Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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Urk. Nr. 513, Perg., drei Siegel an Presseln.

       7741426 April 26, Wien

      Herzog Albrecht V. lädt die Streitparteien wegen der Pöckelsau (Pöckhleins aw) für den Freitag nach Jakobi (26. Juli) vor sein Gericht.

       Wienn, am freytag nach sant Geörgentag.

      Or., Urk. 1074, Papier, aufgedrücktes Siegel (SAVA 78) unter Papier auf der Rückseite. KV: unter der Plica rechts dominus dux in consilio; BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5v, Nr. 16, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 767, 768, 769, 770, 809.

       7751426 Juni 12, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) beurkundet mit Zustimmung des Bürgermeisters Hans Scharfenberger (her Hanns Scharffenperger) und des Rats, dass er Peter Stark (Starkch) und dessen Frau Dorothea als Leibgeding jenes Zimmer im Bürgerspital überlässt, das zwischen der Schule und dem des Schaffers über dem mittleren Keller unter dem Dach gelegen ist. Eine Türe, die vom Zimmer des Schaffers in den vorgesehenen Raum führt, wird auf Kosten des Spitals vermauert. Sollte jemals eine Tür von der Schule oder vom oberen Dachboden durchgebrochen werden, wäre das zugewiesene Zimmer durch eine Zwischenwand abzusichern. Das Ehepaar darf Brenn- und Bauholz vor dem Raum lagern, auch dürfen sie ihren Müll (mist) zum allgemeinen Müll des Spitals bringen und haben Zugang zum Brunnen und freie Wasserentnahme. Für eventuelle Renovierungen im Zimmer sind sie selbst verantwortlich, allein Ausbesserungen am Boden und am Dach übernimmt das Spital. Bei Ausstellung der Urkunde sind zehn Pfund Pfennig für Baumaßnahmen zu erlegen und weitere acht Pfund, die der Spitalmeister für den allgemeinen Bedarf des Spitals anzulegen hat. Darüber hinaus sollen binnen Jahresfrist im Einvernehmen mit dem Ehepaar hundert ungarische Gulden für ein Eigengut in Österreich angelegt werden, worüber es als Leibgeding verfügen kann. Nach beiderTod fällt das Gut an das Spital. Was sie sonst noch an Gut besitzen, darüber können sie frei verfügen. Sollte den Pfründnern jemals durch Amtleute des Spitals Unrecht angetan werden, so erhalten sie die hundert Gulden zurück oder das erworbene Gut zu Eigen, das Leibgeding wäre jedoch hinfällig. Käme es in dem Zimmer zu einem Brand, müssten die Pfründner den Schaden gutmachen, entstünde ein Feuer außerhalb, würde das Spital für die Kosten aufhommen. Würden sie ihr Zimmer erwiesenermaßen nicht ordentlich instandhalten, müssten sie die Rechtsfolgen tragen.

      Siegler: Bürgerspital.

       Wienn, an mitichen vor sand Veyts tag.

      Gb. 6/19, fol. 57. – Vgl. Reg. 793. Zu den Pfründen vgl. POHL-RESL, Rechnen, 98–102.

       7761426 September 28, Wien

      Erhard Grasbeck (Graspekch) und seine Frau Agnes nehmen mit Zustimmung des Bürgermeisters Hans Scharfenberger (her Hanns Scharffenperger) und des Rats von Hans Scheibelwieser (Scheiwelwiser), Mitglied des Rats und Spitalmeister des Bürgerspitals, ein Haus, Brothaus (prathaus) genannt, auf acht Jahre in Bestand, beginnend zu Michaeli. Das Haus liegt am Graben, neben dem von Ellerbach. Die Bestandnehmer entrichten die allgemeinen Abgaben, das Burgrecht, das auf dem Haus lastet, soll auch weiterhin vom Bürgerspital bedient werden. Für das Bestandrecht sind dem Bürgerspital jährlich 34 Pfund Wiener Pfennig zu leisten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 11 Pfund 80 Pfennig. Als Bürge haftet Martin Beck (Peck), Richter zu Aspern an der Donau (Tunaw), für allfälligen Schaden.

      Siegler: Hans Gerestenner, Konrad Kufsteiner (Kůfstainer), beide Bürger von Wien.

       Wienn, an sambstag nach sand Matheus tag.

      Or., Urk. Nr. 514, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. CZEIKE, Graben, 79.

