Für immer vereint. Grace R. Duncan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Grace R. Duncan
Издательство: Bookwire
Серия: Für immer
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958236196
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Katze anstupste. Quincy nickte. »Ja, ich denke schon. Warum? Und... ist es hier sicher?«

      Miles nickte. »Wenn du es schnell machst. Ich vermute, dass du wegen der Rippen, Schnitte und Beinbrüche innere Blutungen hast. Ich kann dich operieren, aber –«

      Quincy verzog das Gesicht. »Ja, nein.« Mit gerunzelter Stirn sah er auf seine Beine. »Was ist damit?«

      Miles nickte. »Es wird wehtun, aber ich kann die Schienen abnehmen.«

      Nach kurzem Überlegen schüttelte Quincy den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass meine Hinterpfoten sie kaputtmachen.« Er atmete durch, dann griff er nach der Schleife in seinem Nacken. Miles beeilte sich, ihm zu helfen, öffnete die Schleife und streifte ihm das Krankenhaushemd ab. Anschließend trat er einen Schritt zurück. Quincy sah zu ihm auf. »Auf dem Bett?«

      »Es sei denn, du willst dich auf deine gebrochenen Beine stützen.«

      Eine Grimasse ziehend nickte Quincy. »Stimmt.« Er atmete tief ein, schloss die Augen und wenige Sekunden später blickte Miles auf einen wunderschönen, nachtschwarzen Jaguar hinunter.

      Miles trat einen Schritt vor und neigte den Kopf. »Darf ich dich berühren?«

      Quincy senkte in der Andeutung eines Nickens den Kopf und Miles streichelte ein paarmal kurz über das Fell an Quincys Hals. Irgendwie hatte Miles nicht erwartet, dass es so weich war. Quincys Schwanz zuckte und er blinzelte ein paarmal, dann hob er den Kopf. Miles nahm das als ein Zeichen, dass Quincy sich zurückverwandeln wollte, und trat daher mit einem Nicken zurück. Einen Moment später hatte er Quincy wieder in menschlicher Gestalt vor sich.

      »Willkommen zurück. Wie fühlst du dich?«

      »Davon abgesehen, dass ich müde bin, besser. Ich brauche jedoch etwas zu essen.«

      Miles nickte. »Das bezweifle ich nicht. Hör zu, werden sie dich aufspüren, wenn ich dich hierbehalte?«

      »Mich hierbehältst?«

      Ohne zu antworten, wartete Miles.

      Quincy seufzte und schüttelte den Kopf. »Nein. Für den Moment haben sie ihre Botschaft überbracht.«

      Miles hob die Augenbrauen. »Botschaft?«

      »Ich erzähl's dir später. Es reicht wohl zu sagen, dass sie mich zumindest für eine Weile nicht belästigen werden.«

      »Okay. Ich muss zugeben, es wird wirklich seltsam aussehen, wenn du nicht sowieso für ein paar Tage hierbleibst. Wir werden dir etwas zu essen beschaffen und für Ruhe sorgen.«

      Quincy runzelte wieder die Stirn, nickte aber. »Ja. Das ist wahrscheinlich das Beste. Gott, bin ich müde.« Er gähnte.

      »Leg dich hin. Lass mich die Schienen wieder anbringen und sehen, ob ich ein Zimmer für dich auftreiben kann.«

      Quincy ließ sich eher ins Kissen fallen, als dass er sich legte, wobei er zusammenzuckte. »Aua. Notiz an mich: Es braucht mehr als ein paar Verwandlungen, um gebrochene Rippen zu heilen.«

      Miles gluckste. »Ich werd dran denken.« Er half Quincy, sich wieder bequem hinzulegen, und korrigierte den Sitz der Schienen an beiden Beinen. Die Knochen schien schon wieder viel stabiler zu sein, doch die Schnittwunden waren immer noch groß genug, sodass die Nähte nicht seltsam wirkten. Miles legte das Laken über sie, half Quincy in das Hemd, dann sah er seinem Gefährten wieder ins Gesicht. »Ich bin wirklich froh, dich zu sehen.«

      Zu sehen, dass Quincy errötete – jemand, der normalerweise so ernst und unnahbar war –, brachte Miles zum Grinsen. Quincy kniff die Augen zusammen, doch durch den Hauch eines Lächelns verlor sich der Effekt. »Ja, also... so hatte ich ganz und gar nicht geplant, dich wiederzusehen.«

      Miles' Grinsen wurde breiter. »Es gibt definitiv bessere Gelegenheiten, sich zu treffen.« Er lachte leise, als das Rot auf Quincys Wangen dunkler wurde. »Lass mich mal nach deinem Bett sehen. Versuch zu schlafen.« Er beugte sich vor und küsste Quincys Stirn, wobei er über dessen erstaunten Gesichtsausdruck lächelte. »Bin gleich zurück.«

      Miles schien seinen Blick nicht von dem Mann in dem Bett neben sich abwenden zu können. Er hatte ein Buch auf dem Schoß – Ägyptische Götter und Gottheiten –, doch er hatte kaum mehr als ein paar Sätze gelesen. Er war noch immer zu überwältigt davon, dass dieser Mann sein Gefährte war. Und dass besagter Gefährte hier war.

