Das Suchen kommt vor dem Finden. Nadja Hoffmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nadja Hoffmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738031690
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dann Gnade dir Gott, ich kann mir noch immer ein Nudelholz kaufen, das ist kein Problem und jetzt wo ich diese komischen Essenstritte kann, tut es bestimmt gleich doppelt so weh.

      „So so, interessant. Aber ja, wir gehen übermorgen aus. Sicher ist sicher.“, lächelte ich und rührte in meinen Kaffee um. Denn ich glaubte nicht, dass ich am nächsten Tag mich überhaupt bewegen konnte.

      „Du musst ja für deine Kolumne recherchieren! Ich habe sie gelesen.“ Was er so alles von mir liest. Um Gottes Willen, warum interessiert er sich für meine Dinge? Ich hatte noch nicht einmal mich für sein Zeug interessiert. Na gut, ich hab mir ein paar Filme angeschaut aber, nach der gestrigen Abblitzsache, wollte ich nicht einmal mehr seinen Namen hören.

      „Und sie ist witzig, genauso wie dein Buch. Ich bin wirklich gespannt, wie du das mit den 20 Männern in 20 Tagen schaffen willst. Ich meine wie viele hast du jetzt gedated?“, fragte er mich weiter, nach dem er von mir keine Antwort bekam. Was sollte ich auch auf die Tatsache, dass er meine Kolumne liest antworten? Jeder dritte Bürger aus München tat es, na ja übertreiben wollen wir ja nicht. Fast jeder dritte und am nächsten Tag wird mit meinem Bild irgend ein Fisch eingewickelt. Deprimierend aber wahr, ich hatte das mal selbst gesehen. Mein Kopf zierte einen hässlichen Fisch. Seitdem weigerte ich mich auch vehement frische Fische einkaufen zu gehen, die aus der Tiefkühltruhe mussten reichen, wenn überhaupt.

      „Mit dir gestern 11, aber da du ja nicht zählst, weil ich ja das Date nicht erwähnen will 10. Ich meine Gott sei dank muss ich das Date nicht erwähnen, denn es war ehrlich gesagt Scheiße!“ Hatte ich das gerade laut gesagt?

      „Tut mir leid, aber weißt du ich denke etwas und es kommt ungefiltert direkt vom Gehirn aus meinem Mund heraus. Also versteh mich nicht falsch, das Essen war fantastisch…“- „Schon okay, ich weiß das Date war miserabel, aber ich war so angespannt, weil ich wusste, dass du von der Presse bist und ich wollte nicht das du von mir irgendetwas erwartest. Weil jeder andauernd etwas von mir erwartet!“, seufzte er auf. Ich erwartete doch nur von ihm Sex mit mir zu haben, der Rest war mir egal.

      „Ich wollte es doch sowieso nicht erwähnen, weil ich meine klar, ich muss mein Liebesleben in den nächsten 20 Tagen irgendwie witzig und charmant auf Papier bringen, aber das hier ist Privat. Das gehört nicht zur Kolumne, außerdem aus Scheiße kann ich leider auch kein Gold machen!“ Verdammt ich sollte aufhören immer das zu sagen, was ich dachte. Max sah mich lange an und fing dann an zu lachen. Gut, er hatte den Witz verstanden.

      „Na dann wärst du ja sonst Rumpelstilzchen!“

      „Verrate es niemandem!“, zwinkerte ich lachend. Moment mal, wenn er mit Moritz nicht geredet hat.

      „Und wo wirst du mit deinem Date hingehen?“ Wolltest du dort etwa auch wieder auftauchen?

      „Jedenfalls nicht ins Medici Restaurante. Okay das Essen war gut, aber der Rest,….schweigen ist manchmal goldwert!“, sah ich ihn grinsend an. Komm lass mich etwas an deinem Ego kratzen, meins hatte seit gestern eine große Kerbe.

      „Du hast es ja nun schon oft genug erwähnt. Ja ich weiß, das es ein Scheiß Date war.“, klang er genervt. Ach ich bin nachtragend du auch?

      „Nun Max, danke für den Kaffee, aber die Pizza wartet und natürlich Moritz auch, aber die Pizza ist viel wichtiger!“, strich ich über meinen Bauch.

      „Oh willst du schon gehen?“

      „Ja ich muss. Wir sehen uns bestimmt bald wieder!“, lächelte ich und verabschiedete mich mit einem Kuss auf die Wange von ihm. Max sah mich überrascht an. Ja, dieses Mal versuchte ich es nicht und dieses Mal bin ich es der dich abblitzt.

      „Okay ich ruf dich mal an!“, nickte er und beobachte mich noch, bis ich über die Strasse war. Hach manchmal war ich einfach toll.

