Punk Justiz. Uli Zey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Uli Zey
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847665663
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ich wieder jede Menge Müll unten auf dem Feldweg gefunden. Verpackungsscheiß, einen ausgeleerten Aschenbecher und zwei benutzte Pariser. Das nervt mich total an. Irgendwie müsste man mal eine Aktion starten und diesen Drecks-Assis eine gehörige Portion Angst einjagen, damit sie sich es in Zukunft zweimal überlegen, bevor sie ihren Dreck einfach aus dem Fenster schmeißen“ sagte Jannik.

      „Wie meinst Du das“ fragte Julia. „Willst Du Dich als Frankenstein verkleiden und mit Stöcken auf das Autodach trommeln, das Auto anpinkeln und wilde Drohungen dabei ausstoßen ?“ Jannik musste lachen. „Ne im Ernst, hör mal auf die Sache ins Lächerliche zu ziehen. Man kann nicht immer nur labern und labern und wenn es darauf ankommt den Schwanz einziehen. So machen es doch all die anderen, die wir eigentlich verachten und über die wir uns immer lächerlich machen. Wenn wir nichts unternehmen, sind wir doch genau solche Witzfiguren wie die, kein Deut besser als unsere Alten, oder ?

      Julia nahm seine Hand und begann mit seinen Fingern zu spielen. „Aber was, was willst Du tun, wir sind doch ganz kleine Lichter. Die lachen sich doch kaputt über uns“.

      „Nicht wenn wir Ernst machen“ grummelte Jannik.

      „Lass uns doch einfach eine Pro-Umwelt-Zelle gründen. P.U.Z., hört sich doch gut an oder ?“ sagte Jannick.

      Julia fuhr sich mit der Hand durch ihre rosa-rot-schwarz gefärbten Haare und zog ihre Stirn in Falten. Jannik liebte es wenn sie das tat. Julia sah in solchen Momenten unschlagbar süß aus.

      „Du willst eine Terror-Zelle gründen?“ fragte sie ihn und schaute zu ihm hinüber. „Bist Du nicht mehr ganz dicht oder hasst du schlecht geträumt oder irgend ein mieses Dope eingefahren?“

      Jannik musste kurz an seinen Traum von vorhin denken, wie der Kopf von dem Typen explodiert und der kopflose Torso umgekippt war. Davon fing er jetzt besser nicht an zu erzählen. Julia nahm ihn ja so schon nicht ganz für voll und, wenn er ihr diese Story erzählen würde, wäre es ganz vorbei.

      „Was heißt Terror-Zelle Julia, hört sich mörderisch an, ich will doch niemanden umbringen. Aber P.U.Z. hört sich trotzdem cool an, oder ?“

      Julia begann wieder sich mit der Hand durch das Haar zu fahren.

      „Hört sich cool an, hört sich cool an, ich denke du wolltest nicht mehr labern, was willst Du genau Jannik ?“.

      Jannik stand auf, ging rüber zu seinem Rechner und kramte aus einer Kiste, die dort neben dem Tower auf dem Boden stand, eine Flasche Bier hervor.

      „Jetzt willst Du es aber wissen, Bier am Morgen vertreibt alle Sorgen oder was ?“ sagte Julia.

      „Na und, eine Flasche Bier zu zweit ist doch fast wie Frühstück“ erwiderte Jannik. Er nahm einen Schluck aus der Flasche und reichte das Bier dann an Julia weiter die kurz daran nippte.

      „Also, ich hätte da so eine Idee“ begann Jannik, wir gehen heute Abend runter zu dem Hochsitz. Von dort aus hat man einen super Blick auf den Feldweg. Wir nehmen uns etwas zu essen und zu trinken mit und schieben abwechselnd Wache. Sollte irgend so ein Hirni kommen, dann können wir uns unbemerkt heranschleichen. Ich nehme meinen Baseballschläger mit und wenn die beiden am Vögeln sind, laufen wir zum Auto, schlagen die Scheiben und die Scheinwerfer kaputt, schreien irgendwie >> Fickt zuhause und werft euren Müll in die Tonne << und verschwinden schnell in der Dunkelheit, was hältst Du davon ?“

      Julia nahm noch einen kleinen Schluck aus der Pulle und stellte die Flasche dann neben dem Bett auf dem Boden ab. „Du bist total verrückt Jannik, aber irgendwie finde ich die Idee geil. Aber was machen wir wenn der Typ raus kommt und uns verfolgt, wenn es vielleicht irgend so ein durchtrainiertes Tier aus dem Fitnessstudio ist ?“

