Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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8411435 —, —

      Peter Strasser nimmt auf Lebzeiten vom Bürgerspital drei Weingärten in Bestand. Einer, Sattler (Satler) genannt, neben jenem von Hans Zopfl (Zophlein) gelegen, ist fünf Vierteljoch groß, der zweite liegt hinter Dornbach (Dornpach) am Alsegg (Alsegk) neben dem von Hans Estl (Estlein) und ist drei Vierteljoch groß, der dritte, ein halbes Joch groß, befindet sich am Schenkenberg (Schenchnperg), neben jenem von Andreas Mauser. Davon sind insgesamt zehn Pfund zu entrichten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils drei Pfund 80 Pfennig. Der erste Dienst ist zu Weihnachten fällig.

       … XXXVo.

      Gb. 6/6, fol. 20.

       8421435 —, —

      Konrad beim Gottesacker (Gotsakcher), Bürger von Wien, nimmt ab Weihnachten für sechs Jahre vom Bürgerspital zwei Weingärten in Bestand. Einer, ein halbes Joch groß, liegt neben Konrads Weingarten im Käswassergraben (Keswassergraben), der andere, ein Viertelweingarten, in der Wagensperre neben jenem des Seidennähers (Seidennater). Davon sind zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils sechs Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

       … anno etc. XXXVo.

      Gb. 6/6, fol. 20.

       8431436 März 23, Wien

      Stadtrichter Haunold Schuchler entscheidet in einem Streitfall zwischen Albrecht Ritzel (Riczel), Bürger von Wien, gegen Ulrich im Winkel wegen einer Schuld von 20 Pfund Wiener Pfennig, wofür ihm dieser sein Haus verpfändet hatte. Das Haus liegt in der Weidenstraße (Weydenstrass) neben jenem von Jakob Lebzelter (Leczelter). Von diesem Haus sind dem Bürgerspital jeweils zu Georgi 72 Wiener Pfennig an Grunddienst zu entrichten, dem Kloster St. Laurenz zwei Pfund Pfennig an Burgrecht. Das Pfandrecht war im Satzbuch des Bürgerspitals eingetragen. Als beide Kontrahenten vor Gericht standen, erwirkte Ulrich im Winkel einen Rechnungstag (rayttag), erschien danach aber nicht vor Gericht. Ritzel kam dagegen mit zwei Vorsprechen, Alex Gerhart und Hans Schirmer, und beantragte die Übergabe des verpfändeten Hauses. Dieses wurde ihm auch zugesprochen.

      Siegler: der Aussteller.

       Wienn, an freytag unser frawn abend zu der chundung.

      Or., Urk. Nr. 545, Perg., Siegel an Pressel.

       8441436 April 12, Wien

      Anna, Frau von dem Kunter Hans Zwettler (Zwetler) in Wiener Neustadt (Newnstat), überlässt Peter dem Trompeter (Trumetter) alle ihre Ansprüche auf das Gut ihres verstorbenen Bruders Martin des Paukers (Paukker).

      Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer), Nikolaus Marchegger (Marhekcher), Bürger von Wien.

       Wienn, an phincztag vor sand Thyburczien und sand Valerian tag.

      Or., Urk. Nr. 546, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Hirschauers fehlt.

       8451436 April 16, Wien

      Stadtrichter Haunold Schuchler (Schůchler) stellt dem Bäcker Erhard von Kienberg (Chynnbergk), Bürger von Wien, einen Gerichtsbrief aus. Diesem waren der Zimmermann Hans Randegger (Ranndegker) und dessen Frau Anna 26 Pfund Wiener Pfennig schuldig, worüber sie ihm ihr Haus verpfändet hatten, was im Grundbuch des Bürgerspitals vermerkt war. Das Haus liegt am Heugries (Haͤwgries) neben jenem von Hans Schell, wovon dem Bügerspital jeweils zu Michaeli 75 Wiener Pfennig an Grunddienst zu entrichten sind. Da die Schuld nicht getilgt werden konnte, wurde das Haus dem Kläger gerichtlich zugesprochen. Dieser fand einen Käufer, der 26 Pfund bezahlen wollte. Erhard von Kienberg (Kinbergk) bot daraufhin durch einen Fronboten Hans und Anna Randegger an, das Haus auszulösen. Da diese ablehnten, ging er wieder vor Gericht, um die Bewilligung zu erlangen, den Verkauf des Hauses rechtlich abwickeln zu können, was nach Befragung des Fronboten und der Anerkennung der Gerichtsgebühren (recht) erfolgen kann.

