Soulmates: Ruf der Freiheit. J.L. Langley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J.L. Langley
Издательство: Bookwire
Серия: Soulmates
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958235298
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SUV, während er sich gleichzeitig darauf konzentrierte, Farben zu sehen, genau so, wie Keaton es ihm beigebracht hatte.

      Jake öffnete die Wagentür und schob ihn auf den Sitz. Remi setzte sich und sah zu seinem… tja, seinem Freund auf. Während der letzten Monate, seit Remi ein Werwolf geworden war, war Jake zu einem Freund geworden. Trotz seiner Anstrengung, den anderen Mann zu meiden, fand Remi sich in Vollmondnächten für gewöhnlich doch an Jakes Seite wieder und sie gingen zusammen jagen.

      »Wo bist du so plötzlich hergekommen?«

      Den Arm gegen die Tür abgestützt, starrte Jake Remi an. Er nahm die verspiegelte Sonnenbrille, die er ins Haar hochgeschoben hatte, und reichte sie ihm. Verdammt, Jake war so groß... Er nahm die Sonnenbrille entgegen und setzte sie auf, dann schüttelte er den Kopf, um ihn freizubekommen.

      »Ich hab dich gewittert, als du reingekommen bist. Ich wollte rüberkommen und kurz Hallo sagen, nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, aber dein Geruch hat sich geändert. Also hab ich gedacht, ich versuche besser, dir zu helfen, die Dinge in den Griff zu bekommen.« Stirnrunzelnd sah Jake zum Diner hinüber und dann zurück zu Remi. »Alles okay?«

      Zum Teufel, nein, nichts war okay. Er verspürte nicht länger den Adrenalinrausch, der von seiner Wut angestachelt worden war, aber nun musste er sich gegen seine Erregung zur Wehr setzen. Stöhnend vergrub Remi das Gesicht in den Händen. Verdammter Chay. Hatte ihn in einen Werwolf verwandelt und es geschafft, sein Leben noch komplizierter zu machen.

      Remi hob den Kopf. »Alles gut.«

      »Du wirst immer grundlos innerhalb weniger Sekunden wütend und dann panisch? Ja, klar, verarschen kann ich mich selbst. Was ist los, Remi?«

      Wo er gerade von Arsch sprach… Jakes Arsch war… Und wo zur Hölle kam dieser Gedanke jetzt her?

      Remi seufzte und für einen Moment dachte er darüber nach, Jake alles zu erzählen, aber er tat es nicht. Er hatte noch nie über Dirk gesprochen. Nicht einmal mit seinen Freunden. Auf keinen Fall würde er riskieren, dass noch jemand – insbesondere ein Freund – da reingezogen wurde. Er sah geradewegs in Jakes dunkle Augen und hoffte, dass er es einfach auf sich beruhen lassen würde.

      »Das ist mein kleiner Bruder da drin.«

      Jake wandte den Kopf und blickte zurück zum Diner. »Hab ich mir schon gedacht. Hübsches Kerlchen. Er sieht aus wie du.«

      Remi folgte Jakes Blick und entdeckte Sterling am Fenster, ehe der sich außer Sichtweite duckte und zurück zu ihrem Tisch huschte. Er grinste. Ja, Sterling sah aus wie er, von den Augen mal abgesehen. Sterling hatte Dirks braune Augen. Nein, er hatte die Augenfarbe des Arschlochs. Sterlings Augen waren nicht so verschlagen und tot wie die des Hurensohns.

      »Allerdings hab ich das nicht gefragt.«

      Remi seufzte. War ja klar. Jake würde es nicht auf sich beruhen lassen.

      »Ich will nicht drüber reden.« Er musste sich zusammenreißen und wieder reingehen. Jake zu erzählen, was er für ein Feigling war, wenn es um seinen Vater ging, kam nicht in Frage. Er musste mit seinen eigenen Verfehlungen leben. Das hier war sein Problem und er musste es in den Griff bekommen. Und dazu musste er mit Sterling sprechen. Farben. Konzentrier dich.

      »Blau.«

      »Hm?«

      »Du trägst ein blaues Hemd.« Ein enges, dunkelblaues Hemd, unter dem sich Jakes Brustmuskeln abzeichneten und – Fuck, er sah schon wieder nur schwarz-weiß. Er musste sich auf irgendetwas anderes als Jake konzentrieren.

      Jake lachte leise, ein tiefer, dunkler, sexy Laut. Der Kerl hätte damit ein Vermögen im Radio machen können. »Sie haben sich zurückverwandelt, nicht wahr?«

      »Hat sich mein Geruch wieder verändert?«

      »Japp.«

      Konnten Werwölfe gegenseitige Anziehung riechen? Gott, er hoffte nicht. Er konnte es zumindest nicht. Nein, das stimmte nicht, er konnte alle möglichen Gerüche wahrnehmen, die die Menschen verströmten, aber er wusste nicht, was sie im Einzelnen bedeuteten.

