Autochthone Minderheiten und Migrant*innen. Sarah Oberbichler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sarah Oberbichler
Издательство: Bookwire
Серия: Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783706561075
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Fremdarbeiter*, Fremde, Flüchtling* (asylant*, asylberechtigt*, asylsuchend*, Asylwerber*, Asylbewerber*).

      Für die italienischsprachige Alto Adige:

      extracomunitar*, migra*, stranier*, lavorator* stagional*, profugh* (rifugiat*, fuggiasc*, fuggitiv*, asilo politico, richiedenti asilo).

      Das Resultat der Stichwortsuche ist ein individuell zusammengestelltes Korpus mit individuell gewählten Stichworten. Die Keywords wurden speziell für die Beantwortung der Forschungsfragen gewählt. Bewusst wurde dabei auch auf Begriffe wie Illegale oder clandestini verzichtet, da sie stets in Zusammenhang mit den bereits oben aufgeführten Begriffen vorkamen. Grafik 1 zeigt die absolute Frequenz der entnommenen Zeitungsartikel beider Tageszeitungen zwischen 1990 und 2014.

      Nicht jeder Artikel, der die oben genannte Stichworte enthielt, wurde in das Subkorpus aufgenommen. Kamen Stichworte ohne weitere Thematisierung und Kontextualisierung vor, hat dies zum Ausschluss jener Artikel geführt. Es handelt sich hierbei um durchschnittlich 20 Prozent der vorgefundenen Artikel, die für die Beantwortung der Forschungsfragen als nicht relevant angesehen wurden. Fraglos hätte die Wahl anderer Stichworte zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt. So wurde beispielsweise bewusst nicht nach Nationalitäten oder Herkunftsländern gefragt. Eine möglichst vollständige Suche wäre nur unter extrem hohem Zeitaufwand möglich gewesen und die Konzentration auf einige wenige Nationalitäten oder Länder hätte zu einer selektiven Auswahl und somit Verzerrung der Ergebnisse geführt.

      Der für die Analyse der Wahrnehmung von Migration in den Südtiroler Tageszeitungen gewählte Zeitraum (1990–2014/15) stand nicht von Anfang an fest, sondern wurde mittels stichprobenartiger Voruntersuchungen ermittelt. Diese haben ergeben, dass Migrant*innen in den späten 1970er-Jahren sowie in den 1980er-Jahren medial kaum präsent waren. Dies lag daran, dass Südtirol zu dieser Zeit mehr Auswanderungs- als Einwanderungsland war, eine Tatsache, die sich Ende der 1980er-Jahre umkehrte. 1990 stieg die Anzahl zugewanderter Menschen in die Provinz Bozen erheblich an und damit auch die Migrationsberichterstattung. Aus diesem Grund wurde das Jahr 1990 als Ausgangsjahr für die Analyse gewählt. Beendet wurden die Auswertungen 2014, womit das Korpus einen Zeitraum von 25 Jahren umfasst. Lediglich der Flüchtlingsdiskurs wurde auf 2015 – den Höhepunkt der weltweiten Massenflucht – ausgedehnt.