Punk Justiz. Uli Zey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Uli Zey
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847665663
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die beiden ihre erste gemeinsame Nummer in Spanien geschoben und tief befriedigt sowie stark angetrunken bei der Zigarette danach im Bett nebeneinander lagen, fiel ihnen erst auf das sie dieses mal kein Kondom benutzt hatten.

      „Was machen wir denn wenn ich schwanger werde, Jannik?“

      Julia schaute Jannik mit ernstem Blick an während sie den Rauch der Zigarette ausatmete. „Man wird doch nicht gleich schwanger Julia, nur, weil man einmal vergessen hat, so eine scheiß Lümmeltüte überzuziehen“ sagte Jannik.

      Er hatte jetzt gar keinen Bock auf solch ein Gespräch. Am liebsten hätte er sich angezogen und wäre mit Julia

      rüber zu den anderen gegangen um weiter zu feiern.

      „Natürlich kann man von einmal schwanger werden, was laberst du denn für einen Scheiß ?“

      Julia nahm einen Schluck von ihrem Wodka-Orangensaft. „Lass uns doch erst mal abwarten, bringt ja nichts wenn wir uns jetzt hier streiten. Aber Du bist bestimmt nicht schwanger“. Jannik lächelte Julia an.

      „Hahaha“ sagte Julia, „du hast leicht reden“. Jannik nahm Julia bei der Hand und küsste sie zärtlich. „Komm, wir ziehen uns an und feiern noch ein bisschen mit den anderen damit wir auf andere Gedanken kommen“. Julia schmiegte sich nah an Jannik heran, „Arsch“ sagte sie leise und gab ihm einen Kuss.

      Nachdem die beiden sich angezogen hatten verließen sie das Zimmer und begaben sich wieder zurück zur Party. Aber irgendwie war dort mittlerweile die Luft raus.

      Im ersten Zimmer in das sie kamen stand einsam der Ghettoblaster und dudelte „No No Never“ von Texas Lightning. Auf dem Sessel am Fußende des Bettes lag Dennis aus der 9cR sturzbesoffen und schlief seinen Rausch aus. Im nächsten Zimmer wälzten sich zwei Pärchen wild im Doppelbett, dasselbe Bild bot sich den beiden im Zimmer darauf.

      „Komm Jannik, das bringt es hier nicht mehr. Lass uns zurück auf mein Zimmer gehen. Du kannst heute Nacht bei mir pennen und, wenn Lena kommen sollte, dann müssen wir eben ein bisschen zusammenrücken“.

      Jannik nickte und bevor die beiden gingen, füllten sie noch einmal ihre Zahnputzbecher mit einer frischen Mischung Woddi-O. Julia nahm Jannik bei der Hand und zog ihn durch den Flur zurück in ihr Zimmer. Der erste Tag in Spanien war geschafft, so könnte es weitergehen.

      Irgendwann mitten in der Nacht gab es plötzlich ein riesen Tohuwabohu. Die Tür zum Zimmer wurde aufgerissen und

      Frau Seligmann kam aufgeregt ins Zimmer geplatzt und weckte Jannik und Julia.

      „Aufstehen ihr beiden, etwas Schreckliches ist passiert.“ Frau Seligmann rüttelte Julia an der Schulter und es dauerte einen Moment bis sie die Augen aufschlug.

      „Ach du Scheiße“ dachte sie, „jetzt gibt es einen Anschiss, der sich gewaschen hat.“ Jannik drehte sich zur Seite und murmelte schlaftrunken „was ist denn los, ich will schlafen.“ Frau Seligmann rüttelte weiter und schrie Julia ins Gesicht: „Marco ist tot ! Er wurde eben tot in seinem Bett aufgefunden. Habt ihr gehört ? Marco ist tot !“ wiederholte Frau Seligmann unter starkem Schluchzen.

      Julia und Jannik saßen in Sekundenschnelle kerzengerade im Bett. „Wir haben Marko doch eben noch auf der Party gesehen, das kann nicht sein Frau Seligmann, Marko war vorhin noch mit uns zusammen am Feiern.“ sagte Julia. Frau Seligmann hatte mittlerweile hemmungslos angefangen zu weinen.

      Unter Tränen erzählte sie, dass Markos Zimmernachbar Fabian mitten in der Nacht aufs Klo gegangen wäre. Im Zimmer brannte noch Licht, weil beide zu besoffen gewesen wären und keiner daran gedacht hätte, das Licht vor dem zu Bett gehen zu löschen, blieb es halt an. Als Fabian vom Klo zurückgekommen war bemerkte er das Marko ins Bett, genauer gesagt auf das Kopfkissen gekotzt hatte. Zuerst fand Fabian das noch lustig und lachte, weil Marko mit dem Gesicht in seiner eigenen Kotze lag. Fabian hat dann, als er genug gelacht hatte, versucht Marko zu wecken, er hat ihn gerüttelt und geschüttelt, aber Marko reagierte nicht. Dann hat Fabian Marko auf den Rücken gedreht und gesehen das der ganze Mund voll Kotze war, auch die Nase und das ganze Gesicht waren mit Erbrochenem beschmiert.

