Rebeccas Schüler. Tira Beige. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tira Beige
Издательство: Bookwire
Серия: Rebeccas Schüler
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754176450
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schall­te der Ruf des Kol­le­gen über den Platz. Rebecca reck­te den Kopf zu den Läu­fern hin­über und be­merk­te, wie Li­nus als Letz­ter das Ziel er­reich­te. Er krümm­te sei­nen Ober­kör­per nach un­ten und stütz­te sich mit den Hän­den an den Kni­en ab. So wie er er­schöpft auf­schau­te, traf sein Blick auf den von Rebecca.

      Was war das für ein mys­te­ri­öser Typ Mensch? Li­nus wirk­te, als ge­hö­re er hier nicht her. Zwi­schen all den ath­le­tisch aus­se­hen­den Mit­schü­lern wirk­te er un­be­hol­fen und schlaff. Sie nahm sich vor, her­aus­zu­be­kom­men, was ihn hier­her ge­führt hat­te.

      Li­nus stol­per­te an den Start­punkt zu­rück. Sei­ne Stirn durch­zo­gen tie­fe Fur­chen und er wag­te nicht, auf­zu­schau­en. Wie eine Dampf­lok keuch­te er. Eine Hand stütz­te er in der Sei­te ab, die an­de­re schau­kel­te in der Luft her­um.

      Am Start der Lauf­stre­cke stan­den noch im­mer Ce­d­ric und ein Mit­schü­ler. Sie quatsch­ten mit­ein­an­der. Als Li­nus zu ih­nen stieß, folg­te ein kur­z­er Wort­wech­sel. Schon dreh­te sich Ce­d­ric blitz­ar­tig zu Rebecca her­um. Sei­ne blon­den Haa­re um­weh­ten sei­ne Stirn. Al­lein die­ser Blick von ihm war zum Nie­der­kni­en. Als er dann auch noch sei­ne Hand durch das un­bän­di­ge Haar wan­dern ließ, war es vor­bei mit ih­rer Selbst­be­herr­schung und Rebecca hauch­te ein kur­z­es Stöh­nen aus. Doch Ce­d­ric spiel­te nicht mit. Bei­nah ar­ro­gant zog er einen Mund­win­kel nach oben. Dann mur­mel­te er sei­nen Mit­schü­lern et­was zu, ohne sei­ne durch­drin­gen­den Au­gen von ihr ab­zu­wen­den. Sie gin­gen ihr durch alle Kör­per­bah­nen. Ihn in ih­rem Kurs sit­zen zu ha­ben – das war ab­seh­bar – wür­de sie um den Ver­stand brin­gen und sie re­gel­mä­ßig mit durch­näss­tem Hös­chen nach Hau­se kom­men las­sen. Sie ließ sich auf einen äu­ßerst ge­wag­ten Kampf ein, vor dem sie schon jetzt die Waf­fen stre­cken muss­te.

      Am Abend lag Rebecca im Bett und konn­te nicht ein­schla­fen. Die an der De­cke fest­sit­zen­de Hit­ze hat­te sich in­zwi­schen in je­dem Win­kel ih­rer Be­hau­sung breit­ge­macht und Ab­küh­lung schien es noch lan­ge nicht zu ge­ben. In an­dert­halb Wo­chen stand die Kurs­fahrt nach Nor­d­i­ta­li­en an. Rebecca frag­te sich, ob bis da­hin das Wet­ter er­träg­lich war. Soll­ten sie im Bus sit­zen und schwit­zen, wäre das eine Ka­ta­s­tro­phe.

      Da lag sie also und fand nicht in den Schlaf. Die Schwel­le des neu­en Ta­ges war be­reits über­schrit­ten. In we­ni­gen Stun­den muss­te sie aus den Fe­dern stei­gen. Was brach­te sie so aus der Ruhe? Sie hat­te den Tag über kaum et­was ge­macht, hat­te sich im­mer wie­der über die Un­ter­richts­vor­be­rei­tung ge­setzt. Dann hat­te sie ge­le­sen und fern­ge­se­hen. Am Abend hat­te Rebecca im In­ter­net ge­surft, auf der Su­che nach Kla­mot­ten für den an­ste­hen­den Herbst. Und nun lag sie wach im Bett und konn­te nicht in das Reich der Träu­me hin­über­glei­ten.

      Jetzt noch le­sen? Dar­auf hat­te sie kei­ne Lust mehr. Rebecca schloss die Au­gen und ließ die Er­leb­nis­se aus der Schu­le vor ih­ren Li­dern vor­bei­zie­hen. Deutsch bei den Zwölft­kläss­lern. Lisa teilt Zet­tel aus. Früh­stücks­pau­se im Leh­rer­zim­mer. Laut­stär­ke auf dem Gang. Laut­stär­ke im Leh­rer­zim­mer. Deutsch in der neun­ten Klas­se. Eine Schü­le­rin will wis­sen, ob sie auf Toi­let­te ge­hen darf. Rebecca im Leh­rer­zim­mer. Lisa teilt Zet­tel aus. Rebecca ver­lässt das Ge­bäu­de. Hit­ze. Son­ne. Da ist Li­nus. Er rennt über die Bahn. Ce­d­ric sieht ihm zu und macht sich über ihn lus­tig, weil er als Letz­ter an­kommt. Sein Ernst? Am liebs­ten wür­de sie ihn so­fort zur Rede stel­len, was das soll, dass er sei­nen Mit­schü­ler aus­lacht. Die Jun­gen se­hen sie. Ge­bannt schaut sie auf die Tar­tan­bahn. »Pau­se!«, brüllt der Kol­le­ge. Die Jun­gen stür­men in die Turn­hal­le. Ir­gend­wie ist sie schon dort. Sie späht in die Her­re­num­klei­de. Ein ver­bo­te­ner Spalt an der Tür. Bloß ein kur­z­er, un­er­laub­ter Blick. Viel­leicht ist Ce­d­ric dort. Nie­mand da. Die Jungs schei­nen du­schen zu sein. Ohne Angst da­vor, die Au­gen ver­bo­te­ner­wei­se wei­ter durch den Raum flie­gen zu las­sen, setzt sie einen Schritt in die Her­re­num­klei­de hin­ein. Der Weg in das rechts­wid­ri­ge Reich der Ver­lo­ckun­gen und Ver­su­chun­gen. Es riecht nach Sport, Schweiß und Mann. Vor al­lem hängt ein Ge­ruch von durch­ge­schwitz­ten Kla­mot­ten in der Luft. Muf­fig und ir­gend­wie, als wür­de man di­rekt vor ei­nem Pa­vi­an­stall ste­hen.

