ONE NIGHT STAN'S. Greg Sisco. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Greg Sisco
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958352834
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      KAPITEL 6

      23:00 Uhr

      Als der für Tragic Jack gedachte Anruf ankam, benutzte Jeremy die Telefonzelle vor dem One-Night Stan's gerade als Toilette. Nachdem er sich ein Taxi gerufen und erklärt hatte, dass das Stan's »der Stripklub mit dem großen Schild mit den Titten, wo ständig Leute auf dem Parkplatz erstochen werden« war, legte er auf und lehnte seine Stirn gegen seinen über das Telefon geschlungenen Arm. Er schloss die Augen und versuchte den Alkohol bei sich zu behalten.

      Eine Kippe hätte seinen Magen beruhigt. Bei Gott, er wünschte sich, bis morgen gewartet zu haben, um mit dem Rauchen aufzuhören. Er hätte bei Wendy's gegessen für eine Zigarette, jetzt sofort.

      Nachdem er ein paar Minuten lang am Telefon gelehnt hatte, war ihm mehr oder weniger entfallen, wo er sich befand. Geistesabwesend holte er seinen Pimmel aus der Hose und entfesselte die Hölle. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem die draußen wartende Frau entschied, dass sie eigentlich gar nicht so dringend telefonieren musste.

      Nach geschlagenen dreißig Sekunden verrichteter Notdurft begann das Telefon unter Jeremys Arm zu klingeln. Es erschreckte ihn so sehr, dass er gegen eine der Seitenwände sprang und über den kompletten Hörer pinkelte.

      Es gab nur wenige Menschen – betrunken oder sonst wie – die auch nur das geringste Interesse dafür verspürten, etwas anzufassen, das sie mit Urin durchnässt hatten, aber das Klingeln verursachte Jeremy Kopfschmerzen und er wollte die Telefonzelle nicht mitten beim Pissen verlassen.

      Er nahm den Hörer mit zwei Fingern auf und hielt ihn nicht ganz ans Ohr.

      »Hallo?«, meldete er sich und nahm an, dass es wahrscheinlich das Taxiunternehmen war, das wissen wollte, wie groß die Titten auf dem Neonschild waren.

      »Jack?«, sagte eine Reibeisenstimme am anderen Ende der Leitung.

      Jeremy kicherte, weil ihm seine Unterhaltung mit Caleb über falschverbundene Anrufe wieder einfiel.

      »Ja, hier ist Jack. Hör mal. Ich glaube …«

      »Nein, du hörst zu«, unterbrach ihn die Stimme. »Ich rede, du hörst zu. Warum hat das Telefon siebenmal geklingelt, bevor du abgenommen hast?«

      »Ich war am Pissen«, sagte Jeremy, ohne über seine Antwort nachzudenken.

      »Verfickte Scheiße. War meine Nachricht nicht deutlich genug? Elf Uhr, pünktlich. Was passiert wohl, wenn ein anderer Klugschwätzer abnimmt, während du pissen gehst?«

      »Hör mal, Mann«, begann Jeremy, aber die Stimme fiel ihm wieder ins Wort.

      »Nein, du hörst verdammt noch mal zu, Arschloch! Ich rede. Schon vergessen? Ich will dir nicht noch mal sagen müssen, dass du deine blöde Fresse halten sollst. Du und ich werden ein scheiß langes Gespräch führen müssen, wenn du jemals wieder für uns arbeiten willst. Jetzt hol das Geld aus dem Wartungsschuppen am nordöstlichen Ende vom Sunset Park. Dann geh zurück zu deinem Motelzimmer. Ich treffe dich da bei Sonnenaufgang.« Jeremy suchte nach einer Antwort, aber da der Mann am anderen Ende auflegte, bevor ihm irgendetwas einfallen konnte, stand er nur mit offenem Mund da. Irgendwann bemerkte er, dass er aufgehört hatte zu pinkeln.

      KAPITEL 7

      23:01 Uhr

      »Okidoki. Dann lass deinen Schwanzspitzer mal sehen«, sagte Stan.

      Jennifer blinzelte. »Oh. Dürfen wir überhaupt …? Ich dachte, das Gesetz verbietet … unten ohne.«

      »Was bist du? Ein Bulle?«

      »Äh … nein?«

      »Okay, dann zeig mir deine Muschi.«

      Jennifer zögerte einen Moment, aber ihr fiel keine Strategie ein, um Zeit zu schinden. Sie vermutete ihre einzige Chance darin, zu tun, was er sagte und sich dabei so ungezwungen wie möglich zu geben. Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und zog sie herunter, heilfroh darüber, dass sie sich heute rasiert hatte.

