Gut durch die Wechseljahre für Dummies. Theresa Hansen-Rudol. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Theresa Hansen-Rudol
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Серия:
Жанр произведения: Здоровье
Год издания: 0
isbn: 9783527826797
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Ganz allgemein lassen sich Veränderungen in freiwillige (erwünschte) und unfreiwillige (unerwünschte) Veränderungen unterscheiden. Die erste Kategorie ist die entschieden angenehmere: Wir handeln aus eigenem Antrieb und legen uns für den Wandel ins Zeug. Anders die Veränderungen, die uns durch Umstände aufgedrückt werden, die wir uns nicht ausgesucht haben oder auf die wir nicht vorbereitet sind. Sie lösen Gefühle wie Angst, Abwehr oder gar Verzweiflung aus.

       Umdenken: Probleme sind Lösungen, die auf dem Kopf stehen. Ohne die Schwierigkeiten zu verwässern: Machen Sie sich auch die Vorteile und neuen Freiheiten nach der Menopause bewusst.

       Umorientieren: Jammern über das, was nicht zu ändern ist, verbraucht unnötige Energie für das, was Sie selbst ändern können. Bleiben Sie handlungsstark und blicken Sie nach vorn: Durch innere Einkehr und Präsenz stärken Sie Ihr Bewusstsein und richten Ihre Kräfte gezielt dahin, wo sie gebraucht werden. Unterstützend für Einsteigerinnen: Meditation, Achtsamkeitstraining, Selbsthypnose und Yoga.

       Umstellen: Eine im positiven Sinne anregende Umgebung und ein bewusster angepasster Lebensstil sind von Vorteil. Wir verfügen heute über vielfältige Möglichkeiten, um lange aktiv, selbstbestimmt und erfüllt zu leben Viele Beschwerden können Sie durch Ernährung, Bewegung und natürliche Pflanzenzubereitungen ausgleichen.

      Seien Sie aufrichtig, aber nachsichtig mit sich selbst. Auflehnung, Widerstand und Zweifel im Wechsel sind normale Reaktionen. Widerstand macht sich bemerkbar, wenn wir mit dem Älterwerden hadern, anstatt auf Altersklischees zu pfeifen und beherzt die Flucht nach vorn anzutreten. Wer das versteht und die Ursachen der Widerstände erkennt, kann sie auch überwinden. Drei Annahmen können Ihnen dabei helfen:

       Widerstand gegen Veränderungen ist menschlich und natürlich.

       Widerstand ist eine blockierende Kraft, die häufig aus der Angst vor Überforderung bei Neuorientierungen entsteht.

       Überzeugungen wie zum Beispiel »Das ist Frauenschicksal«, »Die Natur ist ungerecht«, »Ich will so bleiben wie ich war« lähmen und behindern die selbstbestimmte Gestaltung von notwendigen Veränderungsprozessen.

      So paradox es klingt, Widerstand und Zweifel dienen dem Zuwachs von Zufriedenheit und psychischer Stabilität für die Zeit nach dem Wechsel. Skepsis und innere Zweifel weisen auf Fragen hin, die noch ungeklärt sind. Wer sich allzu blauäugig auf tiefgreifende Lebensveränderungen einlässt, wird am Ende von der Realität eingeholt und erlebt manch böse Überraschungen. Das gilt selbst für den gewünschten Berufswechsel, die Traumhochzeit oder den langersehnten Nachwuchs. Ich kenne einige Mütter (und Väter), die in ihr altes Leben zurückwollen.

