Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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      „Ich weiß es nicht. Aber aus Isabel wird, glaube ich, im Moment niemand so richtig schlau; selbst ihre Mutter war geschockt.“

      „Harry, ich habe eine Idee!“, kam es freudig von Jane.

      „Jane?! Was hast Du vor???“, kam es prompt von Harry, der diesen euphorischen Klang in Janes Stimme schon gut genug kannte.

      „Ehm, das verrate ich nicht. Erst wenn ich weiß, ob es geklappt hat.“

      „Jane, mach Du jetzt bitte nicht auch noch irgendwelchen Blödsinn! Denn dann kannst Du Dir nämlich mit William die Hände reichen!“, warnte Harry seine Schwägerin. Doch statt einer weiteren Antwort hängte Jane einfach den Hörer auf die Gabel. Verdutzt starrte Harry sein Telefon an und seufzte tief und lang anhaltend. Das konnte alles nur noch schlimmer statt besser werden! Es war wirklich an der Zeit, dass er sein Leben wieder selbst in die Hände nahm und keinen mehr aus seiner Familie darin herumfuschen ließ! – Nur blöd, dass man Jane eh nie lange böse sein konnte. Und William auch nicht. Es war einfach zu süß, wie sich die beiden immer um ihn sorgten. Noch während dieses Gedankens musste Harry schon wieder schmunzeln: Er war gespannt, was seine Schwägerin jetzt wieder ausheckte …

      Kapitel 8

      Jane holte schon sehr früh am Mittwochmorgen Marybeth von Charles und Camilla ab. Gemeinsam lief sie mit ihrer Tochter zur Middleroad. Leicht gehetzt betrat sie den Kindergarten und tat so, als ob sie nicht wüsste, wer hier arbeiten würde. „Verzeihen Sie, ist dies hier eine Kindertagesstätte? Nehmen Sie auch für kurze Zeit ein Kind außer Plan auf?“ Irritiert von der Frage drehte sich Isabel um und blickte völlig überrascht Prinzessin Jane ins Gesicht. „Oh! Hallo. Ich wusste nicht, dass Du … Sie hier arbeiten. Trotzdem wiederhole ich meine Frage: Ist es möglich, dass Sie für eine Stunde auf meine Tochter Marybeth mit aufpassen könnten?“

      Unfähig etwas darauf zu antworten oder gar an den Hofknicks zu denken, starrte Isabel Jane weiterhin an.

      „Ich weiß, das klingt jetzt etwas blöd, aber ich muss ganz schnell wo hin, wo ich Marybeth nicht mitnehmen kann. Und leider sind gerade alle irgendwie nicht abkömmlich. Melissa, Maries Kindermädchen, ist erkrankt und irgendeiner Kinderfrau möchte ich meine Tochter nicht anvertrauen. Eine Freundin hat mir diese Adresse empfohlen …“

      Isabel nickte nur, ohne irgendetwas überhaupt verstanden zu haben.

      Genauso schaute auch Marybeth zwischen ihrer Mutter und der jungen Frau mit den rabenschwarzen Haaren und den dunkelgrünen Katzenaugen hin und her. „Wie heißt ’n Du?“, fragte auch prompt Marybeth.

      Isabel schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar denken zu können. „Ehm, ich bin Isabel, aber alle nennen mich Isa!“

      „Du, Tante, darf ich auf das Schaukelpferd dort?“, fragte Marybeth und zeigte mit dem Finger auf ein hellbraunes Schaukelpferd. „Ich hab zu Hause auch eins, aber das ist schwarz, so wie Deine Haare.“

      Isabel musste lächeln. „Natürlich darfst Du auf das Schaukelpferd. Das ist übrigens Little Joe. Hat Dein Pferdchen auch einen Namen?“, fragte Isabel und führte Marybeth an der Hand zu dem Schaukelpferd und setzte sie darauf. „Aber nicht herunterfallen, also schön festhalten.“ Begierig mit dem Kopf nickend, hielt sich Marybeth an dem Schaukelpferd fest und schaukelte. „In Ordnung, ich passe so lange auf Marybeth auf, bis Sie, Euer Hoheit, Ihren so dringenden Termin erledigt haben. Es wäre jedoch schön, wenn er nicht den ganzen Tag dauern würde“, erklärte Isabel.

