Die Legende von Ascardia. Morpheus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Morpheus
Издательство: Bookwire
Серия: Ascardia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847688075
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      Die Krieger starrten ihren Kommandanten verblüfft an.

      Hawke war ein ehrenhafter Mann und seine Männer respektierten und schätzten ihn. Er war ein furchtloser Krieger und seine Loyalität galt in erster Linie seinen Gefährten.

      Doch keiner von ihnen hatte es jemals erlebt, dass er sie um einen Gefallen gebeten hätte.

      Jeder von ihnen würde seinem Hauptmann ohne Fragen oder Erklärungen überall hin folgen.

      Das er sie jetzt bat, zeigte, wie viel ihm an dieser Frau lag.

      Melchior trat vor.

      „Ich bin bereit, Hauptmann. Holen wir Cathrina zu uns zurück.“

      Embrico nickte und trat ebenfalls vor.

      „Verdammt, ich lasse doch mein Küken nicht in den Fängen eines Verräters verrecken!“ rief Cuonrat und fletschte böse die Zähne.

      „Ich kenne Cathrina zwar nicht persönlich, aber wenn sie Euch soviel bedeutet, bin ich dabei.“ Jesco senkte ehrerbietig den Kopf vor seinem Hauptmann.

      „Erlaubt mir nur eine Frage, Hauptmann. Und ich bitte Euch, mich nicht falsch zu verstehen...“

      Hawke nickte und forderte Kaidin somit auf, weiter zu sprechen.

      „Was hätte sie getan, wenn einer von uns entführt worden wäre?“

      Es war Kytschuld der anstelle von Hawke antwortete.

      „Cathrina? Sie wäre schon längst auf der Suche nach uns!“

      Embrico, Melchior und auch Cuonrat brummten zustimmend.

      Gawin trat vor.

      „Worauf warten wir dann noch, verdammt?!“

      Vorbereitung

      Die Krieger machten sich auf um einige Bewohner zu befragen und Mia blieb allein mit Hawke zurück.

      Schon den ganzen Morgen schien sie sehr nachdenklich zu sein und war ruhiger noch als sonst.

      „Hawke... Ich muss noch etwas mit Euch besprechen und ich wollte das nicht vor den anderen Kriegern tun.“

      Er betrachtete sie aufmerksam und in stiller Sorge.

      „Wir werden Eure Schwester finden, Mia. Das verspreche ich Euch.“

      Mia atmete tief durch.

      „Das weiß ich, Hauptmann. Ihr werdet alles daran setzen, sie unbeschadet nach Hause zu bringen, davon bin ich überzeugt. Doch das ist nicht der Grund, der mich beunruhigt und mir Sorgen bereitet.“

      Hawke setzte sich auf einen Stuhl in einer Ecke und wartete darauf, was sie ihm sagen wollte. Er hatte auf der Expedition gelernt, auf ihre Instinkte zu vertrauen. Es musste wichtig sein.

      „Ihr könnt mir alles sagen, Mia.“

      „Es gibt da zwei Dinge; Zum einen möchte ich, dass Kite uns auf unserer Suche begleitet.“

      „Kite?“ fragte Hawke verwirrt.

      „Er arbeitete mit mir im Institut.“

      „Schon, aber Ihr selbst verfügt doch über enormes Wissen, Mia. Wozu brauchen wir einen weiteren Heiler? Nicht das ich etwas dagegen hätte, ich möchte nur lediglich den Grund dafür erfahren.“

      Mia nickte.

      „Ich bin schon sehr lange mit ihm befreundet, Hawke...“ sie drehte sich von ihm weg und starrte aus dem Fenster. „Noch immer habe ich Schwierigkeiten, meine Fähigkeiten zu... beherrschen. Wir brauchen vermutlich keinen weiteren Heiler. Aber ich könnte einen guten Freund brauchen, wenn ich wieder in eine... sagen wir unangenehme Situation gerate.“

      „Verstehe.“

      „Nicht, dass ihr kein guter Freund seid, Hawke. Versteht mich bitte nicht falsch.“ sie errötete leicht und Hawke musste sich ein Lächeln verkneifen.

