Ein tödliches Komplott. Matthias Boden. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Boden
Издательство: Bookwire
Серия: Michael Korn & Liz Croll
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985109371
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freu­en und ih­re Halb­schwes­ter mach­te das Glück per­fekt. Liz wuss­te das na­tür­lich, sie war ja haut­nah da­bei, wie sich das al­les ent­wi­ckel­te. Ih­re Angst er­kannt zu wer­den war re­gel­recht spür­bar.

      Mi­cha­el emp­fand die vor ih­nen lie­gen­de Auf­ga­be als ex­trem un­an­ge­nehm. Er mach­te ge­gen­über der Te­am­che­fin auch kei­nen Hehl dar­aus. Mit Aus­nah­me von Micha und Do­lo­res wa­ren sie in den USA im­mer ge­fähr­det. Mi­ke muss­te vier Jah­re im Ge­fäng­nis brum­men, sei­ne ge­lieb­te Frau wur­de we­gen di­ver­ser Straf­ta­ten ge­sucht und Leo­nie als ehe­ma­li­ge Auf­trags­kil­le­rin ent­kam mit­hil­fe von Liz und Mi­ke aus den Fän­gen des FBI. Falls man sie er­ken­nen wür­de, was leicht pas­sie­ren konn­te, wa­ren sie al­le ge­fähr­det. Dem gan­zen Te­am war nicht wohl da­bei in der Höh­le des Lö­wen ar­bei­ten zu müs­sen.

      Liz ver­sprach den bei­den sich schon im ei­ge­nen In­ter­es­se dar­um zu küm­mern. Be­vor sie zu ei­ner Be­spre­chung zu­sam­men­ka­men, rief sie Rhon­da Mil­ler in Ly­on an.

      Die Di­rek­to­rin von In­ter­pol mel­de­te sich schon nach dem ers­ten Klin­gel­zei­chen, »Hal­lo Liz, was brauchst du?«

      »Si­cher­hei­ten Rhon­da. Du weißt, dass un­ser ge­sam­tes Te­am in den Ve­rei­nig­ten Staa­ten ex­trem ge­fähr­det ist. Falls je­mand von uns dort er­kannt wird sind wir und un­se­re Fa­mi­li­en in Ge­fahr. Wir möch­ten nicht auf dem Prä­sen­tier­tel­ler sit­zen, oh­ne ir­gend­wie ab­ge­si­chert zu sein«, leg­te Liz los.

      »Ich woll­te ei­gent­lich Amys Te­am schi­cken, aber die sind an­der­wei­tig ge­bun­den und ich ha­be nur euch zur Ver­fü­gung. Ich weiß um die Ver­stri­ckun­gen Be­scheid. Ihr habt von mei­ner Sei­te aus jeg­li­chen Rück­halt den ihr braucht. Um es ganz deut­lich zu for­mu­lie­ren, und das kannst du ger­ne al­len aus­rich­ten, falls euch ir­gend­was pas­siert, ihr er­kannt wer­det oder ir­gend­je­mand ge­gen euch vor­ge­hen will, dürft ihr un­ge­straft je­den um­le­gen. Ihr habt je­des Recht, das in eu­ren Ar­beit­s­pa­pie­ren steht und das welt­weit«, er­klär­te Rhon­da ein­dring­lich.

      »Was pas­siert, wenn man uns di­rekt vor Ort ver­haf­tet?«, woll­te Liz wis­sen.

      »Dann, mei­ne lie­be Liz, bin ich ver­sucht je­den ein­zel­nen In­ter­pol­mit­ar­bei­ter in die Staa­ten zu ent­sen­den und euch da raus­zu­ho­len. Falls sie es wirk­lich ver­su­chen soll­ten, lernt die­ser Staat wie es sich an­fühlt Krieg zu spie­len. Aber die­ses Mal in der Hei­mat di­rekt vor der ei­ge­nen Haus­tür.«

      Liz konn­te sich ein Grin­sen nicht ver­knei­fen. »Wol­len wir hof­fen, dass es nicht so weit kommt!«

      »Kann ich sonst noch was für euch tun?«

      »Der­zeit nicht Rhon­da. Wir mel­den uns, wenn wir et­was brau­chen. Dan­ke!«, ent­geg­ne­te die An­füh­re­rin und leg­te dann auf.

      Nach ei­ner kur­z­en Pau­se bat die Che­fin ihr Te­am an den Tisch zur ers­ten Be­spre­chung. Mi­ke, der Ha­cker des Te­ams, hat­te be­reits die Un­ter­la­gen, die man ih­nen zur Ver­fü­gung stell­te, über­flo­gen und konn­te die Hin­wei­se wei­ter­ge­ben. Die Kin­der wa­ren drau­ßen be­schäf­tigt und spiel­ten fan­gen. Das gab ih­nen ge­nug Zeit sich das al­les an­zu­hö­ren. Be­vor Mi­ke sei­nen Be­richt los­wer­den durf­te, be­ru­hig­te Liz ihr Te­am und gab ih­nen das Er­geb­nis ih­res Ge­sprächs mit Rhon­da Mil­ler wei­ter.

