Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740951474
Скачать книгу
Revolvern.

      Blitzartig, als hätte er darauf gewartet, ließ sich der Driver hinter den Kutschbock fallen.

      Tancred riß ihm die Zügel aus den Händen, packte sie mit der Linken, riß mit der Rechten den Revolver hoch und feuerte.

      Einer der Wegelagerer stürzte sofort.

      Der andere schoß wie wild auf den Ohioman, ohne ihn jedoch zu treffen.

      Da, irgend etwas an den Zügelleinen mußte gerissen sein!

      Die Füchse wurden holprig im Lauf.

      Frei von der Zügelgewalt, drohten sie auszubrechen und brachten die schwere Postkutsche in äußere Gefahr.

      Jonny Tancred preßte dem mit wachsbleichem Gesicht hinterm Fußbrett kauernden Driver die Zügel in die Hand.

      Und dann sah ihn der Alte auf die Brettkante steigen und im Sprung davonfliegen.

      Havelock linste über das Fußbrett und sah seinen Gunman vorn auf dem zweiten Pferd hängen, riß die Augen sperrangelweit auf, weil der Mann auf die Deichsel stieg, in der rasenden Fahrt, vorwärts hechtete und das Leitpferd erreichte.

      Wild surrten Geschosse über ihn hinweg.

      Dann hatte der Horseman die Rißstelle zu fassen und verknotete sie.

      Den Platz des Überfalls hatten sie schon um fünfzig, sechzig Yards hinter sich gebracht.

      Da richtete sich der Alte hoch und lachte dröhnend auf.

      »Damned, Bursche, du bist eine Eins! Aber wir haben es noch nicht geschafft. Es sind Grenzgeldjäger, die lauern seit zwei Wochen hier.«

      »Ah, und deshalb hatte der Gunman auch Magenschmerzen.«

      »Scheint so. – Hinter dem Stein da vorn warten sie auch schon.«

      Da sah der Driver den neuen Gunman vom Pferd springen und hier beim Kutschbock wieder heraufkommen.

      Sie hatten den Stein erreicht.

      Und schon krachten ihnen Schüsse entgegen.

      Der Alte duckte sich nieder.

      Aber der Horseman blieb auf seinem Platz, feuerte rechts, hatte mit der Linken die Zügelleinen gepackt.

      Und als er einmal zu dem Alten hinuntersah, brüllte er:

      »Wer ist eigentlich Serge?«

      Der Alte riß die Augen auf wie Spiegeleier.

      »Was sagst du da?«

      Er kam halb hoch und hatte den Mund offenstehen.

      »Kommst du etwa nicht von Serge?«

      »Nein, ich komme direkt aus dem Jail.«

      »Wa…«

      »In Deckung!« schrie Tancred.

      Ein Mann war mit einem Gewehr hinter einem verhältnismäßig kleinen Stein hervorgesprungen.

      Aber schon krachte der Schuß.

      Der alte Havelock bekam einen Stoß und fiel flach auf das Bodenbrett des Kutschplatzes.

      Tancred hatte es noch nicht gemerkt. Er stieß den Revolver nach vorn und zog den Stecker zweimal durch.

      Der Bandit mit dem Sharpsgewehr stürzte nach hinten und blieb neben dem Stein liegen.

      Tancred hatte so lange mit seinen Schüssen gewartet, in eiskalter Ruhe, bis er einen sicheren Schuß mit dem Colt tun konnte.

      Dann blickte er nach dem Driver. »He…!«

      Der Alte lag mit kalkigem Gesicht am Boden.

      »Weiter!« keuchte er, und aus seinem linken Mundwinkel rann ein Blutfaden.

      »Weiter, Junge! Du mußt die Overland durchbringen.«

      Da bückte sich der Ohioman nach dem Alten.

      »Kommen Sie, ich packe eine der Decken unter Ihren Kopf.«

      »Bleib am Zügel, Junge, du mußt die Overland durchbringen. Gold…, es ist Gold im Fußkasten, Boy… Gold, sie wissen es…, diese Hunde…«

      Wieder jaulte eine Kugel heran und zischte knapp über den Hut Tancreds.

      Da krampfte der Alte seine schwielige Hand um seinen Unterarm.

      »Hier, Junge, komm, die Papiere…« Der Alte zerrte etwas aus seiner Tasche, das er dem Ohioman in die Jackentasche schob.

      Und dann wurde Tancred getroffen. So hart, daß er mit dem Kopf gegen die Kutschbockkante schlug und besinnungslos liegenblieb.

      Die Banditen jedoch merkten es nicht.

      Und die Füchse stürmten weiter vorwärts.

      Als Tancred wieder zu sich kam, lag er mit dem Gesicht nach oben. Über ihm drehte sich etwas knarrend und quietschend.

      Ein Rad der Postkutsche.

      Staub wirbelte hoch, und in der Ferne war der Hufschlag von Pferden.

      Der Ohioman rappelte sich hoch, stand auf, betastete seine Glieder und sah sich um.

      Da lag die Overland, umgekippt, und weit im Westen preschten die vier Füchse mit dem herausgerissenen Deichselstück davon.

      Von dem Alten war nichts zu sehen.

      Tancred ging auf den Weg zurück, von dem die Overland in einer Kurve seitlich gestürzt war, und blickte nach Osten.

      Von den Steinen und dem Hohlweg war nichts mehr zu sehen.

      Sollten sie wirklich noch so weit gekommen sein?

      Er griff sich an den Schädel. Rechts an der Schläfe blutete er. Er war von einem Streifschuß niedergestreckt worden. Die Wunde war nicht sonderlich gefährlich.

      Tancred stand auf schwankenden Beinen da. Dann wandte er sich der Kutsche wieder zu.

      Da unten, der Fußkasten!

      Er war aufgerissen, die obere Klappe hing jetzt herunter.

      Er war leer.

      Damned, da hatten die Banditen also doch ihre Beute gemacht!

      Well, was ging es ihn letztlich an. Sie hatten ja nur einen Dummen gesucht unten in der Stadt.

      Schon wollte er sich abwenden, um sich hier fortzumachen, als er am Wegrand unter einem niedrigen Gebüsch die Ecke eines eisenbeschlagenen Kastens sah.

      Er starrte darauf nieder und lief dann hin.

      Es war eine schwere Kiste.

      Das Gold! hämmerte es in seinem Hirn. Es hatte sich ob seines enormen Gewichtes bei dem Sturz aus der Klappe gerissen und war hier unter das Gebüsch gefallen.

      Tancred überlegte einen Augenblick, dann zerrte er die Kiste tiefer in das Gebüsch und verwischte vorn die Spuren.

      Dann verließ er die Stätte.

      Mochte der Teufel wissen, wo der Alte heruntergeschleudert worden war!

      Der Ohioman ging weiter.

      Die Wunde an seiner Schläfe brannte wie Feuer.

      Weit und breit war kein Dach zu sehen, keine Rauchsäule, nichts.

      War er schon an der Grenze von Kansas?

      Er blieb auf dem Weg nach Westen.

      Ein hartes Stück für einen Reiter mit hochhackigen Stiefeln, meilenweit zu Fuß durch die Prärie zu laufen.

      Endlich, als es bereits zu dunkeln begann, sah er in der Ferne in der sinkenden Wintersonne die Silhouette von kleinen Häusern.

      Eine Stadt tauchte vor ihm auf.

      Höchstens anderthalb Meilen trennten ihn noch von den ersten Häusern, als ihm drei Reiter entgegenkamen.

      Als