Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsbruderschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wurffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

      Siegler: die Aussteller.

       Wienn, an mittichen vor sant Lucein tag.

      Or., Urk. Nr. 482, Perg., ein Siegel an Presseln, das Siegel Siegmunds fehlt. – Vgl. Regg. 730, 735–737.

       7321421 Dezember 20, Wien

      Bürgermeister Hans Musterer (Mustrer) und der Rat entscheiden in einem Streit zwischen den Riemern sowie anderen, die ihre Tischstätten beim Riemhaus haben, und dem Bürgerspital. Die Riemer und Fesselschneider legten einen Kaufbrief vor, wonach sie das Riemhaus (Ryemhaws) am Hohen Markt (Hochenmarkcht) im Fischhof (Vischof), der Bürgerschranne gegenüber, von der Stadt und dem Bürgerspital für zehn Pfund Burgrechts gekauft hatten, wobei fünf Pfund mit 50 Pfund abgelöst wurden, während die anderen fünf Pfund ewigen Burgrechts nie abgelöst werden sollten. Die Ausübung des Gewerbes sollte auch auf diesen Standort beschränkt bleiben. Unter Bezugnahme auf die Anordnung Herzog Rudolfs IV., Burgrechte abzulösen, beabsichtigten die Riemer, das bestehende Burgrecht auf dem Riemhaus mit acht für ein Pfund abzulösen und das Haus zu verkaufen, da sie ihr Gewerbe ohnehin in ihren Häusern, Kramen und Läden ausüben würden. Dagegen vertrat Hans Scharfenberger (Scharffenperger), Mitglied des Rats und Spitalmeister, die Ansicht, dass die fünf Pfund ewigen Burgrechts seinerzeit auf einen Wert von 100 oder mehr Pfund eingeschätzt worden waren und daher eine Ablöse mit 40 Pfund dem Bürgerspital abträglich wäre. Die Entscheidung besagt, dass der bestehende Zustand laut des vorliegenden Kaufbriefs aufrecht bleiben und das Riemhaus auch weiterhin als gemeinsames Kaufhaus (gemain kaufhaws) dienen solle.

      Siegler: kleines Stadtsiegel.

       Wienn, an sand Thomans abent.

      Or., Urk. Nr. 483, Perg., Siegel an Pressel. – Vgl. PERGER, Hoher Markt, 116.

       7331422 Februar 20, Wien

      Herzog Albrecht V. bestätigt, dass Oswald Reicholf seinen Söhnen Oswald und Georg sowie seinen Töchtern Klara, Frau des Hans Aldermann (Alldermann), und Dorothea seinen Zehent zu Günselsdorf (Gunczestorf) auf 24 Lehen und eine Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig ebendort auf behaustem Gut für 1000 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze verpfändet hat. 500 Pfund davon, Morgengabe und Heimsteuer der Töchter, lasten auf zwei Häusern am Kienmarkt (Kyenmarkt) und am Salzgries (Salczgriess). Die herzogliche Lehenshoheit bleibt unberührt.

      Siegler: der Aussteller.

       Wienn, an freitag vor sant Mathiastag.

      Or., Urk. Nr. 484, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 738.

       7341422 April 20, Wien

      Katharina Tieminger (Tyemyngerin) beurkundet die Stiftung von zehn Schilling Wiener Pfennig ihres freien Eigens, die auf zwei bestifteten Lehen bei Spannberg (Spannbergk), Rossdorflehen genannt, liegen, für das Pilgerhaus in der Kärntner Straße (Kernerstrazz) bei St. Johann. Davon sollen alljährlich Käse und Schmalz gekauft und den armen Insassen davon täglich Käsebrühe (keͣspruͤe) gereicht werden, solange der Stiftungsertrag reicht. Sollte das Pilgerhaus einmal nicht mehr bestehen, soll das Stiftungskapital den Johannitern zugutekommen, die dafür der Stifterin und ihrer Familie einen Jahrtag halten sollen.

      Siegler: Landmarschall Pilgrim (her Pilgreym) von Puchheim (Půchaim), Stephan Fronauer (Franawer), Kaspar Teimdorfer (Teymdorffer). Die Ausstellerin hat kein Siegel.

       Wienn, an montag vor sand Jörgen tag.

      Or., Urk. Nr. 485, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 726.

       7351422 Mai 28, Wien

      Schwester Anna Schmiedacher (Smydacherin), Priorin, und der Konvent des Klosters St. Laurenz am Alten Fleischmarkt (Altenfleischmarkcht) beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wurffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

      Siegler: die Ausstellerinnen.

       Wienn, an phincztag vor sand Petronellen tag.

      Or., Urk. Nr. 486, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 730, 731, 736, 737.

       7361422 Mai 29, Wien

      Schwester Christine Zöbinger (Zebingeͣrinn), Meisterin, und der Konvent zu St. Jakob auf der Hülben beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wuͤrffl), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernsprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

      Siegler: die Ausstellerinnen.

       Wienn, an freytag vor sant Petronellen tag.

      Or., Urk. Nr. 487, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 730, 731, 735, 737.

       7371422 Mai 30, Wien

      Schwester Katharina Heuninger (Hewͤnyngerin), Priorin, und der Konvent des Himmelpfortklosters beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wuͤrffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

      Siegler: die Ausstellerinnen.

       Wienn, an sambsttag vor sand Petronelen tag.

      Or., Urk. Nr. 488, Perg., ein Siegel an Pressel, Konventssiegel fehlt. – Vgl. Regg. 730, 731, 735, 736.

       7381422 Juni 19, Wien

      Oswald Reicholf verkauft an Bürgermeister, Richter und Rat seine herzoglichen Lehen in Günselsdorf (Guͤntzestorf) für 950 Pfund Wiener Pfennig zugunsten des Büßerinnenhauses St. Hieronymus (Jeronimus). Die Lehen bestehen aus dem großen und kleinen Zehent auf 25 Lehen sowie einer Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig. Diese werden jeweils zu Georgi und Michaeli geleistet: von Thomas Kögler (Koͤgler) von einem Ganzlehen zwölf Schilling, Lorenz Gmelich (Gmeleich) von einem Halblehen sieben Schilling, Paul Greul (Grewl), Michael Wülfing (Wuͤlfing), Martin Kergl, Oswald Kögler (Koͤgler), Andreas Götzendorfer (Geczendorffer) und Peter Wülfing (Wuͤlfing) von einem Halblehen je sechs Schilling, Michael und Hans Mundreich je von einem Ganzlehen zwölf Schilling, ebenso Peter Wüpel (Wuͤpel) und Hans Nürnberger. Für Überländen entrichten Thomas Mundreich von einem halben Ackerlehen über 15 Joch sieben Schilling, Ulrich Fleischhacker (Fleischakcher) und Christian Pröbstl (Proͤbstl) jeweils von einem Hofstattacker 72 Pfennig. Sollte das Büßerinnenhaus