Die Legende von Ascardia. Morpheus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Morpheus
Издательство: Bookwire
Серия: Ascardia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847688075
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      „Sprecht Ihr von Hawke?“

      Cathrina funkelte den Krieger böse an.“Von wem zum Teufel sollte ich wohl sonst sprechen?!“

      Ticzco lachte leise in sich hinein.

      „Ihr habt den Männern mehr als einen Grund gegeben, Euch zu hassen. Mich zu entführen wird sie nicht milder gestimmt haben!“

      Kristan ging an Nyze vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen und hielt geradewegs auf Cathrina zu.

      „Hmm...“ schnurrte er und kniete vor ihr nieder. „Schöne, süße Cathrina...“ er legte eine Hand an ihre Wange und sie drehte sich widerspenstig von ihm weg.

      „Sie werden Euch nicht finden.“ er krallte die Finger in ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen.

      „Macht Euch nicht lächerlich!“ schnaubte Cathrina und wehrte sich gegen seinen Griff.

      „Nun sie würden uns vielleicht finden, wenn sie den richtigen Spuren folgen würden.“ lachte Ticzco und wirkte dabei widerlich gelassen.

      Kristan ließ Cathrina los und stand auf.

      „Bald schon, süße Cathrina wirst du dich nach der warmen, behaglichen Umarmung von einem der unsrigen sehnen.“ sein Lächeln war süffisant und Cathrina spuckte ihm vor die Füße.

      „Lieber erfriere ich!“ fauchte sie.

      Nyze war mit zwei Schritten bei ihr und schlug ihr mit der Handkante schmerzhaft ins Gesicht.

      „Hey!“ rief Kristan.

      „Ihr solltet etwas mehr Respekt gegenüber Euren Gastgebern zeigen! Sonst könnte ich in Versuchung geraten Euer hübsches Gesicht einmal mit diesem Dolch hier bekannt zu machen.“ sie hob Dextra an Cathrinas Gesicht und der blutrote Stein in dessen Mitte fing unheilvoll zu leuchten an.

      Nyze schrie auf und ließ ihn fallen.

      „Was ist?“ rief Ticzco.

      „Er... wurde heiß! Verdammt, er hat mir die Hand verbrannt.“ sie starrte auf den hellen Dolch, der auf dem Boden wie flüssiges Silber leuchtete. Der Schnee um ihn her war geschmolzen.

      „Vielleicht solltet Ihr auch lieber die Finger von Waffen lassen, die Euch nicht gehören.“ lächelte Cathrina böse.

      „Ihr!“ schrie Nyze und wollte auf sie losgehen, doch Kristan hielt sie zurück.

      „Das reicht jetzt!“ sagte er. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“

      „Das ist wahr.“ lächelte Nyze Cathrina boshaft an. „Ich habe noch genug Zeit mich um Euch zu kümmern.“

      Und in diesem Moment wurde Cathrina klar, dass sie sich um Ticzco und Kristan am wenigsten Sorgen machen musste.

      Ein neuer Weg

      Es war weit nach Mittag als sich die Krieger und die beiden Heiler auf den Weg machten.

      Sie alle waren dick angezogen.

      Es hatte den ganzen Tag unablässig geschneit und die Temperaturen waren weit unter dem Gefrierpunkt. Der Himmel war weiß und die drei Sonnen wolkenverhangen.

      Kite konnte beobachten wie sich einzelne Schneeflocken in Mias fast schwarzen Haaren verfingen und dort allmählich schmolzen und wie schimmernde Perlen liegen blieben.

      Sie hatte darauf bestanden, Pollux mitzunehmen, Cathrinas Fuchs. Er trug nun den Großteil der Ausrüstung und wieherte ungeduldig.

      Kite war nicht entgangen, wie sehr Mia sich seit ihrer Ankunft hier in Ascardia verändert hatte.

      Sie hatte früher öfter gelacht, war ungezwungener und nicht selten war sie leicht verunsichert.

      Verunsichert war sie zwar auch heute noch ab und zu, wie er beobachtet hatte, aber sie war ernster geworden.

