Harry in love. Christina Masch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Masch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783991300601
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ein Problem es sich dabei handelt?!“

      „Ja, natürlich“, sagte Nick, doch weiter kam er nicht, denn sein Handy klingelte. „Entschuldige mich kurz“, sagte er zu Harry. „Ich komme gleich wieder.“ Anschließend ging er in sein Büro.

      Harry, der ein wenig unglücklich nun allein auf der Balustrade mit Blick auf die Tanzfläche der Sporthalle, stand, lehnte sich bequem an dem Geländer an und beobachtete eine Tänzerin, die dort unten in schwarzen Trainingshosen und einem dunkelblauen Kapuzenshirt mit geschlossenen Augen und MP3-Player in den Ohren vor sich hin tanzte. Das, was Harry sah, beeindruckte ihn gewaltig und obwohl er keine Musik hörte, wippte er unbewusst mit dem Fuß im Takt. Alles war stimmig bei der Frau. Jeder Schritt schien perfekt gesetzt und grazil war jede ihrer Drehungen.

      Während Harry völlig gebannt der jungen Dame beim Tanzen zusah, bemerkte er nicht, dass Nick sich wieder zu ihm gesellt hatte und nun Harry beim Beobachten ganz genau betrachtete. Nach einer Weile stieß Nick Harry an und sagte: „Hey Alter, was ’n los mit Dir? Gefällt Dir, was sie dort tanzt?“

      „Ehm, entschuldige … Ja, es ist sehr beeindruckend. Wer ist das?“

      „Das ist eine unserer Neuen. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass sie tausendmal besser ist als unser Stammteam. – Übrigens, um dieses geht es auch bei meinem Problem“, erklärte Nick.

      Fragend hob Harry eine Augenbraue und sah Nick wohlwissend an. „Na los, was soll ich machen, um Dich zu retten?“, war auch sogleich daraufhin seine direkte Frage.

      „Nun ja, eine unserer Tänzerinnen ist krank geworden und kann nicht bei der Tripple-Meisterschaft übernächste Woche mitmachen. Ich wollte Dich daher fragen, ob Du einspringen könntest …“

      Erneut hob Harry fragend eine Augenbraue. „Du willst mich jetzt aber nicht zum Mädchen machen, oder?“

      Nick lachte laut auf. „Nein, natürlich nicht! Eigentlich muss die Stammformation aus drei Männern und zwei Frauen bestehen. Leider fehlt uns ein Mann, so dass wir halt eine Frau mehr im Team haben, was sich jedoch auf die Punktrichter negativ auswirken kann.“

      „Und wie kommst Du gerade auf mich? Ich meine, ich tanze zwar für mein Leben gern, aber in einer Gruppe?“

      „Toni kam auf die Idee, Dich einfach einmal zu fragen. Denn auch nach dem dritten Freestyle-Wettbewerb im Club Five konnte ich keinen geeigneten Tänzer finden. Toni meinte, dass Du wohl schon das ein oder andere Mal mit Deiner Schwägerin in Choreographie dort getanzt hättest … Und das wohl sehr professionell?!“

      „Ja, schon, aber nur so zum Spaß und mehr spontan, also nichts fest Einstudiertes.“

      „Hey Mann, mach Dich doch nicht schlechter als Du bist! Ich weiß, dass Du tanzen kannst! Harry, bitte, Du bist mein einziger Trumpf! Ohne Dich brauchen wir erst gar nicht bei dem Wettbewerb mitmachen: Als Vier-Mann-Ensemble lassen sie uns erst gar nicht antreten! Probier es doch wenigstens einmal, ja?!“

      „Na schön, ich lass mich mal von Dir breitschlagen. Ich hoffe nur, ich muss mich nicht so verrenkten wie die junge Dame dort unten“, meinte Harry lapidar. Nick schmunzelte. „Nick?!“

      „Nein, natürlich nicht! Sie tanzt mit Samuel den Solopart im Freestyle und im Standard. Du sollst wirklich nur Cindy, Kathreen, Michael und Ralph unterstützen.“

      „Cindy und Kathreen? Das sind aber nicht rein zufällig die zwei aus Wills Clique, oder?“

      „Mensch, stimmt, ihr kennt Euch ja bereits! Doch, genau die zwei sind das.“

      „Na, das kann ja dann noch lustig werden …“, überlegte Harry. „Und wann soll das Training anfangen?“

      „Ehm, heute?!“

      Fragend hob Harry eine Augenbraue. „Das ist jetzt nicht Dein Ernst!?“

      „Doch, eigentlich schon. Aber keine Angst, Du sollst heute nur zuschauen. Morgen würde dann offiziell das Training mit Dir anfangen.“

      Harry seufzte. „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, als ich Dir mein Okay gegeben habe!“ Entsetzt blickte Nick Harry an, doch dieser grinste nur breit über das Gesicht.

