Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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für alle Schäden durch mangelhafte Weingartenarbeit oder ausbleibenden Bestandszins. Wenn der oder die Überlebende des Ehepaares während der Frühjahrsarbeit (vasten hawn) stirbt, soll der jeweilige Erbe, oder wer betraut wird, die Arbeit bis zum Lesen weiterführen, ehe der Weingarten an das Kloster zurückfällt.

      Siegler: Ulrich Warnhofer (Warnhover), Urteilschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).

       Wienn, an sand Petronellen tag.

      Or., Urk. Nr. 519, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Hirschauers beschädigt.

       7911428 Juni 28, Wien

      Ulrich Mondschein (Meͣnschein), Bürger zu Wien, verkauft mit Zustimmung von Wildburg, Tochter von weiland Eberhard von Kapellen (her Eberhart von Kappellen) und Witwe von Georg von Dachsberg (her Jorg von Dachsperg), Vögtin des Frauenklosters zu Pulgarn, eine Mühle, Angermühle genannt, in Gumpendorf (Gumppendorf) unterhalb der Kirche gelegen, mit zwei zugehörigen Weingärten, die neben jenem Weingarten liegen, der Heigin (Heygin) genannt wird, um 140 Pfund Wiener Pfennig an Nikolaus von Dinkelsbühl (Dinkchelspühel), Lehrer der Heiligen Schrift und Verweser des Pilgerhauses bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kernerstrass). Von Mühle und Weingärten sind dem Kloster zu Pulgarn jährlich 15 Pfennig Grundrecht und den Zisterziensern in Baumgartenberg zwei Pfund Pfennig Burgrecht zu entrichten, der Kirche St. Ägidi in Gumpendorf ein Mut Weizen zu mahlen sowie drei Schilling Wiener Pfennig und zwei Pfund Wachs zu leisten.

      Siegler: Wildburg, Hans Musterer (Musstrer), Hans von Meinhartsdorf (Menhestorff), beide Mitglieder des Rats. Mondschein hat kein Siegel.

       Wienn, an montag sant Peters und sant Pauls abent.

      Or., Urk. Nr. 520, Perg., ein Siegelrest (Musterer).

       7921428 August 7, Wien

      Bruder Leonhard, Prior der Kartause Allerheiligental (Allerheiligenthall) zu Mauerbach (Mawrbach), und der Konvent verkaufen mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Untermhimmel (underm Himel) um 120 ungarische Gulden ihren Gewandkeller unter den Lauben am Hohen Markt (Hochenmarckht) unter dem Schuhhaus (Schuechhauss) gegenüber vom Fischmarkt (Vischmarckht) an den Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) für das Bürgerspital.

      Siegler: Aussteller, Grundsiegel der Stadt.

       Wien, am sambstag vor sandt Lorenntzen tag.

      Or., HA Urk. 2317, Perg., zwei Siegel an Presseln; BA, Fasz. 64/I, Zl. 34, Abschrift 16. Jh., Indorsat: Spitalskhaufbrieff vom prior unnd convent zu Maurbach umb den grossen gwanndtkeller unserm Schuechhaus, under den gewelbten tuechlauben gelegen. Datum sambstags vor sant Larenntzen tag anno 1428; Fasz. 58, Zl. 3, Abschrift 17. Jh. – Vgl. Reg. 793. PERGER, Hoher Markt, 81.

       7931428 August 17, Wien

      Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Undermhimel), der Rat und Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) bekräftigen den Bestandsvertrag für ein Zimmer im Bürgerspital mit Peter und Dorothea Stark (Starch). Dabei werden die Bedingungen wiederholt. Das Ehepaar hat bereits zwölf Pfund Pfennig für Adaptierungen aufgewendet und dem Spitalmeister acht Pfund Pfennig zum Nutzen des Spitals bezahlt. Die 100 ungarischen Gulden, mit denen sie sich eingekauft hatten, wurden vom Spitalmeister zum Erwerb eines Kaufgewölbes im Schuhhaus am Hohen Markt (Hohenmarkcht) von den Kartäusern zu Mauerbach (Maurbach) genützt. Davon ist dem Ehepaar auf Lebzeiten eine Rente von jährlich sechs Gulden auszubezahlen, je zwei Gulden zu Weihnachten, Georgi und Michaeli.

      Siegler: Stadt und Bürgerspital.

       Wienn, an erchtag nach unser frawnntag zu der schiedung.

