Wienn, an mitichn nach Quasimodo geniti.
Or., Urk. Nr. 497, Perg., zwei Siegel an Presseln, beide beschädigt.
7491423 April 27, Wien
Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von Zehenten und Gülten in Günselsdorf (Gunczendorf) von Oswald Reicholf an Bürgermeister, Richter und Rat zugunsten der Büßerinnen zu St. Hieronymus (Jeronimus) und verzichtet auf seine Lehenshoheit über diese Einkünfte.
Siegler: der Aussteller.
Wienn, an eritag nach sant Jorgen tag.
Or., Urk. Nr. 498, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 738.
7501423 Juni 25, Wien
Hans Göttlesbrunner (Gotesprunneͣr), herzoglicher Schenk, und seine Frau Anna, Tochter des verstorbenen Hans Schnürer (Snuͤrer), verkaufen mit Zustimmung ihrer Lehensherren Abt Nikolaus und Konvent des Klosters Melk (Melkch) ihren Weinzehent, den sie von ihrem Schwager und Großvater Herbord in der Scheffstraße (Schefstrazz) geerbt haben, um 200 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze an das Pilgerhaus (pilgreimhaws) in der Johannesgasse (Johanns strazz), vertreten durch dessen Verweser Wenzel Neunhofer (Wenczlaw Newnhofeͣr), Kellermeister in Österreich. Der Zehent liegt bei Perchtoldsdorf (Berchtoldstorf) auf 50 Rächel (Reͣchlein) Weingärten in der Sommerhagenau (Sumerhagnaw) zwischen der Kötzlsgrube (Choͤczleinsgrůb) neben dem Zehentbereich des Herrn von Zelking und endet bei jenem des Herrn von Pottendorf (Potendorf).
Siegler: der Aussteller, Hofmarschall Hans von Rohrbach (Rorbach), Kämmerer Hans Ponhalm (Panhallm). Anna hat kein Siegel.
Wienn, an freytag nach sand Johanns tag ze sunnbenden.
Or., Urk. Nr. 499, Perg., drei Siegel an Presseln; BA, Fasz. 51, Zl. 2, Abschrift 17. Jh., zwei Abschriften einer vom Grundschreiber Anton Nöger besiegelten und beglaubigten Kopie des Originals vom 16. Oktober 1750 – Vgl. Regg. 752, 759.
7511423 August 7, Wien
Anna Schmiedacher (Smydacherin), Priorin zu St. Laurenz (Laurencz) am Alten Fleischmarkt (Fleismarcht) und der Konvent beurkunden, dass Martin Enzinger (Enczinger) und seine Frau Elisabeth für einen ewigen Jahrtag 16 Gulden gestiftet haben. Der Jahrtag soll am Montag nach dem zweiten Adventsonntag (so man singt populus Syon) mit Vigil, Seelamt und sechs Messen gehalten werden. Bei Säumnis ist dem Bürgerspital ein Pfund zu entrichten.
Wyenn … an sand Affra tag der heiligen marterin.
Or., Urk. Nr. 500, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel der Priorin fehlt.
7521423 August 10, Wien
Katharina Tieminger (Tyemyngerin), Tochter der Elisabeth Wartenauer (Warttenawerin) bestätigt, dass die Verweser des Pilgerhauses, Universitätsrektor Meister Narziss Herz (Narcist Hertz), Hubmeister Berthold von Mangen (Mangn) und Kellermeister Wenzel Neunhofer (Newnhofer), jene 70 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze, die sie von ihrer Mutter geerbt und dem Pilgerhaus gewidmet hat, zu ihrer Zufriedenheit für dieses angelegt haben. Sie haben von Hans Göttlesbrunner (Goͤtesprunner) einen Weinzehent in Perchtoldsdorf (Perchtoldstorf) gekauft und für die Ausstellerin eine Rente über drei Pfund aus dem Pilgerhaus für Kleider und Unterkunft eingerichtet.
Siegler: Hans Moosbrunner (Mosprunner), Thomas von Weitra, beide Bürger von Wien. Die Ausstellerin hat kein Siegel.
Wienn, an sand Larentzentag.
Or., Urk. Nr. 501, Perg., zwei Presseln, die Siegel fehlen. – Vgl. Regg. 750 und 759.
