Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman. Tessa Hofreiter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tessa Hofreiter
Издательство: Bookwire
Серия: Der neue Landdoktor
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740956721
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will, wird es so sehen«, zeigte sich Markus ein wenig skeptisch. »Solange die wahren Täter nicht gefasst werden und zugeben, dass sie diese Internetseite für ihre Zwecke genutzt haben, wird es schwer für Ingvar sein, seine Unschuld zu beweisen.«

      »Was ist Papa?«, fragte Emilia, als Sebastian ein paar Minuten später wieder zu ihnen kam.

      »Die Polizei hat einen Hinweis auf die Täter bekommen. Genaueres wollten sie mir nicht sagen, aber Herr Schnipper, mit dem ich gesprochen habe, hat durchblicken lassen, dass die Sache kurz vor der Aufklärung steht. Und die Filme auf der Internetseite werden sie sich nach eurem Hinweis noch einmal genau ansehen.«

      »Das sollten wir wenigstens schon mal Fabia erzählen. Wir fahren zu dir, Markus«, sagte Emilia.

      »Wenn es später wird, dann rufst du mich an. Du fährst nicht in der Dunkelheit mit dem Fahrrad durch das Moor«, bat Sebastian seine Tochter.

      »Das lassen Sabine und Anton doch ohnehin nicht zu. Mach dir keine Sorgen, Papa«, sagte Emilia und küsste Sebastian auf die Wange.

      »Ich passe auf sie auf«, versicherte ihm Markus, bevor er Emilia folgte.

      »Ich weiß«, sagte Sebastian und klopfte dem Jungen freundschaftlich auf die Schulter.

      *

      Fabia saß mit Bastian im Sandkasten, während Sabine Wäsche von der Leine nahm. Sie schaute auf, als Emilia und Markus auf ihren Rädern in den Hof fuhren.

      »Es gibt gute Neuigkeiten!«, rief Emilia.

      »Dann lass sie mich hören, damit ich wieder Hoffnung bekomme«, bat Fabia.

      Emilia und Markus setzten sich zu ihr an den Sandkasten, was Bastian so gut gefiel, dass er vor lauter Freude darüber lachend in die Händchen klatschte. Auch Senta und Benjamin, die mit ihren Rädchen im Hof herumfuhren, kamen angeradelt und setzten sich dazu, weil auch sie gespannt auf die Neuigkeiten waren.

      »Markus und ich haben etwas entdeckt, und Papa hat mit der Polizei telefoniert«, sagte Emilia und erzählte Fabia, was sie inzwischen herausgefunden hatten.

      »Ich fahre gleich zu Ingvar«, erklärte Fabia entschlossen, nachdem sie alles gehört hatte. »Vielleicht hat die Polizei sich ja schon bei ihm gemeldet.« Endlich geht es vorwärts, dachte sie. Sie stand auf, klopfte sich den Sand von der Jeans und glättete das rote T-Shirt mit den Flügelärmeln.

      »Hoffentlich muntern ihn die Neuigkeiten auf«, sagte Sabine.

      »Davon gehe ich einfach aus«, antwortete Fabia zuversichtlich.

      Als sie zehn Minuten später an Ingvars Haustür läutete, schaute sie sich nach allen Richtungen vorsichtig um. Reporter waren nicht mehr zu sehen, offensichtlich hatten sie es aufgegeben, Ingvar zu verfolgen.

      »Hallo?«, hörte sie ihn durch die Sprechanlage sagen, als sie noch einmal auf die Klingel gedrückt hatte.

      »Bitte, Ingvar, mach auf, es gibt Neuigkeiten.«

      Sie hörte, wie es in der Sprechanlage knackte, gleich darauf surrte der Türöffner.

      »Du riskierst deinen Ruf, wenn man dich bei mir sieht«, sagte er, als sie die Treppe heraufkam und er in der geöffneten Tür auf sie wartete.

      »Das ist mir egal, außerdem bin ich davon überzeugt, dass dein Ruf bald wieder hergestellt ist«, entgegnete sie. »Ich habe dich vermisst.« Sie blieb vor ihm stehen und fing seinen Blick auf.

      »Ich habe dich auch vermisst«, gab er zu.

      »Dann darf ich reinkommen?«

      »Bitte«, sagte er und trat zur Seite, um ihr Platz zu machen.

      »Das geht ja schon wieder ganz gut«, stellte sie fest, als sie sah, dass er bereits ganz ohne Krücken laufen konnte.