      Kopfschüttelnd lief Nick Harry voraus und sie machten es sich in Nicks Büro bequem. Während sie darauf warteten, dass Cindy, Kathreen, Michael und Ralph eintrudelten, tranken sie einen Kaffee und unterhielten sich über Gott und die Welt.

      Es klopfte und Kathreen trat in das Büro von Nick. „Hallo Nick! Oh, sorry, Du hast Besuch, ich wollte Dich … nicht stören. Harry???“

      „Hallihallo. Na, wie ist’s?“, erwiderte Harry breit grinsend.

      „Ähh, danke gut, und selbst? Hast Du Dich verlaufen oder willst Du etwa doch noch richtig tanzen lernen?“, witzelte Kathreen sofort.

      Nick räusperte sich. „Kathy, mach so weiter und Harry sagt uns gleich wieder ab.“ Verwirrt starrte Kathreen Nick an.

      „Heißt das, dass Harry der Ersatz für Michelle ist?“ Harry grinste nun noch breiter. „Na, das find ich ja super! Wie kommen wir denn zu der Ehre? Hast wohl genug von Deiner kleinen Nichte und versteckst Dich nun hier bei uns?!“ Harry wurde rot, während sich Nick erneut räusperte. „Was?! Jane hat mir das vorhin selbst verraten! Sie hat erzählt, dass Du neulich das Vergnügen hattest, mit ihr und Marybeth auf den Rummel zu gehen. Und Deine Begeisterung hielt sich wohl recht in Grenzen.“

      „Kathy, es reicht jetzt! Zieh Dich lieber um, dann kannst Du Harry auch gleich einmal zeigen, was er zu tun hat.“

      „Aber, aber ich denke, das Training fängt erst morgen an?“, stotterte Harry.

      „Ach, wenn Du schon mal hier bist … Ein wenig warm machen wird Dich schon nicht umhauen! Einen Trainingsanzug habe ich auch schon für Dich“, offenbarte Nick und drückte ihm prompt eine Hose und ein Shirt in die Hand.

      „Na toll!“, beschwerte sich Harry.

      Kathy grinste und schon zog sie Harry hinter sich her.

      Nach drei Stunden hatte Harry alle Schritte gezeigt bekommen und auf Anhieb behielt er sie auch alle im Kopf. Nur das Timing und das Zusammenspiel mit den anderen vier Tänzern haute noch überhaupt nicht hin. Geschafft sagte Harry: „Okay, genug für heute. Sonst könnt ihr mich morgen vergessen! Ich mach jetzt, dass ich nach Hause komme.“

      „Harry? Danke noch einmal, dass Du uns hilfst. Der Wettkampf ist echt wichtig für uns!“, sagte Cindy, die genauso begeistert darüber war wie Kathreen, dass Harry nunmehr in der Gruppe mittanzte.

      „Und vor allem für Nick! Es ist die beste Publicity, die er sich für sein Tanzstudio holen kann“, erwähnte Michael.

      Harry seufzte. „Worauf habe ich mich hier nur eingelassen …?“

      „Auf etwas Sinnvolles?!“, kam es von Kathreen.

      „Sag mal, Du bist ganz schön frech! William gegenüber würdest Du Dir das nicht erlauben. Ich glaube, ich muss Dir mal den Kontakt mit meiner Schwägerin verbieten. Du klingst schon genauso wie sie!“

      „Ja? Na, das können wir ja dann morgen Mittag klären.“

      Fragend sah Harry Kathreen an. „Cindy und ich sind morgen zum Mittag von Jane eingeladen worden und, soweit ich weiß, Du auch.“

      „Na wunderbar! Prima, dass ich das jetzt schon erfahre … Jetzt weiß ich auch, was Jane damit meinte, dass sie eine Überraschung für mich hat!“

      Kathreen und Cindy fingen prompt an zu lachen. „Na ja, wir haben uns halt Gedanken gemacht, wie wir Dich aus Deiner Trübsinnigkeit herausholen können.“

      „Und ich wette, Michelle ist gar nicht krank!“, gab Harry leicht gereizt von sich, als er merkte, dass irgendwie mehr Leute von seinem Liebeskummer wussten als ihm lieb war. Er musste unbedingt einmal ein ernstes Wörtchen mit seiner besten Freundin Jane reden.

      „Sag mal, Jane: Wie viele wissen eigentlich, dass ich unglücklich verliebt