Gut durch die Wechseljahre für Dummies. Theresa Hansen-Rudol. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Theresa Hansen-Rudol
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Серия:
Жанр произведения: Здоровье
Год издания: 0
isbn: 9783527826797
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und Freunden wurden ihr zu viel, der einzige Lichtblick war ihr Jahresurlaub. Kathrin musste ihre starren Lebensregeln und hohen Selbstansprüche auf den Prüfstand stellen, bevor sie ihr Berufs- und Privatleben neu ausbalancieren konnte. Sie hat sich schließlich für eine Stelle in einer Altentagesstätte entschieden, ihren Freundes- und Bekanntenkreis nach und nach wiederbelebt und die Gartenarbeit als neues Hobby entdeckt. Ihre Beschwerden haben sich spürbar gebessert.

      Wichtige Schritte in einem Veränderungsprozess:

       Perspektivwechsel: Unterstützung und Hilfe annehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbsterkenntnis und Mut.

       Selbstwert aufbauen: Sich selbst und die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und achten.

       Selbstverantwortung übernehmen: Haushalten mit den eigenen Kräften und Ressourcen. Die Grenzen alter Wertesysteme und Lebensmuster erkennen und verändern.

       Selbstpflege: Auszeiten nehmen, Zeit für Entspannung, innere Ruhe und Pausen im Alltag.

       Energieausgleich: Tai-Chi und Nahrungsumstellung zur allgemeinen Verbesserung der Erschöpfung und Gesundheit.

      Das Klimakterium als Krise

      Grenzerfahrungen und Krisenmomente

      Jeder von uns hat im Laufe des Lebens Krisenmomente erlebt, dazu zählen:

       Tod eines geliebten Menschen

       Partnerschaftskonflikte

       Trennungen und Scheidungen

       Erkrankungen

       Arbeitsplatzkonflikte

       Verlust des Arbeitsplatzes

       ungewollte Kinderlosigkeit, Fehlgeburten

       Älterwerden

      

Krisen sind unerwartete Entwicklungen, die das Vertraute erschüttern und für die es (noch) keinen Plan gibt. Sie treffen Menschen im unterschiedlichen Alter, auch Jugendliche in der Pubertät, die mit der Veränderung vom Kind zum Erwachsenen verbunden ist. Genauer betrachtet sind sie auch etwas Persönliches: Wovon die einen »die Krise kriegen«, das ist für andere eine Herausforderung.

      Krisen sind Ausdruck unserer (derzeitigen) Grenzen. Wie wir sie erleben und damit fertig werden, hat viel mit uns selbst zu tun. Oft ist uns nicht bewusst, dass wir die Verursacher der eigenen Krise sein können.

      Vor längerer Zeit hatte ich eine aufschlussreiche Begegnung mit der 47-jährigen Abteilungsleiterin eines großen Kaufhauses. Sie, eine selbstsicher auftretende, von sich überzeugte Frau, wehrte sich mit Zähnen und Klauen gegen die Einführung einer neuen Software, sehr zum Ärger ihrer Vorgesetzten und Kollegen. Der Konflikt spitzte sich zu und eskalierte. Im Verlauf unseres längeren Gesprächs stellte sich der wahre Grund ihres vehementen Widerstands heraus. Es war die uneingestandene Angst, von »jungen Besserwissern« abgehängt zu werden und ihre Machtposition als Chefin der Abteilung zu verlieren. Ganz anders eine nahe Verwandte von mir. Sie kam einem ähnlichen Konflikt zuvor, indem sie die Eigeninitiative ergriff und sich auf betriebliche Neuanforderungen durch entsprechende Fortbildungen einstellte.

       Gefühle von Unsicherheit oder von Leere

       Zukunfts- und Verlustängste

       Gereiztheit und Stimmungsschwankungen

       negative Gedanken, Grübeln und Unentschlossenheit

       Traurigkeit und Niedergeschlagenheit

       Antriebslosigkeit

       Fragen nach dem Sinn des Lebens

       Erleben von Ohnmacht und Kontrollverlust

       Freud- und Hoffnungslosigkeit

       Konzentrationsstörungen

       Selbstzweifel

       Schlafstörungen

       Appetitlosigkeit oder ungezügelter Appetit

       Kopfschmerzen

       Magenschmerzen

       Atemnot

       Herzrasen

      Auffallend ist die Übereinstimmung dieser Merkmale mit vielen Symptomen, die als Folge von Hormonmangel im Wechsel gelten. Daran erkennen Sie auch, wie kurzsichtig die Annahme ist, mit ihrer Bekämpfung durch Hormonpillen oder Psychopharmaka sei die Ursache aller Probleme vom Tisch. Damit die Lebensmitte nicht zur Lebenskrise wird, brauchen wir, neben der Linderung von Beschwerden, auch effektive Strategien, um trotz aller Anforderungen lösungs- und handlungsfähig zu bleiben.

      Bedrohungen und Verlustängste

      Ängste, die im Gespräch häufig geäußert werden, sind:

       die Angst vor starken Beschwerden

       die Angst vor Erkrankungen

       die Angst, verrückt zu werden

       die Angst vor dem Fremdgehen des Partners

       die Angst vor dem Alter und Einsamkeit

       die Angst vor Altersarmut

       die Angst vor dem Verlust der Attraktivität

       die Angst vor dem Verlust der Weiblichkeit

       die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden

       die Angst, keinen Sex und keinen Spaß mehr im Leben zu haben

Sie sind weder verrückt noch die einzige mit solchen Ängsten. Verstärkung holen ist besser als runterschlucken. Nicht immer reichen dafür Ihr Arzt oder Apotheker: Wenn Sie einen verständnisvollen Partner oder eine gute Freundin haben, reden Sie mit ihnen darüber. Tipps und Anregungen gibt es bei Gleichgesinnten, zu denen Sie Nähe aufbauen können. Auch in ländlichen Regionen werden Vorträge und Kurse rund um den Wechsel angeboten, vielerorts bilden sich Selbsterfahrungsgruppen. Wenn das nichts für Sie ist, kann eine fundierte Beratung sinnvoll