Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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kam es wütend von Nick.

      „Uh! Samstag ist das schon? Oh Gott, ich glaube, mir wird schlecht!“

      „Was denn nun, kriegt da etwa ein gewisser Großkotz kalte Füße? Mensch Harry, denke doch einfach an Isabel und schon geht alles wie von selbst!“, kam es prompt von Kathy.

      „Das ganze Gegenteil ist der Fall! Ich darf halt nicht an Isabel denken, sonst stolpere ich noch über meine eigenen Füße, weil ich mit dem Kopf nicht bei der Sache bin!“, entgegnete Harry.

      „Wow! Da hat ja jemand die erste Grundregel beim Tanzen behalten!“, stellte Samuel freudig überrascht fest. „Aber keine Sorge, Nick und ich kümmern uns um Isabel. Sie wird mit Dir tanzen, dafür verwette ich mein gesundes Bein!“ Fragend sah Harry Samuel an. „Wie wir das anstellen, bleibt unser Geheimnis.“ Kathy und Harry zogen beleidigt eine Schnute. Samuel grinste.

      „Ach ja? Dann weißt Du aber mehr als ich!“, kam es nun ganz unerwartet von Nick. Samuel verging sofort das Grinsen, doch dafür verfielen die anderen zwei in ein amüsiertes Lachen. „Ha, ha, wie lustig! Na gut, Feierabend für heute. Morgen noch einmal und dann kann uns eh nichts mehr retten“, erwiderte Nick.

      „Danke!“, sagte Harry beleidigt.

      „Ehm, Verzeihung! Ich meinte natürlich halten … Wir bringen den Pott nach Hause!!!“

      Trotz aller Überzeugungskraft nahm Nick niemand mehr ernst.

      „Ihr seid sowas von gemein! Macht, dass ihr wegkommt! Ich will Euch vor morgen vier Uhr hier nicht mehr sehen!“

      Gemeinsam zogen Kathy, Samuel und Harry lachend von dannen.

      „Sag mal, Samuel, weiß Isabel überhaupt, dass Du ein Gipsbein hast?“, kam es kurz darauf Harry in den Sinn. Ernst schaute Samuel Harry ins Gesicht, was so viel wie ‚Nein‘ hieß. „Oh ha! Na dann, Gute Nacht! Da bin ich ja nun wirklich einmal gespannt, wie Du das Isabel Samstag beibringen willst.“

      „Das lass ruhig meine Sorge sein … Du ruhe Dich stattdessen lieber noch ein bisschen aus, damit Du ja fit bist!“, sagte Samuel, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

      „Okay, dann also bis morgen.“

      Kapitel 6

      Es war kurz vor halb drei am Samstagnachmittag des 5. Februars 2011. Isabel und alle anderen Teams der verschiedenen Tanzschulen waren in den Vorbereitungsräumen am Aufwärmen und Isabel schaute nun bereits zum x-ten Mal auf die große Anzeigenuhr im Foyer. Doch von Samuel, Nick oder den anderen war keine Spur. Langsam wurde sie nervös. Vergeblich versuchte sie Nick oder Samuel ausrufen zu lassen. Sie erschrak, als ihr plötzlich dafür Cindy auf die Schulter klopfte. „Mensch, da seid ihr ja! Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr!“, beschwerte sie sich auch sogleich.

      „Wieso? Wir haben doch noch genug Zeit, vor vier geht hier sowieso nichts los!“, erklärte Cindy gelassen.

      „Das ist zwar richtig. Aber bis drei Uhr muss Nick die Anmeldeformulare vorlegen“, erwähnte Isabel.

      „Ist Nick noch nicht da?“, fragte Kathy überrascht.

      „Nein, und Samuel ist auch noch nicht hier! Wo stecken die zwei???“

      „Vielleicht stecken sie im Stau. Die Hauptstraße ist mal wieder brechend voll“, erwähnte Michael. „Aber sie werden schon noch pünktlich hier sein. Mach Dich nicht verrückt! Lasst uns lieber ein wenig warm machen.“

      Isabel beruhigte sich wieder etwas und wärmte sich mit den anderen gemeinsam auf. Jedoch als um zehn vor drei noch immer keine Spur von Nick oder Samuel zu sehen war, wurde Isabel erneut nervös. Ihr ging es nicht darum, hier an dem Wettbewerb mitzumachen um zu gewinnen, sondern um ihrem Vater etwas zu beweisen. Es sähe natürlich nun ziemlich blöd aus, wenn sie jetzt nicht zum Tanzen zugelassen werden würde. Zudem musste sie dringend noch einmal mit Samuel üben, nachdem sie vergangene Woche aufgrund eines Seminars die Übungsstunden ausfallen lassen musste. „Ralph, hast Du zufällig Samuel gesehen?“, fragte Isabel daher sichtlich unruhig. „Oder weißt Du wenigstens, wo Nick steckt?“

      „Ja, Nick ist gerade gekommen und ist auf den Weg zu den Veranstaltern. Er stand im Stau, oder besser gesagt sein Wagen steht da immer noch …“ Irritiert schaute Isabel zu Ralph, der mit einem Grinsen im Gesicht mit den Schultern zuckte.