      Er stand auf und legte ihr leicht die Hand auf die Schulter.

      Sie beide waren angespannt. Zuviel war in den letzten Wochen geschehen und es war ihnen einfach keine Verschnaufpause vergönnt. Und nun war auch noch Cathrina verschwunden und sie bedeutete beiden sehr viel.

      „Ich verstehe schon Mia, Ihr müsst Euch nicht erklären. Und ehrlich gesagt: So gut möchte ich mit Euch auch gar nicht befreundet sein, sonst bekomme ich nämlich Ärger mit Eurer Schwester.“

      Sie drehte sich zu ihm um und runzelte verwirrt die Stirn.

      „Was?“

      Hawke lachte schallend auf und ein winziger Teil seiner Anspannung schien von ihm abzufallen.

      „Kite bedeutet Euch viel und ist vielleicht der einzige Mensch neben Cathrina der Euch daran hindert, die Kontrolle zu verlieren. Das ist in Ordnung, Mia.“

      Er trat einige Schritte zurück und beobachtete die junge Frau.

      „Ich respektiere Euch, Mia und ich schätze Euch. Und wenn Ihr sagt, Ihr fühlt Euch sicherer, wenn er dabei ist, dann ist das voll und ganz in Ordnung. Ich weiß mal wieder nicht, wohin uns unsere Reise führt und was uns erwartet. Und ich weiß auch nicht, mit welchen Schwierigkeiten wir es dieses Mal zu tun bekommen.

      Ich weiß nur, dass ich Cathrina zurück holen muss. Sonst bin ich es, der den Verstand verliert.“

      Mia nickte.

      „Ich weiß, sie bedeutet Euch viel, Hauptmann.“

      Er wandte den Kopf und sah sie an. „Sie bedeutet mir nicht viel. Melissa.“ sagte er ernst. „Sie bedeutet mir alles!“

      Sie schwiegen beide eine lange Zeit.

      „Ihr sagtet, es gäbe da zwei Dinge über die Ihr mit mir sprechen wolltet?“

      „Richtig.“

      Mia atmete tief durch und überlegte angestrengt, wie sie Hawke das mitteilen sollte, was ihr so sehr auf der Seele brannte.

      „Ich habe mich heute mit Kite und Helembertus unterhalten und mit ihnen einige Dinge besprochen...“

      Sie räusperte sich. „Helembertus sagte mir, er wäre nicht auf der Beerdigung meiner Schwester gewesen, weil seine Hoheit es verboten hätte...

      Außerdem wäre es auch seine Majestät gewesen, der Ticzco für unsere Expedition vorgeschlagen hat...“

      Hawkes Kopf schoss in die Höhe.

      „Was sagt Ihr da?“

      Mia nickte, wusste um die Bedeutung ihrer Worte.

      „Ganz recht, Hauptmann. Laut Helembertus war es der König höchst persönlich.“

      „Wir haben sie!“ rief Kytschuld als er das Quartier betrat.

      Hawke und Mia die über den Tisch emsig miteinander diskutiert hatten, unterbrachen ihre Debatte und richteten sich auf.

      Kytschuld hielt mitten in der Bewegung inne.

      „Verzeiht, Hauptmann. Ich hätte besser nachdenken sollen. Soll ich lieber draußen warten?“

      Hawke sah seinen Freund leicht genervt an.

      „Macht Euch nicht lächerlich, Heerführer! Die Suche nach Cathrina hat oberste Priorität! Also, was habt Ihr?“

      Kytschuld ging auf den Tisch zu, auf dem die Karte von Luthelan ausgebreitet lag.

      „Wir haben mit einigen Leuten reden können und es waren ein paar brauchbare Hinweise dabei.“ er deutete auf einen Punkt auf der Karte. „Hier sind sie vorbei gekommen, so sagen es die Männer, die letzte Nacht Wache hielten. Nach einigem herum fragen konnten wir auch einige der Männer ausfindig machen, die im Wald Patrouille hatten, Combalt und Erlan. Sie sagen, sie hätten die kleine Gruppe gesehen. Sie waren Richtung Norden unterwegs.“