      »Was zum Teufel machst du da?«, sagte Stan.

      »Ich … du hast gesagt …« Jennifer bedeckte sich.

      »Du kannst dich nicht einfach so zeigen! Das ist nicht sexy. Bin ich etwa dein scheiß Gynäkologe? Du musst dich präsentieren.«

      Jennifer zog ihre Hose wieder hoch. Ihr Gesicht war vor Wut und Scham gerötet. »Mir war nicht klar, dass du wolltest …«

      »Der heikelste Teil des Tanzens ist es, deine Schnecke zu entblättern. Das verlangt ein gewisses Können. Was du gerade getan hast, war ausnahmslos das schlimmste Strippen, das ich je gesehen habe.«

      »Es tut mir leid. Lass es mich noch mal versuchen, jetzt, wo ich weiß, was du gemeint hast.«

      »Nein. Da scheiß ich drauf.«

      »Ich kann das. Ich hab's nur nicht verstanden.«

      »Nee, ich hab die Ware schon gesehen. Jetzt bin ich nicht mehr daran interessiert. Du bist sowieso zu eng. Ich will Mädchen, die so aussehen, als würden sie jede Nacht nach Hause gehen und einen Elch vögeln. Komm wieder, wenn du einen Bowling Pin da reinkriegst.«

      Jennifer fühlte sich jetzt derart unwohl, dass sie die Tränen zurückhalten musste. Ein Teil von ihr wollte weiter protestieren, weiter um den Job kämpfen, weil sie ihn weiß Gott brauchte, aber sie konnte keine zusätzliche Minute dieses Gesprächs ertragen.

      Sie strebte auf die Tür zu und murmelte ein »Fick dich!« auf ihrem Weg nach draußen.

      23:02 Uhr

      »Sie ist ganz allein. Sie ist gelangweilt. Grab sie an«, sagte Caleb zu Daniel. Je länger Sky vor Stans Büro herumstand und auf ihre Freundin wartete, desto hartnäckiger wurde er. »Mann, du kannst doch nicht einfach zu einer Stripperin hingehen und sie nach einem Date fragen. Ich würde wie ein Perverser aussehen«, sagte Daniel.

      »Okay, zuerst mal: Du bist in einem Stripklub. Du bezahlst Geld, damit du dir nackte Brüste ansehen kannst. Du wirkst jetzt schon wie ein Perverser. Aber das tut jeder in diesem verdammten Laden, also hast du denen was voraus, klar? Das alles sind Leute, mit denen sie sich ständig umgibt. Und wie kann sie überhaupt urteilen? Sie lässt Perverse für Geld ihre nackten Titten anglotzen. Boom. Schon habt ihr gemeinsame Interessen. Und, hey, Mädchen arbeiten nicht in solchen Jobs, wenn sie nicht notgeile kleine Schlampen sind, die es nehmen, wie sie es gerade kriegen können – und die Kerle, mit denen sie es treiben, sind dieselben, die sich sowieso auf sie einen von der Palme wedeln, also bist du doch soweit voll im Spiel, findest du nicht?«

      »Ich weiß nicht, Mann.«

      »Sie hat frei. Sie ist gelangweilt. Sie steht verdammt noch mal hier rum und wartet darauf, dass du deinen Schwanz in sie reinsteckst. Sei. Keine. Schwuchtel.«

      Daniel wollte das mit einem Lachen übergehen, aber Caleb starrte ihn an wie ein Vater, der eine scheinbar rhetorische Frage stellte und dann auf eine Antwort wartete. Daniel schmorte eine Weile in Betretenheit, bevor er es auch nur in Erwägung zog, Sky anzusprechen, aber Caleb hätte auch die ganze Nacht warten können.

      Er konnte nur gewinnen. Falls Daniel das Mädchen abschleppen würde, hätte Caleb einen Freund fürs Leben gewonnen, komplett mit freien Drinks und sonst was. Falls sie Daniel andererseits einen Widerling nennen und ihn zur Hölle jagen sollte – was beinahe sicher passieren würde – dann würde er sich abschießen wollen, um alles zu vergessen, also würden sie noch viele Stunden hier bleiben und trinken, bis die Bar dichtmachen würde.

      Mittlerweile war Daniel beim in Erwägung ziehen angelangt. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, aber er hatte eine Jägerbombe und ein halbes Glas Bier intus, und er war fliegengewichtig genug, dass es schon anschlug.

      »Okay«, sagte er beim Aufstehen. Er tat dies genauso sehr, um vor Caleb anzugeben, wie er es für