ONE NIGHT STAN'S. Greg Sisco. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Greg Sisco
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958352834
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werden will? Du wolltest sehen, ob du Interesse hast, also … also können wir trotzdem … wirst du das trotzdem tun? Mit ihr reden, meine ich?«

      Stan zuckte zusammen und seufzte, trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch und legte den Kopf zur Seite. Er begann zu reden, ohne zu wissen, was er von sich gab.

      »Weißt du eigentlich, wie viel wichtige Scheiße heute Abend los ist? Im Moment habe ich nicht die Energie, mir um deine Möchtegern-Stripper-Freundin Gedanken zu machen. Ich bin damit beschäftigt, mich um meinen beschissenen … ich hab keine Ahnung. Ich, äh … ich muss Ginger für den Rest der Nacht von der Bühne nehmen. Schätze ich. Also fehlt mir ein Mädchen und … ah, ich brauche, ähm … scheiße. Was soll's. Okay. Lass es uns tun.«

      Sky schüttelte verwirrt den Kopf. »Du wirst mit ihr reden?«

      »Ja, das hab ich doch verdammt gesagt … war ich undeutlich?«

      Sky nickte halb und verließ den Raum, um Jennifer zu holen.

      22:58 Uhr

      Seit Sky durch den Klub zu Stans Büro gegangen war, war sie das Gesprächsthema an Calebs und Daniels Tisch gewesen. Daniel hatte sie Caleb gezeigt, der sie für gut genug befand, um »einen zu verstecken«. »Was meinst du?«, fragte Daniel.

      »Du solltest sie vögeln, Alter. Ihr die Scheiße aus dem Leib vögeln.«

      »Aber wie?«

      »Wenn ich es wäre, umgedrehtes Cowgirl. Du … ich könnte mir vorstellen, dass du besser beim Missionar bleibst.«

      »Ich meinte, wie soll ich …«

      »Ich weiß, was du gemeint hast. Keine Ahnung, Mann. Mach irgendwas. Du weißt schon, frag sie, warum sie nicht modelt, oder … Okay, das ist dämlich.« Caleb schnippte mit den Fingern. »Jetzt hab ich's. Das sind alles gescheiterte Schauspielerinnen, also erzähl ihr doch, dass du ein Caster auf der Suche nach neuen Talenten bist, und dass sie so aussieht, als würde sie auf eine der Rollen in deinem nächsten Projekt passen. Du weißt schon, frag sie, ob sie schon mal übers Schauspielern nachgedacht hat …«

      Daniel schüttelte lachend den Kopf. »Auf keinen Fall. Ich kann das nicht. Ich wäre nicht überzeugend.«

      »Ach, mach dir darum keine Sorgen. Die sind alle saudumm.«

      »Lass uns einfach weiter trinken«, sagte Daniel.

      Und das taten sie. Sie bestellten mehr Drinks, und Sky kam aus Stans Büro, legte ihren Arm um ihre Freundin und sprach in ihr Ohr, um sich über die laute Musik hinweg Gehör zu verschaffen.

      »Okay, du kannst reingehen. Bist du nervös?«, rief sie.

      »Nicht wirklich«, rief Jennifer zurück.

      »Gut. Sieh bloß nicht nervös aus, sonst wird er dich verdammt noch mal hassen. Ich glaube, er ist schlecht drauf, und er ist sowieso ein ziemliches Arschloch, also, ähm, versuch nicht klugscheißerisch zu sein oder so was.«

      »Sky, ich schaff das schon.«

      »Oh, und vergiss nicht: Alles ist ein Spiel für ihn. Er wird das Eine sagen und das Andere meinen, und wenn du tust, was er sagt, und nicht das, was er meint, dann wird er ziemlich angepisst.«

      »Sky, ich komm klar, okay?«

      »Okay. Viel Glück, Süße.«

      Sie umarmten sich und Jennifer betrat Stans Büro mit der ganzen Kühnheit, die sie aufbringen konnte. Während des Bewerbungsgesprächs wartete Sky mit verschränkten Armen im hinteren Bereich des Klubs und vermied jedweden Augenkontakt mit der Nerd-Schwuchtel, die sie von ein paar Tischen weiter weg anstarrte.

