Siegler: Hans Schwab (Swab), Mitglied des Rats, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).
Wienn, an phintztag vor sand Thomans tag des heiligen zwelifpoten.
Or., Urk. Nr. 530, Perg., beschädigt, Siegel fehlen. – Vgl. PERGER, Hoher Markt, 80.
8171432 März 21, Wien
Hans Moosbrunner (Mosprunner), Mitglied des Rats, sein Bruder Georg und beider Schwester Anna, Frau des Ratsmitglieds Ulrich Perman, Kinder des verstorbenen Hans Moosbrunner, beurkunden, dem Spitalmeister Hermann Perman 200 Pfund Wiener Pfennig zu schulden, die ihr Vater dem Bürgerspital vermacht hat. Das Testament ist im Stadtbuch eingetragen. Die Aussteller verpflichten sich, aus den Erträgen der 200 Pfund im Spital einen ewigen Jahrtag am Todestag ihres Vaters mit Vigil und gesungenem Seelamt auszurichten sowie den Kranken eine Mahlzeit mit Brot, Wein, Fleisch und Kraut zu reichen und ein Bad zu bezahlen. Außerdem soll im Spital und in der Kinderstube jedem ein Pfennig gegeben werden. Als Pfand für das Hauptgut setzen sie mit Zustimmung des Ratsmitglieds und Bergmeisters des Stifts Klosterneuburg (Closternewnburg) Stephan Wirsing aus ihrem Erbe dem Bürgerspital einen Weingarten. Dieser liegt am Nussberg (Nusperg), ist ein Dreivierteljoch groß, heißt Mäuerl (Mewrl) und liegt zwischen den Weingärten von Alram (Olram) von Grinzing (Grinczing) und jenem, der früher Ruprecht (her Ruepprecht), dem Kanzler des Bischofs von Passau (Passaw), gehört hat. Dem Stift sind siebeneinhalb Viertel Weins an Bergrecht und neun Ort Vogtrechts zu entrichten. Falls die Aussteller die 200 Pfund nicht für das Bürgerspital anlegen und den Jahrtag nicht entsprechend ausrichten, fällt der Weingarten an das Spital und wenn dadurch der Wert des Hauptguts nicht abgedeckt wird, kann sich der jeweilige Spitalmeister am Besitz der Aussteller schadlos halten. Der Weingarten kann mit 200 Pfund wieder ausgelöst werden. Bürgermeister Konrad Hölzler (her Conrat der Hölczler) ist Zeuge der Beurkundung.
Siegler: Konrad Hölzler, Hans Moosbrunner, Stephan Wirsing. Georg Moosbrunner und Anna Perman haben kein Siegel.
Wienn, am vreitag vor [Oculi]1 in der vassten.
Dep., vidimiert in Reg. 1134.
8181432 Juni 6, Wien
Wolfhart Hopfer (Hopher), Amtmann des Bürgerspitals in Hernals (Herren Alss) beurkundet die Entscheidung im Banntaiding über die Klage des Spitalmeisters Hermann Perman gegen den Seidennäher (seydennater) Nikolaus Unger wegen eines Weingartens. Dieser Weingarten, ein halbes Joch groß, liegt im Mitterberg hinter Als zwischen den Weingärten des Schneiders Schernecker (Schernegker) und der Nikolausin Stierl (Stierlin) auf Bürgerspitalgrund. Die fälligen Abgaben, ein halber Eimer und sechs Achtering Wein an Bergrecht und drei Pfennig Vogtrechts waren durch vier Jahre nicht geleistet worden, auch blieb der Weingarten unbearbeitet. Nachdem eine Beschau durch die geschworenen Vierer durchgeführt wurde, wird der Weingarten dem Bürgerspital zugesprochen.
Siegler: Konrad beim Gottesacker (Gotzakher), Hans Schell, beide Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.
Wienn, an freytag vor dem heiligen phingstag.
Or., Urk. Nr. 531, Perg., zwei Siegel an Presseln.
