Traumprotokolle. Christof Wackernagel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christof Wackernagel
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Изобразительное искусство, фотография
Год издания: 0
isbn: 9783866747821
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deren seitlicher durchgehender Träger schon ganz gut klingt, aber da, wo er eine Kerbe hat, entdecke ich eine richtige kleine Melodie, die ich schlage, vorführe, kling klang, kling klang, aber wir haben keine vernünftigen Schläger, weshalb ich zwei alte Balafon-Klöppel hole, die sogar zufälligerweise direkt in der Nähe rumliegen, und gebe sie dem Professor, aber er zerschneidet die ohnehin schon zum Teil lose raushängenden Gummistreifen, ich rufe ihm zu, dass er das lassen soll, aber er lässt nicht davon ab, verzerrt das Gesicht vor Anstrengung und ich denke, dass ich Madu noch anrufen muss und sagen, dass er neue Klöppel aus Wuelenguena mitbringt, und man sieht ein weites Feld, an dessen Ende diese Kunstaktion vor einer dreckiggelben Mauer stattfinden soll, ganz weit weg wuseln da schon welche rum –

      – wir haben eine Art Konferenz abgehalten, sind schon fertig, und ich rede noch mit Barbara Fantasija, die eigentlich schon nach Hause fahren will, aber dann doch noch mit mir in meine Wohnung kommt, wobei unausgesprochen klar ist, dass wir mitnander ins Bett gehen wollen, aber dann wollen noch andere in meinem Zimmer schlafen, mindestens vier Leute liegen dick in Decken eingewickelt auf dem Boden, die Tür steht halb offen und das Sonnenlicht fällt rein, so dass man die Lage gut überblicken kann, neben mir eine fremde Frau und an meiner Kopfseite im rechten Winkel weiter hinten Barbara, die aber auch, wie ich, wach bleibt und abwartet, bis sich für uns die Gelegenheit ergibt, und dann steht diese fremde Frau neben mir tatsächlich auf und geht, worauf ich meine Hand in Richtung Barbara ausstrecke, bis ich sie streicheln kann, was sie erwidert und wonach sie sich an meinem Arm quasi zu mir rüberrutschend hochzieht und unter meine Decke kommt, wo wir sofort anfangen, uns zu streicheln und zu knutschen, wobei ich bemerke, dass sie noch ein Höschen anhat, was ich ihr sofort ausziehe, woraufhin sie auch gleich ihre Schenkel öffnet, so dass ich schon mal, zwar vorsichtig, aber doch zielgerichtet anfangen kann und zumindest meine Eichel schon mal bei ihr reinschiebe, aber dann stöhnt sie so laut, dass der andere, der da liegt und der vielleicht sogar Ebby sein könnte, aufwacht, er bewegt sich jedenfalls und wir beschließen, das dann doch bis nachher zu verschieben, bis dieser Dritte, der Ebby sein könnte, weg ist, aber dann wird erstmal aufgestanden und Frühstück gemacht, draußen ins Café gegangen, während Barbara und ich dauernd darauf warten, endlich ficken zu können, warten, bis das alles vorbei ist und wir wieder reingehen können, um in Ruhe zu vögeln, aber wir – also alle Leute, die mit diesem Projekt, dieser Quasi-Konferenz zu tun haben und hatten – sitzen erstmal weiter in diesem überdachten, eng an die abschüssige Straße gefügten Café, das mit einem Gitter von der Straße abgetrennt ist, auf der weiter oben ein Auto steht; ich sitze mit dem Rücken zur Straße und wir diskutieren heftig, da sehe ich, dass die anderen etwas Spannendes auf der Straße sehen, und muss mich umständlich ganz umdrehen, verrenken, dass ich auf die Straße sehen kann, auf der ein Wagen, ein offenes VW-Cabrio, angefahren kommt, in dem eine sehr schöne Frau mit langen lockigen schwarzen Haaren sitzt, mit völlig verzweifeltem Gesichtsausdruck, die direkt vor dem Café vor dem Abtrenngitter anhält und den Kopf resignierend auf ihre Brust sinken lässt, und ich gucke zu einer bei uns im Café etwas weiter oben stehenden Frau, die sie mit leicht spöttischem Gesichtsausdruck ansieht und dann zu mir mit zynischem Lippenausdruck sagt: »hm, die hast du im Traum gesehen« und ich sage: »ja, in einem Alptraum«, aber die zynische Frau ist ganz nervös, sieht hin und her und will wegfahren, ruft der verzweifelten Frau etwas zu, aber es werden heftig alle möglichen Sachen durcheinander diskutiert und die alten Geschichten und Angelegenheiten werden in tupperdosenartige Gefäße getan und weggestellt, halb in die Erde gesteckt und dort lösen sie – also die alten Geschichten und Angelegenheiten – sich auf und sind dann weg, und der General, der auch mit im Café sitzt, sagt zu mir, wie beruhigend und bestätigend, dass ich das so machen soll und dann sei alles okay – Vorbereitung zu einer größeren Aktion, alles unterirdisch, in holzgetäfelten Gängen und Räumen; eine Familie wartet und es kommt die Nachricht: »die Kollegen sind da«, offensichtlich Kollegen von der Polizei, einer aus der Familie ist Bulle oder will Bulle werden, vielleicht sogar der Vater selber, der einen Job bei der Polizei haben will; er steht vom Esstisch auf, sagt noch etwas zu seiner Frau, alles von schräg oben gesehen – es könnte auch ein