      „Ist das nicht furchtbar ? So ein junger Kerl und dann so was“. Eine neue Welle von tiefen Schluchzern überkam Frau Seligmann. Julia nahm die Lehrerin in den Arm und begann ebenfalls zu weinen. „Hätten wir doch bloß nicht diese bescheuerte Party gefeiert, dann würde Marko noch leben“ jammerte Julia.

      „Ach Quatsch, wir wussten doch, dass ihr heute Abend ein bisschen feiern wolltet, wo doch Laura Geburtstag hat, aber so was …“ ein erneuter Weinkrampf überfiel die Lehrerin. Einen Moment herrschte absolute Stille im Zimmer.

      Dann sagte Frau Seligmann: „Ich muss noch die anderen wecken, ihr wart die ersten, weil ihr das Zimmer ganz vorne im Flur habt. Der Notarzt war eben schon da und konnte nur den Tod von Marko feststellen. Jetzt warten wir auf die Polizei.

      Macht euch fertig und zieht euch an, wir sammeln uns unten im Speisesaal. Die Polizei wird sicher jede Menge Fragen haben.“

      Frau Seligmann verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Jannik und Julia nahmen sich in die Arme und Julia weinte hemmungslos.

      Es herrschte Totenstille im Speisesaal. Nach einem Moment ergriff Herr Weiand das Wort:

      „Liebe Schüler, etwas Schreckliches ist passiert. Wie ihr alle wisst, ist euer Mitschüler Marko heute Nacht auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen. Wir machen niemandem von euch einen Vorwurf. Ihr habt den Geburtstag von Laura gefeiert. Vielleicht hat der eine oder andere von euch dabei zu tief ins Glas geschaut, mag sein, aber niemand konnte mit solch einem tragischen Unfall rechnen. Nachdem die Polizei ihre Fragen gestellt hat, gibt es für uns keinen Grund hier noch länger zu bleiben. Die Klassenfahrt wird hiermit abgebrochen.

      Eure Eltern sind bereits über alles informiert und unser Bus wird in einer Stunde, das heißt so gegen halb acht losfahren. Packt also jetzt eure Klamotten und seht zu, dass ihr in ca. einer halben Stunde wieder hier unten im Speisesaal seid.

      Das Hotel hat ein kleines Frühstück bereitet und, wer Appetit hat, kann sich vor der Fahrt noch einmal stärken. Es wird auch Lunchpakete für unterwegs geben. Also, seht zu, dass ihr pünktlich seit.“

      Herr Weiand hielt für einen Moment inne, dann fügte er mit vibrierender Stimme hinzu: „Es tut mir so leid ...“.

      Kapitel 9

      Nachdem Julia Janniks lauwarme Lendenfrucht ins Waschbecken gespuckt hatte, spülte sie sich den Mund mit Meridol aus.

      „Blasen tue ich Dir ja echt gerne einen, aber Schlucken finde ich eklig“ sagte sie, während sie ihr Gesicht vor dem Spiegel nach Pickeln und anderen ungebetenen Gästen durchforstete. Jannik grinste.

      „Brauchst gar nicht so doof zu grinsen, koch lieber mal einen Kaffee und check mal ab, was noch an Frühstück im Kühlschrank liegt. Ich habe Hunger wie ein Bär“.

      Jannik trabte in die Küche und stellte Wasser auf. Im Kühlschrank lag noch ein angebrochenes Päckchen Käse und ein fast leerer Becher Margarine. Außerdem gab es da noch ein fast leeres Glas mit Kirschmarmelade. Jannik räumte alles aus und stellte es auf den Tisch.

      Das Wasser kochte und als Julia aus dem Bad kam, standen zwei dampfende Tassen Kaffee auf dem Tisch. Julia setzte sich, nahm einen Schluck Kaffee und griff sich einen Toast aus der fast leeren Packung, die Jannik zu all dem anderen Kram auf dem Küchentisch gelegt hatte.

      „Was ist, haste keinen Kohldampf, Schnucki ?“

      Jannik verzog das Gesicht. „Nee, iss Du nur, habe gestern ziemlich zugeschlagen, sauftechnisch, ich bekomme jetzt nichts runter.“ Julia beschmierte sich einen Toast mit Marmelade.

      „Lass uns nach dem Frühstück runter in die Stadt fahren, wir müssen noch ein paar Sachen für heute Abend besorgen, Motoradmasken, zwei Paar Arbeitshandschuhe, ein Sixpack Bier und was weiß ich noch, auf jeden Fall benötigen wir noch ein paar Sachen, sonst brauchen wir gar nicht erst