Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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Anabel und deren Bruder Alexander sofort am nächsten Tag vor dem Haus 24 in der Middleroad und strichen die weißen Wände bunt an. Nachdem die Wände trocken waren, räumten sie mit gemeinsamen Kräften die Möbel und Spielutensilien in die gemieteten Räume im Erdgeschoss ein. Nachdem alles lag, stand und hing, wo es sollte, saßen die drei am Abend geschafft auf einer der Gummiturnmatten und stießen auf die berufliche Zukunft von Isabel an. Just in dem Moment betrat Prinz Edward die Räumlichkeiten. Prompt verschluckte sich Isabel an ihrem Sekt.

      „Oh, Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich wollte mich nur erkundigen, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit ist“, begrüßte Prinz Edward die drei jungen Leute. „Aber wie ich sehe, haben Sie sogar schon alles kindgerecht hergerichtet!“

      „Die wird man wohl nie los“, kam es im Flüsterton von Isabel.

      „Wie auch, schließlich sind sie die Vermieter“, erwiderte Alexander amüsiert.

      „Guten Tag, Euer Hoheit. Ja, danke, es ist alles bestens“, rettete Anabel die Situation.

      Prinz Edward lächelte zufrieden und sah sich im Raum um. „Und wer von Ihnen ist die Erzieherin?“

      „Sie!“, haute sofort Alexander laut heraus und zeigte mit dem Finger auf Isabel. Freundlich reichte Prinz Edward Isabel die Hand.

      Isabel musste sich zusammenreißen, um dem Drang, diese zu verweigern, nicht nachzukommen. „Angenehm.“

      „Ich wünsche Ihnen viel Spaß in Ihren neuen Räumen. Und sollte einmal ein Wasserhahn tropfen oder die Rutsche kaputt sein, dann rufen Sie einfach den Hausmeisterservice. Er kümmert sich dann umgehend darum – auf unsere Kosten, natürlich; versteht sich!“, erklärte Prinz Edward sachlich. Völlig ungläubig starrte Isabel Prinz Edward an. Doch er lächelte nur zuversichtlich und verabschiedete sich dann auch schon wieder mit den Worten „Ein Frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr, wünsche ich.“

      Nachdem der Prinz gegangen war, fragte Isabel: „Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen?“

      Anabel lachte. „Wer weiß, vielleicht hat er erst jetzt erfahren, wen er da aus der Jonesstreet geworfen hat. Und soweit ich weiß, liebt er seine Kinder abgöttisch. Ich denke, es war sein Gewissen, welches ihn da geplagt hat.“

      „Vielleicht hat aber auch Deine Mutter ihren Teil dazu beigetragen“, überlegte Alexander.

      Isabel hob die Schultern und grinste. „Tja, wozu meine Mutter doch alles gut sein kann: Selbst die Königsfamilie kuscht vor ihr!“

      „Heißt das, wenn Dir Prinz Harry wieder einmal über den Weg läuft, dass Du dann nicht mehr vor ihm davon rennst?“, fragte Anabel lapidar. Prompt sank Isabels Euphorie wieder in den Keller. „Wusste ich es doch! Isa, was ist zwischen Dir und dem Prinzen vorgefallen?“, hakte Anabel auch sofort nach.

      „Nichts!“, kam es todernst von Isabel.

      „Und warum bist Du dann so schlecht auf ihn zu sprechen?“, fragte nun auch Alexander interessiert.

      „Ich kann ihn einfach nur nicht leiden! Der Mensch kennt keine Skrupel und benimmt sich in der Öffentlichkeit nicht gerade wie ein Prinz. Eher wie ein wildes Tier“, erklärte Isabel wütend.

      Fragend sahen sich die Geschwister Baxtor an.

      „Und Du bist Dir sicher, dass da nicht doch noch etwas anderes ist? Ich meine, ich mag auch den ein oder anderen nicht, deshalb nehme ich aber nicht gleich panisch Reißaus, wenn mir die Person irgendwo begegnet“, sagte Anabel.

      Doch Isabel hatte keine Lust, sich jetzt damit auseinanderzusetzen. Sie wollte jetzt viel lieber nach Hause und ein heißes Bad nehmen. Demnächst würde sie wieder alle Hände voll zu tun haben, mit ihren fünf; nein, sie korrigierte sich: Sechs kleinen Quälgeistern. Und darauf freute sie sich jetzt schon!

