Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745202786
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fühlte. Fast blind vor Schmerzen und vom Blutverlust riss er das Pflaster von Jo Annes Mund und nahm sie in die Arme. Sie war an Händen und Füßen gefesselt, und dennoch brachte sie es fertig, sich an ihn zu pressen und sein Gesicht mit Küssen zu bedecken.

      Sie zuckte plötzlich. »Cal!«

      Er ließ sie los und warf sich herum. Er sah Gorjanow, der sich aufgerichtet hatte und eine Pistole in der Faust hielt. Der Russe schwankte.

      Travers Hand zuckte unter die Jacke, als die Mauser aufbellte. Der Schuss zertrümmerte die Petroleumlampe.

      Travers zielte mit einer Hand und zog durch. Die Mauser schwieg.

      »Cal!«, schrie Jo Anne. Die Lumpen hatten Feuer gefangen, und die Flammen breiteten sich rasend schnell aus. Travers packte Jo Anne an einem Bein, und so schleifte er sie ins Freie.

      Draußen fiel er hin. Er keuchte. Mit einer Hand löste er einen der Knoten von Jo Annes Fessel. Sie redete pausenlos auf ihn ein, bis die Fessel fiel.

      Die nächsten Minuten erlebte Travers wie. in einem bösen Traum. Er fühlte, dass er getragen und auf die Rücksitze des Geländefahrzeugs gelegt wurde. Jo Anne legte einen Druckverband um seinen linken Arm. Einmal sah er schwach ihre Brüste, und leiste flüsterte er: »Du musst dir etwas anziehen.«

      Sie lächelte. Der Schuppen hinter ihr brannte jetzt lichterloh. Jo Anne schlang eine Decke um ihren Körper, ehe sie sich hinter das Steuer des Wagens setzte. Als die Kiste zum ersten Mal voll eine Bodenwelle nahm, verlor er das Bewusstsein.

      Er erwachte in einem hellen, lichtdurchfluteten Raum. Jo Anne saß neben seinem Bett. Am Fußende stand Chuck und grinste breit.

      »Was ist ... alles in Ordnung?«

      »Alles erledigt«, bestätigte Chuck. »Alles rollt ...«

      Travers schlief weiter. Als er dann erwachte, fühlte er sich wieder stark. Jo Anne sagte ihm, dass er fast vier Tage bewusstlos gewesen war. Sie brachte ihn in eine Villa am Strand von La Ciotat und pflegte ihn mit allem, was ihr zu Verfügung stand.

      Am siebten Tag traf ein Telex von Smith ein.

      Gratuliere, stand in Klartext oben drüben. Travers begann, den Text zu entschlüsseln. Er saß am Fenster, eine Flasche Bourbon vor sich. Während er Wort für Wort in Klartext übertrug, schüttelte ihn ein stilles Lachen.

      Jo Anne beugte sich über seine Schulter. »Lass mich mitlachen«, bat sie.

      »Eine Zeitungsnotiz aus der New York Post von heute Morgen«, sagte Travers. »Hör zu, es sind nur sechs Zeilen: Auf einem unbebauten Grundstück am Ufer des Hudson kam es zu einer rätselhaften Schießerei zwischen mindestens drei Gruppen, bei der die Angehörigen zweier Gruppen ausnahmslos getötet wurden. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei den Toten um Ausländer. Der Schauplatz des Feuergefechtes war mit einem weißen Pulver bedeckt, von dem die Polizei zunächst annahm, es handele sich um Heroin. Wie sich herausstellte, bestand das Pulver jedoch aus reinem Puderzucker ...« Travers grinste. Es gab noch ein Nachsatz von Smith. »Bei den Pentagon-Papieren hat es sich natürlich nur um Spielmaterial gehandelt. Haben Sie das gewusst? Erholen Sie sich gut!«

      Jo Anne lachte, und sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Travers lachte nicht mehr.

      Spielmaterial.

      Ein teuflisches Spiel um nichts, für das mehrere Menschen hatten sterben müssen. Er nahm einen großen Bourbon, bevor er sich von Jo Anne auf die Terrasse hinausführen ließ. Dort stand eine bequeme Liege, und die warme Oktobersonne würde seinen zerschundenen Knochen wohltun ...

      ENDE

      Sein letzter Fehler

      von Horst Bieber

      ALTE DEUTSCHE RECHTSCHREIBUNG

      Martina ist siebzehn Jahre jung, intelligent, tüchtig, hilfsbereit, zuverlässig - und jetzt liegt sie tot in einem Kleingartenverein, von ihrem Mörder achtlos über eine Hecke geworfen.

      Kein leichter Fall für Hauptkommissar Richard Lewohlt, bis er herausfindet, daß die positiven Eigenschaften der Toten von Menschen ihrer Umgebung auch anders interpretiert werden: demnach war Martina berechnend, ehrgeizig, gerissen, aufmerksam für die Fehler und Schwächen anderer. Sie wußte, daß man im Leben etwas leisten mußte, um vorwärts zu kommen. Und Martina wollte raus aus der spießigen Enge ihres Elternhauses.

      Nachdem die Polizei im Besitz der Toten wertvollen Schmuck gefunden und festgestellt hat, daß sie im dritten Monat schwanger und kurz vor ihrem Tod mit einem Mann intim gewesen ist, führt das auf neue Spuren.

      Aber die Aufklärung des Verbrechens zieht sich hin - zu lange, wie Lewohlts Vorgesetzte finden; ist ihre Dienststelle doch mit Computern und Datenbanken aufgerüstet worden, die eine Fahndung nach neuesten Erkenntnissen ermöglichen. Und die hat bei all den teuren Geräten gefälligst schnell, umfassend und erfolgreich zu sein!

      So kommen zu der Tragik der Martina Kleinmann Frust und Verdruß des Hauptkommissars Lewohlt, der als berufserfahrener Praktiker berechtigte Zweifel an dem Wert der neuen Daten- und Papierflut hat. Er führt lieber ein handfestes Verhör auf die bewährte Art vor Ort. In den Augen seiner Vorgesetzten macht er dabei aber Fehler, die mit dem neuen Selbstverständnis der Kriminalpolizei nicht länger zu vereinbaren sind - zu viele Fehler!

      Die Hauptpersonen

      Martina Kleinmann - erwartet viel vom Leben, nur nicht einen frühen Tod.

      Anna und Herbert Kleinmann - verwechseln das Leben mit einer Fassade.

      Gerhard Stein versteht es, hinter einer Fassade hemmungslos zu leben.

      «Rocko» wird immer ein Verlierer in diesem Leben sein.

      Thomas Krüger beschreitet die krummen Pfade des Lebens.

      Sylvia Bartoly gann ihr Leben als Helga Mayer, bevor sie es zum Drama machte.

      Dr. Georg Wesseling hält viel vom neuem digitalen Leben.

      Andy Schätzle und das restliche Team vom Fachreferat 111 der Kriminalpolizei wollen Leben schützen; nur ist es dazu oft schon zu spät.

      (Jürgen Fischer

      Jens-Peter Peddersen)

      Karin Rösch Würde gut in dieses Team passen, aber sie entscheidet sich für ihr Leben.

      Richard Lewohlt macht als Kriminalhauptkommissar viele Fehler, weil er als Mensch das Leben richtig einschätzt.

      Alle handelnden Personen, die Taten, sogar die Stadt ist