Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740943073
Скачать книгу
höflichen Stimme, dem Parker schon einmal begegnet war.

      »Und wer sollte sie dort ’reingelegt haben?« Ruth Soldan wies mit energischem Kinn auf die beiden Muskelmänner und auf den Vormann, der sich übrigens John nannte. »Die Jungens haben doch nicht geträumt.«

      »Keine Ahnung, wer es gewesen ist. Parker kann es nicht gewesen sein! John, noch einmal: Ihr habt Parker fest verschnürt und mit Gewichten beschwert, ja?«

      »Genauso ist es gewesen, Chef. Dann haben wir ihn ins Wasser geworfen. Er sackte wie ein Stein.«

      »Und dann?« wollte Ruth Soldan wissen.

      »Drehten wir auf und fuhren zurück in die Bay.«

      »Habt ihr die Wasseroberfläche mit dem Scheinwerfer abgesucht?«

      »Natürlich«, erwiderte John. »Ich wiederhole noch mal, er sackte weg wie ein Zementklotz.«

      »Dann ist er auch auf Grund gegangen«, stellte nun auch Ruth Soldan fest.

      »Und wer hat uns reingelegt?« fragte John nervös. »Da war der Tintenfisch, die Beule am Hinterkopf und schließlich der Rettungsring. So was kann doch niemals von ganz allein durch die Luft geschwirrt sein.«

      »Und dann ist auch noch mein 45er verschwunden«, schaltete sich der betroffene Muskelmann ein. »Ich wette, daß es Parker gewesen ist.«

      »Oder vielleicht dieser Rander?« gab John zu bedenken.

      »Ich habe eben erst noch mit Lonsdale gesprochen. Rander und die kleine Hastings sind noch in unserer Gewalt. Die können es also nicht gewesen sein.«

      »Ob Rander und Parker vielleicht noch einen anderen Mitarbeiter hatten?«

      »Unsinn, von dem hätten wir doch etwas gemerkt«, erklärte Lew Sheridan mit Nachdruck. »Zerbrechen wir uns nicht unnötig den Kopf. Wenn es Parker irgendwie gelungen sein sollte, freizukommen, werden wir ihn bald in der Falle haben.«

      »Und wie willst du das schaffen?« fragte Ruth Soldan.

      »Angenommen, Parker lebt, nehmen wir’s ruhig mal an, obwohl es unmöglich ist, also angenommen, er lebt noch, er wird sich doch nach dem Verschwinden seines Chefs an unsere Fersen heften. Wir tun so, als hätten wir keinen Verdacht geschöpft und fahren raus zu Lonsdale. Parker wird uns dann folgen. Dort haben wir ihn dann in der Falle. Er kann dann zusammen mit Rander und der Hastings abserviert werden.«

      »Glaubst du, er würde sich nicht an die Polizei wenden?«

      »Glaube ich nicht. Bisher haben sie die Polizei nicht eingeschaltet. Warum sollten sie es jetzt tun? Wir müssen natürlich aufpassen, damit wir nicht auffliegen.«

      »Wenn du mich fragst, Lew, sollten wir die ganze Geschichte abblasen und erst mal Gras über unseren Job wachsen lassen.«

      »Ich denke nicht daran, vor zwei komischen Privatdetektiven zurückzustecken«, entgegnete Lew Sheridan ärgerlich. »Bis zum Auftauchen dieser beiden Kerle haben wir tun und lassen können, was wir wollten. Sollen wir jetzt den Kopf einziehen? Niemals …«

      »Ich bin auch dafür, weiterzumachen«, schaltete sich Vormann John ein. »Was meint ihr, Jungens?«

      Die beiden Muskelmänner sahen sich betreten an. Besonders große Lust hatten sie nicht. Die Angst vor Parker stak ihnen in den Knochen. Als sie ein Räuspern ihres Chefs hörten, nickten sie eilig. Sie waren einverstanden, wenn auch nur aus Angst.

      »Dann also los!« befahl Lew Sheridan. »Wir fahren raus zu Lonsdale und befassen uns mit Rander und der Hastings. Falls Parker lebt, wird er automatisch dort auf tauchen. Aber ich sage noch einmal laut und deutlich, er lebt nicht mehr.«

      Ruth Soldan hatte vor, das Wort zu nehmen. Aber dazu kam es nicht mehr. Die Bikini-Schönheiten schrien plötzlich gellend auf. Sie liefen zusammen und deuteten hinüber auf den hauseigenen Parkplatz.