      22:59 Uhr

      Im Prinzip war Stans Büro nur ein Schreibtisch mit ihm auf der einen Seite und einer Tanzstange auf der anderen. Auf dem Schreibtisch reihten sich Alkohol und Kokain auf und an der Wand hinter ihm war eine Art riesiges Gewehr befestigt. Links von Jennifer war eine kleine Bar, aufgefüllt mit jeder Sorte Rum, die verkauft wurde, und dann noch ein paar mehr. Überall sonst waren Gemälde und Fotografien von jungen Frauen, die ihre Genitalien zur Schau stellten. Dazwischen eingestreut hingen Bilder des Rat Packs. Jennifer versuchte ihre Umgebung auszublenden.

      »Hi«, sagte sie und wünschte sich sofort, ihr wäre etwas Originelleres eingefallen.

      Stan sah zu ihr auf, ohne Augenkontakt herzustellen. Sein Blick erforschte ihren Körper auf eine Art, mit der nur ein Mann in seinem Gewerbe davonkommen konnte. Er kritzelte etwas auf ein Blatt Papier vor sich.

      »Name?«

      »Jennifer. Äh … Adams.«

      Stan notierte das auf seinen Block. »BH-Größe?«

      Jennifer musste ein bisschen darüber lächeln, wie geradeheraus und begeisterungslos Stan war – so gar nicht wie die betrunkenen Verbindungsstudenten, die ihr sonst diese Frage stellten.

      »85 D.«

      Er fuhr mit seinem Gekritzel fort, scheinbar mehr an seinem Block interessiert als an Jennifer selbst. Sie wollte gern seine Aufmerksamkeit gewinnen, aber möglichst ohne dabei närrisch oder unprofessionell zu wirken.

      »Tanzerfahrung?«

      »Ähm … ein Jahr Ballett und zwei Jahre Cheerleading.«

      »Partner?«

      »Wie bitte?«

      Stans Augen verließen plötzlich den Schreibblock und stellten zum ersten Mal direkten Kontakt mit Jennifer her.

      »Mit wie vielen Leuten hast du es getrieben?«

      »Oh. Ähm … warum ist das …?«

      »Beantworte die scheiß Frage.«

      Jennifer blinzelte und versuchte sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen. »Vier.«

      Mit einem Stöhnen machte Stan eine weitere Notiz.

      »Darf ich wissen, warum das eine Rolle spielt?«

      »Ich will hier Versautheit. Verdorbene Schlampen. Hast du viel Erfahrung mit deinen vieren gesammelt?«

      »Ich, ähm … ich meine, ich kenne mich ganz gut aus, ja.«

      Stan verdrehte die Augen. »Alles Männer?«

      Jennifer unterdrückte ein Lachen. Sie wollte wirklich nicht albern sein, aber Stans beiläufige Erkundigung nach den intimsten Details ihres Sexlebens waren so ganz verschieden von jedem Vorstellungsgespräch, das sie je erlebt hatte.

      »Es tut mir leid, das ist …«, begann sie zu erklären, doch Stan unterbrach sie.

      »Wenn das für dich komisch ist, dann kannst du dich gleich verpissen. Wenn du mit mir nicht übers Rohreverlegen reden kannst, wie soll ich glauben können, dass du damit klarkommst, deine Kleider vor fünfzig Handbetrieblern auszuziehen? Es gibt nicht viel, was mich noch überraschen würde, und ich weiß jetzt schon, dass du es garantiert nicht schaffst. Ich hatte mal ein Mädchen hier, das hat Fetischpornos gemacht. Die hat mit einem Pferd gefickt. Das hat sie mir frei raus gesagt und ich hab sie vom Fleck weg eingestellt. Worauf ich hinaus will, ist: ich scher mich einen Dreck um die schüchterne und reservierte Show, und wenn ich Geld daraus schlagen soll, dass Kerle dich vögeln wollen, dann will ich wissen, was für eine Art Sexpartner du bist.«

      »Ich verstehe«, sagte Jennifer, die sich jetzt umso mehr um professionelles Verhalten bemühte. »Ähm … Ja. Alle von denen waren Männer.«

      »Fühlst du dich mit Frauen wohl?«

      »Wohl inwiefern?«

      »Na ja, sagen wir mal wohl genug, um eine Muschi auf der Bühne zu lecken. Vor einem Haufen grölender Wichser, zum Beispiel.«

      »Ich denke schon«, sagte Jennifer. Sie betete, dass er übertrieb und hoffte, er würde ihr das nicht anmerken. »Außerdem war ich zwar nur mit vier Männern richtig zusammen, aber theoretisch ist da noch was in