      In ihr schien ein immerwährendes Licht zu glühen, eine stille Macht, die er nicht zu benennen vermochte und die ihr auch gleichzeitig etwas Ruhiges und Erhabenes verlieh, dass er so bisher an ihr noch nie gesehen hatte.

      Einst war Mia Durcheinander und Chaos in einer Person. Sie hatte sich gern einmal verzettelt, den Überblick verloren. Und sie hatte alle in ihrem Umfeld damit in den Wahnsinn getrieben. Manchmal hatte sie einfach nur einen Raum betreten müssen und hatte binnen von Sekunden alles und jeden durcheinander gebracht. Wie ein unaufhaltsamer Wirbelsturm.

      Dies schien eine Ewigkeit her zu sein.

      Sie mochte sich vielleicht sicherer fühlen, wenn er dabei war.

      Er jedoch war sich sicher, dass sie ihn gar nicht brauchen würde.

      Was Anthonius ihm über sie berichtet hatte, hatte ihn im ersten Moment schockiert und entsetzt. Ein Teil von ihm wollte ihn schütteln, ihn fragen ob er noch bei Verstand war.

      Schließlich war es Mia, von der sie hier sprachen.

      Doch ein anderer Teil von ihm wusste, das Anthonius die Wahrheit sprach.

      Er konnte sich vorstellen, dass sie verängstigt war.

      Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren.

      Das war es, was ihn am meisten an die alte Mia erinnerte.

      Die Angst davor, den Menschen weh zu tun, die ihr am meisten bedeuteten.

      Doch Kite kannte sie zu gut.

      Mia verlor nicht einfach die Kontrolle.

      Vielleicht fehlte ihr lediglich noch die Übung, ihre Macht zu kanalisieren.

      Wenn er Helembertus Glauben schenken konnte, war sie zu Unglaublichem fähig und Kite freute sich seltsamer Weise darauf, sie in Aktion zu erleben.

      Er hob den Kopf und betrachtete die Männer.

      Die meisten von ihnen kannte er nicht.

      Über einige von ihnen hatte er Geschichten gehört. Und nicht erst seit sie aus Ribeon zurück waren.

      Hawke war natürlich eine Legende.

      Er bezweifelte zwar das alles, was er gehört hatte auch wirklich der Wahrheit entsprach. Einiges davon war mit Sicherheit auch leicht übertrieben. Doch wenn man den großen Krieger, der gleichzeitig Stolz und Kraft ausstrahlte betrachtete, wusste man einfach, dass der Großteil der Erzählungen der Wahrheit entsprechen musste.

      Wenn er in der Stadt unterwegs war und die Männer von ihrem Kommandanten erzählen hörte, waren deren Stimmen immer voll tiefem Respekt und auch Zuneigung.

      Soweit er wusste, führte Hawke ein strenges Regiment. Doch für die Männer, die ihm loyal gegenüberstanden, und das waren ohne Zweifel fast alle, für die würde er sein Leben riskieren, ohne zu fragen und ganz egal für wen.

      Meist war er mürrisch und wortkarg.

      Allerdings niemals respektlos gegenüber seinen Untergebenen.

      Kite musste zugeben dass schon allein diese Tatsache Respekt verdiente.

      Er kannte genug von den vornehmen Herrschaften um zu wissen, dass dies eine Seltenheit war.

      Die Geschichten die um ihn und Cathrina kursierten hatten ihn aus welchem Grund auch immer überrascht.

      Kite kannte Cathrina schon lange, auch wenn sie nicht sehr eng befreundet waren.

      Sie war eine starke Persönlichkeit und er hätte nicht sagen können, welche Art von Mann an ihre Seite gepasst hätte.

      Und Hawke...?

      Nun Kite hätte vermutet, dass er sich ein vornehmes, junges hübsches Ding vom Hofe des Königs aussuchen würde, die wusste, wie sie sich in aparter Gesellschaft zu benehmen hatte.

      An Interesse mangelte es hier sicher nicht.

      Nicht dass Cathrina nicht schön war, ganz im Gegenteil.