Hate is all I feel. Siobhan Davis. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Siobhan Davis
Издательство: Bookwire
Серия: Rydeville Elite
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783903278295
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fragt er leise, während ein Muskel an seinem Kiefer zu zucken beginnt. Ihr Lächeln zerbröckelt. »Und was lässt dich denken, dass du mit mir reden kannst?« Sie schluckt sichtbar und sieht mit einem flehenden Ausdruck zu Drew und Charlie hinüber. »Sieh die beiden nicht an. Sie werden dir nicht helfen.« Trent umfasst ihr Kinn, ohne seinen anderen Arm von meiner Taille zu lösen. »Also, hast du irgendetwas zu sagen?«

      »Es tut mir leid, B… Trent. Ich dachte nur, nach gestern Nacht …«

      Trent lässt mich los, packt ihren Hals und drängt sie in das Gebäude. Drew, Jane und Charlie folgen uns hinein, die Menge im Schlepptau. »Lass mich eins klarstellen«, knurrt Trent und schubst sie gegen die Wand in ihrem Rücken. »Du bedeutest mir absolut nichts. Du bist für mich nichts weiter als ein Fickloch, wenn mir langweilig ist oder ich betrunken bin. Und im Übrigen bist du nicht mal ein guter Fick.«

      Ihre Augen werden riesengroß und ihre Haut bläulich-grau, als Trent seinen Griff um ihren Hals noch verstärkt. »Wenn du mir oder meiner Verlobten jemals wieder in der Öffentlichkeit so respektlos begegnest, werde ich deinen Schlampenarsch im Wald begraben und die Tiere das Fleisch von deinen verrottenden Knochen fressen lassen.« Noch einmal verstärkt er den Druck auf ihren Hals, ehe er sie loslässt. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie hebt ihre Hand, um den Schmerz an ihrer Kehle zu lindern. »Du bist nichts. Du bist der Dreck unter meinen Schuhen. Weniger als unbedeutend. Hast du verstanden?«, fragt er herausfordernd und starrt sie mit einem durchdringenden Blick an.

      Rochelles Unterlippe zittert, als sie nickt, und Angst spiegelt sich in ihren Augen.

      Das ist der Grund, warum es Regeln und soziale Stellungen in unserer Gesellschaft gibt. Warum Mädchen aus den niederen Rängen – jenen des neuen Geldes – selten die Aufmerksamkeit der Elite erhalten. Seit dreihundert Jahren kontrollieren unsere Familien Rydeville, und jede Generation beherrscht während ihrer Teenagerjahre uneingeschränkt die Rydeville High. Das ist mehr als eine Tradition. Hier ist es das Gesetz. Eltern, die ihre Kinder an dieser Schule anmelden, wissen um diese Hierarchie Bescheid. Sie kennen die Geschichten unserer Familien und wissen, dass es die Gründerväter Manning, Montgomery, Anderson und Barron waren, die Rydeville an der nördlichen Küste von Massachusetts im achtzehnten Jahrhundert gegründet haben. Sie erinnern sich daran, wie die Stadt zu florieren begann, als sich die Geschäfte von den Gründervätern exponentiell entwickelten und zu den milliardenschweren Unternehmen heranwuchsen, die unsere Väter heutzutage führen. Die gleichen Unternehmen, die Charlie, Drew und Trent bald erben werden.

      Rochelle dachte, sie hätte die soziale Barriere durchbrochen, was eine ganze Reihe begieriger Mädchen dazu gebracht hätte, für die drei heißesten Jungs der Schule auf die Knie zu gehen.

      Heute zerbricht diese Fantasie.

      Trent weist Rochelle nicht ohne Grund vor aller Augen in die Schranken. Er macht es, um den anderen aufzuzeigen, wo ihr rechtmäßiger Platz in unserer Ordnung ist. Dabei müsste sie es besser wissen, als jemanden von der Elite anzusprechen, ohne vom ihm herbeizitiert worden zu sein. Dummes Mädchen. Sie sollte mir nicht leidtun, doch das tut sie. Ich geriet schon mehrmals in den Fokus von Trents dunklen Blicken und seinen verletzenden Worten, deshalb nenne ich ihn nicht umsonst einen Psychopathen.

      Trent ist gestört. Zweifellos ist er der am meisten verdorbene und verkorkste Teil der Elite.

      Ich mag dieses Mädchen hassen, samt ihren armseligen Versuchen, mich zu mobben und zu erniedrigen, aber sie hat mir gestern einen Gefallen getan. Trent hat sie gevögelt und im Gegenzug mich in Ruhe gelassen, dafür bin ich ihr etwas schuldig. Doch in der Öffentlichkeit kann ich kein Mitleid mit ihr zeigen, also verziehe ich den Mund und lasse einen abfälligen Blick über ihren Körper schweifen. »Zieh dir gefälligst etwas über«, fauche ich. »Man sieht deine blauen Flecken.« Offenbar ist Trent bei seinen Fickfreundinnen weniger zurückhaltend, wenn es um blaue Flecken an sichtbaren Stellen geht.

