Die Legende von Ascardia. Morpheus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Morpheus
Издательство: Bookwire
Серия: Ascardia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847688075
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dass ausgerechnet die drei zu so später Stunde im Wald unterwegs waren?“

      „Das habe ich sie auch gefragt. Aber sie sagen, sie hätten lediglich Ticzco erkannt, und da hätten sie seinen Gefährten keine weitere Beachtung mehr geschenkt. Es hat letzte Nacht sehr stark geschneit, gut möglich dass sie sich leicht verfolgen lassen.“

      Hawke hatte da so seine Zweifel. Um Kristan und Nyze machte er sich weniger Sorgen. Sie mochten zwar intrigant und unberechenbar sein, aber er bezweifelte, dass sie es verstanden, ihre Spuren anständig zu verwischen.

      Ticzco jedoch war ein Krieger. Wenn er auch nicht mutig oder ehrenhaft war so hatte er doch die Grundausbildung genossen und wusste ganz genau wie er sich unauffällig zu bewegen hatte.

      „Wo wollen sie hin?“ überlegte Hawke laut.

      „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Ziel die Blutsümpfe ist. Also entweder, sie reisen nach Kolkath oder aber nach Icondor...“

      „Nun, das werden wir wohl selbst herausfinden müssen. Kytschuld, ruft die anderen Männer zusammen. Wir müssen besprechen, wie wir weiter verfahren.“

      „Und? Habt Ihr getan, worum ich verlangt habe?“

      Der Mann im Sessel richtete sich auf.

      „Ja, Herr!“ Combalt verneigte sich tief vor seinem Meister.

      „Sie glauben, die Gruppe ist Richtung Norden unterwegs. Erlan und ich haben heute in aller früh die Spuren ausgelegt. Sie reichen bis nach Kolkath, erst dann sind wir in einem hohen Bogen zurück geritten.“

      Sein Gebieter erhob sich aus dem weichen Polster und trat ans Fenster.

      Endlich einmal gute Neuigkeiten.

      „Wie weit sind die anderen mit den Wilden?“ fragte er und drehte sich zu dem jungen Mann um, der nach wie vor in gebeugter Haltung da stand.

      „Sie haben ihnen das Bündel Gold überreicht, wie Ihr es verlangt habt. Zuerst waren sie nicht daran interessiert. Hawke und seine Gefährten mussten beachtliche Arbeit geleistet haben. Sie hatten sehr große Angst.“ In Combalts Stimme schwang ein Hauch Ehrfurcht mit. „Sie hatten kein Interesse daran, ihren einstigen Anführer zu rächen. Es war schon einiges an Überzeugungsarbeit von Nöten um sie davon zu überzeugen, dass es sich für sie lohnen würde.“

      „Aber sie haben sie doch überzeugen können, nicht wahr?“ die Augen des Mannes glitzerten gefährlich, als er Combalt fixierte.

      Dieser verneigte sich noch tiefer, soweit das eben möglich war.

      „Ja, Herr. Es ist alles vorbereitet.“

      „Sehr gut, Combalt. Erhebt Euch.“

      Der Krieger beobachtete, wie sein Herr eine Geldbörse von einem Tisch nahm. Ohne Combalt anzusehen warf er diese vor dessen Füße. Die Geldstücke klimperten laut.

      „Hier, für Eure Mühen. Ihr habt gute Arbeit geleistet.“

      Combalt bückte sich und hob schnell das Bündel auf.

      „Habt Dank, Herr! Seine Lordschaft ist überaus großzügig.“

      Er verneigte sich noch einmal tief bevor er dann eilends den Raum verließ.

      Hawke betrachtete seine Männer.

      Sie alle sahen interessiert und entschlossen aus.

      Mia hatte Kite hinzu gebeten, der etwas verunsichert und auch verwirrt ein wenig abseits von ihnen stand.

      Hawke musste mit ihm reden, schließlich sollte er wissen, dass es ihm ebenso wichtig war, wie Mia, dass er sie auf dieser Reise begleitete.