      Kapitel 5

      Es war der 31. Dezember 2010 und Isabel und Anabel verbrachten wie jedes Jahr – seit ihrem 21. Geburtstag – den Silvesterabend in einer Diskothek; diesmal ging es in den Club Five. Es war das erste Mal wieder nach dem Sieg im Freestyle-Tanzen. Isabel betrat mit gemischten Gefühlen den Club. Denn hatte nicht Prinz Harry in seinem Brief an sie erwähnt, dass er recht oft hier war, weil er den Inhaber kannte? Und heute war auch noch Jahreswechsel … Isabel hoffe inständig, dass sie dem Prinzen heute nicht über den Weg laufen würde, denn so langsam, aber sicher wirkte es schon fast kindisch, dass sie immer wieder vor ihm davonrannte; zumal auch Anabel ihr nicht mehr wirklich abkaufte, dass sie den Prinzen einfach nur unsympathisch fand. Leider machte ihr das Schicksal – mal wieder – einen Strich durch die Rechnung. Denn zwei Stunden später war nicht nur Prinz Harry anwesend, sondern auch Prinzessin Jane und ihr Mann, Prinz William.

      Anabel hatte noch vor Isabel die Prinzessin und die Prinzen entdeckt. Sie versuchte alles Mögliche, um Isabels Aufmerksamkeit von der Königsfamilie abzulenken. Doch als diese plötzlich anfingen Karaoke zu singen, wurde auch dem letzten Gast bewusst, wer sich unter das illustre Volk gemischt hatte. Zu Anabels Überraschung blieb Isabel und amüsierte sich sogar köstlich über die Nicht-Gesangskünste eines gewissen Prinzen. Natürlich blieb Isabel auch nicht lange vor Harry unerkannt. An der Bar kam es dann zum Aufeinandertreffen: Harry hatte gerade drei Gläser mit bunten Cocktails in der Hand und wollte sich von der Bar entfernen, als just in dem Moment Isabel vor ihm stand. Isabels Puls schlug heftig und sie hatte das Gefühl, jeden Moment umzukippen. Doch Harry lächelte sie nur an und sagte: „Hallo. Viel Spaß!“, und ging danach sogleich weiter an ihr vorbei. Völlig irritiert blickte sie ihm hinterher. Sie vergaß dabei sogar, dass sie Getränke für sich und Anabel besorgen wollte.

      „Hey, was ’n los? Hast Du einen Geist gesehen? Oder war es doch nur die Erscheinung von Prinz Harry?“, fragte kurz darauf Anabel spitz, der die Getränkebesorgung zu lange dauerte. Isabel wurde prompt rot. Anabel grinste nur zufrieden, denn so ganz uninteressant schien Isabel den Prinzen wohl nun doch nicht zu finden. Und so kam es dann auch rein zufällig, dass sie sich alle auf der Tanzfläche wiederfanden. Erneut hatte Isabel heftiges Herzrasen, als Harry mit Prinzessin Jane direkt neben ihnen tanzte.

      Isabel hörte sogar kurzzeitig damit auf, als sie sah, wie Prinz Harry mit Prinzessin Jane tanzte. Ziemlich gewagt. Sie glaubte kaum, ihren Augen zu trauen. Da ihr der Aussetzer peinlich war, machte Isabel, dass sie von der Tanzfläche kam. Anabel lief ihr kopfschüttelnd hinterher. „Was war das denn gerade?“

      „Frag mich bitte nicht, ich habe keine Ahnung!“

      „Du hast den Prinzen ja regelrecht angestarrt!“, piesackte Anabel ihre Freundin weiter. Sie hoffte so, ihren Verdacht bestätigt zu bekommen.

      „Annie!“, rief Isabel verstört. Doch Anabel lachte nur auf und nippte gelassen an ihrem Cocktailglas.

      Für Isabel dagegen war der Abend gelaufen, sie konnte einfach nicht mehr auf die Tanzfläche zurück. Anabel ließ sich davon jedoch nicht beirren und so kam es, dass sie auf einmal sogar selbst mit dem Prinzen tanzte. Anabel war begeistert und schaute immer wieder zu ihrer Freundin herüber. Isabel stand da und starrte die beiden an. Sie schien regelrecht in Trance. War Isabel etwa eifersüchtig, fragte sich Anabel nach einer Weile. Doch sie konnte sich darauf keinen wirklichen Reim machen. Sie bedankte sich stattdessen freudestrahlend bei Prinz Harry für den Tanz und ging dann zurück zu ihrer Freundin. Doch Isabel war nicht gut und sie wollte nur noch nach Hause, kaum dass es Mitternacht – Neujahr – war. Anabel seufzte, begleitete sie aber.

      „Sag mal, Isa, hast Du nicht Lust, nächsten Dienstag mit mir mitzukommen? Ich will in die Tanzschule und meinen Gutschein einlösen. Machst Du mit?“, fragte Anabel auf dem Heimweg.

      „Ich weiß noch nicht so recht“, gab Isabel betrübt von sich.

      „Überleg es Dir einfach. Ich meine, es wäre doch schade, wenn er verfallen würde“, sagte Anabel, ehe sie sich von ihrer Freundin verabschiedete.

      „Hey Nick, was gibt’s?“, fragte Harry und begrüßte den Inhaber der Tanzschule Nicks Dance Store.

      „Hallo Harry, schön, dass Du kommen konntest, ich