Die Legende von Ascardia. Morpheus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Morpheus
Издательство: Bookwire
Серия: Ascardia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847688075
Скачать книгу
wirbelte zu ihr herum und hob die Hand. Doch noch bevor sie Cathrinas Gesicht auch nur berühren konnte, hatte diese sie gepackt und drehte Anthonius den Arm schmerzhaft auf den Rücken.

      Es knackte laut und Anthonius schrie gequält auf.

      „Das war ein Fehler, Anthonius.“ es war das erste Mal, dass sie ihn mit seinem Namen ansprach und nicht Vater nannte, denn das war er nicht für sie.

      Ihr Blick war eiskalt, als sie Anthonius ansah, der nun zu ihren Füßen kniete, während Cathrina noch immer den gebrochenen Arm umklammert hielt.

      „Vielleicht, weiß ich nur die Hälfte von dem, was hier vorgeht, doch über eines solltet Ihr Euch im Klaren sein; Ihr und die Euren, die es wagten, uns dieses Leid anzutun werden nicht mehr sicher sein. Ich werde Euch jagen und ich werde Euch töten, wenn Ihr mir auch nur noch einen einzigen Grund dazu geben solltet! Ihr habt meine Schwester hinrichten lassen, weil sie Euch in die Quere gekommen ist, und ich werde das beweisen. Welche Rolle Hawke bei dieser unglaublichen Intrige spielt, wird sich erst noch herausstellen. Haltet Euch von meiner Familie fern und fasst mich niemals wieder an, oder ich schwöre, dass nächste mal reiße ich Euch den Arm heraus! Habt Ihr mich verstanden?!“ sie wartete seine Antwort nicht ab und wandte sich von diesem erbärmlichen Anblick ab.

      Mia hatte alles mitangehört.

      Cathrina bemerkte sie nicht, als sie an ihr vorbei stürmte.

      Noch niemals hatte sie ihre Schwester so erlebt. Doch sie konnte ihre tödliche Wut verstehen. Und mehr als das. Ihr selbst erging es nicht anders.

      Ihr schwarzes, seidenes Gewand strich leise über den Boden als sie das Arbeitszimmer betrat.

      Anthonius wimmerte, als er sie sah.

      „Melissa. Meine Tochter... Bitte! Helft mir! Eure Schwester... Sie hat... den Verstand verloren.“

      „Schweigt!“ sagte Mia, und ihre Stimme war leise, aber tödlich, als sie das sagte.

      Anthonius blickte auf und betrachtete seine jüngste Tochter. Und was er sah, jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken.

      Sie stand vor ihm und starrte ihn an. In ihren sonst smaragdgrünen Augen schien ein violettes Feuer zu pulsieren. Ihre Haare bewegten sich, als würde eine milde Brise hindurch streichen, obwohl es in dem Raum windstill war. Violette und schwarze Fäden schlängelten sich um ihre Arme und wanderten von den Fingerspitzen zu ihren Schultern hinauf.

      „Was...?“

      „Ihr habt Leelu verraten! Ihr habt sie alle zum Tode verurteilt...!“ mit jedem ihrer Worte schwoll ihre Stimme an und der Raum schien plötzlich zu beben. Die Regale an den Wänden erzitterten, Bücher knallten auf den Boden.

      Der kostbare Globus schwankte gefährlich und einige der Bilder, an den Wänden lösten sich von ihren Haken.

      Mia presste die Lippen aufeinander.

      „Betet! Betet, dass Euch Cathrina als erste in die Finger bekommt. Denn ich kenne Wege Euch leiden zu lassen, die Ihr Euch in Euren schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen könnt!“

      Sie hob die Hand und Anthonius kreischte auf.

      Es fühlte sich an als würde sein gesamter Körper bei lebendigem Leib in Flammen aufgehen. Er meinte die Flammen zu sehen, obwohl da nichts war.

      Er glaubte den Geruch versengenden Fleisches zu riechen, auch wenn das unmöglich war.

      Die Schmerzen waren entsetzlich und er meinte den Verstand zu verlieren.

      „Aaah!“ kreischte er und wirkte erbärmlicher denn je. „Macht das es aufhört! Ich flehe Euch an! Hört damit auf!“

      Mia lächelte bösartig.