      »Zum Joggen reicht es noch nicht, aber es wird langsam«, sagte er. »Überhaupt geht es mir ein wenig besser, seitdem die Reporter mich nicht mehr belagern.« Nachdem die Baders ihm am Morgen gesagt hatten, dass die Reporter alle gegangen waren, weil er sich nicht sehen ließ, hatte er die Fensterläden wieder geöffnet, und die Sonne, die in die Wohnung strömte, hatte ihn ein wenig zuversichtlicher gestimmt. »Ich habe mir gerade Tee gemacht. Möchtest du eine Tasse?«

      »Gern.«

      »Dann komm, setzen wir uns in die Küche«, bat er sie.

      »Es gibt Neuigkeiten, die werden dafür sorgen, dass es dir gleich noch besser geht«, sagte sie, als sie an dem kleinen Tisch vor dem Küchenfenster saßen, und sie erzählte ihm von Emilias und Markus` Entdeckung und dass die Polizei eine Spur hatte.

      »Aber das spricht mich noch nicht frei. Die Filme könnte ich als Hinweis für die Diebe veröffentlicht haben.«

      »Das war auch Markus‘ Einwand.«

      »Weil sie es genauso interpretieren werden.«

      »Solange es keine weitere Verbindung zwischen dir und den Dieben gibt, wird das nicht reichen, um dich anzuklagen.«

      »Aber der Verdacht bleibt«, sagte er und schaute auf die Berge. »Warte kurz«, bat er sie, als sein Telefon läutete. »Ja, Herr Schnipper«, sagte er, als sich Kommissar Brenners Assistent meldete. »Das heißt, ich bin entlastet?«, hörte Fabia ihn sagen, nachdem er dem Polizisten eine Weile zugehört hatte. »Danke, Herr Schnipper.«

      »Was ist?«, fragte Fabia, nachdem er das Gespräch beendet hatte.

      »Sie haben die Diebe. Sie sind nach einer Pilzvergiftung derart angeschlagen, dass sie alles zugegeben haben. Auch dass sie nur zufällig auf meine Seite gestoßen sind und sich meine Filme einfach zunutze gemacht haben.«

      »Das heißt, es ist vorbei?«

      »Ja, es ist vorbei«, sagte er und nahm sie in seine Arme. »Die Diebe konnten nur so schnell gefunden werden, weil Miriam Holzer die entscheidenden Hinweise geliefert hat. Zusammen mit Emilias und Markus‘ Überlegungen ergab das ein überzeugendes Bild. Ich denke, ich werde meine Retter heute alle in den Biergarten einladen.«

      »Eine gute Idee, dann wird sich auch im Dorf die Nachricht, dass du nichts mit den Diebstählen zu tun hast, schnell verbreiten. Wen willst du einladen?«, fragte Fabia.

      *

      Der Biergarten der Brauerei Schwartz war wie jeden Abend gut besucht. Die Tische und Bänke standen im Hof des roten Backsteingebäudes direkt neben dem Bach, in dem sich schon so mancher nach einem langen Abend abgekühlt hatte. Die alten Laternen, die schon vor hundert Jahren den Hof beleuchteten, verbreiteten noch immer ihr warmes gemütliches Licht. Die Kellnerinnen in ihren dunkelroten Dirndln hatten an den vollbeladenen Tabletts und Maßkrügen schwer zu tragen, was sie aber nicht davon abhielt, mit den Gästen zu scherzen.

      Ingvar hatte einen der langen Tische im hinteren Teil des Biergartens für seine Gäste reservieren lassen. Sebastian und Anna, Emilia und Markus, Traudel und Benedikt, Miriam und Harald. Auch Sabine und Anton waren gekommen. Seitdem sie Pia hatten, konnten die beiden sich hin und wieder einen freien Abend gönnen.

      Nachdem Miriam sich in aller Form bei Ingvar und Fabia für ihren ungerechtfertigten Verdacht entschuldigt hatte, erzählten sie und Harald, wie sie den Dieben auf die Spur gekommen waren.

      »Ihr beide könntet Papa, Anna und mir mit eurem Spürsinn glatt Konkurrenz machen«, sagte Emilia, nachdem sie alles gehört hatte. Schließlich hatten sie auch schon so einige Dinge aufgeklärt.

      »Und was ist mit meinem Spürsinn?«, fragte Markus.

      »Der ist auch großartig«, antwortete Emilia und küsste ihn auf die Wange.

      »Sollte ich mal wieder in irgendwelchen Schwierigkeiten stecken, melde ich mich«, sagte Ingvar, und dann stießen sie alle mit einem Glas Honigbier auf das von ihm ersehnte Happy End an.

      »Die wahren Schuldigen sind wohl gefasst«, murmelte Therese Kornhuber, die mit ihrem Mann am Nachbartisch saß.

      »Wuff«, machte Nolan, der seine Familie