      Gb. 6/19, fol. 61. Die Stadt siegelte mit dem kleinen Siegel. – Vgl. Reg. 775.

       7941428 August 18, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Undermhimel) und dem Rat Ulrich Siebenbürger (Sibenwurger) ein Haus in der Kumpflucke (Kumphlukchen) vor dem Kärntner Tor (Karnartor) neben dem von Hans Setzenwein auf Lebzeiten in Bestand. Von dem Haus sind dem Spital jährlich zwei Pfund Pfennig zu leisten, je fünf Schilling 10 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli, beginnend mit nächstem Michaeli. Für Schäden am Haus haftet der Bestandnehmer, so auch bei Feuer, das vom Haus ausgeht. Bei Stadtbränden trägt das Spital den Schaden.

       Wienn, an mitichen nach unserr frawen tag zu der schidung.

      Gb. 6/19, fol. 61v. Der Eintrag ist durch Striche getilgt.

       7951428 September 25, Wien

      Margarete, Witwe von Michael Mondschein (Menschein) und Frau von Gabriel Grefenberger (Grefenperger) verkauft mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (her Niclas Undermhimel) und dem Rat zwei Häuser am Hohen Markt (Hochenmarckht), eines zwischen Schlagstube (slachstuben), Leinwandhaus (Leinwathaus) und Schuhhaus (Irchhaus), das andere neben der Schlagstube, die sie mit eigenem Vermögen erworben hatte, um 320 Pfund Wiener Pfennig an das Bürgerspital. Die Häuser waren abgebrannt und längere Zeit öd gestanden, weshalb sie die Stadt einziehen wollte. Auf ihre Bitten hatte man ihr zugestanden, die Häuser zu verkaufen. Von den 320 Pfund sind 50 Pfund an Anna und Simon, die Kinder des verstorbenen Hans Klagmann entfallen, die auf einem Haus eine Rente in diesem Wert gehabt hatten. Weitere 150 Pfund entfielen auf eine Messstiftung des verstorbenen Arztes (puchartzt) Meister Albertinus am Allerheiligenaltar zu St. Stephan für 18 Pfund 6 Schilling Burgrechts auf den Häusern, das damit abgelöst war, 100 Pfund fielen dem Bürgerspital zu, das dieses auf den Häusern innegehabt hatte und damit die Häuser erwerben konnte. Die restlichen 20 Pfund hat Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, der Ausstellerin ausbezahlt.

      Siegler: Grundsiegel, Wolfgang Atzinger, Bürger von Wien. Die Ausstellerin hat kein Siegel.

       Wienn, an sambstag vor sand Michaelstag.

      Or., HA-Urk. Nr. 2323, Perg., ein Siegel (Atzinger); BA, Fasz. 58, Zl. 3. Spitals alhie zu Wienn khauffbrieff uber das Leinbathaus unnd das annder darneben gelegen, gegen dem Vischmarckht uber, so vormaln der Margrethen, Michael Monscheins witib, Gabrieln Grafenpergers hausfrauen gewesen. Des datum sambstags vor sand Michaelstag anno 1428. Abschrift 16. Jh.; Fasz. 37, Zl. 24, Nr. 2, 17. Jh. – QUELLEN II/2, Nr. 2323; FRANZENSHULD, Geschlechterbuch, 49.

       7961428 November 6, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt Hans Zottel (Zotlein) und seiner Frau Anna ein Haus mit Garten in der Gartengasse beim Kloster St. Niklas vor dem Stubentor auf Lebzeiten in Bestand. Die ersten zwölf Jahre sollen sie jährlich sieben Pfund Pfennig, je zwei Pfund 80 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli entrichten, beginnend mit nächsten Weihnachten. Für Schäden haften die Bestandnehmer.

      Siegler: Bürgerspital.

       Wien, an samptztag vor sand Mertentag.

      Gb. 6/19, fol. 78.

       7971428 November 15, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Underrmhimel) und dem Rat Peter Gretzer, seiner Frau Anna und deren beiden Kindern Michael und Elisabeth ein Haus in der Habsburgergasse (Preidenströs) neben dem Praghaus (prachauws) auf Lebzeiten in Bestand. Von dem Haus sind dem Spital jährlich zwei Pfund Pfennig zu leisten, je fünf Schilling 10 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli. Für Schäden am Haus haftet der Bestandnehmer, so auch bei Feuer, das vom Haus ausgeht. Bei Stadtbränden trägt das Spital