Mysterium fidei. Lothar Lies. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lothar Lies
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783429060329
Скачать книгу
sich als Passa-Eulogia dar. Dies ist die wesentliche Sinngestalt der Eucharistia der Kirche.

      Damit kann der Begriff und die Vorstellung Eulogia, die von den Systematikern in der Eucharistielehre geforderte christologische Konzentration umgreifen. Eulogia kann Realpräsenz und eulogisches Gedächtnis umfassen, weil das Herrenmahl als eulogisches Gedächtnis sich in der Segensgegenwart vollzieht. Die Eucharistie ist in einem doppelten Sinn strukturell Opfer, da 1. der Ritus als Eulogia Verherrlichung im anamnetischen Nennen von Gottes Segensgaben in Christus ist, und 2. Christus als Auto-Eulogia die Selbsthingabe an Gott bedeutet. Der Begriff Eulogia kann ein einheitliches Sinnmodell der christlichen Eucharistie abgeben, umfaßt sowohl die theologische wie die liturgische Sinngestalt.

      Daß die Kirche dies immer gewußt hat, sagen uns diejenigen Väter, die die Eucharistie mit allen ihren Sinnelementen als Eulogie bezeichnen, beginnend mit Origenes über Eusebius bis zu den Kappadoziern208.

      57 A. Fischer in seinem Vorwort zu Lebendige Seelsorge 25 (1974), Heft 4, 157: »Das Wortfeld von ›Eucharistie‹, in den Konzilstexten (sc. Vat. II) noch reich besetzt auf den drei klassischen Abteilungen, reale Gegenwart, Opfer und Mahl, wurde zunehmend eingeengt auf den ›Mahl-Bereich‹.«

      58 Kardinal Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier: IKaZ 6 (1977) 385–396; hier 385: »Romano Guardini hatte sein Buch über die Messe, in dem die inneren Erfahrungen und Forderungen der zwei vorangegangenen Jahrzehnte Spielfeld der Rubrizisten gewesen war und als bloße zeremonielle Form außerhalb der dogmatischen Betrachtung blieb, das erschien nun als ein Teil der Sache selbst, als ihre Manifestation, in der allein sie wahrhaft ansichtig werden kann … So mußte es darum gehen, hinter dem Zufälligen der Einzelriten die tragende Grundgestalt zu erkennen, die als solche zugleich Schlüssel zum Wesen des eucharistischen Geschehens ist.«

      59 J. Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier (s. Anm. 58) 385 f.

      60 Ebd. 387 mit Hinweis auf J. A. Jungmann, Missarum sollemnia. 2 Bde. Freiburg i. Br. 1948, hierzu I 27–29 und dens., Abendmahl als Name der Eucharistie: ZKTh 93 (1971)91–94

      61 J. Ratzinger, Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier (s. Anm. 58) 387.

      62 Ebd. 388.

      63 Ebd. 388 f. – Angesichts dieser Problematik kommt es Ratzinger darauf an, daß der Stiftungsbefehl Christi sich nicht auf die Wiederholung des Passamahles bezog, sondern, wie die frühkirchliche Entwicklung auch zeigt, auf das Neue, das Jesus in den Passamahlritus des Abendmahls hineingab. Als sich die Trennung von Juden und Christen vollzog, mußte auch der Passamahlrahmen verlassen und gerade dieses Neue gefeiert werden (Trennung von Passamahl und Eucharistiefeier, Trennung von Agape-Mahl und Eucharistie, Endgestalt der Eucharistie). Ratzinger, sich Jungmann anschließend, kommt zu folgendem Ergebnis: »Wo nämlich wieder begriffen wird, daß der Begriff der ›Mahlgestalt‹ eine historisch nicht haltbare Vereinfachung ist und das Testament des Herrn stattdessen sachlich zutreffend unter dem Leitgedanken der Eucharistia gesehen wird, fallen viele der gegenwärtigen Alternativen wie von selbst dahin. Vor allem löst sich die verhängnisvolle Trennung von liturgischer und dogmatischer Ebene auf, ohne daß das Eigene der beiden Bereiche verwischt würde: Eucharistia bedeutet ebenso das Geschenk der Communio, in der der Herr uns zur Speise wird, wie sie die Hingabe Jesu Christi bezeichnet, der sein trinitarisches Ja zum Vater im Ja des Kreuzes vollendet und in diesem ›Opfer‹ uns alle dem Vater versöhnt hat. Zwischen ›Mahl‹ und ›Opfer‹ gibt es keinen Gegensatz; in dem neuen Opfer des Herrn gehören sie beide untrennbar zusammen« (396). Diese dialektische Redeweise Ratzingers fordert geradezu nach einer Sinnfigur, in der Eucharistia als Geschenk der Communio, als Opfer, als Liturgie und Wortgeschehen zusammengeschaut werden kann. – Auch die geschichtliche Entwicklung vom Abendmahl zur Eucharistie enthebt uns nicht der Frage, ob dieser liturgisch-theologischen Gestalt Eucharistie nicht dennoch eine einheitliche Sinngestalt zugrunde liegt. Ratzingers Synthese ist eine liturgie-theologische, nicht eigentlich eine formal-theologische.