      Siegler: der Aussteller.

       Wienn, an montag vor sand Joͤrigen tag.

      Or., Urk. Nr. 547, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).

       8461436 Oktober 7, —

      Wolfhart Hopfer, Amtmann des Bürgerspitals zu Hernals (Herren Alss), stellt eine Gerichtsurkunde aus. Margarete, die Witwe von Ulrich Hofer, in Als klagte um Haus und Garten ihres flüchtigen Schuldners Stephan Rötel (Rötlein) in Hernals, neben jenem von Wolfhart Hopfer (Hopffer) gelegen. Von diesem Haus ist dem Bürgerspital zu Michaeli ein halbes Pfund Pfennig an Grunddienst zu entrichten. Beim Kauf dieses Hauses war Rötel dem Jakob Hofer 20 Pfund Wiener Pfennig schuldig geblieben. Diese Schuld hatte Jakob Hofer seinem Bruder Ulrich vererbt und war von diesem an Margarete gekommen. Der Erbgang ist im Stadtbuch vermerkt. Margarete Hofer verlangte vom Amtmann, Thomas Rötel, Stephans Bruder als nächsten Erben zu befragen, ob er die Schuld übernehmen würde. Da dieser nicht vor Gericht erscheint, werden der Klägerin Haus und Garten zugesprochen.

      Siegler: Bürgerspital. Der Aussteller hat kein Siegel.

       … an suntag vor sand Colmans tag.

      Or., Urk. Nr. 548, Perg., Siegel an Pressel.

       8471436 November 4, —

      Hermann Schad verkauft Gülten und Zehente um 170 Pfund Wiener Pfennig an Dietrich Starchant (Starhant) und Hans Mauttinger, beide Bürgen von Wien und Verweser des Hauses zu St. Hieronymus (Jeronimus) für dieses. Die Gülten, die vom Herzog zu Lehen gehen, bestehen aus zweieinhalb Pfund und 15 Pfennig auf drei behausten Holden in Reipersdorf (Reibestorf), jeweils zur Hälfte zu Georgi und Michaeli zu entrichten, und einem Getreidezehent auf fünfeinhalb Lehen im Feld (Veld) zu Günselsdorf (Gunczestorf).

      Siegler: der Aussteller, Ludwig Hainberger (Hainperger) und Stephan Zischerl, beide Bürger von Krems.

       … suntag vor sant Leonards tag.

      Or., Urk. Nr. 549, Perg., drei Siegel an Presseln, das Siegel Schads ist beschädigt; Schads Aufsandung BA, Fasz. 75/3, Extract der briefflichen uhrkhundten und freyhaitten, so zue dem clösterl St. Jeronimus oder Nicolai gehörig, 9–10, 17. Jh. – Vgl. Reg. 848.

       8481436 Dezember 30, Wien

      Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf einer Gülte von zweieinhalb Pfund und 15 Pfennig auf drei behausten Holden in Reipersdorf (Reibestorff) und einem Getreidezehent zu Günselsdorf (Gunczestorf) durch Hermann Schad an Dietrich Starchant (Starhant) und Hans Mauttinger, die Verweser des Hauses zu St. Hieronymus (Jeronimus), und verzichtet auf die Lehenshoheit.

      Siegler: der Aussteller.

       Wienn, an suntag nach dem heyligen weihnachtstag.

      Or., Urk. Nr. 550, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel (beschädigt). KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio; BA, Fasz. 9, Zl. 14. Kollationierte und besiegelte Abschrift durch den kaiserlichen Sekretär und Stadtschreiber von Wien A. V. Altenstaig. – Vgl. Reg. 847. Die Urkunde hat wegen des Jahreswechsels zu Weihnachten die Jahreszahl 1437.

       8491437 April 20, Wien

      Der Fuhrmann (furer) Philipp Bernhart verkauft mit Zustimmung seines Grundherrn Abt Johannes (Johanns) von den Schotten 16 Joch (jewchart) Ackers vor dem Widmertor (Widmartor) beim Weingarten von Lorenz Hengelweiner, die bis Gumpendorf (Gumppendorf) reichen, um 45 Pfund Pfennig an das Bürgerspital. Dem Schottenkloster sind 16 Pfennig an Grunddienst zu leisten.

      Zeugen: Abt Johannes, Dietrich Hess, Hofmeister und Grundschreiber des Klosters.

       Wienn, an sambstag vor Jubilate.

      Or., Urk.