      Nichts­ah­nend wird sie ra­bi­at von hin­ten ge­packt. Ihre Hän­de wer­den ihr auf den Rü­cken ge­drückt. Je­mand hält sie mit al­ler Ge­walt fest.

      »Wen ha­ben wir denn hier?«, fragt der un­be­kann­te Schü­ler, der sie fest­hält. »Eine Leh­re­rin, die spannt.«

      Da steht noch je­mand hin­ter ihr, der die im Dusch­raum be­find­li­chen Ker­le fragt: »Schau mal, Ce­d­ric! Ist das nicht dei­ne Tu­to­rin?«

      Nun dre­hen sich alle an­de­ren Ober­stu­fen­schü­ler nach ihr um. Da sind so vie­le gut aus­se­hen­de Ju­gend­li­che mit mus­ku­lö­sen Ober­ar­men. Man­che sind so­gar tä­to­wiert. Ei­ni­ge prä­sen­tie­ren sich le­dig­lich in Bo­xers­horts mit Ober­kör­pern wie Bo­dy­buil­der. Blond, schwa­rz­haa­rig, mit brau­ner Wal­le­mäh­ne. So schlank und gut ge­baut. Man­che du­schen und sind voll­kom­men nackt. Al­lein die­ser An­blick treibt ihr die Hit­ze zwi­schen die Schen­kel und be­netzt das Hös­chen mit Feuch­tig­keit.

      Ce­d­ric steht in der Mit­te. Er hat nichts mehr an au­ßer sei­ner schwa­r­zen Shorts, die sich eng ge­gen sein Ge­mächt drückt. Sie sieht, wie sich sei­ne stram­men Ho­den am Stoff ab­zeich­nen und er­kennt die Kon­tu­ren sei­nes Schwan­zes. Sein Ober­kör­per halb­nackt – so fest und männ­lich, glatt. Ob er be­reits ge­duscht hat oder noch im­mer ver­schwitzt ne­ben den an­de­ren steht, kann sie nicht ab­schät­zen.

      Ob da an­de­re Schü­ler halb­nackt oder kom­plett un­be­klei­det da­ste­hen, spielt kei­ne Rol­le für sie. Nur er. Sie hat nur Au­gen für Ce­d­ric.

      Die Hän­de wer­den ihr wei­ter­hin durch einen Schü­ler, den sie nicht se­hen kann, auf den Rü­cken ge­presst. Ce­d­ric tritt einen Schritt aus der Dusch­ka­bi­ne her­aus. »War­um bist du hier?«, fragt er. Er duzt sie vor den Au­gen der Mit­schü­ler und de­mon­s­triert da­mit sei­ne Macht­po­si­ti­on.

      Der Griff um ihr Hand­ge­lenk lo­ckert sich. Sie reibt sich die schmer­zen­den Fin­ger­knö­chel.

      Doch dann – ohne Vor­war­nung – streift ihr ei­ner der Schü­ler, die hin­ter ihr ste­hen, das Kleid über den Kopf. War sie nicht in Jeans ge­kom­men? Nur noch der BH und ein knap­per Pan­ty be­de­cken ih­ren er­reg­ten Kör­per.

      Sie sitzt in der Fal­le, ist den Ju­gend­li­chen hilf­los aus­ge­lie­fert. Al­les könn­ten sie mit ihr an­stel­len. Sie will, dass sie al­les mit ihr an­stel­len. Das weiß Ce­d­ric. Der Teu­fel tanzt um sei­nen Mund und zeigt Rebecca an, sämt­li­che Zü­gel in der Hand zu hal­ten.

      Ein Schü­ler, der bis­her ge­duscht hat, sagt zu Ce­d­ric: »Ich wünsch­te, mei­ne Tu­to­rin wür­de auch nur an­satz­wei­se so geil aus­se­hen.« Ge­läch­ter bran­det hin­ter Ce­d­ric auf. Ro­bert und Sa­bri­na eig­nen sich um Län­gen nicht als Wichs­vor­la­ge.

      »Kann ja nicht je­der so ein Glück ha­ben wie ich«, aalt er sich im Neid sei­ner Mit­schü­ler. Er wirkt, als wür­de ihm zum ers­ten Mal be­wusst wer­den, wie sexy und gut aus­se­hend sei­ne Leh­re­rin ist.

      Am liebs­ten hät­te sie sei­ne an­be­tungs­wür­di­ge Ero­tik so­fort mit ih­rem vor Lust