Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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ihr dann wieder einen ganzen Schwarm von Journalisten an Euren Hacken hättet!“

      „Korrekt.“

      „Ach Jane, warum bist Du nicht bloß schon zwei Tage vorher mit Deiner Frage zu mir gekommen?! Mitch hat die Reise nun gebucht und das wäre echt blöd, wenn ich jetzt wieder absage.“

      „Nein, auf keinen Fall! Du fährst nach Klosters! Irgendwie geht das schon. Marybeth schläft ja auch irgendwann einmal …“ Harry grinste. Jane tat es ihm gleich.

      „Na gut, ich werde dann jetzt mal wieder nach Hause gehen.“

      „Ist gut. Aber versprich mir vorher noch eines: Passt auf Euch auf! Drück Marybeth Thomas in den Arm und gehe mit William einen ganz langen Spaziergang machen und sprecht Euch endlich einmal richtig aus! Wenn alle Sorgen und Probleme vom Tisch sind, dann klappt das bestimmt auch mit dem Familienzuwachs. Versprochen?“

      „Okay, versprochen.“

      Auf dem Heimweg dachte Jane noch einmal über Harrys Worte nach: Er hatte Recht, sie lief wieder einmal vor ihren eigenen Sorgen davon und das war nicht gut, denn seit die Sache mit Isabel und Harry aus dem Ruder gelaufen war, hing auch Janes und Williams Haussegen schief und so ganz wollte sich das alles nicht wieder einrenken. Nur gut, dass davon Elisabeth oder die Presse noch keinen Wind bekommen hatten. Sonst würde die Hölle losbrechen. Und um nun endlich alles wieder irgendwie ins Lot zu bringen, wollte Jane nach Wales. – Schön wäre es natürlich, wenn sie bis dahin noch ein Kindermädchen, das ihr recht war, auftreiben könnte …

      Was Jane jedoch nicht wusste, war, dass William ebenfalls auf Kindermädchensuche ging. Und sein Weg führte ihn direkt zu Isabel: Unangemeldet stand er in der Tür des Kindergartens. Es war gerade Mittagsruhe. Isabel machte derweil ein wenig sauber und räumte die am Boden liegenden Spielsachen wieder an ihren angestammten Platz. Als sie Prinz William vor sich stehen sah, ließ sie vor Schreck gleich wieder alles fallen. Entsetzt starrte sie ihn an.

      „Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen?“, fragte William im Flüsterton.

      „Was wollen Sie, Euer Hoheit?“, kam es recht kühl von Isabel.

      William schluckte. Hatte nicht Jane gesagt, dass Isabel freundlich und zuvorkommend ihr gegenüber war? William atmete noch einmal tief durch, ehe er begann, weiterhin im Flüsterton zu sprechen und Isabel dabei half, die heruntergefallenen Kuscheltiere wieder aufzusammeln: „Meine Frau hat mir erzählt, dass Sie ab und an auf meine Tochter für ein paar Stunden aufpassen.“

      „Das ist richtig“, erwiderte Isabel.

      „Und so wie es scheint, verstehen Sie sich mit meiner Tochter ganz ausgezeichnet.“

      „Ja, Marybeth ist ein kleiner Sonnenschein …“

      „Ja? Aber nur wenn sie will!“, kam es sarkastisch von William. Irritiert sah Isabel den Prinzen an. „Verzeihung, ich habe nur laut gedacht.“

      Isabel wischte das Statement mit einer Handbewegung aus dem Raum und fragte noch einmal eindringlich: „Was wollen Sie?“

      „Ehm, warum ich hier bin: In gut einer Woche stehen zwei Feiertage an, an denen haben Sie doch sicherlich geschlossen, oder? Ich wollte Sie fragen, ob Sie eventuell an denen, also zum übernächsten Wochenende hin, Zeit und Lust hätten, mit mir und meiner Frau nach Wales zu kommen, um dort für drei Tage auf unsere Tochter aufzupassen?“

      Isabel verstand nur Bahnhof und so schaute sie auch den Prinzen an.

      „Prinzessin Jane und ich haben uns entschlossen, an dem besagten Wochenende für zwei Wochen nach Wales zu fahren, um dort einen kleinen Familienurlaub zu machen. Leider haben wir derzeit keine Kinderfrau für Marybeth und da ich gerne mit meiner Frau auch ein paar Stunden allein sein möchte, bräuchten wir für diese Zeit jemand Qualifizierten, der sich um unsere Tochter kümmert. Meine Tochter hat schon viel von Ihnen geschwärmt, so dass mein erster Gedanke Ihnen galt. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie zusagen könnten. Sie haben auch keine Unkosten: Kost und Logis sind natürlich frei, sowie der Flug und die Fahrt nach Wales und der dortige Aufenthalt. Das heißt, egal was Sie allein oder gemeinsam mit meiner Tochter unternehmen würden, wird von uns getragen“, erklärte William sachlich und ausführlich. „Darüber hinaus würden wir Sie für die drei Tage auch entsprechend bezahlen.“

