Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740969233
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Arm. Zwei Schritt wich er zurück.

      »Das ist ja – eine Schußverletzung.«

      »Ja, eine Schußverletzung.«

      »Ist die Kugel etwa noch drin?«

      »Ja, sie steckt noch drin!« herrschte der Bulgare den Arzt an. »Holen Sie sie heraus.«

      Die Backenmuskeln des Arztes arbeiteten heftig.

      »Herausholen. Ja.« Er rieb die Finger seiner Linken am Daumen nevös hin und her. »Wo haben Sie sich die Kugel eingefangen?«

      »Das spielt keine Rolle. Holen Sie sie heraus.«

      Der Arzt wandte sich um. »Ja, das werde ich wohl.«

      »Das möchte ich Ihnen auch geraten haben.« Osrodan hatte plötzlich einen Revolver in der Hand.

      Der Doktor blickte auf die Waffe und zog die Brauen finster zusammen. »Was soll das heißen? Wollen Sie mich bedrohen? Sind Sie wahnsinnig! Nehmen Sie den Revolver weg!«

      Osrodan senkte die Waffe.

      Sommers machte sich ohne Hast an die Arbeit.

      Wie anders ging er doch zu Werke als vorhin unten in Fleggers Bar.

      Er schob dem Bulgaren ein Lederstück zwischen die Zähne und knurrte: »Beißen Sie darauf.«

      Dann nahm er ihm die Waffe aus der Hand und legte sie auf den Tisch.

      Sofort zuckte seine Pinzette in der Wunde.

      Osrodan schrie auf und ließ das Leder fallen.

      Sommers hob es auf und tauchte es in eine Schüssel mit Wasser. Dann hielt er es ihm wieder hin.

      »Los, beißen Sie drauf!«

      Wieder zuckte die Pinzette in die Wunde.

      Osrodan stöhnte vor Schmerz.

      Dann hatte der Arzt das Geschoß und ließ es in eine Schale fallen.

      Der Galgenmann war nahe daran, das Bewußtsein zu verlieren. Er erhob sich torkelnd, sank auf einen Hocker nieder und riß sich wieder hoch.

      »Bleiben Sie da sitzen, Mann. Sie kippen ja noch um.«

      »Nein, nein, ich muß weg.«

      »Sind Sie verrückt! Ich muß erst einen Verband anlegen.«

      »Nein, nein, ich muß weg!«

      »Sie bleiben hier!«

      Osrodan machte zwei Schritte auf die Tür zu und knickte dann zusammen.

      Er war ohnmächtig geworden.

      Der Arzt hob ihn auf und legte ihn auf den Behandlungstisch.

      Sorgfältig reinigte und verband er die Wunde.

      Osrodan war noch ohne Bewußtsein. Aus einer linken Tasche sah ein Tuchzipfel hervor.

      Ein grauer Tuchzipfel!

      Der Arzt griff danach und zog daran.

      Ein großes, dreieckiges Gesichts­tuch!

      Das Tuch der Galgenmänner!

      Sommers kannte es genau. Er nahm den Revolver und das Tuch und verließ den Raum.

      Seine Schwester stand im Hausflur.

      »Wo willst du hin?«

      »Warte einen Augenblick. Ich komme gleich zurück.«

      Er verließ das Haus und überquerte die Straße.

      Luke Short stand drüben in der Tür.

      Doc Sommers trat, von Luke Short gefolgt, ein, legte beide Gegenstände auf den Tisch und sagte:

      »Drüben liegt ein Mann mit einer Schußverletzung. Er hatte den Revolver in der Hand, als er kam, und das Tuch in der Tasche.«

      »All right«, entgegnete der Texaner und ging mit dem Arzt zurück.

      Als sie in den Behandlungsraum kamen, war Billy Osrodan verschwunden.

      Luke Short stürmte sofort in den Hof und weiter in die Quergasse.

      Nichts!

      »Damned! Hat der Kerl vielleicht das Talent, sich unsichtbar zu machen!« preßte der Riese zwischen den Zähnen hervor. »Na warte, Bursche, wir werden dich schon kriegen.«

      Er beauftragte den Arzt und die Frau, das Haus zu durchsuchen.

      Nachdem das gründlich und ohne Erfolg geschehen war, griff sich der Texaner an die Stirn.

      »Ist denn das die Möglichkeit! Ich habe den Stall durchsucht, den Schuppen – gar nichts.«

      Er stand am Zaun zum Nachbarhof und rief den Alten an, der dort Holz hackte.

      »Mister, haben Sie einen Burschen gesehen, mit schwarzem, kurzgeschorenem Haar…«

      Der Alte nickte. »Ja, er war vor einer Weile hier und hat gefragt, ob das der Hof des Doktors wäre.«

      »Und später, haben Sie ihn dann noch einmal gesehen?«

      »Später? Nein, dann habe ich ihn nicht mehr gesehen.«

      Luke wandte sich um und nagte mit seinen großen weißen Schneidezähnen an der Unterlippe. »Hol’s der Teufel! Der Kerl ist doch keine Ratte, daß er im nächsten Loch verschwinden kann. Er muß noch im Haus sein, Doc!«

      Der Arzt stand oben an der Hoftür und zog die Schultern hoch.

      »Ich weiß es nicht.« Starkes Unbehagen hatte ihn befallen. Der Gedanke, daß der Galgenmann sich noch im Haus befinden könnte, war alles andere als angenehm.

      »Wir müssen es noch einmal durchsuchen«, erklärte der Sheriff.

      »All right.«

      Luke Short und Doc Sommers suchten jetzt gemeinsam.

      Aber wieder ohne Erfolg.

      Dennoch hatte sich Billy Osrodan nicht aus dem Haus entfernt.

      Ja, nicht einmal aus dem Behandlungszimmer. Er steckte hinter der dunkelgrünen Portiere, die das Wartezimmer vom Behandlungszimmer des Arztes trennte. Nicht einmal sehr gut abgeschirmt, sondern nur von den Falten des zurückgeschobenen Vorhangs halb verdeckt.

      Keuchend stand er da und lauschte auf die Geräusche im Haus.

      Er konnte hier nicht bleiben. Jeden Augenblick konnte jemand in den Behandlungsraum kommen und ihn dann hier hinter der Portiere sehen.

      Da hörte er, wie der Sheriff im Korridor sagte, daß sie weitersuchen müßten.

      Der Bulgare hörte die Schritte der beiden auf der Treppe. Und nach einer Viertelstunde kamen sie zurück ins Untergeschoß.

      Wenn sie jetzt vorn in die Stube gehen, dann muß ich hinaus!

      Er hörte genau, wie die beiden hinüber in die Stube gingen.

      Die Frau hantierte auf der anderen Seite des Korridors in der zum Hof gelegenen Küche.

      Rasch verließ der Galgenmann seinen Platz, durchquerte das Behandlungszimmer des Arztes und öffnete die Tür einen Spalt.

      Die beiden Männer mußten in der Wohnstube sein.

      Er zog sich mit der Rechten die Stiefel von den Füßen und schlich zur Treppe.

      Es war eine Holztreppe, und sie knarrte leise unter dem Gewicht des Mannes.

      Als er das Obergeschoß erreicht hatte, war der Verwundete vor Anstrengung schweißgebadet.

      Die Türen standen alle offen.

      Zur Straße hin schien das Schlafzimmer des Arztes zu liegen. Daneben war ein zweites Schlafgemach. Auf der anderen Seite des Korridors lag noch eine Art Gästezimmer.

      Und links von der Treppe war eine dunkelgestrichene Tür, die offenbar zu einer Rumpelkammer