      64 Vgl. dazu den instruktiven Beitrag von H. B. Meyer, Meßerklärung heute. Gedanken zu zwei Neuerscheinungen: ZKTh 98 (1976) 422–439 (Lit.); vgl. auch B. Fischer, »Realisieren«, was Eucharistie ist: TThZ 86 (1977) 1–10.

      65 J. Auer, Das Mysterium der Eucharistie: Ders., Allgemeine Sakramentenlehre und das Mysterium der Eucharistie (Kleine katholische Dogmatik. Hg. von J. Auer und J. Ratzinger. VI). Regensburg 1971, 126–292.

      66 Ebd. 131.

      67 Ebd. 132.

      68 Vgl. ebd. 131.133.

      69 Ebd. 133.

      70 Ebd.

      71 Ebd.

      72 Ebd. 133f.

      73 Ebd. 134.

      74 Ebd.

      75 Ebd.

      76 Vgl. ebd. 150.

      77 Ebd. 134f: »Bei jedem Versuch, eine lebendige Wirklichkeit recht zu verstehen, ist ja die Frage nach dem ›Einstieg‹ von entscheidender Bedeutung dafür, dass der Ansatzpunkt gefunden wird, von dem her das Ganze in seiner Ordnung und Differenzierung, der Ursprung der Sache und das Zielbild uns in den Blick kommen und greifbar werden.«

      78 Ebd. 135.

      79 Ebd. 133.

      80 Ebd. 135.

      81 Ebd.

      82 Ebd. 136.

      83 Vgl. ebd. 136f.

      84 Ebd. 131f.

      85 Ebd. 150f.

      86 Ebd. 150.

      87 Joh. Betz, Eucharistie als zentrales Mysterium: MySal IV/2 (1973) 185–313.

      88 Ebd. 186.

      89 Vgl. ebd. 186–209.

      90 Ebd. 193.

      91 Vgl. ebd. 197–205, bes. 203.

      92 Vgl. ebd. 206–209.

      93 Vgl. ebd. 210–262.

      94 Vgl. ebd. 263–311.

      95 Ebd. 263.

      96 Ebd. 263f.

      97 Ebd. 264.

      98 Ebd. 267.

      99 Ebd.

      100 Ebd. 272.

      101 Ebd. 274.

      102 Ebd. 276.

      103 Ebd. 280.

      104 Ebd. 282.

      105 Ebd. 282f.

      106 Ebd. 285.

      107 Ebd. 289.

      108 Ebd.

      109 Ebd. 300–311.

      110 Ebd. 306f.

      111 M. Thurian, Die eine Eucharistie (Topos-Taschenbücher 53). Mainz 1976.

      112 Ebd. 11: »Man kann die Eucharistie in ihrem eigentlichen Sinn nur verstehen, wenn sie von der liturgischen Tradition her erklärt wird. Wollte man das eucharistische Mahl als ein ganz neues unabhängiges Handeln Christi erklären, liefe man Gefahr, seinen Sinn in schlimmer Weise zu verfälschen.«

      113 Ebd. 11.

      114 Ebd. 12.

      115