      »Wir al­le sind in den Ve­rei­nig­ten Staa­ten ge­fähr­det, das will ich auch nicht in ir­gend­ei­ner Form schön­re­den. Ich ha­be mit Rhon­da in Ly­on te­le­fo­niert und sie um Si­cher­hei­ten ge­be­ten. Sie steht hin­ter uns bei al­lem was pas­siert. Sie er­laubt uns je­den zu kil­len der ge­gen uns vor­geht, egal wer es auch sein soll­te. Falls man uns ver­haf­tet wird sie al­le He­bel in Be­we­gung set­zen uns her­aus­zu­ho­len. Not­falls ist sie auch da­zu be­reit, ganz In­ter­pol zu be­waff­nen und einen Krieg ge­gen die Ame­ri­ka­ner vom Zaun zu bre­chen. Sie hat mich noch ein­mal an un­se­re Ar­beit­s­pa­pie­re er­in­nert, in de­nen uns zu­ge­si­chert wird, je­des auch il­le­ga­le Mit­tel an­zu­wen­den, das wir für er­for­der­lich hal­ten. Uns kann al­so nichts pas­sie­ren.«

      Mi­cha­el rich­te­te ein Wort an Liz, »Mit dei­ner Er­laub­nis Queen wür­de ich ger­ne an­re­gen, dass un­se­re Fa­mi­li­en, ins­be­son­de­re die Kin­der, wäh­rend un­se­rer Ab­we­sen­heit zu­min­dest durch Schuss­waf­fen ge­si­chert sind. Da­zu wür­de ich ger­ne min­des­tens drei al­te Kol­le­gen hier­her be­or­dern, die auf­pas­sen, dass nichts pas­siert!«

      »Meinst du wirk­lich, das wird nö­tig sein, Micha?«, woll­te Ka­ry wis­sen. »Wir ha­ben un­se­re Tar­ni­den­ti­tä­ten im Aus­land zwar ab­ge­legt und ope­rie­ren wie­der un­ter un­se­ren nor­ma­len Na­men, aber ich glau­be nicht, dass je­mand Rück­schlüs­se auf den Wohn­ort un­se­rer Kin­der zie­hen kann.«

      »Nenn es mei­net­we­gen Vor­sicht oder völ­lig be­scheu­ert, aber ein blö­der Zu­fall wür­de aus­rei­chen sie aus­fin­dig zu ma­chen und wir wol­len al­le nicht das ih­nen auch nur das ge­rings­te pas­siert«, gab er zu be­den­ken.

      Al­le mach­ten sich Ge­dan­ken um ih­re Kin­der. Nie­mand woll­te, dass ih­nen et­was ge­schieht und sei­ne Be­den­ken wa­ren nicht von der Hand zu wei­sen. Das Fe­deral Bu­reau of In­ves­ti­ga­ti­on hat­te ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten den Auf­ent­halts­ort zu er­mit­teln, auch au­ßer­halb der Ve­rei­nig­ten Staa­ten. Liz er­in­ner­te ih­re Mit­strei­ter an den Fall ›Ika­rus‹, der in Eng­land sei­nen Ab­schluss fand. Da­mals war es so­gar not­wen­dig, einen Kil­ler, der auf sie an­ge­setzt war, vor der Bar ih­res Man­nes aus­zu­schal­ten. Dort war es ei­nem Pri­vat­mann ge­lun­gen, die Adres­se aus­fin­dig zu ma­chen. Leo­nie beug­te sich zu ih­rem Ehe­mann und flüs­ter­te ihm et­was ins Ohr. Er nahm sich einen kur­z­en Mo­ment Zeit, um über ih­ren Vor­schlag nach­zu­den­ken. Micha nick­te nur stumm. Liz, die das mit­be­kam, woll­te wis­sen, was Leo­nies An­lie­gen war.

      Die klei­ne Blon­di­ne er­klär­te, »Emi­lia trai­niert an Waf­fen, wie ich als Kind. Sie hat von François ei­ne töd­li­che Hand­feu­er­waf­fe ge­schenkt be­kom­men. Ich möch­te, dass sie im Not­fall sich, Va­le­ria und Mi­ka ver­tei­di­gen kann, so­zu­sa­gen als letz­te Ver­tei­di­gungs­li­nie. Ganz da­von ab­ge­se­hen, was wir hier ent­schei­den.«

      »Früh übt sich, wer ei­ne Meis­te­rin wie ih­re Mut­ter wer­den will«, ver­such­te Mi­ke einen klei­nen Scherz.

      Die An­füh­re­rin hat­te ge­nug da­von und woll­te zu ei­nem En­de kom­men. Des­halb ließ sie die Trup­pe über Michas Vor­schlag ab­stim­men. Al­le scho­ben ih­re Be­den­ken im In­ter­es­se ih­rer Kin­der bei­sei­te und stimm­ten dem An­ge­bot zu. Micha ließ dar­auf­hin die an­de­ren kurz al­lei­ne und te­le­fo­nier­te vor der Tür mit ei­nem al­ten Kol­le­gen. Wäh­rend­des­sen un­ter­hielt sich das Te­am über Emi­li­as Hob­by und die Fort­schrit­te, die sie schon ge­macht hat. Do­lo­res er­wähn­te auch, dass sie ihr bei­ge­bracht hat­ten, nie auf Le­be­we­sen an­zu­le­gen, mit der Aus­nah­me, wenn ihr oder ih­ren Freun­den Ge­fahr droh­te. Ka­rya­ni be­gann zu la­chen. Sie hat­te al­so die glei­che Ent­wick­lung wie Leo­nie vor sich, nur mit dem Un­ter­schied nicht auf die schie­fe Bahn zu ge­ra­ten.

      Kurz dar­auf kam Micha von sei­nem Te­le­fonat zu­rück und be­rich­te­te, »Ich