      „Julia“ erwiderte Jannik in einem Ton in dem man vielleicht ein Kind anspricht wenn man es bei etwas total dummen erwischt hat. „Der Typ hat die Hosen runter gezogen und unter den Knien hängen und selbst wenn er wollte, könnte er nicht so schnell hinter uns her. Seine Tussi wird außer sich sein vor Angst, ihn anschreien und verlangen, dass er verdammt noch mal bei ihr bleiben soll. Du darfst nicht vergessen, dass die beiden ja nicht wissen, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem besten Weg über alle Berge sind. Außerdem wissen die auch nicht genau wie viele wir sind. Alles wird sehr schnell gehen. Wir könnten theoretisch auch im Dunklen warten bis einer das Auto verlässt, ihm auflauern und ihn niederschlagen, vielleicht sogar ausrauben, um anschließend die Alte im Auto nieder zu machen. Im Leben nicht wird uns einer verfolgen, der Überraschungsmoment liegt auf unserer Seite. Wir haben alle Trümpfe in der Hand. Wir brauchen es nur zu machen Julia. Du wirst sehen, das wird das reinste Kinderspiel“.

      Jannik beugte sich über Julia rüber und grapschte sich die dreiviertel volle Flasche Bier. Er nahm einen tiefen Schluck und hielt anschließend Julia das Bier mit fragendem Blick entgegen. Julia lehnte ab und Jannik ließ sich zurück ins Kissen gleiten wobei er die Flasche in den Händen behielt. „Du hast das wirklich vor Jannik, oder ?“

      Jannik lehrte die Flasche in einem Zug und rülpste lautstark, das Leergut warf er in einem hohen Bogen in den hinteren Teil des Zimmers wo es irgendwo im halbdunklen dumpf aufschlug und liegen blieb.

      „Ja Julia, ich habe das vor und ich hoffe, du bist mit von der Partie.“

      „Jannik, ich kann dich doch so etwas nicht alleine durchziehen lassen“. Sie grinste. „Außerdem muss ich doch auf meinen kleinen Jannik aufpassen. Wenn Dir etwas bei der Aktion zustoßen sollte und ich wäre nicht dabei um Dir gegebenenfalls aus der Patsche zu helfen, würde ich mir das nie verzeihen können. Außerdem finde ich das Ganze ziemlich aufregend, den ganzen Abend wir beide zusammen auf dem einsamen Hochsitz, was machen wir denn da ?“

      Ihre Hand war zwischenzeitlich zwischen Janniks Schenkel gewandert und krabbelte daran hinauf in Richtung Hosenstall. „Hm mein kleiner Süßer, was machen wir denn da ?“ wiederholte Julia. „So viel Zeit und wir beide alleine.

      Wir sind ja von der P.U.Z. und werden natürlich keine Pariser benutzen da auf unserem Hochsitz. Wir sind ja gegen Sondermüll“. Julia zog langsam den Reißverschluss nach unten. „Wir zwei treiben es ohne Gummi, ohne Netz und doppelten Boden.

      Ich stehe gebückt vor dem Guckloch in diesem Häuschen während du mir von hinten dein Teil reinschiebst. Und sollte ein Wagen kommen, dann können wir in aller Seelenruhe unsere Nummer zu Ende schieben, denn wir haben ja dann so eine Art Vorsprung. Unsere Opfer müssen sich ja erst mal in Stimmung bringen, Sekt trinken, Vorspiel, Hosen runter krempeln bis sie dann irgendwann einmal zur Sache kommen.

      Na, was hältst Du davon mein kleiner Prinz ?“

      Ihre Hände hatten in der Zwischenzeit ihr Ziel erreicht und Julia hielt Janniks harten Pimmel in der Hand.

      „Ja Julia, genau so habe ich mir das gedacht“. Jannik schloss die Augen während sich Julias Gesicht über dem so eben befreiten Teil von Janniks Körper herabsenkte.

      Kapitel 7

      Kommissar Kai Kühn, Baujahr `64, war seit 27 Jahren Polizist. Nach seiner Ausbildung war er eine Zeitlang auf Streife gegangen um dann, als sich die Möglichkeit für ihn eröffnet hatte, die Laufbahn bei der Kriminalpolizei einzuschlagen.

      Kühn war 1,74 groß und breitschultrig. Aus dem knapp 74 kg schweren athletischen Typen von einst war über die Jahre nach und nach ein knapp 100 kg schwerer Kerl herangewachsen der einen ordentlichen Ranzen vor sich herschob den der eine oder andere hinter vorgehaltener Hand auch als ausgewachsenen Bierbauch bezeichnete. Seine einst dichte Haarpracht war längst einer speckigen Glatze gewichen. Kühn wusste das er ein fetter Sack war, aber das ging ihm so ziemlich am Arsch vorbei. Er ließ die Jungen einfach reden, man würde sehen oder auch nicht, wie die in zwanzig Jahren aussehen würden, wenn er in Rente ging.

      Das Leben als Kleinstadtbulle war nicht gerade das, was man sich als jemand der gerne Krimis im Fernsehen sah, so unter dem typischen Polizeileben vorstellte. In der Hauptsache waren es Einbrüche oder kleinere Raub- und Betrugsdelikte mit denen er sich herumschlagen musste. Natürlich gab es auch Ausnahmen in dieser Routine,