Soulmates: Ruf der Freiheit. J.L. Langley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J.L. Langley
Издательство: Bookwire
Серия: Soulmates
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958235298
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einen Platz auf dem Motorrad gefunden hatte, reichte Remi den Helm zu ihm nach hinten.

      Sterling nahm den Helm entgegen, als sein Kopf zur Seite zu Jake ruckte. »Du hast auf Keaton aufgepasst? Wie ein Bodyguard oder so was? Das ist so cool. Warum brauchte Keaton überhaupt einen Bodyguard? Gab's Probleme am College? Hat er einen Studenten durchfallen lassen oder so? Oh.« Sterlings Augen weiteten sich. »Oder war es, weil er schwul ist?«

      Mit zusammengezogenen Brauen kniff Remi Sterling ins Bein.

      »Auu.« Der Kleine heulte auf und starrte seinen Bruder finster an. »Was?«

      »Psst… das ist unhöflich.« Remi sah zu Jake auf. »Sorry, Jake, ignorier ihn ein–«

      »Warum ist das unhöflich? Ich bin nur neugierig. Vielleicht will ich später ja auch mal Privatdetektiv werden. Für den Fall muss ich so was wissen«, schoss Sterling zurück.

      Fasziniert beobachtete Jake die beiden. Mit einem Schnauben verdrehte Remi in Sterlings Richtung die Augen und warf einen grimmigen Blick über seine Schulter. Als er sich umwandte, fiel seine Baseballjacke vorne auseinander und das enge, schwarze T-Shirt spannte sich straff über seinen Muskeln.

      »Du bist eine Nervensäge und Jake hat Besseres zu tun, als deine endlosen Fragen zu beantworten. Außerdem dachte ich, du willst Feuerwehrmann werden.«

      Jake schmunzelte, obwohl er nur mit einem Ohr dem gutmütigen Gezanke der Geschwister lauschte. Er hatte genug damit zu kämpfen, seinen Blick von Remis Brust abzuwenden. Auch wenn er wusste, was sich unter der Kleidung verbarg, da er Remi schon bei seiner Verwandlung zugesehen hatte, hatte es etwas sehr Verführerisches an sich, wie sich die kantigen Brustmuskeln unter dem Stoff abzeichneten. Es ließ Jakes Finger kribbeln; sie wollten berühren.

      Er würde es lieben, diese Nippel zu zwicken und Remi dabei zu beobachten, wie er sich unter ihm wand und nach mehr verlangte, nach ihm verlangte. Remis Haut würde vor Schweiß feucht glänzen und –

      Jake riss sich aus seinen Träumereien. Remi war hetero. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass er nie wirklich Jakes Gefährte werden würde, geschweige denn, sich Jakes dominanteren Tendenzen unterordnen.

      Sterling zuckte mit den Schultern und lenkte damit Jakes Aufmerksamkeit auf sich. »Okay, schön, ich bin eine Nervensäge.« Er setzte sich den Helm auf. »Ich will es nur wissen, weil ich Keaton mag. Mir egal, was Dirk dazu –«

      Remi ließ den Motor aufheulen.

      Interessant. Jake fragte sich, was er da wohl gerade verpasst hatte.

      »Ich ruf dich später an.« Remi neigte das Motorrad ein wenig zur Seite, um den Ständer mit dem Fuß einzuklappen. Er trug keinen Helm.

      Sterling schlang die Arme um Remis Taille. »Bye, Jake.«

      »Stopp.« Jake packte Remis Arm. Nie im Leben würde er zulassen, dass sein Gefährte ohne einen Helm losfuhr. Werwolf oder nicht, eine Kopfverletzung konnte jeden töten. Wölfe mochten schneller heilen als Menschen, aber tot war tot.

      Fuck. Sobald Jake ihn berührt hatte, veränderte sich Remis Geruch. Er wurde schwerer – erregt – und schoss Jake direkt zwischen die Beine. Remis dunkle Augenbrauen zogen sich zusammen. Das Grün breitete sich in das Weiß seiner Augen aus und sein warmer Arm verspannte sich unter Jakes Hand.

      »Was ist?«

      Mit einem Räuspern ließ Jake Remis Arm los. »Wo ist dein Helm?« Jake reichte Remi seine Sonnenbrille und schaute aus dem Augenwinkel zu Sterling.

      Remi musste so hart schlucken, dass sein Adamsapfel auf und ab hüpfte, er blinzelte und setzte die Sonnenbrille auf. Mit dem Daumen deutete er über seine Schulter nach hinten. »Ich war so in Eile, dass ich seinen Helm vergessen habe. Also trägt er meinen.«

      Jetzt galt es, ein wenig Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen. Wenn Jake verlangte, dass Remi auf seine Sicherheit achten sollte, würde ihm das wahrscheinlich ziemlich sauer aufstoßen.