      Es gab bei Weitem bessere Gelegenheiten Quincy wiederzusehen, doch wenn es bedeutete, Quincy wenigstens für ein paar Tage bei sich zu haben, würde er den Grund hinnehmen. Nicht, dass er wollte, dass Quincy so was jemals wieder durchmachen musste – er wollte sich gar nicht ausmalen, wie schrecklich es gewesen sein musste. Natürlich hatte er eine ziemlich gute Vorstellung davon, wenn man bedachte, was er alles schon durch die Tür zur Notaufnahme hatte kommen sehen.

      Er schüttelte den Kopf, klappte das Buch zu und legte es beiseite, dann lehnte er sich vor und schob seine Hand unter Quincys. Während er mit dem Daumen über die weiche Haut an Quincys Handrücken strich, dachte er an all die Dinge, die er nicht über ihn wusste. Er könnte ganze Bücher damit füllen. Es gab so viel, was er ihn fragen wollte, so viel, was er mit ihm tun wollte, und das beinhaltete nicht nur das Gefährtenband zu vervollständigen und sich zu markieren.

      Das würde warten müssen, und so wenig Miles es auch mochte, verstand er den Grund. Bis Quincy seinen Vater nicht dazu gebracht hatte, sich zurückzuziehen, würde ein vollständiges Gefährtenband nur noch größere Probleme schaffen, denn wenn sie einmal miteinander verbunden waren, kamen Gefährten ohneeinander nicht gut zurecht. Deswegen hatte es ihn beinahe wahnsinnig gemacht, dass er es bisher kaum geschafft hatte, Quincy auch bloß zu küssen.

      Doch sie könnten miteinander reden und sobald Quincy aufwachte und etwas gegessen hatte, plante er, auch einfach nur das zu tun.

      Wie aufs Stichwort öffnete Quincy die Augen und blinzelte, dann gähnte er. Blaue Augen begegneten seinen und für eine Weile saßen sie einfach nur da und sahen einander an. »Wir glauben nicht an vorbestimmte Gefährten.«

      Miles nickte und bemerkte, dass Quincy seine Hand trotz dieser Worte nicht losgelassen hatte. »So was in der Art hast du gesagt, als du damals in die Notaufnahme gekommen bist.«

      »Es gibt Legenden, Geschichten. Aber ich habe noch nie ein vorbestimmtes Paar getroffen.«

      »Ich vermute, dass es etwas damit zu tun haben könnte, dass ihr sowohl Einzelgänger als auch nur noch sehr wenige seid«, sagte Miles lächelnd.

      Quincy gluckste und nickte. »Ich bin mir sicher, dass das etwas damit zu tun hat.«

      »Fühlst du unser Band?«

      Quincy zögerte, nickte aber erneut. »Ja, das tue ich. Es ist wie ein Strang oder... etwas, das uns aneinanderbindet.«

      Miles nickte. »Ja, ziemlich genau so ist es. Es gibt viele vorbestimmte Paare in unserem Rudel. Es sind hauptsächlich Heteropärchen, aber es gibt auch ein paar gleichen Geschlechts.«

      »Sind Jamie und Chad vorbestimmte Gefährten?«

      »Ja, das war lustig mit anzusehen.« Miles lachte wieder. »Jedes Mal, wenn sie in meine Nähe kamen, ist Chad beinahe durchgedreht.«

      »Ja?« Quincy hob die Augenbrauen.

      »Äh, Jamie und ich haben, äh, also, wir...« Eifersucht traf ihn über ihr Band hinweg, die Miles ein wenig überraschte.

      »Du hast mit Jamie gevögelt?«

      Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Ein paarmal, noch bevor er und Chad zusammenkamen. Nur hin und wieder... und ich hab nie etwas für ihn empfunden.«

      Quincy starrte ihn verblüfft an, doch die Eifersucht ließ nach. »Oh. Das war...« Er zog die Augenbrauen zusammen. »Das war schräg. Meiner Katze hat es gar nicht gefallen, das zu hören.«

      »Nein, das kann ich mir vorstellen. Wenn ich was über deine früheren, nun, Bekanntschaften erfahren würde, würde mein Wolf ziemlich angepisst sein, da bin ich mir sicher.«