Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Серия: Dr. Norden Bestseller Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740937553
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so gleichgültig wie Michael auch.

      Gordon? Wer hatte den Namen schon gehört! Jene, die den Sinn des Lebens im Genießen sahen, die nach wie vor darauf bedacht waren, ihre Rolle in der Gesellschaft zu spielen, machten sich gar keine Gedanken darüber, was Neurochirurgie überhaupt hieß. Manch einer behauptete auch heute noch, dass Astrid Hollenberg nur geschauspielert hatte, um die Verlobung zu verhindern, nachdem man in letzter Minute Wind von dem Dilemma bekommen hatte, in dem August Brugger steckte.

      Im Haus Hollenberg würden künftig keine glanzvollen Parties mehr stattfinden, das war beschlossene Sache. Das Geld, das dafür verwendet worden war, sollte jenen zugute kommen, denen das Geld für kostspielige Operationen fehlte, durch die doch so manches unersetzliche Leben gerettet werden konnte.

      Matthias Hollenberg war überglücklich, als er seine Frau heimholen konnte. Jung und hübsch sah Astrid mit ihrem kurzgeschnittenen Haar aus.

      »Von dir brauche ich mich ja nicht zu verabschieden, Michael«, sagte sie weich. »Aber ich möchte dir noch danken, von ganzem Herzen danken, dass ich mich an eurem Glück freuen darf.«

      Ob es so viel Glück hätte geben können, wenn diese Operation nicht geglückt wäre? Wer wollte jetzt noch daran denken.

      Dr. Cornelia Kuhlmann hatte Urlaub genommen. Sie würde nicht mehr zurückkehren an diese Klinik, und keiner trauerte ihr nach. Nun wussten schon alle, dass der Chefarzt bald eine ganz bezaubernde junge Frau haben würde, und sie freuten sich darüber, weil er nun recht oft zu einem Scherz bereit war und nicht mehr so verschlossen seiner Arbeit nachging.

      Trixi war ein vertrauter und gerngesehener Besuch in der Klinik. Sie hatte alle Herzen gewonnen. Sie konnte wieder lachen.

      Man schrieb den zehnten Oktober, als Astrid Hollenberg die Klinik verließ. Ihr war es, als wäre eine Ewigkeit vergangen seit jenem Tag, an dem sie hierher gebracht worden war.

      Und schon zwei Tage später fuhr sie mit ihrem Mann zur Insel der Hoffnung. Michael, Trixi und Jörg folgten ein paar Tage später, um an der Hochzeit von Dr. Daniel Norden und Dr. Felicitas Cornelius teilzunehmen.

      Für Lenchen war eine aufregende Zeit angebrochcn. Misstrauisch, wie sie nun einmal war, hatte sie bis zur letzten Stunde nicht daran geglaubt, dass tatsächlich nichts mehr dazwischenkommen würde.

      »Jetzt geht es los, Lenchen«, sagte Daniel. »Worauf wartest du noch?«

      Da machte sie sich aber flink auf die Beine, denn sie wollte gewiss nicht schuld sein, dass sie zu spät kommen würden.

      Während der ganzen Fahrt saß sie mit gefalteten Händen. »Dass ich das noch erlebe, dass ich das noch erlebe«, sagte sie immer wieder.

      »Reg dich nicht auf«, sagte Daniel, »reg dich bloß nicht auf.«

      »Sagen Sie bloß nicht, dass Sie nicht aufgeregt sind. Mir kannst du nichts weismachen, mein Jungchen.«

      Sie sah ihn wieder vor sich, wie er auf ihrem Schoß saß als kleiner Junge. Sie durchlebte die Jahre noch einmal, die sie ihn heranwachsen sah. Sie war zufrieden mit ihm. Und sie war stolz, dass er ein Mann geworden, der seinem Vater würdig war.

      Ihr runzliges Gesicht strahlte, als Mario ihr entgegengestürmt kam. »Lenchen, mein Lenchen«, rief er, und dann tuschelten sie auch schon miteinander.

      Daniel hatte auch etwas anderes zu tun, als sich um sie zu kümmern. Er nahm seine Fee in die Arme, er betrachtete sie, als sähe er sie zum ersten Mal.

      »Du wirst immer schöner«, sagte er andächtig.

      »Ihr habt lange Zeit für eure Flitterwochen«, sagte Johannes Cornelius, dem der Begrüßungskuss doch ein bisschen zu lange dauerte. »Zuerst einen guten Schluck zur Begrüßung, mein Junge.«

      »Das ist ja Wasser«, sagte Daniel, als ihm sein Schwiegervater das Glas hinhielt.