      Fast betrunken saß ich auf der Couch von Moritz, neben mir ein etwas aufgeregter Lars. Lars war Moritz neuer Freund und unglaublich süß. Gerade einmal frische 23, sehr hübsch, sehr gestylt, sehr nett. Ich mochte ihn auf Anhieb und vermutlich er mich. Jedenfalls waren wir nach der dritten Flasche Champagner so etwas wie Blutsbrüder. Nach dem Karate war ich direkt zu Moritz gefahren, mit einer riesigen Pizza und hatte mich beschwert, dass er Maximilian Steiner erzählt hatte, was ich für Sport machte.

      „Glaube mir Schätzchen, ich habe ihm gar nichts erzählt. Warum sollte ich?“

      „Weil du dir in den Kopf gesetzt hast, dass Maximilian Steiner und ich perfekt zusammen passen würden und du immer noch der Meinung bist, dass du der ultimative Cupido bist!“, mein Blick war mittlerweile verschoben und ich konzentrierte mich ihn nicht doppelt zu sehen.

      „Das ist so was von gar nicht wahr!“, lallte Moritz.

      „Oh doch!“

      „Nein!“

      „Doch!“

      „Na gut, ihr seid aber auch süß zusammen und er würde so perfekt in unsere Gruppe passen. Wir brauchen noch einen berühmten Schauspieler!“, verschränkte er kichernd die Arme.

      „Aber nicht ihn!“, ließ ich mich beleidigt nach hinten fallen.

      „Jetzt benimm dich nicht wie ein kleines Kind Bettina Caruso!“ Lars saß zwischen uns und ihm war sichtlich unwohl bei unserem Gespräch.

      „Deswegen versuchst du mich mit ihm zu verkuppeln, weil wir einen berühmten Schauspieler in unserer Gruppe brauchen?“, ich war überaus empört.

      „Natürlich und weil du dringend mal wieder Sex brauchst. Deine Haut wirkt leicht vertrocknet.“ Ich blickte Moritz mit großen Augen an. Im Grunde hatte er Recht. Ich brauchte dringend wieder Sex und zwar am Besten sofort. Darauf konnte ich nun wirklich nichts mehr sagen.

      Nach einer weiteren Flasche Champagner saß ich zu Hause und dachte über Max nach. Er war wirklich sexy und er roch so gut und seine Ausstrahlung war so anziehend. Ich wollte am liebsten sofort Sex mit ihm. Betrunken kam ich auf die besten Ideen.

      Ich hatte die Nummer von ihm und wenn er jetzt noch wach wäre…dann…oh Gott darüber wollte ich gar nicht nachdenken….Ich holte mein Handy und wählte die Nummer von Max. Huch was wenn er nicht mehr wach wäre, was wäre denn meine Ausrede. Verdammt…ich sollte wohl darüber erst einmal nachdenken.

      „Hallo?“ Scheiße, Scheiße, Scheiße. Was sollte ich denn jetzt sagen? Auflegen! Einfach auflegen. Eine Minute später klingelte mein Handy. SCHEISSE! Wieso hatte ich nicht vorher die Nummer unterdrückt, verdammtes Ding. Sollte ich rangehen? Ich musste, er wusste, dass ich ihn angerufen hatte. Tu so als seist du betrunken! Genau. Einfach so tun, als wärst du total besoffen und hättest dich verwählt. Das schlimmste daran, ich war betrunken.

      „Tanja, bist du das?“, ging ich ran. Gute Strategie, einfach so tun als hättest du dich verwählt.

      „Warum hast du mich angerufen?“, hörte ich eine müde Stimme. Oh er schlief. Scheiße.

      „Wer bist du?“, log ich ihn frech an.

      „Max!“, hörte ich es aus meinem Ohr.

      „Wieso rufst du mich an!“ Gott der denkt, ich wäre total beknackt. Egal, wir mochten ihn ja sowieso nicht. Verletzter Ego Stolz, aber süß klang er schon, so ganz verschlafen.

      „Du hast mich angerufen Schätzchen!“, raunte er müde in mein Ohr. Gott, da bekommt man ja gleich eine Gänsehaut und noch vieles mehr.

      „Oh ich…ich dachte ich rufe Tanja an. Sorry, hab mich wohl verwählt.“, manchmal konnte ich auch knallhart sein.

      „Tanja fängt mit T an und ich mit M! Wie kannst du dich da verwählen.“ Scheiße, wieso musste er noch mitdenken, er war doch im Schlaf. Scheiße! Was könnte ich denn nur sagen.

      „Ja du kommst halt direkt unter ihr. Ich habe doch keine Freunde!“, seufzte ich auf.

      „So so, Schade ich dachte das wäre jetzt ein Booty Call!“ Er war im Schlaf, wie konnte er da nur an Sex denken. Moment mal, wieso dachte er jetzt an Sex und wenn er welchen für umsonst