Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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ihre Kinder wieder anzuvertrauen. Beide hatten die Hoffnung, dass sich Isabel dann eventuell wieder beruhigen würde und Harry eine Chance gab, sich ihr noch einmal in einem ungestörten Gespräch mitzuteilen.

      „Misses Canningham, ich danke Ihnen für die aufschlussreiche Unterhaltung und wünsche Ihnen und Ihrer Familie bereits jetzt besinnliche Weihnachtsfeiertage. Sie melden sich bei mir?“, sagte Harry. Misses Canningham nickte und bedankte sich ebenfalls für die Heimfahrt.

      Kaum war Harry wieder in seinen eigenen vier Wänden, als er sich auch schon mit seinem Onkel, Prinz Edward, in Verbindung setzte und abklärte, warum das Haus in der Jonesstreet abgerissen werden sollte und ob dieser ein paar gute Adressen für eine Kindestagesstätte hätte. Prinz Edward war zwar mehr als überrascht über die Anwandlungen seines Neffen, aber er half ihm gern. Und gemeinsam fanden Harry und Prinz Edward eine Immobilie, die Harry als sehr geeignet für eine Tagesmutter hielt. Er konnte es kaum mehr erwarten, dass sich Misses Canningham bei ihm meldete.

      Leider zögerte sich der Anruf noch fast eine ganze Woche hinaus. Als dann Harrys Telefon klingelte, konnte er mit der Nummer, die angezeigt wurde, überhaupt nichts anfangen und ließ daher seinen Sicherheitsbeauftragten das Gespräch entgegennehmen. „Guten Tag, mein Name ist Lindsay Canningham, ich hätte gern Seine Hoheit, Prinz Harry, gesprochen. Wir haben einen Telefontermin.“

      Als Harry hörte, wer ihn sprechen wollte, hellte sich sein Gesicht sofort auf. „Hallo Misses Canningham, es freut mich, dass Sie es doch noch geschafft haben, mich zu erreichen.“

      „Verzeihen Sie, Euer Hoheit, dass mein Anruf später als erwartet kommt. Aber erst einmal musste ich ein leeres Haus haben, um mit Ihnen ungestört reden zu können. Mein Mann ist für zwei Tage auswärts unterwegs und Anabel hat es nun doch noch geschafft, meine Tochter zu einem Aquariumbesuch zu überreden. Wir sind jetzt also ungestört. Konnten Sie etwas erreichen?“, fragte Misses Canningham sodann.

      „Ja, das konnte ich! Ich habe ein nettes Haus unweit der Jonesstreet gefunden, in dem man eine Kindertagesstätte einrichten könnte. Ich wollte Sie fragen, ob Sie sich vielleicht die Räumlichkeiten einmal anschauen wollen?“, überfiel Harry die Mutter von Isabel auch sogleich.

      „Oh, so schnell? Gern sehe ich mir die Räumlichkeiten einmal an. Ich kenne den Eigensinn meiner Tochter ganz gut und kann somit abschätzen, ob sie damit einverstanden wäre. Wann soll ich denn dort hinkommen?“, fragte Misses Canningham.

      „Wenn es Ihnen zeitlich passen würde, am besten sofort! Ich würde Sie auch abholen lassen; wenn Sie möchten?“, erklärte Harry.

      „Nein, ich habe nichts dagegen, schließlich werde ich selten mit einer Limousine durch die Gegend kutschiert! Geben Sie mir eine halbe Stunde?“, fragte Misses Canningham hörbar amüsiert.

      „Sehr gerne; in gut dreißig Minuten holt Sie sodann mein Fahrer ab und bringt Sie in die Middleroad.“

      Gesagt, getan. Eine knappe Stunde später fanden sich Lindsay Canningham und Prinz Harry in dem Erdgeschoss des Hauses in der Middleroad ein. Isabels Mutter war von den Räumlichkeiten begeistert. Es gab sogar einen großen gartenähnlichen Innenhof mit Spielwiese und einem Kinderspielplatz. Ideal für die fünf kleinen Kinder von Isabel. Des Weiteren war das Haus gerade frisch saniert worden und hatte einen nagelneuen hellen Anstrich erhalten.

      Misses Canningham standen vor Freude die Tränen in den Augen. „Und meine Tochter kann hier wirklich für die gleichen Konditionen wie in dem alten Haus einziehen?“, fragte sie daraufhin ungläubig.