      Die Macht der Gewohnheit

       Freude und Motivation

       Geduld und Ausdauer

       Wille und Timing

      

Mit 40 begann ich, Sportmuffel, der ich lange war, zu joggen. Am Anfang waren es nur kleine Etappen, die von Woche zu Woche gesteigert wurden. Mit der Zeit wurde das Laufen ein fester Bestandteil meiner Morgenroutine. Die Idee dahinter: Mir eine »Ich-Zeit« zu gönnen, bevor E-Mails, Telefonate und die Tagesarbeit beginnen. Es hebt meine Laune, mit mir selbst und der Natur am frühen Morgen im Einklang zu sein. Ohne diesen Glückskick ist der Tag nur ein halber Tag. Meine Bekannte Sabrina hat als Anästhesistin oft eine 50-Stunden-Woche. Sie liebt Salsa und geht an freien Tagen oder am Wochenende zwei bis drei Stunden tanzen. Für sie bedeuten Tanz und Musik Lebensfreude pur und den Ausgleich für die anstrengende Woche in der Klinik.

      Machen Sie sich die Vorteile von Bewegung bewusst:

       Bewegung hält Körper und Geist jung.

       Bewegung macht Sie kraftvoll und geschmeidig.

       Bewegung sorgt für Beweglichkeit, Freiheit, Leichtigkeit und Euphorie. Ideal: Zu beschwingter Musik tanzen und dabei Arme und Beine kräftig bewegen.

       Ihre Glückshormone forcieren Sie durch Spaziergänge an der frischen Luft, moderaten Ausdauersport wie Nordic Walking oder Laufen.

       Auch wenn Sie keine Zeit für regelmäßigen Sport finden: Verändern Sie Ihre Alltagsgewohnheiten. Sagen wir: Ab heute legen Sie überschaubare Strecken, die Sie normalerweise mit dem Auto fahren, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Fernsehen können Sie statt auf der Couch auf einem Heimtrainer, die es mittlerweile zu erschwinglichen Preisen gibt.

       Bleiben Sie dran, es dauert vier bis acht Wochen, bevor sich neue Gewohnheiten verankern können.

      Integrieren Sie das neue Verhalten entschlossen und mit etwas Disziplin in Ihren Alltag, bis es, ebenso wie das tägliche Duschen und Zähneputzen, zur selbstverständlichen Routine wird. Wenn Sie sich daran halten, geht es Ihnen mit der Zeit in Fleisch und Blut über.

      Veränderungen kosten Energie

      Dass sich die Zeiten ändern und wir uns in ihnen, wird niemand bestreiten wollen. Die Altersgrenzen haben sich verschoben. Keine Frau in den mittleren Jahren ist heute schon zu alt. Beruflicher Wechsel mit 50 – warum nicht? Schwangerschaft mit weit über 40? Möglich. Noch mal Gas geben oder einen Gang runterschalten? Vielleicht. Wir haben noch fast die Hälfte unseres Lebens vor uns, so dass es sich lohnt, wichtige Dinge umzusetzen. Gleichzeitig dämmert uns, nicht mehr für alles unendlich viel Zeit zu haben und keine gefühlten 20 mehr zu sein. Diese Zwickmühle erfordert Kraft, zumal das Auf und Ab der Hormone zu einem Energie- und Leistungsabfall führen kann.

      

Für unseren Denkmuskel sind Veränderungen Schwerstarbeit. Neues zu verarbeiten verschlingt große Mengen Energie. Deshalb liebt das menschliche Gehirn Gewohnheiten. Es versucht, neue Handlungen rasch zu automatisieren, und schüttet körpereigene Belohnungsstoffe aus, wenn es sich wieder auf eingefahrenen Denkstraßen bewegen darf. Routinehandlungen sind bequem, weil sie sehr viel weniger Stoffwechselenergie und mentalen Aufwand benötigen.

      Wenn dann noch der Körper der Schwerkraft nachgibt, ist es natürlich, dass Kräfte und die Stimmung in den Keller rauschen. Manchmal sind Symptome ein deutlicher Fingerzeig, dass das eigene Leben schon längst nicht mehr in der richtigen Spur läuft und dass es höchste Zeit wird, eine andere Ausfahrt zu nehmen.

      Veränderungen beginnen im Kopf