Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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tätig sein konnte … Jane konnte hoch und runter springen, die Queen ließ nicht mit sich reden und ausgerechnet zum März lief der Arbeitsvertrag aus! Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, in dem der alljährliche Urlaub in Klosters stattfinden sollte. Sie war so wütend über die Starrköpfigkeit von Elisabeth, dass Jane kurzerhand die Urlaubsplanung total über den Haufen warf und spontan beschloss, den Winterurlaub statt in Klosters in Wales zu verbringen.

      „Du willst wo hin?“, fragte William am nächsten Abend ungläubig.

      „Nach Wales. Ich habe keine Lust, schon wieder nach Klosters zu fahren. Jedes Jahr das Gleiche, das ist doch langweilig; außerdem gehen mir die Paparazzi auf den Geist! Es wäre doch auch einmal etwas völlig Neues für Marybeth; zumal gänzlich ohne Presse. – Die gucken bestimmt ganz schön dumm aus der Wäsche, wenn sie in Klosters im Großaufgebot auftauchen, nur wir sind überhaupt nicht da …“, kam es Jane prompt in den Sinn und sie grinste breit bei der Vorstellung.

      William sah derweil eher trübsinnig drein. Nicht nur, dass er nicht wusste, wie er das der Queen schonend beibringen sollte, er ging erst gar nicht davon aus, dass Elisabeth dazu ihr Okay geben würde. Wie sollte er das wiederum seiner Frau beibringen, ohne dass Jane gleich wieder ausflippte?! Ihre Beziehung stand derzeit sowieso schon auf sehr wackeligen Beinen; ständig stritten sie über irgendwelche Nichtigkeiten. Nicht zuletzt, weil auf ihnen der Druck lag, dass sie nun doch so langsam, aber sicher einmal noch ein zweites Kind zeugen sollten, um die königliche gerade Linie abzusichern. William kam sich schon vor wie ein Zuchtbulle; zudem kursierten seit neuestem auch noch irgendwelche dubiosen Gerüchte durch die Presse, dass Jane angeblich keine Kinder mehr kriegen könne usw., usw.

      Zu Williams Überraschung stimmte Elisabeth – sehr gerne sogar – ihrem Urlaub in Wales zu. Auch sie war zu der Ansicht gekommen, dass es Jane ganz gut tun würde, wieder einmal ungestörte Zweisamkeit mit William verbringen zu können. Doch bei dem Blick, dem Elisabeth ihm daraufhin zuwarf, verdrehte William sogleich innerlich wieder die Augen. Nichtsdestotrotz informierte er am Abend seine Frau mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen über das Einverständnis der Königin zu ihrer Reise nach Wales. Das einzige Problem, das allerdings diesbezüglich weiter bestehen blieb, war, dass Jane zum Urlaub kein geeignetes Kindermädchen für Marybeth hatte – schließlich kam ihr nicht jede Frau ins Haus – und innerhalb von zwei Wochen einen gleichwertigen Ersatz für Melissa zu finden war fast ein Ding der Unmöglichkeit!

      „Harry, ich weiß zwar, dass Du keine wirkliche Lust hast mit nach Wales zu kommen. Aber könntest Du eine Ausnahme machen und wenigstens drei Tage bei uns verweilen?“, fragte Jane bei einem spontanen Vormittagsbesuch bei ihrem Schwager. Harry sah fragend zu Jane herüber. „Melissa ist doch jetzt weg und ich finde einfach keine gute Kinderfrau, oder besser gesagt, die Zeit dafür ist einfach zu kurz und ich möchte wenigstens zwei Tage mit William allein verbringen; wenn Du verstehst, was ich meine?!“

      Harry seufzte. „Oh Jane, da kommst Du etwas zu spät, ich bin schon anderweitig verplant!“

      Jane sah betrübt auf ihre Hände. „Ist ja auch Dein gutes Recht, Du bist schließlich nicht mein Kindermädchen und hast Dein eigenes Leben.“

      „Jane, Du weißt, ich hätte Dir wirklich gerne geholfen. Nur zwei Tage vorher und es wäre klar gegangen! Aber jetzt habe ich schon Mitch und Kevin Bescheid gegeben, dass ich mit ihnen nach Klosters fahre. Verzeih mir! Du weißt, dass ich Marybeth abgöttisch liebe und Dir liebend gerne einen Gefallen tue.“

      „Harry, bitte mache Dir keine Vorwürfe! Es war ja auch nur so ein Gedanke gewesen. Ich finde schon noch jemanden. Mal schauen, vielleicht kann ich ja zur Not Daniel oder Thomas dazu bringen, wenigstens für ein paar Stunden auf Marybeth aufzupassen und Kindermädchen statt Bodyguard zu spielen.“

      „Es tut mir leid.“

      „Oh Gott, Harry! Wie höre ich mich bloß an?“, stöhnte Jane plötzlich.