      „Ja, versprochen ist versprochen! Mein Onkel lässt übrigens ausrichten, dass das Haus in der Jonesstreet tatsächlich abgerissen werden muss, auch wenn es von der Struktur noch völlig intakt ist. Es steht jedoch auf feuchtem Untergrund und kann somit jederzeit wegsacken. Es ist einfach zu gefährlich! Hätte er gewusst, dass dort eine Kindertagesstätte ihre Räumlichkeiten innehat, hätte er sich sogleich persönlich darum bemüht gleichwertigen Ersatz zu finden.“

      Misses Canningham lächelte abermals. „Die Wohnungsbaugesellschaft hat meiner Tochter gleichartige Räume angeboten, jedoch zu Mietpreisen, die sich meine Tochter leider nicht leisten kann.“

      Prompt wurde Harry knallrot und räusperte sich. „Konnten Sie die Eltern der fünf Kinder zwischenzeitlich schon umstimmen, dass sie ihre Kinder Isabel wieder anvertrauen?“, fragte Harry anschließend, um das Gespräch wieder ein wenig umzulenken.

      Misses Canningham schmunzelte. „Nicht nur das, ich habe sogar noch ein weiteres Kind hinzuziehen können! Meine Tochter wird also in zwei Wochen nicht nur fünf, sondern ganze sechs Kinder zu betreuen haben. Ich denke, wenn ich ihr diese Botschaft heute Abend überbringe, wird Isabel wieder lächeln. Und wenn Sie ihr dann noch ein wenig Zeit geben, wird sich sicherlich auch bald Ihrer beider Problem wieder in Luft auflösen.“

      Harry nickte hoffnungsvoll. Danach drückte Harry Misses Canningham den bereits von der Majestäts-Wohnungsbaugesellschaft unterzeichneten Mietvertrag in die Hand und begleitete sie noch bis zum Wagen, der sie wieder sicher nach Hause brachte.

      „Hallo Mum, na, wie war Dein Tag?“, begrüßte Isabel am Abend ihre Mutter.

      „Hallo, mein Kind. Danke, ich kann mich nicht beklagen. Ich hatte eine Menge zu tun!“

      Verwundert blickte Isabel ihrer Mutter ins Gesicht. Unweigerlich fing Lindsay an zu schmunzeln.

      „Setz Dich, nimm Dir einen Kaffee und hör mir zu. Ich habe eine Überraschung für Dich!“

      Noch immer irritiert setzte sich Isabel mit einer Tasse Kaffee an den Küchentisch und sah ihre Mutter erwartungsvoll an. Lindsay schob ihrer Tochter mehrere Bögen Papier über den Tisch herüber. Fragend nahm Isabel die Blätter in die Hand und fing an zu lesen: Mietvertrag zwischen der Majestäts-Wohnungsbaugesellschaft und Miss Isabel Canningham für die gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses in der Middleroad No. 24.

      Verdutzt blickte Isabel auf. „Was ist das?“

      „Na, das steht doch da: Ein Mietvertrag!“

      „Aber ich habe doch gar nicht …“

      „Isa, das ist Dein neuer Mietvertrag für Deine Kindertagesstätte“, erklärte Lindsay ihrer Tochter.

      „Ich verstehe nur Bahnhof. Wie kommst Du auf diese Adresse und vor allem, was soll der ganze Spaß denn kosten? Ich kann mir doch die Miete bestimmt nicht leisten. Das Haus in der Middleroad ist doch gerade erst ganz neu gemacht worden!“, jammerte Isabel auch sogleich los.

      „Isabel! Bleibe doch mal ganz ruhig und lies Dir den Mietvertrag richtig durch. Du wirst feststellen, dass Du die gleiche Miete zahlen wirst wie zuvor“, erklärte Lindsay ruhig weiter.

      „Wie hast Du denn das wieder hingekriegt? Mir hat die Wohnungsbaugesellschaft doch auch Objekte angeboten, doch zu viel höheren Mietpreisen!“

      Lindsay grinste. „Ich habe halt meine Kontakte …“ Fragend sah Isabel ihre Mutter an. Doch Lindsay schwieg beharrlich.

      Irritiert las sich Isabel nun den Mietvertrag ganz in Ruhe durch.

      „Mum, ich weiß zwar nicht, wie Du das gemacht hast, aber ich habe trotzdem noch ein kleines Problem: Denn ich habe ja noch nicht einmal mehr Kinder, die ich betreuen kann“, begann Isabel von Neuem herum zu jammern.

      „Nein? Also ich zähle ganze sechs, die am Montag in zwei Wochen auf der Matte stehen werden.“

      „Sechs? Mama, tut mir leid, aber Du irrst Dich! Ich hatte doch nur fünf unter Vertrag“, berichtigte Isabel ihre Mutter.

      Lindsay grinste erneut breit über das Gesicht. „Meine liebe Tochter, lass Dich belehren: Es sind ab heute sechs. Und nun guck nicht so dumm aus der Wäsche, sondern freue Dich; schließlich ist Weihnachten!“, beschwerte sich Lindsay nunmehr.

      Mit Tränen in den Augen warf sich Isabel überglücklich ihrer Mutter an den Hals. „Danke Mum. Ich weiß zwar nicht, wie Du das immer wieder anstellst, aber ich danke Dir für alles!“

      „Schon gut, mein Kind, das habe ich doch gerne getan.