7561424 Mai 20, —
Spitalmeister Paul Würfel (Wurffaͤl), Mitglied des Rats, übergibt einen Weingarten, eineinhalb Joch groß, im Feld (Veld) in Untersievering (Nidern Suffring), neben dem Weingarten von Hans Hasenberger (Hasenwerger) gelegen, als Leibgeding an Thomas Eckensteiner (Egenstainer) und seine Frau Dorothea, Nikolaus Mellsan (Mellsaͤn) und seine Frau Anna sowie an Hans Rudolfer (Rüdolffar) und seine Frau Anna. Sie sollen dem Spital zu Martini (11. November) jeweils den vierten Eimer abtreten sowie diesem den Überschuss für 60 Pfennig je Eimer verkaufen. Sollte der Wein teurer werden, wäre das mit dem jeweiligen Spitalmeister zu verhandeln. Sie dürfen mit dem Lesen nicht ohne den Bevollmächtigten des Spitals beginnen und dieses soll selbst die Maische erfassen. Bearbeiten sie den Weingarten nicht ordentlich, fällt dieser an das Spital zurück.
… am samptztag vor Elene.
Gb. 6/19, fol. 22. – Die Namen von Eckensteiner und Mellsan sowie ihrer Frauen sind gestrichen.
7571424 Mai 29, Wien
Meister Peter Etter, Erhard Eck (Egkg) und Friedrich Sachs, alle Bürger von Wien, übergeben als Testamentsvollstrecker des verstorbenen Arztes (půcharczt) Meister Ulrich Grünwalder mit Zustimmung Haunold Schuchlers (Schůchler), Hofmeister in Dornbach (Dornpach), dem Bürgerspitalmeister Paul Würfel (Würffl) einen Weingarten am Alsegg (Alsegk). Der Weingarten heißt Handschuh (Schebling) und ist ein Joch groß; dem Hof zu Dornbach sind alljährlich 50 Wiener Pfennig an Bergrecht und drei Pfennig an Vogtrecht zu entrichten. Von dem Ertrag soll der Spitalmeister alljährlich in den acht Tagen vor Matthäi (24. Februar) den Bedürftigen im Spital ein Mahl und ein Bad ausrichten. Zu diesem Zeitpunkt soll auch für Ulrich Grünwalder und seinen Vetter Konrad Grünwalder, von dem der Weingarten herkommt, ein Jahrtag mit gesungener Vigil, gesungenem feierlichen Seelamt und gelesenen Seelenmessen gehalten werden, wofür auch vier Priester zusätzlich zu den Spitalspriestern herangezogen werden sollen. Für diese Feierlichkeiten sollen fünf Pfund Wiener Pfennig aufgewendet werden. Das Mahl soll aus einer halben Semmel, einem Stück Fleisch in einer Brühe sowie Kraut, Fleisch und Wein bestehen, an einem Fasttag aus Fisch mit Kraut, das mit Öl bereitet ist, dazu ein Maß (mesl) Weins, nämlich ein Drittel eines Achterings. Drei Schilling von den fünf Pfund sollen für das Bad aufgewendet werden. Das Mahl hatte bereits Konrad Grünwalder gestiftet. Würde der Jahrtag nicht entsprechend begangen, fiele der Weingarten an den Kirchmeister von St. Stephan.
Siegler: Haunold Schuchler, Dietrich Enzenfelder (Enczenuelder), Stephan Wirsing, beide Bürger von Wien.
Wienn, an montag vor gotsauffartag.
Or., Urk. Nr. 504, Perg., drei Siegel an Presseln.
7581424 Juli 15, Wien
Spitalmeister und Mitglied des Rats Paul Würfel (Würffl) bestätigt dem Bürgermeister und dem Rat den Erhalt von 50 Pfund Pfennig und 40 Gulden für den von Klaus Preuss (Preus) gestifteten Jahrtag, die für das Spital angelegt wurden, und bekräftigt, dass der Betrag auf Verlangen der Stadt zurückgestellt würde.
Siegler: der Aussteller.
Wienn, an sambstag nach dem Margrathentag.
BA, Fasz. 51, Zl. 6, Abschrift, beglaubigt und besiegelt von Expeditor Anton Grueber von 1750 Mai 29, Abschrift des Vidimus von Grundschreiber Anton Nöger von 1750 Oktober 27, von beiden je eine weitere Abschrift. – Das Siegel war aufgedrückt. Vgl. BA, Fasz. 17, Zl. 1, Verzeichnis der Stiftungen bei dem Bürgerspital vom Jahr 1750, fol. 64, Nr, 88, Nachtrag: Notandum: weder von diesen 50 fl. noch einen jahrstag ist dermahlen etwas dem Spital bewust.