7531424 Februar 7, Wien
Stadtrichter und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Untern Himmel) beurkundet die Entscheidung in einer Rechtssache. Hans Kirchstetter, Bürger von Wien und Schaffer des Bürgerspitals, brachte vor, dass Hans von Preßburg dem Spital 400 Pfund Pfennig vermacht hat, die von seinen Testamentsvollstreckern, seinem Stiefvater Klaus Preuss (Preys), Peter Günzburger und Hans Zirnast (Zirnast), verwaltet werden sollen, solange sie das wollen. Sie haben jedoch alljährlich zu den Quatembern den Bedürftigen im Spital ein Mahl und ein Bad auszurichten. Nachdem sich Günzburger zurückgezogen hatte und Zirnast verstorben war, hatte der Rat die Aufgabe an sich gezogen, diese jedoch nach einiger Zeit wieder Preuss auf Lebenszeit überantwortet. Dieser hat dem Spital als Pfand sein Haus in der Krugerstraße (Kruegerstrass) neben dem von Jakob von Steyr (Steuer) und andere Güter gestellt. Nach dem Tod von Preuss hatte Kirchstetter unter Vorlage des Satzbriefs beantragt, Preuss’ Witwe Christine (Castein) und alle Erben vor Gericht zu befragen, ob sie das Haus auslösen wollten. Da diese nicht vor Gericht erschienen sind, wird das Haus Kirchstetter für das Bürgerspital zugesprochen.
Siegler: der Aussteller.
Wienn, an montag nach sand Dorotheae tag.
Or., HA Urk. 2227, Perg, Siegelbruchstück an Pressel; BA, Fasz. 51, Zl. 6. Abschrift, beglaubigt und besiegelt vom Expeditor Anton Grueber von 1750 Mai 29, Abschrift des Vidimus durch Grundschreiber Anton Nöger von 1750 Oktober 27, eine weitere Abschrift sowie eine beglaubigte Abschrift von Grundbuchgegenschreiber Johann Michael Dumbacher von 1762 Jänner 12. – Vgl. BA, Fasz. 17, Zl. 1, Verzeichnis der Stiftungen bei dem Bürgerspital vom Jahr 1750, fol. 63v, Nr, 87, mit dem Vermerk: Notandum: dem Burgerspital ist von obigen 400 fl. nichts wissendt. So ist oder würdt auch denen armen zu quatemberszeiten kein mahl oder badt gegeben. Vgl. QUELLEN II/2, Nr. 2227, UHLIRZ, Urkunden 2, Nr. 15150. Zum Weiterverkauf des Hauses vgl. QUELLEN II/2, Nr. 2232.
7541424 April 9, Wien
Wolfgang Pair (Payr) von Untersievering (Nidern Sufring) verkauft mit Zustimmung des Andreas Spannagel, Schaffer und Verweser des Dominikanerinnenklosters zu Tulln, einen Weingarten um 90 Pfund Wiener Pfennig an Siegfried Hörtl (Hoͤrtl), Diener des Wilhelm Hansgraf. Diesen, ein Joch großen Weingarten, Florianer genannt, hat Pair von Kaspar (her Caspar), Propst von St. Florian, und dem Konvent gekauft. Er liegt an der Hohen Warte (Hohenwart) neben jenem von Nikolaus Spörl; dem Kloster in Tulln sind alljährlich drei Eimer Weins an Bergrecht und drei Wiener Pfennig an Vogtrecht zu leisten.
Siegler: Andreas Spannagel von Tulln, Wilhelm Hansgraf und Jakob von Vellach (Vellach), beide Bürger von Wien.
Wienn, an dem swarczen suntag.
Or., Urk. Nr. 502, Perg., drei Siegel an Presseln.
7551424 Mai 3, Wien
Wilhelm Kreusbeck (Krewspekch) und seine Frau Dorothea, Tochter des verstorbenen Lorenz Zinzendorfer (Zinczendorffer), verkaufen den halben Krautzehent zu Erdberg (Erdpurkch), den sie von Herzog Albrecht zu Lehen haben, und dessen andere Hälfte Wilhelm (her Wilhalm) Turss, Dompropst zu St. Stephan, innehat, um 126 Pfund Wiener Pfennig an Konrad, Hofschneider des Herzogs und Zechmeister der Gottsleichnamszeche zu St. Michael. Der Zehent liegt auf den Werfen, den langen Gärten, dem Heidgarten (Haidgarten), dem Pfenniggarten (pheninggarten) sowie auf der Au (Aw) und grenzt an den Garten der Simmeringerin (Symeringerin). Weiters gehören dazu der Garten in der Fischgrube (Vischgrub), die Gärten unter der Leiten (Leitten) und der Ziegelgarten; der Zehent liegt außerdem auf den langen Hofstätten, auf den Wiesen, auf dem Missinggern (Missingern), der Kammerwiese und den Hofstätten im Gries. Das Kaufgeld stammt aus einer Stiftung von Meister Hans Glockengießer (Glogkengiesser) bei St. Michael für die genannte Gottsleichnamszeche.
Siegler: die Aussteller, Ulrich von Haslau (edel her Ulreich von Haselaw), Erhard Haiden (Hayden).
Wienn,