      „Ihnen müsste doch eigentlich klar sein, wie meine Antwort ausfallen wird. Daher frage ich Sie, Euer Hoheit, warum Sie sich diesen Weg nicht gleich gespart haben? Meine Antwort lautet: Nein!“

      „Sie sind noch immer sauer auf Harry und schlecht auf mich zu sprechen. Verständlich! Trotzdem möchte ich Sie bitten, noch einmal darüber nachzudenken. Es geht hier weniger um mich oder um meinen Bruder – der wird übrigens nicht mit dabei sein, falls dies Ihre Befürchtung war. – Es geht hier einzig und allein um meine Frau und meine Tochter, die sie ins Herz geschlossen hat“, sagte William ruhig und gefasst.

      „Aber ich gehe mit ihr nicht anders um als mit den anderen Kindern! Ich schenke ihr eher viel zu wenig Aufmerksamkeit als sie es sonst wohl gewohnt ist! Wie kann da Ihre Tochter so von mir eingenommen sein?“, kam es verwirrt von Isabel.

      William lächelte sanft. „Das kann ich Ihnen erklären: Meine Tochter ist recht früh vor dem eigentlichen Geburtstermin zur Welt gekommen und ist daher sehr empfänglich für Krankheiten oder sensible Situationen. Das soll heißen, dass sich bislang in ihrem Umfeld nur wenige Kinder aufhielten. Und da sie meist nur von hypervorsichtigen Erwachsenen umgeben ist, gefällt es ihr hier bei den anderen Kindern und vor allem bei Ihnen sehr gut; eben weil Sie sie nicht wie ein rohes Ei behandeln! Sie haben ihr gezeigt, wie man Pferde malt! Es sind ihre Lieblingstiere. Sie sieht somit stolz zu Ihnen auf und spricht viel von Ihnen.“ Isabel war unwohl und sie musste sich setzen. William tat es ihr gleich und setzte sich ihr gegenüber. „Miss Canningham, es wären nur drei Tage, um mehr bitte ich Sie gar nicht. Sie würden meiner Tochter damit eine riesige Freude machen und mir und meiner Frau die Möglichkeit geben, sorgenfreie Ferien zu verbringen. Fern von all den Alltagssorgen und Presseterminen …“

      Isabel starrte auf ihre zusammengefalteten Hände in ihrem Schoß.

      „Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, wenn Sie gestatten? Meine Frau ist seit der Geburt unserer Tochter nicht mehr die, die sie einmal war. Ihre Psyche hat einen gewaltigen Knacks abbekommen. Seitdem haben meine Frau und ich uns auf eine besondere Art voneinander entfernt. Nicht, dass unsere Ehe gefährdet wäre. Jedoch hätte ich gerne die Frau wieder, die ich damals geheiratet habe. Wir wollten diesen Urlaub dazu nutzen, uns wiederzufinden und brauchen wie gesagt nur drei Tage, in denen wir unsere Tochter geborgen wissen und uns ganz auf uns konzentrieren können …“ Isabel zog verwirrt die Stirn kraus. William schmunzelte. „Ich weiß, das muss sich für Sie ziemlich konfus und völlig unverständlich anhören. Doch ich möchte nicht genauer ins Detail gehen, weil Ihnen dies ganz bestimmt nicht recht wäre. Bitte überlegen Sie es sich einfach noch einmal. Danke.“ Danach erhob sich William und ging.

      Er wusste nicht, ob er es geschafft hatte, Isabel zu überreden oder nicht. Aber einen Versuch war es wenigstens wert.

      Nach neun Tagen hatte er jedoch leider noch immer keine Antwort von Isabel erhalten und langsam wurde die Zeit bis zur Abreise knapp. In vier Tagen sollte es losgehen. Gezwungenermaßen begab sich William erneut zum Kindergarten, doch er war heute aus privaten Gründen geschlossen. William seufzte, aber er gab nicht auf. Vielleicht war Isabel bei sich zu Hause anzutreffen und so fuhr William geradewegs zum Haus der Familie Canningham. Isabels Mutter öffnete ihm mit einem überraschten Gesicht die Tür: „Guten Tag, Euer Hoheit. Was kann ich für Sie tun?“

      „Guten Tag, Misses Canningham. Ich wollte eigentlich zu Ihrer Tochter“, gestand William.

      „Was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt?“, kam es sogleich erbost von Misses Canningham.

      William lachte. „Nein, um Gottes Willen, sie hat nichts angestellt! Ich hatte ihr vorletzte Woche lediglich ein Angebot unterbreitet und warte eigentlich nur noch auf eine Antwort ihrerseits.“

      „Und