7591424 Oktober 16, Mödling
Nikolaus, Abt des Klosters Melk (Melkch), bekräftigt den Verkauf eines vom Kloster zu Lehen gehenden Weinzehents durch Hans Göttlesbrunner (Gotesprunneͣr) und dessen Frau Anna an das Pilgerhaus in der Johannesgasse (sand Johannsstrazs). Der Weinzehent liegt bei Perchtoldsdorf (Bertholczdorff) in der Sommerhagenau (Sumerhagenawe) auf 50 Rächel (rechlein) Weingärten von der Kötzlsgrube (Koczleinsgrub) beim Weingarten des Herrn von Zelking bis zu jenem des Herrn von Pottendorf (Potendorff). Bei jedem Abtwechsel soll der Verweser des Pilgerhauses die Lehen neu nehmen. Sollte das bei dreimaliger Mahnung nicht erfolgen, gingen sie dem Pilgerhaus verloren.
Siegler: der Aussteller.
Medling, an sand Gallen täg.
Or., Urk. Nr. 505, Perg., Siegel an Pressel. – Vgl. Regg. 750 und 752.
7601424 —, —
Katharina, Witwe von Peter Huber, von Nussdorf (Nustorff) stiftet als Seelgerät auf ihrem Weingarten in Nussdorf am Mitterberg ein ewiges Burgrecht von 18 Schilling zugunsten des Bürgerspitals. Der Weingarten ist Dreivierteljoch groß und liegt neben jenem, der dem verstorbenen Praschl (Praschlein) gehört hat; an das Kloster Klosterneuburg sind siebeneinhalb Viertel Weins an Bergrecht und neun Ort an Vogtrecht zu leisten. Das Burgrecht wird mit ihrem Ableben wirksam.
… ut littera sonet vicesimoquarto.
Gb. 6/19, fol. 28v.
7611424 —, —
Margarete, Witwe von Otto Wiedehopf (Withopf), verkauft mit Zustimmung des Rats dem Bürgerspital ein Burgrecht von fünf Pfund auf ihrem Haus in der Wallnerstraße (Walichstrass) neben dem von Siegfried Peuerl (Pewͤrlein). Davon sind zu den üblichen drei Terminen jeweils ein Pfund fünf Schilling und zehn Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann insgesamt mit 40 Pfund oder acht für ein Pfund abgelöst werden.
… tempore Paul Wurffl anno XXIIIIto.
Gb. 6/6, fol. 9.
7621425 Jänner 8, Wien
Hans Stauffer aus dem Geschlecht der Plossenstauff überlässt den Verwesern des Pilgerhauses, dem Rektor der Universität, dem Hubmeister und dem Kellermeister, 86 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze. Diese bestätigen ihm dafür in einer Urkunde lebenslange Pfründe und Wohnung.
Siegler: der Aussteller, Nikolaus Zink, Mitglied des Rats.
Wienn, an montag sand Erharts tag.
Or., Urk. Nr. 506, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Stauffers fehlt.
762a1425 Jänner 8, Wien
Hans Stauffer aus dem Geschlecht der Plossenstauff übergibt den drei Verwesern des Pilgerhauses zu dessen Nutzen drei Schuldbriefe. Zwei stammen von Heinrich Schepach, Bürger von Wien, und seiner Frau Anna, einer über sechs ungarische Gulden und fünf Pfund Wiener Pfennig alter schwarzer Münze, der andere über zwei ungarische Goldgulden. Der dritte Schuldbrief über drei Pfund Wiener Pfennig stammt von Anna Schepach (Schepachynn).
Siegler: der Aussteller, Nikolaus Zink, Mitglied des Rats.
Wienn, an montag sand Erharts tag.
Or., Urk. Nr. 507, Papier, zwei aufgedrückte Siegel auf der Rückseite, teilweise beschädigt.
7631425 Jänner 28, —
Spitalmeister Paul Würfel (Wurffel) und der Rat überlassen Hans Hengelweiner (Hangelweinar), seiner Frau Margarete und seinem Sohn Hans ein kleines Haus (hawsal) in der Kumpflucke (Kumphlukchen), Rote Tür (Rottür) genannt, für jährlich 15 Schilling Pfennig, die auf drei Mal zu Weihnachten, Georgi und Michaeli zu entrichten sind.
… am suntag vor purifficacionis Marie.
Gb. 6/19, fol. 28.