      »Wie wär's, wenn Sterling bei mir mitfährt und ich dir bis zu dir nach Hause hinterherfahre? Dann musst du nicht ohne Helm fahren.«

      Remi schüttelte den Kopf. »Ich –«

      »Na komm, Sterling. Auf dem Weg verrate ich dir noch ein bisschen mehr über das Leben als Privatdetektiv.« Jake hielt dem Kleinen eine Hand hin. Ein Nein als Antwort würde er nicht akzeptieren.

      Wie erwartet grinste Sterling und löste seinen Helm. »Cool. Willst du den Tag heute mit uns verbringen? Hey, Remi, können wir ein paar Bälle werfen?«

      Remi drehte den Kopf. »Sterling…«

      Sterling schwang ein Bein über den Sitz, sprang vom Motorrad und drückte Remi den Helm in die Arme. Seufzend nahm Remi ihn an. »Jake, sicher, dass das okay für dich ist? Ich meine, wenn du arbeiten musst oder –«

      »Absolut okay.« Jake lächelte. Es war vielleicht ein bisschen hinterhältig, aber er hatte soeben den Schlüssel zu seinem Gefährten gefunden, und er würde ihn definitiv benutzen.

      Er schaute zu Sterling, der ungeduldig auf seinen Zehen herumwippte. Wenn er über Sterling näher an Remi herankam… dann sollte es so sein. Glücklicherweise mochte Jake den Kleinen, deshalb würde er ihn weniger benutzen, als vielmehr auch ein Auge auf ihn haben. Von dem, was er von dem Gespräch zwischen Remi und Sterling mitbekommen hatte, bevor er Remi nach draußen gezerrt hatte, konnte der Kleine jeglichen Schutz und jede Unterstützung gebrauchen, die er bekommen konnte.

      Eine Hand auf Sterlings Schulter gelegt, führte Jake ihn zu seinem Chevy hinüber. »Bälle werfen?«

      »Japp, Football. Ich will nächstes Jahr versuchen, in das Junior-Schulteam zu kommen.«

      Remi fuhr neben sie, den Helm auf dem Kopf, und deutete warnend auf Sterling. »Benimm dich.« Er winkte Jake zu. »Wir sehen uns bei meiner Wohnung.«

      Oh ja, das würde wunderbar funktionieren. Jake nickte und drückte einen Knopf an seinem Schlüssel, um den schwarzen Tahoe zu entriegeln. Sterling kletterte in den Wagen und legte den Sicherheitsgurt an.

      Als Jake die Tür auf seiner Seite öffnete und auf den Fahrersitz rutschte, beobachtete Sterling ihn mit schief gelegtem Kopf. Auch als Jake den Wagen startete und rückwärts aus der Parklücke fuhr, blieb er stumm. Das war wahrscheinlich kein gutes Zeichen, wenn man bedachte, wie viel der Kleine sonst redete.

      »Was ist los? Plötzlich bist du ziemlich schweigsam, ich dachte, du bist neugierig auf meine Arbeit?«

      »Vor wem hast du Keaton beschützt?«

      Einem psychopathischen Werwolf. »Das musst du Keaton fragen. Schweigepflicht und so.«

      »Ich sehe Keaton nicht besonders oft. Remi nimmt mich kaum noch mit, wenn er zu Chay geht.«

      »Warum nicht?«

      Sterling blinzelte. »Dirk, äh, ich meine, unser Vater…« Er drehte den Kopf weg.

      Jake lag die Frage auf der Zunge, warum Sterling seinen Vater Dirk nannte, aber er war begierig darauf, mehr über Remis Vater zu erfahren und warum der Mann Keaton nicht mochte.

      »Euer Vater… was?«

      »Bist du schwul?«

      »Wie bitte?« Jake trat ein bisschen heftiger als nötig auf die Bremse und der SUV kam mit einem Ruck zum Stehen.

      »Bist du schwul?«

      Okay, diese Frage hatte er nicht erwartet. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie er sie beantworten sollte. Er fuhr wieder an und vom Parkplatz herunter, um Remis Wohnung anzusteuern. Er wollte Sterling nicht anlügen, aber er war sich nicht sicher, ob es gut war, es dem Kleinen zu sagen, da er und Remi sich so nahestanden.

      Laut Chay hatte Remi leicht homophobe Tendenzen. Remi he-rausfinden zu lassen, dass Jake schwul war, war eventuell nicht der beste Weg, sich ihm anzunähern. Und wie verdammt beschissen war es, dass er möglicherweise nie die Gelegenheit dazu bekommen würde, seinen Gefährten in Besitz zu nehmen, weil