      Jane nickte. „Versprochen! Ich brauche maximal zwei Stunden. Ich bezahle Sie natürlich auch entsprechend.“

      „Ich möchte Ihr Geld nicht! Danke.“

      Überrascht blickte Jane zu Isabel herüber. Erst jetzt bemerkte sie, dass gar keine anderen Kinder da waren. „Ehm, verzeihen Sie die Frage, aber wo sind die anderen Kinder?“

      Isabel schmunzelte. „Die kommen erst in einer halben bis dreiviertel Stunde.“

      Jane atmete erleichtert auf und verabschiedete sich von ihrer Tochter: „Marie, sei ja lieb. Ich bin gleich zurück. Verstanden?“

      „Mami, wo gehst Du hin?“

      „Zum Onkel Doktor. Und da Du dabei nie den Schnabel halten kannst, bleibst Du kurz bei Miss Canningham, okay? Es kommen auch gleich noch andere Kinder, mit denen Du spielen kannst.“

      „Na gut. Bringst Du mir was mit?“, fragte Marybeth zuckersüß.

      Isabel und Jane mussten lachen. „Was soll Dir denn Deine Mama vom Arzt mitbringen, Schatz? Das geht doch gar nicht“, sagte Isabel.

      Marybeth zog eine Schnute.

      „Na, mal schauen. Vielleicht finde ich ja unterwegs etwas. Also bis gleich, Küsschen?“, beschwichtigte Jane ihre Tochter. Freudestrahlend streckte Marybeth ihrer Mutter beide Arme entgegen. Nachdem sich Jane einen feuchten Schmatz von ihrer Tochter abgeholt hatte, verabschiedete sie sich von Isabel und ging. Jedoch nicht zum Arzt, sondern in ein in der Nähe gelegenes Café. Dort setzte sie sich in eine versteckte Ecke, bestellte sich einen Tee und las in einem Buch. Irgendwie musste sie ja jetzt die zwei Stunden sinnvoll nutzen.

      „Du, Tante?“

      „Nenn mich einfach nur Isa.“

      „Mein Schaukelpferd heißt Glöckchen, weil es an seiner Leine kleine Glöckchen dran hat. So wie die Katze von Mamas Freundin. Die heißt auch so, weil die auch ein Glöckchen an ihrem Halsband hat. Darf ich Dich auch so nennen? Du siehst auch aus wie eine Katze. Deine Augen sind ganz grün und Du hast schwarze Haare!“

      Isabel musste sinnlich lächeln. Marybeth war einfach nur zum Knuddeln. Und so willigte sie ein. „Na schön, aber das bleibt unser kleines Geheimnis, okay?!“

      „Au ja, Geheimnis!“, schrie Marybeth.

      „Psssst!“, machte Isabel.

      Sofort legte Marybeth kichernd ihre Hände auf ihren Mund. „Tante Bell?“

      „Ja?“

      „Ist das Dein Schaukelpferd?“

      „Ja, das ist meins.“

      „Hat Dir das auch jemand geschenkt, als Du klein warst?“

      „Ja, meine Omi hat mir das damals geschenkt.“

      „Wie heißt Deine Omi?“

      „Cassandra.“

      „Das ist ein schöner Name.“ Isabel lächelte erneut.

      „Meiner ist doof“, sagte Marybeth und zog dabei einen Flunsch.

      „Was, warum denn das? Dein Name ist doch schön.“

      „Nein, Mamas Name ist schön! Ich heiße wie meine Uroma“, kam es betrübt von Klein Marie.

      Isabel musste sich zusammenreißen, um nicht einen Lachkrampf zu kriegen. „Deine Uromi heißt doch aber gar nicht Marybeth.“

      „Nein, aber Eli-Elisabeth! Und die ist immer so ernst. Ich will aber nicht so ernst sein!“, jammerte Marybeth.

      „Das musst Du doch auch gar nicht. Aber ich glaube, Deine Uroma ist gar nicht so ernst wie Du sagst“, versuchte Isabel Marybeth zu beschwichtigen.

      „Doch! Sie guckt immer so böse“, kam es traurig von Marie.

      „Weißt Du, Deine Uromi guckt nicht böse, das sieht nur so aus. Denn als Königin muss man natürlich etwas strenger sein, damit die Untertanen auch hören. Verstehst Du das?“

      Mit einem Schmollmund nickte Marybeth. „Spielen wir was?“, fragte Marie auch schon, ohne weiter an das Gespräch zuvor zu denken.

      Kind müsste man noch einmal sein, dann ist das Leben noch gänzlich ohne Probleme, kam es Isabel in den Sinn und sie seufzte.

      „Tante Bell?“

      „Ja?!“

      „Spielst