      Kurz darauf gesellte sich Nick zu seinen Leuten. „Na, Jungs und Mädels, schon ordentlich nervös? Ich hoffe nicht, schließlich sind wir die Besten! Angemeldet sind wir jedenfalls und um Euch gleich schon ein wenig zu schocken: Die Fünfergruppe ist gleich im ersten Drittel dran. Samuel und Isabel haben noch ein wenig Zeit, sie müssen erst im zweiten und dritten Teil des Wettbewerbs zeigen, was sie können“, erklärte Nick ausgelassen.

      „Nick, wir haben da aber ein kleines Problem“, begann Isabel zaghaft.

      „Und welches?“

      „Samuel ist noch nicht da.“

      „Wie, er ist noch nicht da? Ich habe ihn doch schon gesehen!“

      „Wo?“

      „Vorhin am Eingang. Oder habe ich mich verguckt? Naja, egal. – Isa, mach Dir keine Gedanken, übe fleißig für Dich weiter; ich schaue mal, wo sich Samuel versteckt hat“, sagte Nick und ging.

      Isabel war zwar nicht beruhigt, aber sie war guter Hoffnung, dass Samuel nun doch noch auftauchte, und so steckte sie sich wieder einmal die Ohrstöpsel ihres MP3-Players in die Ohren, schloss die Augen und ging ihre Tanzschritte im Kopf Takt für Takt durch.

      Was Isabel jedoch nicht wusste, war, dass Samuel tatsächlich schon da war und sie gemeinsam mit Harry heimlich beobachtete. Samuel hielt auch weiterhin ein wachsames Auge auf Isabel, während sich Harry mit den anderen vieren warm machte und sie in einem der Proberäume ihren Tanz durchprobten. Durch die letzten Tage der Einzelchoreographie hatte Harry Angst, dass er die Schritte des Gruppentanzes wieder vergessen hatte oder durcheinanderbrachte. Doch nichts dergleichen trat ein.

      Plötzlich pfiff Nick nach Harry, der sich auf den Weg zu ihm machte. Er wusste, dass just in dem Moment Samuel mit Isabel sprach und sie sicherlich nicht sonderlich davon begeistert war, zu sehen, dass er heute nicht mit ihr tanzen würde können. „Wie sieht’s aus?“, fragte Harry.

      „Da schau selbst: Isabel schwelgt nicht gerade in Euphorie!“

      „Verständlich“, kam es von Harry, ehe er von seinem Versteck aus das Gespräch zwischen Samuel und Isabel mitverfolgte.

      „Isa, es tut mir leid! Meinst Du, ich habe mir mit Absicht den Fuß gebrochen? Ich bin auf der verdammten Eisentreppe vor meiner Haustür ausgerutscht und unglücklich auf meinen Fuß gefallen“, erklärte Samuel gerade.

      „Aber warum hast Du denn dann nicht schon viel früher angerufen oder wenigstens gestern Abend?“, fragte Isabel bedrückt.

      „Weil ich Dich nicht verrückt machen wollte.“

      „Wie denn verrückt machen? Das Tanzen fällt doch jetzt sowieso aus!“, gab Isabel aufgebracht von sich.

      „Nein, tut es nicht!“ Fragend sah Isabel Samuel an. „Ich habe Ersatz für mich finden können.“

      „Aha, und wer? Ralph und Michael kommen ja wohl nicht in Frage …“

      „Von denen habe ich auch nicht gesprochen. Es ist der Mann, der auch Michelle ersetzt“, erklärte Samuel ruhig weiter.

      „Was ist mit Michelle?“, fragte Isabel völlig verwirrt.

      „Sie liegt mit einer Salmonellenvergiftung seit gut zwei Wochen im Krankenhaus. Hast Du das etwa gar nicht mitbekommen?“

      „Nein“, gab Isabel kleinlaut von sich. „Aber mir hat ja auch keiner irgendetwas gesagt!“

      „Isabel, ist doch auch nicht so schlimm. Michelle geht es ja auch schon wieder besser und sie wird wohl Mittwoch auch wieder entlassen werden …“

      „Und