Film sein –, man kann sein Gesicht nicht erkennen und dann sieht man die beiden angekündigten Kollegen durch einen dieser holzgetäfelten Gänge ankommen, was sehr gemütlich aussieht, der eine ist uniformiert, aber mit einer Strickjacke, der andere ist ein alter Türke mit einem schwarzen Fez auf dem Kopf, völlig übermüdet oder krank, man hört im Hintergrund türkisch-arabische Musik, und der Alte sagt, er kann nicht mehr, stützt sich an der Holzwand ab und lässt sich auf eine daran befestigte Bank sinken, legt seinen Geldbeutel, ein oben spitz zulaufendes Leinensäckchen mit einem Klemmverschluss aus zwei Messingbügelchen und einem schwarzen Streifen darunter, auf eine kleine Ablage über sich, tippt darauf und sagt: »da sind hundert und zwanzig Euro drin!«, worauf er auf die Bank sinkt, und es liegt eine sehr gespannte Erwartung über dem Ganzen, irgendwas stimmt nicht, irgendwas lauert da, irgendwas braut sich zusammen, liegt zitternd in der Luft und dann kommt aus einem anderen Gang ein anderer Türke, der da auch dazugehört oder dahin will, aber aus einem weiteren, von links einbiegenden Gang, kommt etwas erhöht ein Zollbeamter in Uniform um die Ecke und sagt zu dem Türken: »Halt! Zoll!«, steht aber dann nur steif und etwas erhöht an der Ecke der holzgetäfelten Gänge und guckt geradeaus, da verzieht dieser zweite Türke, sein Gesicht, zückt ein Messer und sticht dem Zöllner in den Bauch, worauf der sofort zusammenklappt und tot runterfällt, und in diesem Moment wird mir klar, dass das ganze andere, die Situation in der Familie, bei der der Vater, der angeblich zur Polizei will, vom Essen weggeholt wird, aus der Familie rausgeholt werden soll zu den beiden anderen, die da gekommen sind und die vielleicht gar keine Bullen sind, dass das alles nur Vorbereitung für die Aktion war, Ablenkungsmanöver –

      – wir sind bei mir in einem Hotelzimmer und bereiten eine illegale Aktion vor, für die wir aus einem anderen – ebenfalls konspirativen – Hotelzimmer etwas holen müssen, das im fünften Stock – oder noch höher – liegt, und wozu, also um da was rauszuholen, ich ein Zimmer daneben gemietet habe, während Shortie ein Stockwerk tiefer in einem Zimmer mit Kindern schläft, die auf Urlaub in diesem Hotel sind, und um das Gesuchte aus dem Nebenzimmer rausholen zu können, klettert Shortie raus auf einen Vorsprung und hangelt sich rüber bis zu dem Nebenzimmer, um da dann vielleicht durch das Fenster reinklettern zu können, er balanciert da lebensgefährlich und auch leichtfertig rum, ich hab dauernd Angst, dass er runterfällt, vor allem, wenn er etwas ans Fenster wirft, um es einzuschlagen oder jemanden ans Fenster zu locken, einmal tritt er sogar rückwärts einen Schritt zurück und beginnt schon, gefährlich zu schwanken, aber dann ist genau da ein nach außen stehender Absatz, der ihn hält, aber es ist nicht möglich, in oder an das Fenster ranzukommen, niemand macht auf und Shortie rutscht dann tatsächlich fast ab, kann sich aber noch fangen und landet nur ein halbes Stockwerk tiefer auf einem rausstehenden Vorbau, der ein Lüftungsgitter oben drauf hat, das an das Zimmer grenzt, in dem er mit den Kindern wohnt, dessen Oberfenster offen stehen, so dass man reinsehen kann, und dann klettert auch schon ein Kind raus, um Shortie zu helfen, von dem Gitter runter und in ihr Zimmer zu kommen, aber es rutscht selber fast ab, so das es nur Shorties Sachen nehmen kann und damit zurück geht, und Shortie schafft es mit letzter Kraft, sich ins Zimmer zurückzurobben, wo ich ihn noch sehe, wie er sich völlig erschöpft auf eine Liege fallen lässt, und in diesem Moment geht neben mir das Fenster auf, in das wir reinwollten, aber da guckt dann einer von unserer Gruppe raus, der es offenbar geschafft hat direkt reinzukommen, was mich wundert, weil so nicht besprochen, aber egal, weil er die Sachen hat und jetzt damit aus dem Fenster raus und runter zu Shortie steigen will, aber kaum ist er draußen, rutscht er ab und fällt diese ganze unheimliche Tiefe runter, wird ganz klein dabei, klatscht laut auf und ist ganz sicher tot; ich bekomme einen riesigen doppelten Schrecken, denn das heißt, ich muss so schnell wie möglich weg, bevor sie ihn finden und merken, dass wir zusammengehören, aber als ich noch dabei bin, hektisch meine Sachen in meine Aktentasche zu stopfen, was nicht so richtig geht, nicht reinpasst und ich kneten und stopfen muss, kommen schon drei Journalisten und reden aufgeblasen rum, wissen offenbar schon etwas oder haben gehört, dass irgendwas los ist, wissen aber nicht, was, und ich erzähle ganz harmlos irgendwas, als sei ich Handelsvertreter oder sonst ein ahnungsloser Typ, was der dicke der Journalisten nicht so ganz glaubt und weshalb er zynisch bohrende Fragen stellt, während ich mir noch unauffällig Handschuhe anzuziehen versuche, damit es keine Fingerabdrücke gibt, erwische aber nur einen rechten, was immerhin was ist, und aus den Reden der Journalisten ist klar, dass