8191432 Juli 3, Wien
Stephan Kraft von Marsbach (Marspach) verkauft mit Zustimmung seines Lehensherrn Herzog Albrechts V. sein Bierrecht (pirrecht) in Wien mit allem Zugehör, sein Bierhaus (pirhaus) und Brauhaus (prewhaus) mit dem Gärtlein, der Stallung und dem Viehhof in der Weidenstraße (Weydenstrass) vor dem Widmertor am Graben, ebenso sein Haus, das gegenüber dem Brauhaus liegt, mit dem Garten an Bürgermeister Konrad Hölzler (Holczler) und den Rat für das Bürgerspital. Von Bierhaus und Brauhaus bezog das Bürgerspital ein halbes Pfund und sieben Pfennig an Burgrecht, jeweils 63 ½ Pfennig zu Georgi und Michaeli. Der Viehhof, an dessen Stelle einst Häuser standen, grenzt an das Haus des Zimmermanns Konrad Payer (Payr); davon waren dem Bürgerspital zu Georgi 61 Pfennig und drei Ort an Grunddienst zu entrichten. Von seinem Haus und dem Garten, an dessen Stelle auch Häuser gestanden waren und das zwischen den Liegenschaften von Ulrich Amstetter (Amsteter) und von Wunsam liegt, erhielt das Bürgerspital fünf Schilling und sechseinhalb Pfennig zu Georgi und Michaeli an Grunddienst.
Siegler: der Aussteller, Berthold von Mangen, Hubmeister und Schwager des Ausstellers, Oswald Oberndorfer (Oberndorffer), Bürger von Wien.
Wienn, an phincztag vor sand Ulreichs tag.
Or., Urk. Nr. 532, Perg., drei Siegelreste an Presseln. – Ed. SAILER, Bierbrau- und Schankmonopol, Beilage I. Vgl. POHL-RESL, Rechnen, 143 f.; Reg. 820.
8201432 Juli 4, Wien
Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von Braurecht und Brauhaus am Graben vor dem Widmertor, die von ihm zu Lehen gehen, von Stephan Kraft an Bürgermeister und Rat von Wien für das Bürgerspital und verleiht diesem das Braurecht.
Siegler: der Aussteller.
Wienn, an sant Ulreichstag.
Or., Urk. Nr. 533, Perg., Siegel (SAVA 78). KV unter der Plica rechts: dominus dux per Berth(oldum) de Mangen magistrum hubarum. – Ed. SAILER, Bierbrau- und Schankmonopol, Beilage II. Vgl. Reg. 819.
8211432 Oktober 12, Wien
Anna im Fischhof (Vischof), Witwe des Martin Reidecker (Reydegker), verkauft ihren Weingarten in Grinzing (Grintzing) hinter dem Dorf, der Breitenfelder (Praytenvelder) heißt, um 100 Pfund Wiener Pfennig an Bürgermeister Konrad Hölzler (her Conrat der Hoͤltzleͣr). Der Weingarten, ein halbes Joch groß und ihr freies Eigen, liegt zwischen den Weingärten von Konrad Hölzler und Martin Fröhlich (Froͤleich) und gegenüber jenem, der Leͣmss genannt wird.
Siegler: Ulrich Perman, Mitglied des Rats, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr). Die Ausstellerin hat kein Siegel.
Wienn, an montag vor sand Kolmans tag.
Or., Urk. Nr. 534, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Hirschauers fehlt.
8221433 März 24, Wien
Friedrich Fuchsel, Bürger von Mödling (Medling), verkauft mit Zustimmung seiner Grundherrin (gruntfraun) Schwester Barbara Traismer (Traysmerin), Äbtissin zu St. Niklas auf der Landstraße (Lanntstrass) vor dem Stubentor, sein Leibgeding und Recht auf einem Weingarten am Mitterberg bei Als um acht Pfund Wiener Pfennig an die Verweser des Pilgerhauses (pilgreimhauss). Den Weingarten, der ein halbes Joch groß ist und neben jenem von Hans Muer liegt, hat er von Frau Elisabeth Hofgeber (Hofgeberinn) mit der Bestimmung geerbt, dass dieser nach seinem Tod dem Pilgerhaus zufallen soll. Das Testament ist im Marktbuch von Mödling eingetragen. Dem Kloster St. Niklas sind zu Michaeli 43 Wiener Pfennig an Grunddienst zu leisten.
Siegler: Schwester Barbara Traismer, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).
Wienn, an eritag nach Letare in der vassten.
Or., Urk. Nr. 535, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Hirschauers beschädigt.
8231433 August 19, Wien
Elisabeth, Witwe von Hans Kirchstetter (Kirchsteteͣr) von Burgmannsgwick (Purgmansgwigk), bestätigt den Erhalt einer Geldsumme von Spitalmeister Hermann Perman und erklärt, keine weiteren Forderungen wegen einer Geldschuld des Spitals gegenüber ihrem Sohn Hans Kirchstetter (Kirchsteteͣr)