      „Und das ist nur der Anfang... vertraut darauf.“

      Anthonius wimmerte und flehte, doch Mia beachtete ihn nicht weiter.

      Ohne den Fluch von ihm zu nehmen drehte sie sich um und verließ den Raum und ließ den Mann, der einst ihr Vater gewesen war mit seinen Qualen zurück.

      Eine bittere Wahrheit

      „Ihr habt versagt!“ brüllte der Mann und schleuderte seinen Weinkelch quer durch den Raum.

      Ticzco konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, sonst hätte ihn dieser schwer am Kopf erwischt.

      „Eine einfache Aufgabe, so leicht zu lösen! Die Kannibalen, Bashima sogar der Fluss der Toten und jetzt? Jetzt sind sie alle hier. Nicht nur, dass beide Schwestern noch am Leben sind, sogar Hawke!“ schrie er und knallte die Faust auf die Tischplatte.

      „Sie alle hätten Ascardia niemals lebendig erreichen sollen! So lautete Euer Auftrag! War das denn wirklich so schwer zu verstehen?! Ihr seid unfähig, Ticzco! Selbst Nyze hätte das besser hinbekommen.“

      Ticzco stand da, mit gesenktem Kopf und ließ die Wut seines Herrn über sich ergehen.

      „Wie zum Teufel konntet Ihr so versagen!? Antwortet endlich!“ brüllte der Mann.

      „Ser, ich habe alles erdenkliche getan...“

      Sein Meister schnaubte verächtlich.

      „Nein, Ser, wirklich. Ich habe mich an alles gehalten, was wir vorher besprochen hatten. Ich habe die Spuren gelegt, dass uns die Wilden verfolgen konnten und ich habe ihnen ihre gesamten Vorräte gestohlen. Sie hätten in Bashima sterben müssen.

      „Sind sie aber nicht! Verdammt nochmal!“

      „Schon unter normalen Umständen ist es fast unmöglich, Bashima zu durchqueren. Sie waren geschwächt, einige von ihnen sogar verletzt, ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben...“

      „Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr!“ schnauzte der Mann ungehalten. „Wie gedenkt Ihr dieses Fiasko zu beheben?“

      Ticzco überlegte angestrengt. Seine nächsten Worte könnten über sein Leben oder seinen Tod entscheiden.

      „Hawke hat eine Schwäche, und zwar eine ganz Gewaltige.“

      Der Mann, der vor dem Kamin emsig auf und ab gegangen war, hielt mitten in der Bewegung inne und betrachtete Ticzco, plötzlich interessiert.

      „Ich höre.“

      „Cathrina.“

      „Wie bitte?“

      „Er hat scheinbar eine Schwäche für sie. Und das wohl schon seit einer halben Ewigkeit. Als wir von den Kannibalen angegriffen wurden, galt ihr seine größte Sorge. Auch als wir in Kolkath waren. Der junge Prinz hegte Ambitionen Cathrina gegenüber, Hawke gefiel das überhaupt nicht, ich bekam einen Streit zwischen den beiden mit.“

      Der Mann hob den Kopf und fuhr sich mit der Hand nachdenklich über das Kinn.

      „Das ist wirklich interessant, und ich bin ehrlich gesagt auch sehr überrascht. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Nun gut. Sie muss verschwinden.“

      Er wedelte ungeduldig mit der Hand und Ticzco nickte.

      „Vielleicht bekommen wir so noch einmal die Möglichkeit, Hawke endlich loszuwerden. Ach und Ticzco...“

      Dieser hatte sich schon zum gehen umgewandt und starrte nun seinen Herrn fragend an.

      „Es ist mir völlig gleich, wie Ihr es anstellt, oder wer Euch dabei hilft, aber Cathrina DuPuis muss verschwinden. Hawke muss sterben und wenn es sie dabei mit erwischt, umso besser! Was Ihr mit ihr anstellt, interessiert mich nicht und wie sie stirbt, erst recht nicht. Hawke ist gerissen und wenn er sie tatsächlich so sehr liebt, wie Ihr sagt wird er Euch folgen. Tötet ihn, um jeden Preis! Ich will ihn nicht länger in meiner Stadt haben, habt Ihr das verstanden?!“

      Ticzco nickte.

      „Ja, Ser. Verstanden!“

      „Gut. Denn wenn Ihr wieder