       7771427 Jänner 21, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) übergibt Albrecht Harder, dessen Frau Barbara und ihren Erben mehrere Güter des Spitals auf drei Jahre in Bestand, beginnend mit Mariä Lichtmess (2. Februar). Es handelt sich um einen Hof in Pellendorf (Pellendorff) mit drei Weingärten, 18 Tagwerk Wiesen in Himberg (Hinerperg) im Weidach (Weydach), 25 Joch Ackers beim Hof mit Getreideausaat (swarm traid), einen Safrangarten und andere Zugehörung. Sie haben sich um diese Güter zu kümmern und die erforderlichen Abgaben an Bergrecht, Vogtrecht, Zehent und Robot zu leisten, allein Schäden am Dach des Hofs wären vom Bürgerspital zu tragen. An Vieh gehören dazu 20 Kühe, 18 Schweine, 50 Schafe, sieben Gänse, acht Enten, 65 Hühner, neun Milchlämmer (spenlempen). An Gerätschaften 16 Schüsseln, sechs Käseschüsseln (kaskarll), sechs Milchsechter, zwei Multer, 30 Waschschaffe (luterschaff), ein Trog, vier Waschtröge (wasschengiel), fünf Bottiche, kleine und große, vier Rührkübel (rurkkubll), fünf Steigleitern, fünf Rübenhauen (rubhawn), eine Rutenhaue (rauthawn), zwei Schaufeln, zwei Heuraufeln (hawrauffel), vier Mistgabeln, zwei Reichgabeln (raichgapel), eine Heugabel (hawgapel), vier Leuchsen, vier Pflugeisen, zwei Pflüge und zwei Pflugscharen (ern). Sie dürfen in den drei Jahren 20 Fuder Holz aus dem Spitalswald in Kalksburg (Kalsperg) holen, wobei der Holzfäller je Fuder zu bezahlen ist. Was sie mit dem Hof erwirtschaften, fällt ihnen zu. Dem Spital haben sie jedes Jahr zu Martini 16 Pfund Pfennig zu entrichten. Darüber hinaus haben sie dem Spital zu jedem Quatember einen halben Eimer Schmalz, zum Faschangtag anderthalb Eimer Milch und zu Ostern zwei Pfund Eier abzuliefern.

      Siegler: Bürgerspital.

       Wienn, an erchtag vor sand Pauls tag der kerumb.

      Gb. 6/19, fol. 59. – Faschangtag ist der Dienstag nach dem Sonntag Estomihi.

       7781427 Jänner 21, Wien

      Wenzel Neunhofer (Newnhover) und Stephan Schüssler (Schuͤsslea r), Testamentsvollstrecker von Konrad Leitner (Leuttneͣr), verkaufen mit Zustimmung von Schwester Anna von Eckartsau (Ekchartzaw), Äbtissin zu St. Klara in Wien, einen Weingarten in Grinzing um 120 Pfund Wiener Pfennig dem Pilgerhaus bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kernerstrazz). Der Weingarten liegt am Sommereck (Sumeregk) neben dem von Markus Rock (Rokk), ist ein Dreivierteljoch groß und heißt Krummbeck (Krumpekch). Zu Michaeli sind dem Kloster St. Klara 30 Pfennig Grunddienst zu entrichten. Die Kaufsumme wird dem Wunsch des Testators entsprechend verwendet.

      Siegler: Neunhofer, Anna von Eckartsau, Wolfgang Lengnauer (Lengingawer), Konrad Kufsteiner (Kůfstainer). Schüssler hat kein Siegel.

       Wienn, an sant Agnesen tag.

      Or., Urk. Nr. 516, Perg., zwei Siegel an Presseln, die Siegel von Neunhofer und Kufsteiner fehlen.

       7791427 Februar 5, —

      Bruder Oswald, Prior, und der Konvent der Augustiner zu Wien bestätigen dem Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) den Erhalt von 18 Schilling Pfennig alter schwarzer Münze, die ihrem Mitbruder Hans von seinem Vater Hans Tockl (Toklein) vererbt worden sind. Damit bestehen keine Forderungen gegenüber dem Bürgerspital.

      Siegler: Bruder Oswald.

       … an sand Ayten tag.

      Or., Urk. Nr. 517, Papier, aufgedrücktes Siegel unter dem Text.

       7801427 März 11, Wien

      Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) verkauft mit Zustimmung von Bürgermeister Paul Würfel (Wurffel) und dem Rat für 32 Pfund Wiener Pfennig an Katharina Bruckmüllner (Prukmulnerin) eine Rente von vier Pfund auf Lebzeit, die alljährlich zu den vier Quatembern mit je einem Pfund ausbezahlt werden soll. Das Spital übernimmt dafür auch die Haftung.

      Siegler: Bürgerspital.

       Wien, an erchtag Invocavit in der vasten.

      Gb.