56 EAP, XXI 216, 158: Aufgabenbeschreibung von Pfarrer Rensing.
57 Schriftliche Auskunft von Archivdirektor Dr. Michael Matscha, 14.04.2011.
58 C. Zehrt, Eichsfeldische Kirchengeschichte, 119; A. Wand, Die Katholische Kirche in Thüringen, 225.
59 W. Liese, Necrologium Paderbornense. Totenbuch Paderborner Priester (1822-1930), Paderborn 1934, 366.
60 A. Wand, Die Katholische Kirche in Thüringen, 225f. berichtet von einem Konflikt um Kommissar Würschmitt (ab 1815 Assessor, ab 1830 Direktor des Geistlichen Gerichtes, †1863) wegen der Vernachlässigung seiner Predigtpraxis, an dem das Berliner Kultusministerium, die Erfurter Regierung und der Fürstbischof Lüning mitwirkten.
61 A. Wand, Die Katholische Kirche in Thüringen, 226-229.
62 Priester-Daten nach: W. Liese, Necrologium Paderbornense; A. Wand, Die Katholische Kirche in Thüringen, 119.
63 Vgl. BE, Geistliches Gericht, älterer Bestand VI. 1.
64 EAP, XXI 216, 178.
65 BE, Geistliches Gericht, älterer Bestand VI. 1.
66 Directorium pro districtu Erfordiensi sive ordo recitandi officium divinum missamque celebrandai juxta breviarium ac missale Romanum et normam proprii sanctorum jussu et authoritate reverendissimi ac celsissimi domini domini Ferdinandi die gratia episcopi et principis Corbejensis, episcopi Monasteriensis, vicarii provincia rum Erfurth et Eichsfeld in spiritualibus apostolici etc. etc. pro anno Christi MDCCCXXI, Aschaffenburgi (1820). Herrn Archivdirektor Dr. Michael Matscha gilt der Dank für den Hinweis auf das Exemplar in der Dienstbibliothek des Bistumsarchivs Erfurt (DV 422 (U) 7).
67 E. R. Huber / W. Huber, Staat und Kirche im 19. Und 20 Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. I: Staat und Kirche vom Ausgang des alten Reichs bis zur Vorabend der bürgerlichen Revolution, Berlin 1973, 203-222, hier Punkt XXX, 212f. „die von der Diözes Maynz, später Regensburg, abgelösten Orte und Pfarreien, die von dem vormaligen Bischofe von Corvey, jetzt Bischofe von Münster, verwaltet werden, der einstweiligen Leitung eines apostolischen Vikars anvertraut werden.“
68 W. Lipgens, Ferdinand August Graf Spiegel I, 288; R. Haas, Domkapitel, 278.
69 A. Eichhorn, Die Ausführung der Bulle „De salute animarum“ in den einzelnen Diözesen des Preußischen Staates durch den Fürstbischof von Ermland, Prinz Josef von Hohenzollern, in: ZGAE 5 (1870-1874) 1-130; B. Wolf-Dahm, Art. J. W. F. Prinz von Hohenzollern-Hechingen, in: BBKL 3, Herzberg 1992, 679-683.
70 R. Haas, Domkapitel, 281.
71 R. Haas, Domkapitel, 284-290.
72 R. Haas, Domkapitel, 296-304.
73 R. Haas, Domkapitel, 284-294.
74 H. J. Brandt / K. Hengst, Bischöfe und Erzbischöfe von Paderborn, Nr. 56, 269-299.
75 EAP, XXI 216, 159.
76 H. J. Brandt / K. Hengst, Das Bistum Paderborn 3, 41.
Ignaz Heinrich von Wessenbergs reformerisches Wirken und seine Vorschläge für eine gesamtdeutsche Lösung der Kirchenfrage auf dem Wiener Kongress (1814/15)
Manfred Weitlauff
1. Wessenbergs Werdegang und reformerisches Wirken im Bistum Konstanz
Ignaz Heinrich von Wessenberg, Sproß eines alten schwäbischen, 1681 in den Reichsfreiherrenstand erhobenen Ministerialengeschlechts, wurde am 4. November 1774 in Dresden geboren.1 Um ihn in seinem Werdegang und als kirchlichen Reformer einleitend wenigstens kurz vorzustellen: Er war das dritte Kind des damals als Prinzenerzieher und Oberhofmeister am kurfürstlich-königlichen Hof zu Dresden wirkenden Johann Philipp Karl von Wessenberg (1717-1794) und seiner Ehefrau Maria Walburga, geb. Gräfin von Thurn-Valsassina (1741-1779). Doch verbrachte er seine Kindheit und Jugend auf dem Familienstammsitz im breisgauischen Feldkirch (bei Bad Krozingen). Dorthin hatte sich der Vater mit seiner Familie 1776 zurückgezogen, um sich hier ganz der Erziehung seiner Kinder widmen zu können. Johann Philipp Karl, ein tiefreligiöser, aber auch aufgeklärter Adeliger, Verehrer Kaiser Josephs II., vermittelte seinen Kindern persönlich und durch sorgfältig ausgewählte Privatlehrer eine an den aufgeklärten Bildungsidealen orientierte, im damaligen Sinn umfassende weltoffene standesgemäße Erziehung und „moderne“ (übrigens durchaus „ganzheitliche“) Schulung, die – nicht zuletzt dank dem väterlichen Vorbild – ihr Denken und Handeln lebenslang prägten. „Unsere Ehrfurcht und Liebe für den Vater waren unbegrenzt. Wie die leibhaftige Vorsehung stand der Mann vor uns mit seinem ernsten und doch heitern Gleichmuth und einem Wandel, an dem kein Fleck auszuwittern war. Sein bloßer Anblick prägte uns Kindern einen tiefen Respekt für das Gute und Rechte ein, als irgend ein Buch oder Unterricht es je vermocht hätten“2. Wie beim katholischen Reichsadel häufig üblich, wurden er, sein älterer Bruder Johann Philipp (1773-1858) und sein jüngerer Bruder Aloys Anton Ludwig (1776-1830) bereits in jugendlichem Alter in die Domkapitel von Konstanz, Augsburg und Basel aufgenommen, in denen überall Verwandte saßen. Ignaz Heinrich erhielt durch kaiserliche „Primae preces“ Domkanonikate in Konstanz (1791) und in Augsburg (1792). Doch handelte es sich dabei zunächst lediglich um eine mittels verwandtschaftlicher Hilfe eingeleitete väterliche Vorsorgemaßnahme, die den Kandidaten für die Zukunft den – standesgemäßen – Eintritt in eine Domherrnpfründe (Kapitularstelle mit Sitz und Stimme im Kapitel) sichern sollte, aber eine andere persönliche Lebens- und Berufsentscheidung keineswegs ausschloss. Tatsächlich wechselte Johann Philipp 1791 zum Studium der Jurisprudenz an der Universität Freiburg über, verzichtete auf sein Basler Kanonikat und schlug in österreichischen Diensten die politische Laufbahn ein. Ignaz Heinrich und Aloys Anton Ludwig wurden wegen des Zustroms