Das Suchen kommt vor dem Finden. Nadja Hoffmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nadja Hoffmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738031690
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Abendessen viel gezwungener sich mit einem Mann zu unterhalten, als bei einem lockeren Tee oder Kaffee. Außerdem könnte man nicht sagen, dass man nur eine Stunde hat, falls das Date katastrophal wäre. Gut zu wissen, mein Date würde also eine reine Katastrophe werden! Wer will übernehmen?

      „Hy, was kann ich für sie tun!“, lächelte mich eine wunderschöne Empfangsfrau an. Einmal Maximilian Steiner nackt bitte! Warum zum Teufel musste ich mir auch unbedingt diese tollen halbnackten Fotos von ihm zur Einstimmung anschauen? Ich war doch nur wieder auf eins aus. Er sah aber auch toll aus.

      „Ich bin hier mit einem Maximilian Steiner verabredet!“, lächelte ich sie an.

      „Ja folgen sie mir!“, ging sie voraus. Oh er war schon da, wie er war schon da. So ging das aber gar nicht. Ich war doch schon fast pünktlich mit meinen 10 Minuten Verspätung, warum war er denn dann da? War er etwa wirklich pünktlich. Okay, schnell eine Ausrede einfallen lassen….Keinen Parkplatz gefunden, Stau? Nee zu langweilig! Die Mutter, der Freundin, meiner Bekannten hatte einen Wasserschaden….

      „Hallo!“, stand er vor mir, lächelte und gab mir zwei Küsschen auf die Wange. Er hatte eine rote Rose im Revers. Oh mein Gott, ich will sofort mit ihm ins Bett, jetzt hier auf der Stelle, vor allen Leuten.

      „Die wichtigsten Personen kommen immer am Schluss!“, lächelte ich ihn an.

      „Deshalb hatte ich ja auch gedacht du wärst zu erst da!“, grinste er frech.

      „Natürlich nicht, ich bin extra noch einmal eine Runde um den Block gefahren!“, tja mein Lieber so leicht aus der Fassung zu bringen, bin ich nicht! Außer du machst dich jetzt nackig und reißt mir meine Klamotten vom Körper, dann wäre ich Sprachlos und ich glaube noch viel mehr.

      „Mit Rose sogar!“, bedachte er meine Rose im Haar.

      „Ja als Wiedererkennungswert, ich dachte, falls du mich seit gestern vergessen hast! Und die Reputation habe ich auch dabei!“, zog ich ein paar Seiten mit Informationen über ihn aus dem Internet hervor.

      „Ich bin beeindruckt!“

      „Ich habe ja auch 10 Stunden dafür gebraucht.“, grinste ich, während Max kurz durchblätterte.

      „Wie langsam ist denn dein Internet?“, lachte er frech. Hey, das war so nicht geplant, ich wollte doch eine Lobhymne haben.

      „Eigentlich sehr schnell, aber bei 1.340.204 Einträge bei Google, ist das wirklich schwer, dass passende herauszufinden.“

      „1.342.000 Einträge!“, zwinkerte er mich an. Oh oh oh…

      „Ohhhhkaaay die 2.000 Einträge mehr machen den Kater auch nicht mehr fett!“, lachte ich.

      „Nein, übrigens du hast nur 40 Einträge bei Google!“, zwinkerte er mich lieb an. Mich konnte man bei Google finden? Oh hoffentlich nicht bei irgendwelchen peinlichen Seiten oder Partyfotos. Das wäre wirklich nicht gerade vorteilhaft.

      „Und was kann man über mich herausfinden?“, bitte keine schmutzigen Details, keine peinlichen Einträge bei www.ichliebeSchnulzenromane.com.... Bitte bitte nicht.

      „Also du schreibst Kolumnen bei der Zeitung InsideStyle und bist dort quasi so etwas wie Dr. Sommer für verzweifelte Frauen, hast einen Roman geschrieben mit dem Titel „Prada, Valentino und Jimmy Cho, sind die wahren Männer!“. Du bist mit 12 von Aalen nach Würzburg gezogen, dein Vater ist mit 10 abgehauen, deine Mutter arbeitet als Sekretärin. Du bist mit 24 nach München gezogen, nachdem du in Würzburg deinen Abschluss in deutscher Literaturwissenschaft gemacht hast. Hier hast du erst in einer kleinen Agentur gearbeitet, bevor du beim Sender Pro7 als Redaktionsassistentin angefangen hast. Und letztes Jahr wurdest du als Kolumnistin eingestellt. Du bist also auf der bösen Seite. Willst du noch etwas über dich wissen?“, sah er mich grinsend an. Ich war überrascht, was er so alles über mich herausfinden konnte. Das war ja, als ob er mein ganzes Leben studiert hätte. Ich war sprachlos. Natürlich nur innerlich, äußerlich durfte ich so etwas nie sein.