      „In Ordnung Männer. Ich muss Euch nicht sagen, wie ungeheuer wichtig es ist, dass wir uns so schnell wie möglich auf den Weg machen, bevor es keine Spuren mehr gibt, die wir verfolgen können. Es hat den ganzen Tag unablässig geschneit.

      Ich weiß, ich verlange viel von Euch.

      Wann könnt Ihr zum Aufbruch bereit sein?“

      Er betrachtete jeden einzelnen von ihnen und Cuonrat war derjenige, der als erstes sprach.

      „Der Großteil meiner Ausrüstung liegt bereits bereit, Kommandant. Ich könnte in weniger als einer Stunde abmarschbereit sein.“

      Die anderen Krieger nickten zustimmend.

      „Je schneller wir uns auf den Weg machen, umso besser.“ bestätigte Jesco.

      „Sehr schön. Seid bedankt. Wir treffen uns zur vollen Stunde an den Eichen. Geht nun.“

      Die Männer entfernten sich und nur Kite und Mia blieben allein zurück.

      „Ser, ich verstehe nicht ganz, was ich hier soll.“

      Hawke erinnerte sich daran, wie Mia ihn genau das gleiche gefragt hatte, als sie sich auf die Reise nach Ribeon aufgemacht hatten.

      Es schien so unendlich lange her zu sein.

      Mia stand am Fenster und blickte nachdenklich nach draußen.

      „Kite, ich hätte Euch gerne auf dieser Reise mit dabei.“

      „Bitte? Aber weshalb? Mia wird Euch doch sicherlich bei der Suche nach ihrer Schwester behilflich sein. Ich verstehe nicht ganz, wozu Ihr mich brauchen solltet.“

      „Nun Mia ist selbstverständlich dabei, doch wie sie mir vorhin zu verstehen gegeben hat, würde es ihr viel bedeuten, wenn Ihr uns begleiten würdet.“

      Kite hob nachdenklich den Kopf über diese Offenbarung.

      „Ich möchte Euch nichts vormachen, Kite. Diese Reise wird sehr gefährlich und auch ungemütlich, wenn das Wetter so bleibt und ich kann weder sagen, wohin es geht, noch wie lange wir unterwegs sein werden.“

      Er trat einen Schritt auf den jungen Mann zu.

      „Mia jedoch vertraut Euch. Sie würde sich einfach sicherer fühlen, einen guten Freund bei sich zu wissen.“

      Hawke musste es nicht näher erläutern, Kite verstand auch so.

      Er streckte Hawke die Hand entgegen.

      „Wenn das so ist, bin ich natürlich dabei.“

      Hawke lächelte und ergriff seine Hand.

      „Nun sollte ich mich aber eilends daran machen, einige Dinge zusammen zu suchen.“

      Als die Tür ins Schloss fiel drehte Mia sich endlich um.

      „Ich danke Euch, Hawke.“

      Dieser neigte leicht den Kopf.

      „Ihr hättet ihn selber fragen können.“ sagte er und ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. „Wie soll er wissen, wie wichtig er Euch ist, wenn Ihr es ihm nicht sagt?“

      Mia atmete hörbar aus.

      „Alles zu seiner Zeit, Hawke. Alles zu seiner Zeit.“

      Ticzco zog Cathrina einigermaßen vorsichtig vom Pferd und half ihr dann sich zu setzen.

      Sie funkelte ihre drei Entführer böse an.

      Kristan machte sich daran ihre Fesseln zu überprüfen und ihr die Hände auf den Rücken zu binden. Ihre Schultern schmerzten bereits empfindlich.

      „Was zum Teufel denkt Ihr Euch eigentlich dabei?“ zischte sie wütend. „Legt Ihr wirklich soviel Wert darauf zu sterben!?“

      „Ich sagte doch, Ihr hättet sie knebeln sollen.“ meinte Nyze und betrachtete Cathrina kühl. Sie hatte Dextra in der Hand und spielte mit ihm.

      Bei diesem Anblick knirschte Cathrina mit den Zähnen.

      Sie war unwürdig, diesen Dolch in den Händen zu halten.

      Ticzco machte sich daran ein Feuer zu entzünden. Soweit das bei dem nassen Holz eben möglich war.

      „Nein, wir sind