer Zeit amortisieren. Außerdem hatte Valeria so immer ihr eigenes Pferd, auf dem sie reiten konnte, wann sie wollte. Emilia freute sich für ihre Halbschwester, denn sie bekam ebenfalls eine Überraschung, wie ihr Michael versprach. Dolores hoffte, dass ihre Tochter lange genug brauchen würde, sich ein Pony auszusuchen. Je länger ihre Kleine dafür benötigte, umso weniger Zeit würde für sie und Michael auf dem Trainingsgelände übrig bleiben. Das war allerdings vergebens, denn gleich das erste Pony, was sie sich anschaute, gefiel der Kleinen so gut, dass sie am liebsten direkt darauf sitzen geblieben wäre.
Das Pony würde erst am nächsten Tag in den Stall auf dem Reiterhof gebracht werden, was bedeutete, dass Valeria heute noch ein letztes Mal auf einem Übungspony Platz nehmen musste. Leonie würde heute bei ihr bleiben während Micha und Dolores zu Hause trainierten. Ihre nächste Lehrstunde bei François Pierlot in Lyon würde erst nächsten Monat stattfinden. So lange trainierte sie alleine im Garten hinter dem neu gebauten Haus der Familie. Michael setzte die beiden am Reiterhof ab, wünschte ihnen viel Spaß und machte sich dann mit Emilia und Dolores wieder