      „Tja da hast du ja mein Leben perfekt in Szene gesetzt! So dann kann ich ja jetzt gehen!“, nickte ich und nahm ein Wasser.

      „Ja kann ich dich um etwas beten?“, fragte er nun vorsichtig. Er konnte mich um alles bitten, ich würde ihm sogar mein Erstgeborenes versprechen, wenn er das wollte.

      „Natürlich!“

      „Könntest du bitte in deiner Kolumne, falls du das vorhast nichts von mir erwähnen. Ich bin nicht scharf darauf von der Presse verurteilt zu werden!“, sah er mich lange an.

      „Klar kein Problem!“, das hieß, ich brauchte noch ein Blind Date. Wo doch dieses Blind Date so toll war. Na wer weiß, vielleicht wäre der Nächste ja Manuel Neuer oder Moritz Bleibtreu, obwohl gegen Justin O'Shea, den Buying Director von mytheresa.com ich auch nichts hätte. Sollte ich wohl mal Moritz Bescheid geben. Aber ich habe doch keine Ansprüche. Nein überhaupt nicht. Halt ich wollte mich doch voll und ganz auf meinem Gegenüber konzentrieren. Gott sah er scharf aus, in diesem weißen Hemd und der Krawatte und diesem schwarzen Sakko. Das war doch bestimmt Prada oder Yves Saint Laurent. Wie das weiße Hemd wohl an mir aussehen würde nach dem Sex am Morgen? Das würde mir doch bestimmt sehr gut stehen. Ich muss einfach mit ihm ins Bett, das verlangt mein Körper nur so von ihm. Und wer war nicht leichter ins Bett zu bekommen als der größte Sexgott himself. Hatte er nicht mal gesagt, er hätte mit über 500 Frauen geschlafen? Das muss doch ganz einfach sein.

      „Ich werde dich nicht erwähnen!“, nickte ich und sah ihn verführerisch an. Das sollte ich wohl lassen, verführerisch gucken sah bei immer aus, als würde ich gerade auf der Toilette sitzen. Also lieber normal gucken. Ich brauchte eine Strategie, eine ganz einfache Strategie. Warum waren wir beim Date Doktor nicht schon bei dem Thema Sex gelandet? Doch hatte sie nicht gesagt, keinen Sex beim ersten Date? Aber da gab es doch bestimmt Schlupflöcher, vor allem wenn es um Maximilian Steiner ging. Das war doch ein einziges Schlupfloch. Im Grunde genommen war es ja auch nicht unser erstes Date, ich würde sagen, es war 11/2te Date. Ja genau, Maximilian Steiner war die Ausnahme!

      „Was willst du nehmen?“, fragte mich Max, während wir die Speisekarte lasen, besser gesagt er. Ich überlegte zwischen einem Birkenwaldburger oder einem Geißbockburger, wie ich ihm am Besten verständlich machen sollte, dass ich heißen, hemmungslosen und wilden Sex von ihm wollte.

      „Und hast du dich entschieden?“, fragte er mich einmal. Ach ja, ich sollte ja sagen, was ich wollte. Ich nehme den mit Ziegenkäse oder doch Kräuterfrischkäse. Oder sollte ich lieber Salat essen? Nein ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und wenn, sollte er lieber ein Model daten und nicht mich.

      „Ich nehme diesen Geißbockdingsda!“, lächelte ich ihn an.

      „Gute Wahl, also zuerst nehmen wir zweimal den Thai Beef Salat, dann einmal den Geißbockdingsda und für mich eitlen Gockel und als Nachspeise die Kokusnuss Invasion! Als Wein, was könnten sie für die Dame empfehlen? Du trinkst doch Alkohol oder?“ Ich ja, natürlich…auf jeden Fall.

      „Einen leichten Weißwein aus Südafrika.“, lächelte uns der Kellner an.

      „Dann den bitte!“, bestellte er höflich. Ein Mann mit Manieren! Ich will dich jetzt hier, sofort auf der Stelle, Scheiß auf das Essen. Nein stopp, nicht scheiß auf das Essen, ich hatte Hunger!

      „Und was hast du heute schönes gemacht?“, fragte er mich nachdem wir die Karten abgegeben haben.

      „Ich habe doch an deiner Reputation gesessen!“, ich musste ja nicht zwingend erwähnen, dass ich zwei Stunden bei dieser Datingtante war und den Rest des Tages damit verbracht hatte Moritz dabei zuzusehen, wie er andere Frauen die Haare stylte.

      „Stimmt, 10 Stunden und irgendwelche Fragen über mich?“ Wie bist du im Bett?!

      „Warum bist du von Berlin nach München gegangen?“

      „Ich wollte einfach meine Ruhe haben und in München ist es einfacher, als in Berlin und ich mag die Lebensart.“, erklärte er mir.

      „Ist doch aber dann viel schwerer Frauen abzuschleppen