Das Suchen kommt vor dem Finden. Nadja Hoffmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nadja Hoffmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738031690
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ich weiß, aber mir ist einfach nichts Besseres eingefallen, er war viel zu schnell unterwegs. War das ein Wink Gott, hattest du meine andauernde Bettelei endlich satt. Danke.

      „Wie du siehst biken und du? Deine erste Karatestunde heil überstanden?“, sein Colgate Zahnpasta Werbung Grinsen blendete mich von der Sonne, aber er sah einfach nur schnuckelig aus.

      „Ach ich bin gerade auf den Weg zu meinem Auto und wollte noch mal schnell durch den Park schlendern. Aber ja, ich bin zwar 10 cm kleiner als vorher, doch ich habe es heil überstanden!“, zwinkerte ich.

      „Na wollen wir mal nicht übertreiben.“ Witz wo bleibst du? Klopf Klopf? Wer ist da?.....

      „Steht unser Date noch?“, fragte er mich freundlich. Bei deinen Oberkörper und diesen Beinen und den hallooooo Waden, natürlich jetzt sofort. Kein Problem ich bin bereit.

      „Ja steht noch, morgen Abend oder? Ich meine wenn du es dir….“, anders überlegt hast, dann lockere ich eine Schraube deines Fahrrads und du fällst dann ganz fies hin, brichst dir dein hübsches Näschen und nie wieder wird eine Frau dich toll finden.

      „Natürlich, ich bin gegen acht bei dir, mach dich hübsch. Ich muss leider weiter. Bis später!“, gab er mir noch ein Kuss auf die Wange. Wie ich männlichen Geruch liebte! Mund zu machen beim hinter her starren Betty!

      Ich saß auf meinem Balkon, trank einen Kaffee und arbeite fleißig mit meinem Laptop auf dem Schoß. Na gut, arbeiten sah etwas anders aus, ich shoppte im Internet neue Kleidung, als mein Handy vibrierte. Max.

      „Ja hallo?“, hoffentlich klang ich gelangweilt genug.

      „Hey hier ist Max.“ Ach nee, der Schwule vom Park.

      „Wie komme ich zu diesem außergewöhnlichen Vergnügen?“, fragte ich zynisch.

      „Ich…nun…ich wollte mich eigentlich bei dir noch mal für…na ja …wie geht es dir denn so?“, stotterte er herum. Ach wurden wir jetzt plötzlich Wortkarg? Im Park sah das doch noch ganz anders aus?

      „Danke mir geht es sehr gut. Aber deshalb rufst du doch nicht an oder?“

      „Nein eigentlich wollte ich nur fragen, ob du als Wiedergutmachung, weil du 50 Euro zahlen musst, zu mir kommst und bei mir einen Kaffee trinkst?“ Ach, wie süß. War das wirklich Max oder hatte ihn nur jemand ausgetauscht? Was war mit ihm los. War das die bekannte Ruhe vor dem Sturm. Aber okay, es war wirklich lieb von ihm, ich sollte mal nicht so sein. Und es war noch immer Maximilian Steiner. Ich sollte eindeutig aufhören immer wieder Sex mit ihm in Verbindung zu setzen. Ich würde doch nur enttäuscht werden.

      „Mmh…ich weiß nicht.“, antworte ich überlegend. Sollte ich zu ihm und mir nur wieder eine Abfuhr einholen.

      „Du kannst auch in meiner Dachterasse so viele Zigaretten rauchen und auf den Boden drücken, wie du willst.“, erklärte er mir feierlich.

      „Na wenn das mal kein Angebot ist.“ Das klang wirklich verlockend. Einen vollen Aschenbecher einpacken, nur so zum Spaß. Nein, so was würde ich nicht machen.

      „Okay Max, ich komm vorbei. Sag mir wo du wohnst und ich bin dann in einer dreiviertel Stunde da.“, gab ich nach. Wie konnte ich bei dem Angebot mit dem Rauchen widerstehen? Wer konnte das überhaupt? Gut Nichtraucher, aber die sind eh komisch!

      Sollte ich die gute Unterwäsche anziehen? Nein die sollte noch für morgen halten, schließlich würde ich eh nicht abgeschleppt werden von Mister Schwulenstar. Ein Kaffee und ein paar Zigaretten mehr nicht und ein bisschen die Seele streicheln lassen. Oder auch mehr, aber nur wenn er anfängt. Ich werde ganz sicher nicht noch einmal so doof sein und in die Offensive gehen. Ich nicht! Wenn muss er. Wäre ich abgeneigt?