      Irritiert blickte Harry von seiner Kaffeetasse auf. „Was meinst Du?“

      „Was bin ich nur für eine Rabenmutter? Andere haben auch nicht das Privileg, ein Kindermädchen zu engagieren und verbringen auch wunderbare Ferien!“

      „Jane, andere sind auch nicht ständig auf Reisen oder stehen in der Öffentlichkeit. Du bist sogar auf Kindermädchen angewiesen!“, versuchte Harry seine Schwägerin wieder zu beschwichtigen.

      „Nein, das meine ich doch gar nicht! Ich versuche hier gerade meine Tochter zu verschachern! Aber bin ich nicht gerade diejenige gewesen, die sich immer dagegen verschworen hatte, Marybeth überhaupt jemand anderem anzuvertrauen?!“ Unweigerlich fing Jane an zu weinen.

      „Hey Jane! Was ist denn los? Du bist schon seit geraumer Zeit so komisch. Was bedrückt Dich wirklich? Es ist nicht nur die Sache mit dem Kindermädchen. Es hat doch einen ganz bestimmten Grund, warum Du dieses Jahr nicht nach Klosters willst, stattdessen ausgerechnet nach Wales, wo sich selten die Presse hin verirrt.“ Jane schluckte. „Na los, sag schon, worüber streitet ihr zwei Euch schon wieder?“, hakte Harry unbeirrt weiter nach.

      „Es ist nichts, wir streiten uns doch überhaupt nicht!“, versuchte sich Jane herauszureden.

      „Ach nein? Na, dann verstehe ich gar nicht, warum erst vorgestern William bei mir war und mich um Rat bat.“ Entsetzt sah Jane ihren Schwager an. „Jane, William ist mein Bruder!“

      „Ich weiß. Und worüber habt ihr gesprochen?“, fragte Jane unsicher.

      „Über alles Mögliche, zum einen, dass Granny Euch nun ihren kompletten Terminkalender aufgedrückt hat und dass Du eben im Moment sehr unausgeglichen bist und beim kleinsten Missverständnis aus der Haut fährst. Zum anderen haben wir uns aber auch darüber unterhalten, dass sich William über weiteren Nachwuchs freuen würde“, erklärte Harry sachlich.

      „William wünscht sich noch ein zweites Kind?“

      „Sag jetzt nicht, dass Du das nicht weißt?!“, kam es geschockt von Harry. Jane schluckte. „Jane?“ Statt einer Antwort erfolgte nur ein schüchternes Nicken. „Und wie steht es mit Dir?“, fragte Harry besorgt.

      „Ich habe Angst“, gestand Jane ehrlich.

      „Hast Du das schon einmal William gesagt?“ Jane schüttelte den Kopf, und erneut stiegen Tränen in ihr auf. „Oh Jane, was soll ich nur mit Dir machen? Kein Wunder, dass William nicht weiß, wie er im Moment an Dich herankommen soll. Statt mit ihm darüber zu reden, verschweigst Du ihm Deine Sorgen und mischst Dich lieber in anderer Probleme ein.“

      „Entschuldige, ich wollte Dir aber wirklich nur helfen! Dass das mit Isabel nicht geklappt hat, tut mir leid.“

      „Ist doch auch nicht Deine Schuld. Und ich fand es ja auch süß, wie ihr alle versucht habt, mich mit ihr zu verkuppeln. Dabei hast Du aber selbst genug Probleme und machst mal wieder den gleichen Fehler wie schon einmal …“

      „Was meinst Du?“, unterbrach Jane Harry.

      „Du rennst vor Deinen eigenen Sorgen davon. Du weißt, was das letzte Mal passiert ist! – Hast Du deswegen Angst, erneut schwanger zu werden?“

      „Schon möglich“, seufzte Jane.

      „Dann rede endlich mit William!“

      „Habe ich ja auch vor! Deswegen will ich ja nach Wales. Nur dort haben wir Ruhe.“

      „Doch dafür brauchst Du ein Kindermädchen …“, fasste Harry zusammen und seufzte. „Meinst Du nicht, dass Du Melissa für die zwei Wochen privat von Dir aus noch einmal engagieren kannst? Ich meine, das sollte doch möglich sein?!“, schwenkte Harry das Gespräch zu dem eigentlichen Thema wieder zurück.

      „Den Gedanken hatte ich auch schon. Aber leider ist Melissa ebenfalls zu der Zeit im Urlaub. Es ist ihr letzter bezahlter Urlaub, ehe sie sich nach einer neuen Anstellung umschauen muss.“

      „Na prima, irgendwie läuft gerade wohl alles etwas schief. Und wenn Du mal in der Familie nachfragst? Charles und Camilla nehmen Marybeth doch bestimmt gerne. Oder Lisa oder Sarah?“

      „Natürlich,