»Nein!« Ich hebe meine Beine an und trete Jackson in den Magen, ehe er nach mir greifen kann – meinen Ballettstunden und den rumpfstärkenden Übungen sei Dank.
Jacksons Gesichtsausdruck ist überaus komisch, als er ins Schwanken gerät und mit den Armen rudert, um die Balance nicht zu verlieren.
Sawyer muss sich entscheiden.
Entweder lässt er mich los oder er riskiert, dass sich sein Freund ernsthaft verletzt. Sawyer lässt mich wie einen Sack Kartoffeln fallen, wobei sich meine Schuhe in zwei verschiedene Richtungen verabschieden, und packt Jackson gerade noch rechtzeitig am Hemd, ehe dieser nach hinten kippt.
Den Schmerz, der meine Wirbelsäule hinaufkriecht, ignorierend, krieche ich ein Stück weg, komme auf die Füße und renne ein zweites Mal Richtung Tür. Beim Klang eiliger Schritte hinter mir schießt Adrenalin durch meinen Körper. Ich keuche auf, als ich die Doppeltüren aufstoße und in den menschenleeren Korridor laufe. Gerade, als ich denke, es geschafft zu haben, werde ich an den Haaren zurückgerissen.
Ein Schrei löst sich aus meiner Kehle und ein stechender Schmerz breitet sich entlang meiner Kopfhaut aus. An den Haaren werde ich zurück in den Hörsaal gezogen, und Tränen laufen mir die Wangen hinab, als ich heftig gegen eine Wand geschubst werde.
Cams Gesicht ist zu einer beängstigenden aggressiven Grimasse verzerrt. Seine Hand schließt sich um meinen Hals, ehe ich ein Stückchen in die Höhe gezogen werde.
Verzweifelt greife ich nach seinem Arm und kämpfe darum, genug Luft in meine Lungen zu bekommen. Die Wand scheppert, als er mich schüttelt, den Griff um meinen Hals verstärkend, und seinen Körper gegen meinen presst. »Lass uns eine Sache klarstellen, Abigail. Wir haben dich in der Hand. Wir können mit dir machen, was wir wollen.« Er drückt sein Becken gegen meins, damit ich seine Erektion spüre.
Es sollte mich anwidern, dass ihn das anturnt. Aber ich bin ebenfalls erregt. Vermutlich bin ich noch bekloppter, als ich dachte.
»Wenn du noch mal so eine Scheiße abziehst, breche ich dir das Genick.« Er bohrt seine Finger in meinen Hals, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und schwarze Punkte beginnen, vor meinen Augen zu tanzen.
»Cam, sie läuft schon blau an.« Sawyer schaut mich teilnahmslos an, als er das sagt, aber ich bemerke einen Funken Sorge in seiner Stimme. Auch wenn sich diese wahrscheinlich mehr auf seinen Freund richtet als auf mich.
»Kumpel.« Jackson zieht an Cams Arm. »Es reicht.« Zum ersten Mal ist der schmunzelnd-flirtende Ausdruck aus seinem Gesicht verschwunden. »Wir müssen uns an den Plan halten.«
Cam bedenkt mich ein letztes Mal mit einem bitterbösen Blick, ehe er mich loslässt. »Es gibt einen neuen Plan«, erklärt er und reibt sich die Hände an seiner grauen Hose ab, als klebe die Pest daran.
Ich sacke in mich zusammen, und spüre kaum den Schmerz, als ich auf dem Boden aufschlage. Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, nach Luft zu schnappen.
Er beugt sich zu mir herunter und wischt mit seinen Daumen unter meinen Augen entlang. An seiner Fingerkuppe klebt danach jede Menge verwischter Mascara. »Du siehst schrecklich aus. Richte dich wieder her.« Er steht auf und baut sich über mir auf, als wäre er eine Art Gott. Ich zeige ihm den Mittelfinger, weil meine Kehle zu wund ist, um ihn zu beschimpfen.
»Es ist süß, dass du denkst, du hättest hier noch einen Hauch von Kontrolle.« Er zieht mich erneut an den Haaren und ich schreie auf. »Herzlichen Glückwunsch, Baby, du bist unser neues Spielzeug.«
Jackson lehnt sich gegen die Wand und seine Augen leuchten auf, als er zu verstehen scheint.
»Ich bin für niemanden ein Spielzeug«, krächze ich und zucke zusammen, als ich höre, wie heiser meine Stimme klingt.
»Und ob du das bist«, erwidert Cam mit einem boshaften Grinsen. »Du wirst tun, was wir wollen, und wann wir es wollen, denn wenn du das nicht machst, werde ich deinem Vater und deinem Verlobten erzählen, dass du deine Jungfräulichkeit bereits aufgegeben hast.«
»Das kannst du nicht machen!« Ich kämpfe mich auf die Füße. »Sie werden mich umbringen!« Mein Vater wird mich mit bloßen Händen erwürgen, wenn ich die Abmachung ruiniere, die er mit Trents Vater getroffen hat.
Cam schiebt seine Hand in meine Haare, ballt sie zu einer Faust und reißt meinen Kopf in einem unangenehmen Winkel nach hinten. Ich kann nur mit Mühe ein Wimmern unterdrücken. Dann kommt er meinem Gesicht mit seinem ganz nah und verzieht angewidert die Lippen, während er seinen Blick über mich schweifen lässt. »Sehe ich so aus, als würde mich das kümmern?«
Mein Herz hämmert wie wahnsinnig in meiner Brust, und ich hasse es, wie sehr mich seine boshaften Worte und harschen Blicke verletzen. Hasse es, dass er einen Schatten auf die eine gute Erinnerung wirft, die ich hatte, und sie auf diese Weise allem anderen in meinem Leben gleichmacht: einer großen Lüge.
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