      Er lernte immer noch, die Beute zu wittern und die unterschiedlichen Düfte der Natur auseinanderzuhalten, wenn er jagen ging. Wie peinlich war es bitte, dabei erwischt zu werden, auf einen anderen Kerl scharf zu sein? Er war nicht schwul, verdammt noch mal.

      Remi sah an dem großen Mann vorbei auf das Auto, das neben dem SUV parkte. Welche Farbe hatte es?

      »Lass mich dir helfen, Remi.« Jakes tiefe Stimme klang weich wie eine Liebkosung. »Ich möchte dir helfen.«

      Die Aufrichtigkeit in dem Tonfall war Remis Untergang. Mit geschlossenen Augen ließ er den Kopf nach vorne sinken. Scheiße, einfach unglaublich. Das kleinste Anzeichen von Besorgnis und er knickte ein.

      Nein, das stimmte nicht, es lag an Jake. Remi hatte nie ein Problem damit gehabt, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, wenn seine Freunde versucht hatten, ihm zu helfen. Er hatte immer gewusst, dass ihre Hilfe alles nur noch schlimmer machen würde, nicht nur für ihn, sondern für jeden, der involviert war.

      Aber mit Jake… irgendetwas an dem Mann gab Remi das Gefühl, dass er immer für ihn da sein würde.

      Jakes Hand legte sich auf seine Schulter. »Tief durchatmen. Entspann dich. Wenn du dich wieder aufregst, hilft das bestimmt nicht dabei, deine Augen wieder normal werden zu lassen.«

      Mit einem Nicken richtete er seine Aufmerksamkeit wieder an Jake vorbei und atmete tief durch. Irgendetwas strich über seine Wange und ließ ihn perplex zurück. Mit einem Ruck setzte Remi sich aufrecht hin und versuchte, herauszufinden, was gerade passiert war.

      Jake starrte ihn an, die Augen riesengroß, und trat zurück.

      Oh Fuck. Er hatte sich gegen Jakes Hand gelehnt und seine Wange an ihr gerieben. Was zur Hölle hatte er sich dabei gedacht? Er sah nach unten und versuchte, gelassen zu reagieren. »Tut mir leid, ich… äh, ich –«

      »Kein Problem. Du hast mich nur überrascht. Erzähl mir von deiner Familie. Was ist mit Sterling?«

      Meine Familie? Remis Kopf schoss hoch. Woher weiß er, dass es etwas mit Sterling zu tun hat? Wie hatte er vergessen können, dass Jake ein Privatdetektiv war? Vielleicht konnte er tatsächlich helfen...

      »Kannst du jemanden für mich überwachen und Informationen über ihn einholen?« Er wusste verdammt genau, dass sein Vater ein korrupter Bulle war – genau das machte ihn ja so gefährlich. Aber vielleicht konnte Remi es beweisen und die Information den richtigen Leuten zuspielen und dabei müsste niemand erfahren, dass er oder Jake etwas damit zu tun hatten.

      Jake legte den Kopf schief. »Darüber musst du mir erst mehr erzählen, aber ja, kann ich machen.«

      Remi entspannte sich. Jetzt, da er sich eine Art Plan zurechtgelegt hatte, fühlte er sich deutlich besser. Er hatte zwar keine Ahnung, woher er die Kohle nehmen sollte, um Jake zu bezahlen, aber er würde sich schon etwas einfallen lassen. Sterling davor zu bewahren, was er selbst durchgemacht hatte, war es definitiv wert.

      Er stand auf und Jake trat noch einen Schritt zurück, jedoch nicht schnell genug, bevor Remi einen ausgiebigen Hauch von ihm erhaschen konnte. Verdammt, er roch wild und männlich und – er tat es schon wieder. Wenn er wirklich zuließ, dass Jake ihm half, musste er unbedingt diese Vernarrtheit loswerden.

      Remi schlug die Tür zu und wollte Jake die Sonnenbrille zurückgeben, aber der schüttelte den Kopf. »Behalt sie. Du wirst sie vielleicht noch mal aufsetzen müssen.«

      Mit einem Nicken schob sich Remi die Sonnenbrille ins Haar. War wahrscheinlich keine schlechte Idee, wenn man bedachte, dass Jakes Nähe ihn immer total aus dem Konzept brachte.

      »Na komm, ich stell dir meinen kleinen Bruder vor. Du kannst dein Frühstück mit zu uns an den Tisch bringen.«

      Kapitel 2

      Remi stopfte sich in dem Versuch, nicht über Jakes Gesichtsausdruck zu lachen, ein Stück Pfannkuchen in den Mund. Der