      „Wow ein gute Gegend. Ach ja er war ja reich!“, dachte ich mir, als ich vor dem Haus stand. Ich hatte noch nie einen reichen Mann gehabt! Waren die anders? Hatten die andere Pipimänner, vielleicht vergoldete? Mmh was für ein seltsamer Gedanke. Okay einfach nett und lieb sein. Und wenn er will, dann okay, wenn nicht, auch nicht so schlimm. Aber wie sollte ich bei ihm lieb und nett sein. Okay er war am Telefon goldig, doch war das vielleicht seine zweite Persönlichkeit? Einfach nicht drüber nachdenken und aussteigen. Wenigstens sah ich nicht ganz so willig aus, in meinen Jeans und meiner neuen weißen Bluse. Nein das sah eher brav aus. Der Wolfs im Schafpelz?! Ich sollte erst gar nicht darüber nachdenken. Wieso dachte ich bei ihm immer gleich an Sex. Ich hätte nicht die Presse zu ihm lesen sollen, da kam das immer automatisch.

      „Hey, schön das du gekommen bist!“, öffnete er die Tür noch bevor ich klingeln konnte. Wie hatte er niemanden der für ihn öffnete.

      „Ja wie gesagt, ich bin hier wegen dem Rauchen!“, lächelte ich und ging rein.

      „Na dann gleich mal…“ Ins Bett..grins…Betty STOPP SOFORT!!!!! Ich brauche ein Mantra, aber ganz schnell, sonst wird das nichts. Bettichen…Bettichen….Bettichen…okay gut, ich bin wieder da.

      „Auf die Dachterasse!“, beendete er den Satz und lief mir voraus. Wieso trug der Mann eigentlich zu Hause eine Jeans und ein Shirt? Nur für mich. Wie lieb von ihm. Er hätte auch gleich nackt laufen können….stopp..Bettichen….Bettichen…Bettichen….Bettichen….

      „Nette Wohnung!“, lächelte ich, während wir durch das freizügige Wohnzimmer gingen, mit dem riesigem Fernseher und den Spielekonsolen. Und oh da stand ja ein Laptop. Ob er sich wohl heimlich seine Seiten im Internet anschaute. Natürlich, er wusste ja wie viele Einträge er bei Google hatte. Eingebildeter Idiot. Auf so etwas war ich ja noch nicht einmal gekommen, scheiße, ich hatte das vergessen zu tun. Notiz an Gehirn: nach dir googeln!

      „Danke, ich mag es bescheiden!“, zwinkerte er und führte mich auf die Terrasse. Ja ich auch, groß, größer am größten, Betty. Alles klar.

      „Und was hast du noch so schönes gemacht, nach deinem Hundespaziergang?“, fragte er mich, während wir uns hinsetzten und jeder eine Zigarette anzündeten.

      „Ich war bei einer Freundin und danach zu Hause.“ Wie langweilig oder?

      „Und hast du ein paar Frauen genervt?“, konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen.

      „Nein, ich würde niemals Frauen nerven, eher umgekehrt.“ Ähm ja…..gut das ich keine Frau bin, Mister Superstar.

      „So du würdest niemals eine Frau nerven. Ähm meine Mutter sagte immer, wenn ich was Schlechtes sagen will, dann soll ich lieber nichts sagen. Also schweige ich!“, nahm ich vorsichtshalber meine Tasse Kaffee und trank einen Schluck daraus. Sicher ist sicher, sonst hätte ich doch noch etwas gesagt.

      „Ja manchmal ist schweigen Goldwert!“, bemerkte er kurz.

      „Ich weiß, vor allem bei Menschen, die einem das Date versauen!“, pfiff ich leise durch die Zähne, während ich mir die Terrasse näher betrachtete. Sie war sehr geschmackvoll eingerichtet, wie seine ganze Wohnung, also das, was ich bisher sehen konnte. Man hatte einen wunderbaren Blick auf München. Dunkelbraune Rattanmöbel, viel Grün und modernes Understatement war sein Einrichtungsstil auf der Terrasse. Ich fühlte mich sofort wohl. Das war genau das, was ich daraus gemacht hätte, wenn ich etwas von Einrichtung verstehen würde.

      „Ich hab das ja nicht gemacht, das hast du selber, außerdem Markus ist schwul. Und er wird es erst recht nach deiner Kussattacke bleiben. Wozu diente die eigentlich?“, sah er mich nun an. Um auftauchende Schauspieler abzuwehren!!!! Und das er schwul war, hätte ich echt nicht gedacht, wieso können Schwule eigentlich nicht ein Schild mit sich herumtragen, natürlich nur für Frauen sichtbar. „Ich bin schwul!“, das wäre um einiges einfacher. Aber nein, das wäre jetzt so einfach, wenn er das auch tragen würde. Dann wüsste ich, dass er es auch ist. Obwohl, dass wusste ich mittlerweile.

      „Um dich fernzuhalten!“, konterte ich bissig.

      „Das hättest du auch einfacher haben können, als unschuldige Männer zu überfallen!“ Ich hab ihn nicht überfallen. Ich habe ihn nur geküsst und, jetzt hat er vielleicht ja Geschmack daran gefunden. Oh nein dann wäre ich schuld daran, wenn Markus seinen