      Als das Quietschen von Reifen ertönt, lösen wir unsere Aufmerksamkeit von Rochelle. Trent, Drew und Charlie tauschen einen wissenden Blick.

      »Was ist?«, hake ich nach, mich fragend, welche Informationen sie mir dieses Mal vorenthalten haben. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Rochelle mit Tränen in den Augen davonhastet.

      »Ich dachte, dein Vater hätte dem einen Riegel vorgeschoben«, sagt Drew und starrt Charlie an.

      »Was – einen Riegel vorgeschoben?« Meine Frage trifft erneut auf taube Ohren, und in meinen Venen beginnt das Blut zu kochen. Ich mache einen Schritt auf meinen Bruder zu. »Andrew«, sage ich und stemme die Hände in die Hüften. »Was weiß ich nicht?«

      »Wir dachten, wir hätten das Problem aus dem Weg geschafft«, erwidert er kryptisch.

      »Vertrau niemals einem verfluchten Barron, wenn es darum geht, einen Job zu erledigen.« Trent bedenkt Charlie mit einem höhnischen Grinsen, aber der ist zu beschäftigt damit, auf die Tasten seines Handys einzuhämmern, um es zu bemerken.

      Das Raunen, das draußen durch die Menge geht, erinnert daran, dass es eine Situation zu regeln gibt. Drew wirft den Leuten am Eingang einen Blick zu, die sofort beiseitetreten und den Weg für uns frei machen. Trent schnappt sich meine Hand und zieht mich durch die Doppeltür zurück ins Freie.

      Ein knallroter Ferrari, der am Straßenrand parkt, hat die Aufmerksamkeit der Menge auf sich gezogen. Oder vielmehr die beiden heißen Typen, die dazugehören. Ein Typ mit verwuschelten dunkelblonden Haaren sitzt auf der Motorhaube. Er hat die Knie angezogen und raucht ganz unverhohlen einen Joint, während er einigen Mädchen provozierende Blicke zuwirft, die ihn mit offenen Mündern anstarren. Seine rotschwarze Krawatte hängt ihm locker um den Hals, sein weißes Hemd ist zerknittert, als hätte er darin geschlafen, und er trägt nicht den obligatorischen schwarzen Blazer mit der roten Zierleiste und dem Emblem der Rydeville High.

      Der andere Unbekannte lehnt lässig mit dem Rücken an der Seite des Autos. Seine langen Beine stecken in der standardmäßigen Uniformhose, er hat die Knöchel überkreuzt und vermittelt den Eindruck, als würde er sich um nichts scheren. Doch sein wacher Blick scannt die Menge ganz bewusst ab, was darauf hindeutet, dass er der Anführer dieses kleinen Duos ist. Mit seiner großen Gestalt, dem dunkelbraunen Haar, das stylisch zurückgekämmt ist, und Gesichtszügen, für die ein Model über Leichen gehen würde, ist er der Inbegriff von gutaussehend. Sein Gesicht wirkt kantig. Er hat hohe Wangenknochen, volle Lippen und dichte Brauen. Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Mundwinkel, während er seinen Freund beim Flirten mit der Schar Mädchen beobachtet, die ihn inzwischen umringt.

      Scheiße. Dafür werden wir später noch die Rechnung präsentiert bekommen.

      Drew und Charlie halten für eine Sekunde inne und warten auf Trent und mich, ehe wir uns gemeinsam dem Auto nähern. Das hier ist nicht unser erstes Rodeo und wir wissen, was zu tun ist.

      Trent streckt seine Brust raus und starrt den dunkelhaarigen Typen an. »Du gehörst hier nicht her, Hunt. Nimm Lauder und Marshall, wo zum Teufel er auch immer steckt, und verschwindet zurück nach New York, wie es sich für gute, kleine Gefolgsleute gehört.«

      Das Schmunzeln auf Hunts Gesicht nimmt zu, als er sich vom Auto abstößt und zu seiner vollen Größe aufrichtet. Lauders flirtender Gesichtsausdruck verändert sich, als er von der Motorhaube springt und direkt vor Trent landet. Hunt stellt sich neben ihn und mir fällt auf, dass die beiden stumm miteinander kommunizieren. Lauder zieht an seinem Joint und inhaliert den Rauch tief in seine Lunge, während er Trent dabei unverwandt ansieht. Trent packt meine Hand fester. Es liegt eine greifbare Spannung in der Luft. Die Menge ist still geworden. Man könnte eine Stecknadel fallen hören.

      Lauder atmet aus und bläst Trent den Rauch direkt ins Gesicht. Ich muss ihn gar nicht erst ansehen, um zu wissen, dass ihn das stinkwütend macht, denn sein mir nur allzu bekannter moschusartiger Geruch kitzelt in meiner Nase. Hunt grinst mittlerweile über das ganze Gesicht, und ich starre ihn finster an, was ihn dazu bringt, seinen Blick auf mich zu richten. Heilige Scheiße, dieser Kerl ist megaheiß. Nicht so sexy wie der Fremde, dem ich meine Jungfräulichkeit geschenkt habe, aber ganz nah dran. Er richtet seine Aufmerksamkeit auf meinen Körper, was einer sinnlichen Liebkosung gleichkommt.

      Trent