      »Aber was für Wasser«, sagte Johannes Cornelius feierlich. »Trink erst, dann wirst du von einem Wunder erfahren.«

      Und er erfuhr die Geschichte von der Wunderquelle, nachdem er das Glas ausgetrunken hatte. Ein wenig ungläubig schaute er schon drein.

      »Ich habe das Wasser untersucht«, sagte Dr. Cornelius. »Es hat eine ganz besondere Zusammensetzung. Es steht außer Zweifel, dass es Wunder bewirkt, Daniel. Schau dir Frau Hollenberg an. Du wirst sie nach diesen wenigen Tagen kaum wiedererkennen.«

      Tatsächlich schien sie um Jahre verjüngt. Es war Matthias Hollenberg auch nicht zu verdenken, dass er verliebt in seine Frau war wie noch am Anfang ihrer Ehe.

      »Wenn das wirklich stimmt, Paps«, sagte Daniel, »dann werden wir es aber hübsch für uns behalten, sonst ist es aus mit der Oase des Friedens.«

      »Ja, mein Junge, und wir werden sparsam damit umgehen, wie es diesem kostbaren Nass gebührt.«

      »Wenn Mario seine Entdeckung nicht preisgibt«, meinte Daniel skeptisch.

      »Mario macht jeden Tag neue Entdeckungen«, lächelte Johannes, »und für ihn ist es jetzt nur wichtig, dass er auf eurer Hochzeit Blumen streuen darf.«

      *

      Die Quelle war nicht die einzige Überraschung, die den herrlichen Tag verschönen sollte. David Delorme war gekommen, der berühmte junge Pianist, den kein noch so verführerisches Angebot hätte davon abhalten können, dem jungen Paar den Hochzeitsmarsch zu spielen.

      Katja hatte ihm geschrieben, aber sie hatte selbst daran nicht geglaubt, dass er sich freimachen könnte.

      Errötend nahm sie die Rose entgegen, die er ihr brachte. In seinen Augen konnte sie die tiefe Zuneigung lesen, die er ihr entgegenbrachte, die ihr geholfen hatte, dem Rollstuhl zu entsteigen und ihm entgegenzugehen.

      »David!«, sagte sie zärtlich.

      »Katja!« Ihre Hände schlossen sich ineinander. Auch in ihren jungen Herzen war Glück. Ihre Wege würden wohl noch geraume Zeit auseinanderführen, aber für ein solches Wiedersehen lohnte sich das Warten, die Geduld, der Glauben an den andern.

      Und so wurde Daniels und Fees Hochzeitstag zu einem Fest der Liebe. Alle hielten den Atem an, als sie am Arm ihres Vaters dem Mann entgegenschritt, dem sie Liebe und Treue geloben wollte. Es würden keine leeren Worte sein. So viel innere Bereitschaft, wie sich in den Gesichtern der beiden widerspiegelte, musste Tränen tiefster Rührung in die Augen jener drängen, die mit ganzem Herzen dabei waren, und das waren sie alle, die hier versammelt waren

      Zärtlich beugte sich Michael zu Trixi herab und tupfte ihr die Tränen von den Wangen. Niemand sah es, dass sich ihre Lippen zu einem langen Kuss fanden, als auch das Brautpaar mit einem solchen ihr Jawort besiegelte. Bald würden auch für sie die Hochzeitsglocken läuten, die jetzt die ersten Schritte in das gemeinsame Leben von Dr. Daniel Norden und seiner Frau Felicitas begleiteten.

      Hand in Hand verließen auch Dr. Jürgen Schoeller und Isabel Buntram die Kirche, gefolgt von Astrid und Matthias Hollenberg. Sie traten hinaus in den sonnigen Herbsttag. Ein frischer Wind hob Fees Schleier empor und schlang ihn um Daniel.

      »So soll es sein«, sagte Lenchen leise und andächtig. »Das bedeutet Glück für ein ganzes Leben.«

      »Hoffen wir, dass an unserem Hochzeitstag auch der Wind weht, Trixi«, sagte Michael.

      »Oder Regen fällt«, flüsterte sie. »Das bedeutet auch Glück. Aber wir werden es auch so festhalten, Michael. Ich werde dir nie wieder davonlaufen.«

      Daniel sagte nur: »Meine über alles geliebte Fee, nun bist du meine Frau.«

      Nun hieß sie Felicitas Norden, und ein neues Kapitel ihres Lebens sollte beginnen.

      – E N D E –

Dr. Norden Bestseller – 1 – E-Book 1-50 Der schwierige Patient

      »Praxis Dr. Norden«, meldete sich Felicitas Norden, als das Telefon