      Lew Sheridan und Ruth Soldan liefen ans Fenster. John, der ihnen nachgekommen war, öffnete es. Sie alle sahen einige Rauchwölkchen, die sich zum makellos blauen Himmel hochkräuselten.

      »Seht nach, was los ist!« befahl Lew seinen beiden Muskelmännern. Die beiden Gangster trabten los, allerdings hatten sie es nicht besonders eilig.

      »Lew, ich habe ein komisches Gefühl«, meinte Ruth Soldan bedrückt. »Sollten wir nicht doch besser aufhören? Unser Verein ist zu bekannt geworden. Alle Welt spricht jetzt von den ›Strandhaien‹. Auch die Polizei wird aktiv werden, noch aktiver als vorher.«

      Die beiden Muskelmänner stürzten zurück in das Büro.

      »Die Wagen brennen!« riefen sie. »Irgendein Hund muß sie angesteckt haben!«

      »Und dieser Brief hier stak an einer Wagenantenne«, sagte der andere Muskelmann. Lew Sheridan griff hastig nach dem Brief, riß den Umschlag auf und entnahm ihm ein Schreiben. Seine Lippen bewegten sich, als er die Zeilen überlas.

      »Wer hat geschrieben?« wollte Ruth Soldan wissen.

      »Irgend so ein komischer Verein«, gab Sheridan irritiert zurück.

      »Was für ein Verein?«

      »Der Verein, der – von – den – ›Strandhaien‹ Geschädigten e. V.«

      »Wie bitte?« fragte Ruth Soldan, ebenfalls irritiert, zurück.

      »Gibt es den überhaupt?« wollte Vormann John wissen.

      »Blödsinn, noch nie von gehört.«

      »Diesen Verein kann nur Parker gegründet haben!« rief Ruth Soldan. »Das hört sich ganz nach ihm an.«

      »Begreif doch endlich, daß er nicht mehr lebt!« tobte Lew Sheridan los. »Habe ich es mit Verrückten zu tun? Wenn er tatsächlich lebt, gibt es nur eine Möglichkeit.«

      »Und die wäre?« fragte Ruth Soldan.

      »Wenn er wirklich noch lebt, muß er mit John und diesen beiden komischen Burschen unter einer Decke stecken. Dann haben sie gemeinsame Sache mit ihm gemacht. Nicht rühren, John …!«

      Lew Sheridan hielt plötzlich einen Revolver in der Hand.

      John und die beiden Muskelmänner hoben langsam die Arme. Sie starrten auf Sheridans Waffe.

      »Hat Parker nicht auf eigene Faust seinen Herrn um fünfhundert Dollar angezapft, he? Dieser raffinierte Bursche will sich die ›Strandhaie‹ unter den Nagel reißen. Und John und die beiden Gorillas hat er bereits in die Tasche gesteckt! Jetzt sehe ich klar …«

      »Das ist doch Unsinn, Lew!« rief John empört.

      »Laßt die Hände oben!« kommandierte Lew Sheridan. »Ich lasse mich nicht so leicht aufs Kreuz legen. Jetzt ist mir ein Licht auf gegangen.«

      »Was sollen wir tun?« fragte die Soldan kalt dazwischen. Auch sie hatte sich mit einer Schußwaffe ausgerüstet.

      »Wir schaffen sie runter in den Keller. Dann sehen wir weiter.«

      »Lew, treib es nicht auf die Spitze«, warnte Vormann John. »Merkst du denn nicht, daß Parker uns absichtlich gegeneinander aufhetzt?«

      »Halt endlich den Mund!« schnauzte Lew Sheridan. »Parker ist tot! Ich … meine … äh, er lebt … oder er …«

      Der Chef der ›Strandhaie‹ verhaspelte sich, was seinen Zorn nur noch auf die Spitze trieb.

      *

      »Ganz nette Mausefalle«, sagte Mike Rander zu Carol Hastings. Er sprach absichtlich in gelassenem Tonfall, um die junge Frau nicht noch mehr zu ängstigen.

      »Was werden die ›Strandhaie‹ mit uns Vorhaben?« wollte sie wissen.

      Carol Hastings saß in einem wackligen Sessel. Er, ein Tisch und ein großer leerer Schrank, waren die ganze Einrichtung dieses niedrigen Zimmers.

      »Keine Ahnung, Miss Carol. Mich interessiert im Moment nur, ob wir was zu essen bekommen.«

      »Daß